Fieber geht nicht runter was tun

Fieber ist eine Reaktion des Körpers auf Fremdstoffe, meistens Erreger. Bei der Aktivierung des Immunsystems werden hormonähnliche Stoffe produziert, die im zentralen Nervensystem zu einer Erhöhung der Temperatur führen. Oft hilft es, einfach abzuwarten und das Fieber zu beobachten. Wenn es nicht sinkt, sollte ein Arzt konsultiert werden.

10.10.2011, 02:30 Uhr

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Von Tim Niehues

Was ist Fieber? Temperaturerhöhungen bis 38 Grad Celsius können ganz normal im Tagesverlauf vorkommen – etwa bei körperlicher Betätigung oder wenn das Kind vor dem abendlichen Marsch ins Bett noch herumtobt. Bei Temperaturen von über 38,5 Grad Celsius wird von Fieber gesprochen. Fieber ist die Reaktion des Körpers auf Fremdstoffe, meistens Erreger. Die Hochregulation der Körpertemperatur ist ein Vorgang, den übrigens auch Tiere benutzen, um Infektionen abzuwehren. Wie entsteht Fieber? Bestandteile etwa von Viren oder Bakterien werden durch das Immunsystem erkannt, es wird automatisch hochgefahren. Bei dieser Aktivierung der Zellen des Immunsystems werden auch hormonähnliche Stoffe produziert (Zytokine), die im zentralen Nervensystem zu einer Erhöhung der Temperatur führen. Fieber hilft dem Körper, weil mit einer höheren Körpertemperatur eine bessere Durchblutung und eine bessere Verteilung der Zellen, die eine Infektion bekämpfen müssen, erreicht werden können.

Wie wird Fieber am besten gemessen? Vor dem Fiebermessen sollte sich das Kind etwa eine Viertelstunde ausgeruht haben. Gemessen wird die Temperatur rektal – also im After. Dieser Wert ist am genauesten. Es kann auch in Hautfalten, so im Leistenbereich oder in den Achselhöhlen, gemessen werden. Inzwischen sind Ohrthermometer verbreitet, die das Fieber schnell und ziemlich genau anzeigen und die alten Quecksilber-Thermometer vielerorts abgelöst haben.

Ist Fieber immer Hinweis auf eine Infektion? Nicht immer. Kann das Fieber nicht durch eine Infektion erklärt werden, können auch andere Erkrankungen (etwa entzündliche Darmerkrankungen oder Rheuma-Erkrankungen) Fieber verursachen. Ganz selten stecken Krebserkrankungen dahinter. In den Fällen, wo Fieber nicht durch eine Infektion verursacht wird, bleibt das Fieber oft über längere Zeiträume, das heißt Wochen und Monate, bestehen.

Ist Fieber gleich Fieber? Ein genaues Messen des Fiebers, auch mehrfach am Tag, ist sinnvoll, da am Verlauf der Fieberkurve einiges erkannt werden kann. Wenn das Fieber kontinuierlich hoch über vier Tage ist und nur wenig Schwankungen zeigt, kann dies auf eine Lungenentzündung oder eine Harnwegsinfektion hindeuten. Sehr stark schwankendes Fieber mit normalen Temperaturen morgens und hohem Fieber abends kann auf eitrige Infektionen hinweisen, beispielsweise kleine Abszesse, aus denen immer wieder Keime in die Blutbahn streuen und Fieber auslösen. Fieber, das wechselt (sogenanntes Wechselfieber) – das heißt: mit fieberfreien Tagen zwischendurch –, findet sich zum Beispiel bei der Malaria.

Was sollten Eltern tun, wenn das Fieber nicht weggeht? Was tun sie überhaupt bei Fieber? Fieber ist keine Krankheit, sondern nur ein Symptom. Da Fieber eine gewollte Reaktion des Körpers ist, sollte man es zunächst beobachten. Wir alle haben Infekte (meist Virusinfektionen) erfahren, die innerhalb von weniger als ein, zwei Tagen wieder ausgeheilt sind, ohne dass besondere Maßnahmen nötig waren. Zu warme Kleidung oder dickes Bettzeug sollte man als Ursache erhöhter Temperaturen auszuschließen. Kühlende Waden-, Brust- oder Bauchwickel können helfen. Nicht jedes fiebernde Kind muss automatisch zum Arzt. Beobachten Sie Ihr Kind, Sie kennen es am besten.

Sollte das Fieber nicht innerhalb eines Tages zurückgehen, so empfehlen viele Ärzte, das Fieber medikamentös, etwa mit Ibuprofen oder Paracetamol, zu senken. Das erachten sie als ratsam, weil ein zu schneller Fieberanstieg und zu lange andauernde Fieberreaktionen bei kleinen Kindern Krampfanfälle begünstigen können. Fieberkrämpfe sind sehr häufig und an sich nicht gefährlich, aber dennoch möchte man sie verhindern. Ob dies tatsächlich durch Fiebersenken möglich ist, wird unter Medizinern kontrovers diskutiert. Zusätzlich haben Medikamente wie Ibuprofen oder Paracetamol jedenfalls auch eine etwas schmerzstillende Wirkung, und der Flüssigkeitsverlust und die schnelle Herzfrequenz (Tachykardie), die mit dem Fieber einhergehen können, können gelindert werden. Zusammenfassung Fieber stellt einen wichtigen Mechanismus dar, eine Infektion zu bekämpfen. Nimmt das Fieber überhand oder schadet dem Kind oder dem Erwachsenen, dann ist eine fiebersenkende Therapie sinnvoll. Um auf die Spur zu kommen, was hinter dem Fieber steckt, ist eine gute ärztliche Untersuchung notwendig. Begleitende Symptome wie Hautausschläge, Gewichtsverlust, Lokalisation und Charakter von Schmerzen helfen dem Arzt, die Ursache zu finden. Ist die Ursache gefunden (etwa Lungenentzündung oder Abszess), so kann die Ursache des Fiebers mit einer gezielten medikamentösen Therapie oder einer chirurgischen Entfernung des Abszesses bekämpft werden.

Was tun wenn das Fieber nicht runter geht bei Erwachsenen?

Bewährt haben sich dabei unter anderem:.
Kühle Wadenwickel. Kalte Wadenwickel entziehen dem Körper Wärme und können zudem Entzündungen lindern. ... .
Ausreichend trinken. Auch wenn einem bei Fieber häufig nicht danach ist: Viel trinken ist hier besonders wichtig. ... .
Schweißtreibende oder fiebersenkende Tees. ... .

Wie lange dauert es bis das Fieber sinkt?

Paracetamol: gibt es als Zäpfchen, Tabletten oder Saft. Die Wirkung ist meist nach 1-2 Stunden am stärksten. Dann sollte das Fieber um ca. 1°C gesenkt sein.

Was tun wenn Fieber trotz Ibuprofen nicht sinkt Erwachsene?

Sinkt das Fieber trotz Paracetamol- oder Ibuprofen-Gabe nicht, kann der Arzt Metamizol verordnen. Metamizol ist ein nicht steroidales Analgetikum vom Pyrazolon-Typ und besitzt analgetische, antipyretische, spasmolytische und geringe antiphlogistische Wirkungen.

Wie lange ist es normal Fieber zu haben?

Typischerweise sollten Erkrankte einen Arzt aufsuchen, wenn das Fieber mehr als 3 bis 4 Tage anhält, unabhängig von anderen Symptomen.