Wer ist der chef von adidas

Stand: 22.08.2022 15:37 Uhr

Ein Chefwechsel soll Adidas "einen Neustart ermöglichen": Kasper Rorsted wird den Sportartikelhersteller 2023 vorzeitig verlassen, wie das Unternehmen mitteilte. Die Suche nach einem Nachfolger läuft.

Adidas-Chef Kasper Rorsted verlässt den Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach im nächsten Jahr vorzeitig. Das teilte der DAX-Konzern nach einer Sitzung des Aufsichtsrats mit. Der Vertrag des Dänen war eigentlich zuletzt im Jahr 2020 bis 2026 verlängert worden. Das Unternehmen und Rorsted hätten sich auf sein Ausscheiden 2023 "in gegenseitigem Einvernehmen" geeinigt. Einen Nachfolger gibt es noch nicht - "die Nachfolge-Suche läuft", erklärte der Konzern dazu.

Rorsted werde sein Amt so lange weiterführen, bis ein neuer Vorstandsvorsitzender gefunden sei. Gemeinsam mit dem Aufsichtsrat und dem Vorstand soll er für einen reibungslosen Übergang an der Spitze von Adidas sorgen.

Neustart für Unternehmen

Adidas-Aufsichtsratschef Thomas Rabe sagte, nach drei herausfordernden Geschäftsjahren, die weltweit von der Corona-Pandemie und geopolitischen Spannungen geprägt gewesen seien, sei nun der richtige Zeitpunkt für einen Wechsel gekommen, "um dem Unternehmen einen Neustart zu ermöglichen".

"Unter Kasper Rorsteds Führung hat Adidas seine digitalen Fähigkeiten erheblich ausgebaut und die Online-Umsätze des Konzerns mehr als verfünffacht", sagte Rabe. Adidas habe zudem seine Führungsposition in Sachen Nachhaltigkeit untermauert. Rorsted war unter anderem für den Verkauf der Marke Reebok verantwortlich, die für Adidas lange Zeit ein Sorgenkind war.

Rorsted sagte, die vergangenen Jahre seien von zahlreichen externen Faktoren gekennzeichnet gewesen, die das Geschäft erheblich beeinträchtigt hätten. "Es hat viel Kraft gekostet, diese externen Herausforderungen zu bewältigen. Deshalb ist ein Neustart im kommenden Jahr für das Unternehmen und mich persönlich richtig und wichtig."

Schwaches Geschäft in China

Derzeit hat Adidas vor allem in China immer noch mit den Folgen der Corona-Lockdowns zu kämpfen. Der Konzern hatte zuletzt seine Gewinn- und Umsatzprognose wegen schwächerer Geschäfte in dem Land eingedampft. Rorsted gab die Hoffnung auf, dass sich das hochprofitable China-Geschäft in der zweiten Jahreshälfte erholen wird. Sollte China längerfristig als Wachstumsmarkt ausfallen, könnte das die Gewinn- und Umsatzziele für die Jahre bis 2025 in Frage stellen, sagte Rorsted zuletzt.

Ende Juli musste der Sportartikelhersteller seine Jahresprognose nach unten schrauben. Im zweiten Quartal waren die Erlöse in China um knapp 35 Prozent eingebrochen. Die Null-Covid-Strategie sowie Aufrufe zum Boykott westlicher Marken hatten das Geschäft eingetrübt. Kritiker bemängelten jedoch auch die Strategie des Unternehmens, das in China eher auf physische Läden gesetzt hatte als auf die Online-Präsenz.

Aktienkurs nahezu halbiert

Der 60-jährige Rorsted hatte den Posten bei Adidas im Jahr 2016 übernommen. Zuvor war der gebürtige Däne Chef des Konsumgüterherstellers Henkel gewesen. Das "Manager Magazin" kürte ihn zum Manager des Jahres 2019, weil der Börsenwert des Sportartikelkonzerns seit seinem Amtsantritt stark gestiegen war. Nun hat sich der Aktienkurs innerhalb eines Jahres nahezu halbiert. Vor einem Jahr notierten die Adidas-Aktien noch bei knapp über 300 Euro - aktuell zahlen Anleger nur noch 160 Euro. An der Börse gaben die Aktien des Sportartikel-Herstellers nach der Ankündigung des Rorsted-Rückzugs nach.

Wer ist der Besitzer von adidas?

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Wo ist die Zentrale von adidas?

Herzogenaurach, DeutschlandAdidas / Hauptsitznull

Was verdient ein Vorstand bei adidas?

Platz 20: Kasper Rorsted (Adidas) Der dänische Manager Kasper Rorsted arbeitet seit 1. Oktober 2016 als Vorstandsvorsitzender der Adidas AG. Zuvor war er als Vorstandsvorsitzender der Henkel AG & Co. tätig gewesen. Sein Gehalt betrug 2020 3,71 Millionen Euro (2019: 7,24).