Geschichten aus dem wiener wald zusammenfassung

Ödön von Horváth, von 1901 bis 1938, war ein ungarischer Dramatiker. Die kritischen Langerzählungen und Bühnenwerke veröffentlichte der Schriftsteller in deutscher Sprache

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. Zu seinen wichtigsten Werken zählen „Der ewige Spießer“, „Jugend ohne Gott“ und „Glaube Liebe Hoffnung“.

Als das bedeutendste Kammerspiel von Ödön von Horváth gilt das Volksstück „Geschichten aus dem Wiener Wald“, die Uraufführung fand im Jahr 1931 in Berlin statt. Die Titulierung ist ein versteckter Hinweis auf den gleichnamigen Konzertwalzer von Johann Baptist Strauss.

Über die Handlung von den „Geschichten aus dem Wiener Wald“

Der wesentliche Schauplatz des modernen Dramas ist eine ruhige Gasse im achten Stadtbezirk von Wien. In der Straße sind ein Spielwarenhändler, ein Fleischer und eine Verkäuferin von Tabakwaren ansässig. Die zentrale Figur der „Geschichten aus dem Wiener Wald“ ist das Wiener Mädchen Marianne. Sie ist die Tochter des Witwers Leopold – der sogenannte „Zauberkönig“ betreibt in der österreichischen Hauptstadt eine Puppenklinik.

In der unmittelbaren Nachbarschaft befindet sich die Fleischerei des groben Oskars. Der Puppendoktor Leopold hegt die Absicht, seine Tochter mit dem rustikalen Metzger zu verheiraten. Während der Verlobungsfeier lernt Marianne den Schlawiner Alfred kennen, mit dem sie prompt eine Liebesaffäre beginnt. Obwohl die beiden ein gemeinsames Kind bekommen, nimmt ihre Beziehung kein glückliches Ende.

Das Neugeborene wächst bei der Großmutter von Alfred in der malerischen Wachau an der Donau auf. Die sitzen gelassene Witwe Valerie besitzt in der Josefstadt eine Tabaktrafik. Nach dem jähen Ende der Beziehung mit Alfred spendet ihr der deutsche Neffe von Leopold Trost. Erich, ein Jura-Student, sympathisiert offen mit dem aufkommenden Nationalsozialismus.

In der Zwischenzeit gerät das Leben von Marianne ins Trudeln. Sie stürzt ab und landet als aufreizende Revuetänzerin in einem halbseidenen Varietétheater. Dabei stößt die geächtete Tochter – im Amüsierlokal „Maxim“ – auf ihren unbarmherzigen Vater. Ein ebenfalls anwesender „Mister“ aus Amerika versucht die Nackttänzerin mit seinem Geld für eine Nacht zu kaufen.

Die erwartungsgemäße Zurückweisung von Marianne kränkt den reichen Mann: Er bezichtigt sie des Diebstahls und bringt sie hinter Gittern. Darüber hinaus erliegt der kleine Junge von Marianne einer schweren Lungenentzündung, seine Großmutter hatte ihn in der Kälte ausgesetzt. Nachdem das unerwünschte Kind sein Leben verloren hat, gibt sie letzten Endes – wie von ihrem Vater ursprünglich vorgesehen – dem Schlachter Oskar das Jawort.

Über die Lesart von den „Geschichten aus dem Wiener Wald“

Die Tragikomödie „Geschichten aus dem Wiener Wald“ aus dem Jahr 1931 ist ein boshaftes und sozialkritisches Volksstück. Das Werk von Ödön von Horváth entstand in den 1920er-Jahren unter dem Eindruck einer globalen Wirtschaftskrise.

Es gilt als ein Meilenstein des neuzeitlichen Dramas. Darin entlarvt der Autor – einsilbig und wortkarg – das beschauliche Leben in der österreichischen Hauptstadt. Er benutzt überkommene Vorstellungen, um in aller Drastik ihre Unaufrichtigkeit an den Pranger zu stellen.

Geschichten aus dem Wiener Wald

Geschichten aus dem wiener wald zusammenfassung

Geschichten aus dem Wiener Wald Uraufführung: Berlin 1931 Hg.: Klaus Kastberger, Nicole Streitler Reclam Verlag, Ditzingen 2009 ISBN: 978-3-15-018613-8, 243 Seiten

Buchbesprechung

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Inhaltsangabe

Mariannes Vater erwartet, dass sie ihm wie eine Dienstmagd die Sockenhalter sucht und den Mann heiratet, den er aus wirtschaftlichen Gründen für sie ausgesucht hat. Sie versucht, aus der Bevormundung auszubrechen und glaubt, sich an der Seite eines anderen Mannes selbst verwirklichen zu können. Aber der naive Emanzipationsversuch scheitert ...

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Kritik

Bei dem 1931 uraufgeführten Volksstück "Geschichten aus dem Wiener Wald" von Ödön von Horváth handelt es sich um eine bitterböse, tragikomische Gesellschaftssatire.

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In einer Straße im 8. Bezirk von Wien befinden sich die Puppenklinik und Spielwarenhandlung des „Zauberkönigs“ Leopold, eine von Oskar und seinem Gehilfen Ladislaus Havlitschek betriebene Fleischerei und die Tabak-Trafik der Kanzleiobersekretärswitwe Valerie. Der Zauberkönig ist ebenfalls Witwer; seine Frau Irene starb vor einiger Zeit an Brustkrebs. Seither lässt er sich von seiner Tochter Marianne wie von einer Dienstmagd bedienen.

Schließlich will er sie mit dem derben Metzger von nebenan verheiraten, dessen Geschäft recht gut läuft. Die Verlobung soll bei einem Picknick am Ufer der Donau erfolgen, an dem auch Erich teilnimmt, ein nationalsozialistisch gesinnter Neffe des Zauberkönigs aus Kassel. Valerie bringt ihren sehr viel jüngeren Geliebten Alfred mit, der seine Stelle bei einer Bank aufgegeben hat und sich von ihr aushalten lässt. Mit den Worten „Meine lieben Freunde!“ wendet der Zauberkönig sich an die kleine Gesellschaft. „Zu guter Letzt war es ja schon ein öffentliches Geheimnis, dass meine liebe Tochter Marianne einen Blick auf meinen lieben Oskar geworfen hat.“ Doch während er die Verlobung bekannt gibt, hat Marianne nur Augen für Alfred, der sie umschleicht und sich deshalb mit Valerie überworfen hat, die daraufhin Erich umgarnt.

Als der Zauberkönig seine Tochter bei einem heimlichen Kuss mit Alfred ertappt, bekennt Marianne sich mutig zu ihrer neuen Beziehung: „Gott hat mir im letzten Augenblick diesen Mann zugeführt!“ Der Zauberkönig verstößt sie.

Marianne zieht zu ihrem Geliebten in ein möbliertes Zimmer im 18. Bezirk. Alfred versucht sich als Vertreter für Kosmetikartikel, aber er ist zu bequem, um dabei Erfolg zu haben. Lieber setzt er geliehenes Geld bei Pferdewetten und hofft auf das Glück.

Nach einem Jahr – Marianne und Alfred haben inzwischen einen kleinen Sohn mit Namen Leopold – lässt Alfred sich von seiner Großmutter bestechen, die immer noch an seine Zukunft glaubt und deshalb möchte, dass er sich von seiner Geliebten und dem ungewollten Kind trennt. Mit Hilfe seines zwielichtigen Freundes Ferdinand Hierlinger bringt Alfred Marianne zu einer älteren Baroness, die bereit ist, die junge Frau zur Tänzerin für ein Tingeltangel auszubilden. Den kleinen Leopold vertraut Marianne der Mutter und der Großmutter Alfreds an, die bei einer Burgruine in der Wachau leben.

Marianne bereut, dass sie mit einem Mann in Sünde gelebt hat und geht zur Beichte in den Stephansdom. Der Priester verlangt von ihr, auch die Geburt ihres unehelichen Kindes zu bereuen, aber dazu ist sie nicht bereit, und der Beichtvater verweigert ihr daraufhin die Absolution.

Während eines feucht-fröhlichen Abends in einer Heurigen-Gartenwirtschaft werden der Zauberkönig, Valerie, Oskar, ein Rittmeister – bei dem es sich um einen guten Kunden der Metzgerei handelt –, sowie ein aus Wien stammender, aber in die USA ausgewanderter Freund des Rittmeisters vom Regen überrascht. Sie beschließen deshalb, ins „Maxim“ auszuweichen.

Der Zauberkönig amüsiert sich prächtig. Auf der Bühne wird ein „lebendes Aktbild“ mit dem Titel „Die Jagd nach dem Glück“ angekündigt. Obwohl Valerie bereits betrunken ist, erkennt sie in der halbnackten Hauptdarstellerin Marianne. Es kommt zu einem Skandal, und die Aufführung wird abgebrochen.

Der „Mister“ bietet Marianne heimlich Geld an und will sie begrabschen. Sie weist ihn zurück. Da beschuldigt er sie lauthals, ihn bestohlen zu haben, und Marianne, bei der tatsächlich ein 100-Schilling-Schein gefunden wird, muss ins Gefängnis. Ihr Vater erleidet vor Scham und Schreck einen Schlaganfall.

Nachdem Valerie und Erich ihre Affäre beendet haben, wendet Alfred sich an Oskar, damit dieser ihm hilft, sich wieder mit Valerie zu versöhnen. Die beiden Männer sind sich einig, dass Alfred an der Affäre mit Marianne nicht Schuld war; sie sind überzeugt, dass die Frauen gar nicht so passiv sind, wie es den Anschein hat, sondern in Wirklichkeit die Fäden ziehen.

Wenn Sie noch nicht erfahren möchten, wie es weitergeht,
überspringen Sie bitte vorerst den Rest der Inhaltsangabe.

Nur Valerie zeigt Verständnis für Marianne, als diese gedemütigt aus dem Gefängnis kommt und im Interesse ihres Kindes zu ihrem Vater will. Der Zauberkönig verzeiht Marianne, und Oskar wäre immer noch bereit, sie zu heiraten. Allerdings weigert er sich, das Kind mit aufzunehmen.

Der Zauberkönig, Marianne, Oskar sowie Valerie und Alfred, die aufs Neue zusammen sind, brechen zu einem Besuch in die Wachau auf. Dort möchte der Zauberkönig seinen Enkel sehen. Aber den hat Alfreds Großmutter inzwischen umgebracht. Marianne kann nicht mehr; willenlos folgt sie Oskar.

nach oben (zur Kritik bzw. Inhaltsangabe)

Das Volksstück „Geschichten aus dem Wiener Wald“ von Ödön von Horváth wurde 1931 in Berlin uraufgeführt. Mit dem Titel griff Ödön von Horváth auf einen Walzer von Johann Strauß Sohn aus dem Jahr 1868 zurück („Geschichten aus dem Wienerwald“, op. 325), aber er trennte das Wort „Wienerwald“. „Geschichten aus dem Wiener Wald“ suggeriert ein aus Episoden bestehendes Theaterstück, tatsächlich handelt es sich bei Ödön von Horváths Bühnenwerk jedoch um ein geschlossenes Drama.

„Geschichten aus dem Wiener Wald“ ist eine bitterböse, tragikomische Gesellschaftssatire.

Marianne wächst in einer patriarchalischen Umgebung auf. Ihr Vater erwartet, dass sie ihm gehorcht, ihm wie eine Dienstmagd die Sockenhalter sucht und den Mann heiratet, den er aus wirtschaftlichen Gründen für sie ausgesucht hat. Wenn die Frau einmal finanziell unabhängig vom Mann wäre, sei das der letzte Schritt zum Bolschewismus, behauptet der Zauberkönig. Sie versucht, aus der Bevormundung durch ihren Vater auszubrechen und die Fremdbestimmung in der Ehe zu vermeiden. An der Seite Alfreds glaubt sie, sich selbst verwirklichen zu können. Aber der naive Emanzipationsversuch scheitert. Allerdings beweisen Valerie und Alfreds Großmutter, dass es Frauen durchaus gelingen kann, sich in diesem patriarchalischen Milieu zu behaupten.

Bei dem bornierten Geistlichen in der katholischen Kirche findet Marianne weder Mitleid noch auf Verständnis.

Die Kleinbürger, um die es in „Geschichten aus dem Wiener Wald“ geht, kommunizieren vor allem durch Floskeln miteinander. Mit ihrer biederen Heuchelei versuchen sie, ihren Egoismus und ihren Materialismus zu verbergen. Auf der „Jagd nach dem Glück“ – so der Titel eines der „lebenden Bilder“ auf der Bühne des „Maxim“ – treten sie sich gegenseitig nieder.

Am Schluss ist eigentlich alles wieder so wie zu Beginn. Das unterstreicht Ödön von Horváth durch den ringförmigen Aufbau des Stücks, das in der Wachau beginnt und dort auch endet.

Auf Vorschlag von Carl Zuckmayer erhielt Ödön von Horváth für „Geschichten aus dem Wiener Wald“ 1931 den Kleist-Preis.

Das Volksstück wurde mehrmals verfilmt, unter anderem von Maximilian Schell: „Geschichten aus dem Wiener Wald“.

Ödön von Horváth wurde 1901 im heutigen Rijeka als Sohn eines österreichisch-ungarischen Diplomaten und einer ungarisch-deutschen Mutter geboren. 1924 zog er nach Berlin, wo er dann auch die Volksstücke schrieb, mit denen er berühmt wurde. Als 1933 die Nationalsozialisten an die Macht kamen, konnte er nicht mehr mit Aufführungen in Deutschland rechnen. 1938 emigrierte er über Budapest und Prag nach Paris, wo er noch im gleichen Jahr auf den Champs Elysées von einem herabstürzenden Ast erschlagen wurde.

Was ist das Thema von Geschichten aus dem Wiener Wald?

Geschichten aus dem Wienerwald“ ist wohl das bekannteste Theaterstück des österreichisch-ungarischen Schriftstellers Ödön von Horváth: Der Dramaturg thematisierte immer wieder die Welt der kleinen Leute – und wurde durch seine Arbeit zur unerwünschten Person in der NS-Diktatur.

Wo spielt Geschichten aus dem Wiener Wald?

Das Stück spielt in Wien, im Wienerwald und in der Wachau in Niederösterreich. Zentraler Handlungsort ist eine „stille Straße“ im 8. Wiener Bezirk, in der sich eine Fleischhauerei, eine Puppenklinik und eine Tabak-Trafik befinden.

In welcher Zeit spielt Geschichten aus dem Wiener Wald?

»Geschichten aus dem Wiener Wald« ist ein Drama in drei Akten des österreichisch-ungarischen Schriftstellers Ödön von Horváth. Es spielt in Wien gegen Ende der 1920er-Jahre.

Wie alt ist Alfred Geschichten aus dem Wienerwald?

Sein Alter wird im Text nicht präzisiert, aber er ist wahrscheinlich zwischen zwanzig und vierzig Jahre alt, nachdem er am Anfang des Dramas eine Affäre mit der deutlich älteren Fünfzigerin Trafikantin Valerie hat, die er als eine „ältere Dame“ schildert.