Lehrer springt mit tochter aus fenster

Die Polizei sperrt den Schulhof mit Flatterband ab, eine Mordkommission rückt an. Einsatzkräfte untersuchen Spuren am Boden. Vor der Absperrung stehen Passanten, ihre Blicke sind traurig, einige weinen. Und jeder stellt sich die gleiche Frage: WARUM?

Am Freitag kam es an der Weilerschule im Münchner Stadtteil Au zu einer Tragödie: Gegen 17.15 Uhr öffnete sich im dritten Stock des Schulgebäudes ein Fenster. Wenig später stürzte sich der Lehrer Thorsten S. (etwa 40 Jahre alt) gemeinsam mit seiner Tochter (ca. 4 Jahre alt) 18 Meter tief in den Schulhof.

Anwohner sahen die beiden Körper aus dem Fenster stürzen, mehrere Notrufe gingen ein

Polizei, Feuerwehr und Sanitäter rasten heran – konnten aber nur noch den Tod von Vater und Tochter feststellen.

Anfangs war unklar, ob beide vielleicht Opfer einer Straftat wurden. Doch am Samstag machte die Polizei die furchtbare Mitteilung: „Entsprechend dem Spurenbild vor Ort steht fest, dass der Vater in suizidaler Absicht mit dem Kind in die Tiefe sprang.“

Die Mordkommission behandelt die furchtbare Tat des Lehrers wie ein Tötungsdelikt, ein Kind ist ermordet worden. Sie versucht, die Umstände und Hintergründe zu ermitteln.

Polizisten sperren die Weilerschule in München ab

Foto: dedinag

Bekannt ist: Thorsten S. war Lehrer an der Weilerschule, einer Grund- und Mittelschule mit 330 Schülern in 17 Klassen. Er hatte laut Polizei Zugang zum Gebäude. Er war verheiratet. Seine Frau, die Mutter des verstorbenen Mädchens, steht unter Schock. Nach BamS-Informationen war die Kleine ihr einziges Kind, die drei lebten bis zuletzt gemeinsam in einer Wohnung.

Warum hat der Lehrer das kleine Mädchen mit in den Tod gerissen? Warum hat er es ausgerechnet in seiner Schule getan? Hatte er berufliche Probleme? Hat die Verzweiflungstat mit Corona zu tun?

Der Familienvater hinterließ einen Abschiedsbrief. Ob er darin erklärt, was ihn zu seiner furchtbaren Tat trieb, ist nicht bekannt.