Ein Auge größer als das andere Kind

Selten streiten Kinderärzte, Orthopäden und auch Hebammen so kontrovers über ein Thema. Das KISS Syndrom. Die einen bezeichnen es als „Modekrankheit“, andere sprechen davon „es verwachse sich im Laufe der Zeit“. Doch was das Wort buchstäblich „es VERWÄCHST“ sich bedeutet, möchte niemand am eigenen Leib erfahren müssen.

Es klingt furchtbar nach Krankheit, ist doch da DOWN-Syndrom fast jedem geläufig, da es mit einer speziellen Behinderung eines Menschen in Verbindung gebracht wird.

Definition? Was ist KISS Syndrom?

KISS Syndrom aber ist eine Abkürzung und steht für Kopfgelenksinduzierte Symmetriestörung. Sie bezieht sich auf Assymmetrien, die entstehen, wenn ein Baby blockierte Kopfgelenke hat. Damit einher gehen vielfältige Wirkungen auf das Kind.

Wie entsteht das KISS Syndrom?

  • ungünstige Lage im Mutterleib
  • Entbindung bzw.  Geburt unter „Zugkräften“ (Kaiserschnitt, Einsatz der Saugglocke , Zangengeburt)
  • Kinder über 3800g und Frühchen
  • Unfall
  • Lagerung des Kindes ausschließlich auf dem Rücken
  • Handling des Babys ohne Rotation

Wie wirkt sich das KISS Syndrom aus? Symptome?

Seit 12 JAhren bin ich als Trageberaterin unterwegs und schon bald nach meiner Ausbildung stieß ich in der Beratung auf Babys , die sich einfach nicht in ein Tragetuch einbinden ließen oder sich total schief zogen.

Durch eine Weiterbildung in der Stillpraxis von Elisabeth Kurth in Dresden/Radebeul wurde ich auf das Problem, was diesem Phänomen zu Grunde lag, aufmerksam.

Folgendes beobachte ich regelmäßig in meiner Beratungspraxis:

  • nach hinten überstreckte Körperhaltung ( „Flitzebögen“)
  • seitlich gekrümmte „C“-Körperhaltung
  • Schreien wegen „Koliken“, „Blähungen“, keine Wirkung von Sab simplex und Co.
  • uneinsehbares Schreien
  • Tränenkanalverstopfung, keine Wirkung von Tropfen und Salben
  • einseitige Kopf-und Körperhaltung – „Lieblingsseite“
  • ein Auge ist größer und höher als das andere Auge
  • Hinterhauptsabplattungen
  • Stillprobleme an v.a. einer Brust
  • übermäßiges Sabbern
  • Kopfhalteschwäche
  • sehr zeitige Kopfhaltestärke
  • schnorchelnde Geräusche, auch nachts
  • Gesäßfalten-Asymmetrie
  • Reifungsprobleme der Hüfte – oft einseitig,Fußfehlstellung
  • Schädelasymmetrie oder abgeplatteter Hinterkopf
  • Asymmetrie bei der Bewegung von Armen und Beinen
  • Einseitige Haltung des Rumpfes
  • Drehen nur über eine Seite
  • Überspringen von Entwicklungsschritten
  • Entwicklung unbehandelt und ohne Spontanheilung zum KIDD-Syndrom

Wirkung auf die Eltern

Eltern eines Kindes mit KISS-Syndrom wirken auf mich in der Praxis niedergeschlagen, entnervt und ausgepowert. Oft kommt dazu, das sie bei sich die Schuld für das kindliche Verhalten suchen, aber keine Lösung finden. Ganz schlimm ist dann, wenn v.a. die Mütter der Meinung sind, das ihr Kind sie buchstäblich haßt: Denn alles was die Mutter tut oder versucht, damit es ihm besser geht, wird mit Geschrei beantwortet.

Einige Eltern sehen in einer Trageberatung die Lösung ihrer Probleme, weil sich die KISS Kinder allein im Körbchen nicht wohl fühlen und ständig herumgetragen werden wollen.

Oft bringt das, zusammen mit speziellen Handlingstipps von mir auch Linderung, doch das kindliche Unwohl wird nur durch eine gezielte Behandlung behhebbar sein.

NICHT-Behandlung

Manchmal geben sich die Beschwerden von allein nach 4-6 Monaten. Das ist in einigen Fällen auf eine Spontanheilung zurückzuführen.

In anderen Fällen eignet sich das Kind eine Schonhaltung an und lernt, mit der Bewegungsbehinderung umzugehen. Dabei verlagert sich das Problem und führt unter Umständen im Schulalter zu Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Lernschwierigkeiten, Wahrnemhungsprobleme, Hyperaktivität und Wirbelsäulenschäden (Skoliose).

Selbst noch im Erwachsenenalter können Halswirbelsäulenbeschwerden, chronische Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfall, Ohrgeräusche und Gleichgewichtsstörungen auf KISS im Neugeborenenalter zurückzuführen sein.

Behandlung

Bisher vor noch gar nicht langer Zeit wurde durch passives Geradebiegen die Asymmetrie behandelt (siehe auch das Symbol der Orthopädenzunft: Schief gewachsenes Bäumchen, das durch Stock und Strick zurechtgezurrt wird).

Schon besser ist da die Behandlung mit Krankengymnastik und Massage. Aber das ist ebenfalls oft sehr schmerzhaft und deshalb belastend für Kind und Mutter. Also: Warum nicht lieber gleich die Ursache behandeln, statt der Symptome?

Chirotherapie:

Einrenken im wahrsten Sinne des Wortes (Knackgeräusch), bei Säuglingen nicht optimal.

Ostheopathie:

Beruht auf Rhythmik der Organe, hier des Liquors – craniosakraler Puls, ca. 7-14 Zyklen pro Minute, tastbar von geschulten Therapeuten, die so Einschränkungen der Bewegungsfähigkeit lokalisieren und durch sehr sanften Druck an ganz speziellen Punkten behandeln.

Nachteile: sehr zeitaufwändig und keine Kassenleistung.

Atlastherapie:

Meist genutzte Therapieform, oft gemischt mit Elementen aus der Ostheopathie. Der Arzt verschafft sich anhand eines Röntgenbildes, der Unterhaltung mit den Eltern und einer manuellen Untersuchung einen Überblick und gibt dann einen oder mehrere kurze Impulse auf den Atlaswirbel der die Nackenrezeptoren stimuliert und zur Normalisierung der Muskulatur führt. Meist bekommen die Eltern von der direkten Behandlung gar nichts mit und wundern sich, dass das schon alles war. Es kann 3-4 Tage dauern, bis sich der Erfolg einstellt. Nach 4-6 Wochen sollte eine Kontrolluntersuchung stattfinden. Die ganze Sache ist für das Baby  schonend, die größte Belastung stellt das Röntgen dar.

Vorrang des Arztbesuches

Meine nun jahrelangen Erfahrungen beim „Aufstöbern“ dieser Kinder und des gezielten „Überweisens zur Weiterbehandlung“ , Weiterbildungen zum Thema, sowie Gespräche mit Orthopäden und Therapeuten zeigt mir, das es Priorität hat, ZUERST einen Orthopäden, der  speziell erfahren und geschult ist, aufzusuchen und ERST danach (4-6 Wochen Wartezeit nach der Behandlung sollten eingehalten werden) , wenn noch Auffälligkeiten sein sollten, den Therapeutenbesuch einzuplanen.

Arztadressen, Empfehlungen finden Sie unter bauchwelten.de in der Rubrik „KISS-Syndrom“

Ich bedanke mich für Ihr Interesse beim Lesen des Artikels und freue mich über Feedback.

Anja Chevalier

Was ist wenn ein Auge größer ist als das andere?

Morbus Basedow ist eine der häufigsten Ursachen für hervorquellende Augen bei Erwachsenen. Betroffene mit Kopfschmerzen, Fieber, Augenschmerzen oder Änderungen im Sehvermögen sollten schnell einen Arzt aufsuchen. Eine Vorwölbung in nur einem Auge ist Grund zu größerer Besorgnis als ein Hervorquellen beider Augen.

Was ist wenn ein Auge kleiner ist als das andere?

Ist das betroffene Auge zusätzlich tiefer eingesunken (Enophthalmus) und weist eine verkleinerte Pupille (Miosis) auf, spricht man vom Horner-Syndrom. Es beruht auf einer Schädigung der Nerven, die das Auge mit dem Gehirn verbinden.

Warum sieht ein Auge kleiner aus?

Mit stärkerer Kurzsichtigkeit können Ihre Augen hinter den Brillengläsern kleiner aussehen. Je stärker die Brillengläser, desto kleiner sehen die Augen aus. Nach dem Lesen dieses Artikels werden Sie wissen, wodurch die Verkleinerung Ihrer Augen bewirkt wird und wie Sie sie minimieren können.

Kann sich das Auge verschieben?

Wenn ein Auge geradeaus sieht, kann das andere nach innen (Esotropie), nach außen (Exotropie), nach unten (Hypotropie) oder nach oben (Hypertropie) abweichen. Strabismus tritt bei etwa 2 % der Kinder unter 3 Jahren und bei etwa 3 % der Kinder und jungen Erwachsenen auf. Mädchen und Jungen sind gleichermaßen betroffen.