Wie sage ich meinem arzt dass ich nicht mehr kann

Hallo zusammen,
vielleicht könnt Ihr mir helfen ?!

Ich traue mich nicht zu meinem Arzt zu gehen und ihm zu sagen das ich total erledigt und müde von allem bin. Ich denke mir immer das es andere Menschen gibt die weit aus größere Probleme haben als ich und die schaffen das ja auch irgendwie.

Nur so langsam bin ich echt am Ende angekommen.

Ich bin erst 32 Jahre alt aber wirklich total kaputt. Wo fange ich am besten an ?!
Es fing mit der Trennung von meinem Mann an. Ich habe meine wöchentliche arbeitszeit von 40 Std auf 30 Std reduziert, weil ich mein Kind nun alleine morgens in den Kindergarten und nachmittags wieder abholen musste. Am Anfang hatten meine Kollegen da auch kein Problem mit aber da Kinder leider ab und an mal krank werden musste ich dann zu Hause bleiben teilweise. Seit dem ignorieren mich meine Kollegen und reden so gut wie kein Wort mehr mit mir. Dann eröffnete man uns letztes Jahr Ende August das wir alle gekündigt werden man wüsste aber noch nicht zu wann. Das ganze hat 9 Monate gedauert um uns dann mitzuteilen das wir nun doch nicht gekündigt werden. Das hat mir viele schlaflose Nächte gebracht. Mittlerweile ist es so das ich müde bin im Bett liege und nicht vor 2 Uhr nachts einschlafen kann. Durch den Schlafmangel habe ich sehr oft Kopfschmerzen, auch führt meine Arbeitssituation dazu das ich morgens mit Magenschmerzen oder Übelkeit zur Arbeit gehe. Ich versuche es zu ignorieren oder es beiseite zu schieben aber ich kann das irgendwie nicht mehr. Ich hab so gut wie keine Freizeitbeschäftigungen mehr, geschweige denn Freunde. Ich sitze sehr oft alleine abends vor dem Fernseher aber das Programm bekomme ich überhaupt nicht mit, es zieht einfach an mir vorbei.

Anfang des Jahres war es so schlimm das ich vergessen habe zu essen… Ich habe 10 Kilo in 4 Wochen abgenommen dadurch, aber das ich so langsam wieder im Griff…
Wenn ich jetzt so drüber nachdenke und lese hört sich das alles gar nicht so schlimm an…
Ich hab Angst davor das mich mein Arzt für bekloppt hält…

Danke schonmal für Euren Rat
Rina

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Hallo du,

auch wenn meine familäre Ausgangsposition anders ist als deine möchte ich dir etwas zu deinem Problem sagen.

Ich habe von Mitte Mai 2010 bis September 2011 meine an ALS erkrankte Mutter bis zu ihrem Tod begleitet und bin parallel arbeiten gegangen (Flughafen Schichtdienst)
Auch wenn mein Mann mich enorm unterstützt hat und mein Arbeitgeber nicht mal ansatzweise aufgemuckt hat, kam ich Anfang diesen Jahren morgens nicht mehr aus dem Bett, hatte einen Zyklus von zehn Tagen und war nur noch am Heulen.

Es nennt sich burn-out weil es auch wirklich nichts anderes ist. Ich war leer.
Du bist es auch und wirst zudem noch gemobbt. Wenn Kollegen jemanden ignorieren ist es nichts Anderes.

Ich bin seit Mai 2012 krankgeschrieben und gehe im September in Reha.

Zwei Wochen krankgeschrieben zu werden bringt dir überhaupt nichts.
Lass dich mal eine Weile rausnehmen, melde dich parallel arbeitssuchend und erhole dich richtig!!! Wenn es dir besser geht suchst du dir einen anderen Job - du bist dort nicht gut aufgehoben....
Ein guter Arzt verschreibt dir eine Mutter-Kind-Kur.

Ich habe mich mit meiner Entscheidung zum Neurologen zu gehen nicht leicht getan, bin aber wieder fast gesund und werde nach der Reha wieder arbeiten gehen.

Mach bitte nicht einfach weiter oder nimm irgendwelche Medikamente. Du kannst auch schlimmstenfalls im Krankenhaus landen...
Sei egoistisch und finde raus welche Gelder dir in dieser Zeit zustehen.

Ich drücke dir die Daumen!!!!!!!!!!!!!

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Klingt so ein bißchen nach Burnout, auch wenn ich da kein Experte bin. Ab zum Arzt mit Dir. Der hält Dich nicht für bekloppt. Schreib am besten alles auf, was Du ihm sagen willst.

Und, nur mal am Rande: Ich bin vor etwas über zwei Jahren auch mit lauter "Kleinigkeiten" zum Arzt gegangen und heraus kam ne schwere Krankheit. Womit ich natürlich nicht sagen will, daß Du was Schlimmes hast. Sondern nur, daß man auch mit Dingen zum Arzt gehen kann und sollte, die einem selbst belanglos vorkommen.

Alles Gute.

Swety

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Danke für Deinen Rat...
Ja mag sein das es das ist aber irgendwie hab ich Angst davor das er mir das nicht abnimmt. Ich meine ich sehe ja nicht krank aus (noch nicht). Wie soll ich anfagen das zu schildern ? Ich bin auch total emotionslos geworden stelle ich fest. Früher hab ich zb bei traurigen Filmen immer geheult wie ein Schlosshund... das ist weg...es berührt mich nicht mehr.

Vielleicht ist das mit der Liste gar keine schlechte Idee... ?! Ich hab halt einfach Angst davor das er mich als faule Nudel abstempelt...

LG
Rina

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Also, paß mal auf: Du nimmst sofort und auf der Stelle den Telefonhörer und rufst den Arzt an. Teilnahmslosigkeit wird auch öfter mit Depression in Verbindung gebracht. Was ja kein Wunder ist, wenn man soviel Streß hat wie Du.

Und was das "nicht krank aussehen" angeht: Mir sieht man meine Krankheit auch nicht an. Und wenn ich dann erzähle, was ich habe, gucken alle so

Wie sage ich meinem arzt dass ich nicht mehr kann
und sagen "sieht man Dir gar nicht an". Man muß nicht krank aussehen, um krank zu sein.

LG

Swety

PS: Ich hab MS.

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Hallo!

ich finde, das hört sich durchaus ernst an.

Hör mal, andere Leute lassen sich wegen jedem Schnupfen krank schreiben, und Du schläfst kaum noch, das ist doch ein guter Grund?

Dass es in der Arbeit zu Mobbing kommt, wenn Kündigungen drohen kommt leider oft vor, und es trifft da eben gerne die, die öfter fehlen. Versuch es nicht so persönlich zu nehmen, die anderen haben auch alle Angst um ihren Job und druck deswegen...

Ich finde, Du hast gute gründe. lass dich auch körperlich durch checken, und ggf. ein paar Schlafmittel und eine oder zwei Wochen krank schreiben, damit Du mal zur Ruhe kommst. Echt, schlafmittel helfen da oft schon wunder... einfach weil du wieder mehr schlafen kannst.

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Hmm ja ich verstehe was ihr damit sagen wollt. Das ich nötigst zum Arzt gehen soll aber wenn ich dann auch noch 1-2 Wochen krank geschrieben bin wird das hier bei der Arbeit noch schlimmer...
Im Augenblick muss hier keiner mehr Angst haben um seinen Job, das hat sich für unsere Abteilung erledigt. Ich für meinen Teil suche einen neuen Job allerdings ist es so das ich wirklich hier nicht mehr hin gehen möchte.

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Hi,

was glaubst du, was passiert, wenn du überhaupt nicht mehr dort hin zur Arbeit gehen würdest?
Würde die Firma ohne dich den Bach lang runter gehen oder würden sie sich ne andere suchen?
Was die von dir denken mögen, kann dir schnuppe sein.
Überleg mal, wie wäre die Situation für dich, wenn du nur die nächsten 3 Jahre genau so weiter machen würdest? und wie wäre die Situation für dich, wenn du jetzt was änderst, zum Arzt gehst, dich krank schreiben lässt um wieder gesund zu werden, zum tief Luft holen kommst und dann im Anschluss (wenn alles super läuft) deinen Traumjob findest?

Es ist ja nicht nur so, dass du dir damit keinen Gefallen tust. Was hat denn dein Kind von dir? Du schadest mit dieser (Tschuldigung) egoistischen Einstellung (egoistisch ist jmd. der nur an sich denkt, ich weiß, aber du bist im Moment total in dir gefangen ohne nach links und rechts schauen zu können, deshalb benutze ich bewusst dieses Wort) sowohl dir als auch deinem Kind.

Was für ein Vorbild bist du denn deinem Kind, wenn du "nur" den Kopf in den Sand steckst und nicht das Problem an der Wurzel packst und löst?

Ich habe hier bewusst provokativ, vielleicht auch etwas überspitzt geschrieben. Bewusst, um dir deine Lage bewusst werden zu lassen. Vielleicht hilft es ja.

Ich war mal wg. Mobbing beim Arzt, danach habe ich gekündigt!!! und seitdem keinerlei Probleme mehr damit.

Ich drücke dir die Daumen, dass du bald wieder wohlauf bist und dein Leben genießen kannst.

Es wäre schade, wenn du es wegen anderer "wegwirfst".
vG
ficus

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übrigens, wie du es dem Arzt sagst, ist egal.
Wenn er ein guter Arzt ist, weiß er, welche Fragen er dir stellen muss und wohin er dich überweisen kann, damit du aus deinem Hamsterrad raus kommst.

Er hat sich für seinen Job entschieden, den er an dir ausüben kann und sollte.

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Dein arzt haelt dich bestimmt nicht fuer bekloppt, dafuer ist er schliesslich da...

Sonst druck einfach deinen text aus und geh hin....
Alles gute

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Hallo!!
Du brauchst eine Auszeit!! Und die darfst du dir ruhig zugestehen!
Irgendwann ist mal der Akku leer! Bei dem einen reicht dann Urlaub bei dem anderen nicht!
Wenn ich das so lese, denke ich, dass ich an deiner Stelle auch fix und fertig waere!
Warte nicht bis es ein absolutes bournout ist!!!
Und lass dich nicht von deinen Kollegen so verunsichern!! Du bist alleinerziehende Mutter mit Job!
Respekt!!
Alles Gute dir und ab zum Doc, der dir hoffentlich zu einer Kur verhilft!!!
Lg

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hört sich nicht schlimm an???

was du mit gemacht hast ist ziemlich heftig in psychischer und dann natürlich folglich auch in physischer hinsicht.

du brauchst dringend eine ärztlich verordnete auszeit bevor es noch schlimmer wird.
mit genau dieser geschichte wird dir dein arzt und sicherlich auch die krankenkasse eine mutter kind kur befürworten.

ab die post und versuche dein zeitmanagement in form von hilfe von außen zu normalisieren.

lg sam

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hallo, Du musst doch nicht sterbenskrank sein, um zum Arzt zu gehen..

schilder ihm genau so die Symptome wie Du es hier getan hast..

Wie sage ich meinem arzt dass ich nicht mehr kann

Es hört sich nach einem Erschöpfungssyndrom an....

das ist nicht schlimm, d.h. nur, dein Akku ist einfach leer, muss dringend aufgeladen werden. Ich war 2008 für 4 Wochen im Krankenhaus, musste keinerlei Therapien mitmachen, sondern sollte nur schlafen..

Erst dachte ich, die spinnen, drehte nach 3 Tagen fast durch, dann brach ich zusammen und siehe da, ich schlief wirklich fast 4 Wochen komplett durch.

Ich schaffte es nicht einmal, ein buch zu lesen.. und das, obwohl ich immer eine Powerfrau war... den ganzen tag rumrannte.. aber der Akku war einfach leer..

also los, lass Dich durchchecken und Dein Arzt wird Dich nicht auslachen

Wie sage ich meinem arzt dass ich nicht mehr kann

Wie sage ich meinem Arzt Dass es mir seelisch nicht gut geht?

Schreib dir vor dem Termin auf, worüber du sprechen möchtest. Das können Fragen sein, die du stellen möchtest, oder Stichpunkte, die ausdrücken, wie du dich fühlst. So hast du Notizen, auf die du zurückgreifen kannst, falls du während deines Termins plötzlich nicht mehr weißt, was du sagen sollst.

Wie erkläre ich meinem Arzt Dass ich Burnout habe?

Zu den ersten Anzeichen von Burnout gehören Erschöpfung, Energiemangel, Schwächegefühle, Schlafprobleme oder Konzentrationsschwierigkeiten. Auch Langeweile, Gleichgültigkeit, Verbitterung oder der Verlust von Empathie nennen Ärzte als mögliche Symptome.

Kann man sich wegen Erschöpfung krankschreiben lassen?

Für eine Krankschreibung bei Burnout ist der Hausarzt der erste Ansprechpartner. Die typischen Anzeichen sind jeglichen Formen von Erschöpfungszuständen, Depressionen und einer Sinneskrise.

Wann sollte man wegen Depressionen zum Arzt?

Wer an sich, Freunden oder Verwandten Zeichen einer Depression bemerkt, die länger als zwei Wochen anhalten und durch äußere Umstände kaum beeinflussbar sind, der sollte nicht zögern, mit dem Arzt darüber zu sprechen – beziehungsweise den Vertrauten offen ansprechen und darin zu bestärken, einen Arzt aufzusuchen.