Hinweis ihr paket wird an den absender zurückgeschickt

Das führt dazu, dass sich die Paket-SMS mit dem gefährlichen Link wie in einem Schneeballsystem verbreitet. Dieser SMS-Versand kann extrem teuer werden: Die Verbraucherzentrale Hamburg berichtete Mitte November, dass einige Verbraucher so Rechnungsbeträge über bis zu 700 Euro erhalten hätten.

In Spanien soll es bereits Festnahmen im Zusammenhang mit der Spam-Kampagne gegeben haben. Die Gefahr ist dadurch jedoch längst noch nicht gebannt, glaubt Stefanko: "FluBot scheint in Untergrundforen als Malware-as-Service angeboten zu werden", sagt der Malware-Experte. "Die Täter scheinen die Infrastruktur des Banking-Trojaners lediglich gemietet zu haben."

Was tun, wenn man die Fake-App installiert hat?

Android-Nutzer, die schon eine SMS erhalten und auf den Link geklickt haben, sollten hellhörig werden. Besonders wenn sie massenhaft versendete SMS in ihrem Nachrichtenverlauf oder – verbunden mit hohen aufgelaufenen Kosten – auf ihrer Mobilfunkrechnung entdecken.

Denn dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man mit Tippen auf den SMS-Link die Installation eines Trojaners ausgelöst hat, der nun munter teure SMS verschickt – etwa an Sonder- und Premiumnummern oder in außereuropäische Länder.

Nun ist Handeln angesagt: Betroffene schalten ihr Smartphone am besten sofort in den Flugmodus, informieren ihren Mobilfunkprovider und lassen diesen eine sogenannte Drittanbietersperre einrichten. Das rät das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen.

Falls noch nicht feststeht, ob Kosten entstanden sind, gilt es, das als nächstes zu prüfen. Ist etwa im Online-Kundenbereich keine Übersicht über den laufenden Monat oder über die vergangenen Monate möglich, kann man beim Provider einen Kostennachweis anfragen.

Anzeige erstatten und Beweise sichern

Als nächstes rät das LKA, Anzeige bei der örtlichen Polizeidienststelle zu erstatten. Dazu nimmt man zum einen das Smartphone mit. Zum anderen aber auch Screenshots beziehungsweise Fotos vom Display und – falls vorhanden – Kostennachweise.

Erst danach sollte der Trojaner vom Gerät entfernt werden. Dazu startet man das Smartphone im abgesicherten Modus. Wie das funktioniert, unterscheidet sich von Gerät zu Gerät. Die richtige Tastenkombination findet sich meist auf der Support-Webseite des Herstellers.

Spurensuche im abgesicherten Modus

Im abgesicherten Modus sucht man jene Apps, die zuletzt und nicht bewusst selbst installiert wurden. Diese Apps entfernt man und startet das Smartphone neu. Im schlimmsten Fall hilft aber nur das Zurücksetzen in den Auslieferungszustand.

Bevor dies geschieht, nicht vergessen, die Daten auf dem Gerät in einem Onlinespeicher (Cloud) oder auf einer Speicherkarte zu sichern. Dann geht man in den Einstellungen zum Punkt "Zurücksetzen" und wählt dann den Punkt, der "Auslieferungszustand (Alle Daten löschen)" oder ähnlich heißt.

Achtung: Bumerangeffekt bedenken

Wer anschließend seine Daten wieder aus einer Cloud-Sicherung aufs Gerät aufspielen möchte, sollte unbedingt darauf achten, dass keine Apps darunter sind. Sonst habe man den Trojaner gleich wieder auf dem Smartphone, warnen die Experten. Fehlende Apps lädt man stattdessen einzeln über Googles Play Store herunter.

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Schon 20 Fälle in Mönchengladbach : Vorsicht, Betrug - SMS zu angeblicher Paket-Benachrichtung im Umlauf

 Solche Kurznachrichten werden gerade verschickt.

Solche Kurznachrichten werden gerade verschickt. Foto: RP

Vorsicht, Falle: Wer SMS im Namen von Paketdiensten bekommt, sollte skeptisch sein. Das Ganze ist eine beliebte Betrugsmasche. Alleine in Mönchengladbach wurden bereits mehr als 20 solcher Betrugsfälle gemeldet.

Betrüger verschicken zurzeit vermehrt SMS, die eine angebliche Zustell-Nachricht enthalten. „Ihr Paket wird heute zum Absender zurückgeschickt. Letzte Möglichkeit, es abzuholen“, heißt es darin etwa. Oder: „Ihr Paket wurde verschickt. Überprüfen und akzeptieren Sie es.“ In einigen Fällen wird auch eine Firma genannt, die eine Bestellung auf den Weg gebracht haben soll. Und nicht selten werden die Empfänger der SMS persönlich mit Namen angesprochen. Was folgt ist immer ein Link, den man anklicken kann. Doch Vorsicht, das ist eine Falle.

Bei der Polizei in Mönchengladbach wurden in den Monaten Februar und März allein 20 Fälle gemeldet. Die Dunkelziffer ist wahrscheinlich weitaus höher. Denn nicht jeder wendet sich sofort an die Polizei. Landesweit werden solche Kurznachrichten zu Tausenden verschickt. Ein Schneeballsystem. Etliche Polizeibehörden und Landeskriminalämter haben bereits Warnungen herausgegeben.

Wer den Link in der betrügerischen Kurznachricht auf dem Smartphone anklickt, könnte böse Überraschungen erleben. Denn durch den Klick wird der Download einer Schadsoftware gestartet. Kurz darauf beginnt das infizierte Mobiltelefon automatisch, also ohne Zutun des Besitzers, ebenfalls den massenhaften Versand von SMS. Das heißt: Der Nutzer des Handys wird ungewollt zum Absender und verschickt ebenfalls gefährliche Links. Das kann unter Umständen auch zu Kosten bei den Nutzern führen. Wer zum Beispiel keine Flatrate hat und für jede SMS bezahlen muss, ist schnell einen zwei- oder dreistelligen Betrag los.

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    Aber es gibt noch eine weitere, schlimmere mögliche Auswirkung: Durch die Schadsoftware wird Fremden der Fernzugriff auf das Smartphone ermöglicht. „Dadurch besteht die Gefahr, dass unberechtigt Daten von den Smartphones abgegriffen werden“, teilt die Polizei mit. Das betreffe auch Passwörter. Damit könnte beispielweise in App-Stores eingekauft werden.

    Die Betrüger nutzen offenbar die Folgen des Lockdowns. Denn in der Pandemie bestellen immer mehr Menschen Waren im Internet. So ist es sehr wahrscheinlich, auf Personen zu treffen, die einer solchen SMS glauben, da sie tatsächlich auf Pakete warten. Umfangreiche Informationen über die neue betrügerische Masche gibt es zum Beispiel im Internet auf der Seite des Landeskriminalamtes Niedersachsen.

    Wenn unerwünschte SMS auf dem Smartphone eingehen, rät die Polizei Wesel: das Smartphone in den Flugmodus versetzen, den Internetprovider informieren, eine Drittanbieter-Sperre einrichten und prüfen, ob durch die SMS höhere Kosten entstanden sind. Zudem sollten Cybercrime-Opfer das Smartphone in den Werkzustand versetzen und Kennwörter – vor allem fürs Online-Banking – auf einem anderen Gerät ändern.