Dieser Artikel ist nach aktuellem wissenschaftlichen Stand, ärztlicher Fachliteratur und medizinischen Leitlinien verfasst und von Medizinern geprüft. → Quellen anschauen Die Leber zählt zu unseren größten
Organen und ist als Anhangsdrüse des Magen-Darm-Traktes für Entgiftung, Produktion und Speicherung zahlreicher Substanzen zuständig. Mit ihren 1.500 Gramm liegt
sie größtenteils im rechten Oberbauch unterhalb des Zwerchfells und hinter dem Rippenbogen. Erfahren Sie hier genaueres über den Sitz der Leber im Bauchraum. Die Leber ist unser größtes Stoffwechselorgan. Beim Erwachsenen hat sie ein Gewicht von 1,5 bis 2 Kilogramm, ein rotbraunes Aussehen und eine spiegelglatte Oberfläche. Beim Mann ist sie in der
Regel etwas größer als bei der Frau. Sie besteht aus einem gleichförmigen Parenchymgewebe, das von Gallengängen und Blutgefäßen durchzogen wird und aus Leberzellen (Hepatozyten) gebildet wird. Dieses Gewebe ist sehr weich, sodass die Leber von außen vom Arzt nur relativ schwer ertastet werden kann. Außen herum schützt eine Organkapsel aus derbem Bindegewebe das empfindliche Gewebe, die Leberkapsel (Capsula fibrosa). Ihr Anteil am Körpergewicht ändert sich mit dem Lebensalter – nimmt sie beim Säugling noch rund 1/20 der Körpermasse in Anspruch, sind es beim Erwachsenen nur noch 1/50. Vor der Geburt ist der Anteil noch höher; in der Fötalzeit ist sie das erste Organ der Blutbildung und wiegt 1/10 des Ungeborenen. Im Erwachsenenalter sind ihre wichtigsten Funktionen Synthese, Speicherung und Abbau von verschiedenen Substanzen. Unter anderem baut sie Eiweiße zu Harnstoff ab, bildet und speichert Glykogen aus Kohlenhydraten und wandelt Fettsäuren zu Galle um. Das Wichtigste auf einen Blick!
Leber AnatomieSchaut man sich eine Leber an, hat diese ein keilförmiges Aussehen und zwei große Seiten: eine konvexe Zwerchfellseite (Facies diaphragmatica), die direkt unter dem Zwerchfell liegt, und eine Eingeweideseite (Facies visceralis), unter der die Darmwindungen verlaufen. Beide sind spiegelglatt und sorgen für freie Verschieblichkeit. Diese ist nötig, weil die Leber auf der Oberseite mit dem Zwerchfell fest verwachsen ist. Für die weitere Verankerung sorgen zahlreiche Bänder (Ligamente). Eine kleine Delle in der Oberfläche nennt man Herzabdruck (Impressio cardiaca) – unmittelbar darüber ist das Zwerchfell mit dem Perikard des Herzens verbunden, das so eine Beule in der Leber hinterlässt. Betrachtet man die Eingeweideseite, so ist diese H-förmig und unterteilt die Leber in vier Lappen:
In der Mitte des H liegt die Leberpforte (Porta hepatis), durch die Blutgefäße (Leberarterie, Arteria hepatica propria und Pfortader, Vena portae), Lymphgefäße, Nerven und Gallengänge (Lebergallengang, Ductus hepaticus communis) verlaufen. Funktionell unterteilt man die vier Leberlappen in acht Lebersegmente. Diese Binnengliederung erfolgt nach dem Verlauf der Pfortader, Leberarterie und Lebergallengangs. Diese Unterteilung ist vor allem für Chirurgen wichtig, die sich bei Operationen an den Verläufen von Blutgefäßen und Gallengängen orientieren müssen. Da die Segmentgrenzen von Patient zu Patient sehr unterschiedlich verlaufen, muss man sich an den kleinen Lebervenen (Vv. hepaticae) oder an einem Röntgenbild mit Kontrastmittel orientieren. An welche Organe grenzt die Leber an?Abgesehen von der prominenten großen und konvexen Zwerchfellseite mit ihrer kleinen Herzdelle finden sich vor allem auf der Eingeweideseite zahlreiche Eindrücke (Impressionen), die durch den Druck von Baucheingeweiden in das weiche Leberparenchym entstehen. Nach diesen Organen unterscheidet man
Wo sitzt die Leber von außen betrachtet?Wo genau die Leber sitzt, hängt von der Körperlage und vom Zwerchfellstand mit Ein- und Ausatmen ab. Projiiziert man die Leber auf die Bauchwand, so reicht sie von der linken fünften Rippe (bei Männern etwas unterhalb der Brustwarze) rechts bis zur zehnten und links bis zur siebten Rippe. Der untere Anteil des linken Leberlappens liegt direkt der Bauchwand an. Quellen, Links und weiterführende Literatur
Doktor der Medizinwissenschaften und Naturwissenschaftler mit medizinischer Promotion. Dieser Artikel entspricht aktuellen wisenschaflichen Standards und medizinischen Leitlinien. (Autoren M.Foerster/H.Stephan) Beitrags-NavigationWo tut es weh wenn die Leber schmerzt?Die Leber enthält selbst keine Nerven, Druckschmerz unter dem rechten Rippenbogen oder Oberbauchkrämpfe als Folge von Lebererkrankungen entstehen vielmehr durch Spannung der Bindegewebskapsel, die die Leber umhüllt. Eine typische Begleiterscheinung von Lebererkrankungen sind Müdigkeit und Leistungsabfall.
Wie machen sich Beschwerden an der Leber bemerkbar?Symptome von Leberschaden und Leberentzündung. extreme Müdigkeit.. Druckempfindlichkeit im rechten Oberbauch.. Juckreiz.. entfärbter Stuhl und dunkler Urin.. Appetitlosigkeit.. Ekel gegen Fleisch.. Gewichtsverlust.. Übelkeit und Erbrechen.. Wie kann ich meine Leber entgiften?Über die Pfortader, die das Blut aus den Verdauungsorganen sammelt, gelangen Nährstoffe, Medikamente und auch Gifte in die Leber. Hier werden die Substanzen verarbeitet, gespeichert, umgebaut, entgiftet, an das Blut abgegeben oder über den Darm ausgeschieden.
Wo liegt die Galle und die Leber?Sie füllt den rechten Oberbauch fast aus. Die Leber unterteilt sich in Lappen (Lobi). An ihrer Unterseite hat die Leber eine Einbuchtung – hier liegt die Gallenblase. Die beiden sind über einen großen Gallengang (Ductus choledochus) miteinander verbunden.
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