Wann ist Alpha 1 Globulin erhöht?

Globuline sind Proteine die in tierischen und menschlichen Organismen vorkommen. Sie können in vier Gruppen unterteilt werden. Neben Alpha-1-Globulinen zählen Alpha-2-Globuline, Beta-Globuline und Gamme-Globuline zu diesen Plasmaproteinen.

Die meisten Globuline werden in der Leber gebildet, einige in Plasmazellen. Sie haben sehr unterschiedliche Aufgaben im menschlichen Körper. Eine Erhöhung bzw. Verminderung bestimmter Globulin-Werte kann daher einen Hinweis auf verschiedenste Erkrankungen geben. Eine erblich bedingte Erkrankung ist zum Beispiel der sogenannte Alpha-1-Antitrypsin-Mangel.

Inhaltsverzeichnis

  • 1 Was sind Globuline?
  • 2 Anatomie & Aufbau
  • 3 Funktion & Aufgaben
  • 4 Krankheiten
  • 5 Quellen

Was sind Globuline?

Wann ist Alpha 1 Globulin erhöht?

Wann ist Alpha 1 Globulin erhöht?

Ein sogenannter Alpha-1-Antitrypsin-Mangel ist eine erblich bedingte Erkrankung. Bei den Betroffenen wird das Globulin Alpha-1-Antitrypsin in der Leber nicht korrekt gebildet und kann dadurch nicht in die Blutbahn abtransportiert werden.
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Globuline sind Plasmaproteine die in Tieren und Menschen vorkommen. Sie dienen zudem pflanzlichen Organismen als Speichermedium. Heutzutage sind über hundert Plasmaproteine bekannt.

Diese liegen im Blutplasma zu einer Konzentration von etwa 7,5 Gramm pro Deziliter vor. Unterteilt werden diese in Albumine und Globuline. Albumine weisen mit 60 Prozent den größten Anteil des Gesamteiweißgehaltes auf, dicht gefolgt von den sogenannten Immunglobulinen. Die meisten Globuline werden in der Leber gebildet. Eine Untergruppe dieser Proteine, die Gamma-Globuline werden dagegen von Plasmazellen ins Blut abgegeben.

Anatomie & Aufbau

Die Unterscheidung der Proteine in Albumine und Globuline ist durch ihre unterschiedlich Eigenschaft und ihr Löslichkeitsverhalten zu erklären. Während Albumine wasserlöslich sind, lassen sich Globuline in Wasser nur sehr schlecht lösen.

Globuline können in vier Gruppen eingeteilt werden. Zu den sogenannten Alpha-1-Globulinen zählen zum Beispiel der Billirubin-Transporter, Transcortin, Transcobalmin und Alpha-1-Antitrypsin. Alpha-2-Globuline sind unter anderem das Plasminogen, das Alpha-2-Makroglobulin und das Haptoglobin. Transferrin, C-reaktives Protein und Lipoproteine zählen zur Gruppe der Beta-Globuline. Die Gruppe der Immunglobuline wie IgA und IgE sind Gamma-Globuline. Globuline sind sogenannte Glykoproteine. Diese Eiweiße sind Makromoleküle, die aus einem Eiweißmolekül und einer bzw. mehrerer aneinander gebundenen Zuckergruppen bestehen. Häufig setzen sich diese Proteine aus Einfachzuckern wie Glukose, Fruktose oder Mannose zusammen.

Funktion & Aufgaben

Die unterschiedlichen Gruppen der Globuline besitzen verschiedene Aufgaben im menschlichen Organismus. Die Gruppe der Alpha-1-Globuline ist mit nur vier Prozent Anteil am Gesamteiweißgehalt im Blutplasma eine eher kleine Gruppe. Eine besondere Rolle kommt dabei dem sogenannten Alpa-1-Antitrypsin zu. Dieses Protein ist ein sogenanntes Serpin. Es schützt den Körper vor Serinproteasen indem es deren Wirkung hemmt. Daraus resultierend wird verhindert, dass das Eiweiß zu Zellen abgebaut wird. Das Protein wirkt speziell gegen das Eiweiß verdauende Trypsin.

Alpha-2-Globuline stellen etwa acht Prozent des Gesamteiweißgehaltes im Blutplasma. Mengenmäßig bedeutend sind zum Beispiel das Haptoglobin und das Alpha-2-Makroglobulin. Letzteres spielt eine Rolle bei Entzündungsprozessen, ist ansonsten klinisch aber eher unbedeutend. Haptoglobin ist ein Transportprotein für Hämoglobin, den roten Blutfarbstoff.

Ungebundenes Hämoglobin ist giftig und kann vor allem die Nervenfasern um die Nieren herum schädigen. Daher ist die zentrale Aufgabe von Haptoglobin den Blutfarbstoff in das Retikuloendotheliale Symstem zu transportieren. Dort kann es abgebaut und über die Nieren ausgeschieden werden. Somit wirkt Haptoglobin auch antibakteriell. Während Hämoglobin an das Protein gebunden ist, steht es bei Infektionen nicht mehr als Substrat für Mikroorganismen zur Verfügung.

Beta-Globuline decken 12 Prozent des Gesamteiweißgehaltes. Ein wichtiger Vertreter dieser Gruppe ist das Globulin Transferrin. Transferrin ist ein Transportprotein für Eisen, welches in ungebundener Form eine toxische Wirkung hat. Zudem bedeutend ist das sogenannte Fibrinogen. Fibrinogen ist für die Blutgerinnung zuständig. Durch die Ausbildung eines Fibrinnetzes schließt es offene Wunden.

Zu den Gamma-Globulinen gehören die sogenannten Immunglobuline. Sie decken circa 16 Prozent des Eiweißgehaltes im Blutplasma. Diese Globuline werden in Plasmazellen gebildet und von dort ins Blut abgegeben. Eine wichtige Rolle spielt zum Beispiel das Immunglobulin M. Es ist für die erste Antikörperantwort des Immunsystems verantwortlich. Das Immunglobulin A wird vor allem als Antikörper in den Körperflüssigkeiten sezerniert um dort gegen Krankheitserreger anzukämpfen.


Krankheiten

Ein sogenannter Alpha-1-Antitrypsin-Mangel ist eine erblich bedingte Erkrankung. Bei den Betroffenen wird das Globulin Alpha-1-Antitrypsin in der Leber nicht korrekt gebildet und kann dadurch nicht in die Blutbahn abtransportiert werden. Daraufhin wird Trypsin nicht mehr in seiner Funktion gehemmt und greift die Körperzellen an. Durch diese Mangelerscheinung werden vor allem die Lunge und die Leber geschädigt.

Eine Erhöhung oder Verminderung von Globulinen im menschlichen Körper kann einen Hinweis auf unterschiedliche Erkrankungen geben. Eine Erhöhung von Alpha-1-Globulinen kann unter anderem bei akuten Infektionen, Gewebsverletzungen, rheumatischen Erkrankungen, Herzinfarkt, entzündlichen Darmerkrankungen oder Tumoren vorkommen. Bei einer Verminderung kann neben dem bereits beschriebenen Alpha-1-Antitrypsin-Mangel eine Leberentzündung vorliegen.

Alpha-2-Globuline sind während akuter Entzündungsphasen im Köper erhöht, können jedoch auch im Zusammenhang von Nierenerkrankungen auftreten. Ein Mangel an Alpha-2-Globulin muss keine klinische Relevanz haben, kann jedoch bei Mangelernährung oder Zerstörung von roten Blutkörperchen vorkommen.

Ein zu hoher Beta-Globulin-Spiegel kann unter anderem auf eine Entzündung, eine Leberzirrhose, einen Eisenmangel oder einen zu hohen Cholesterinwert hinweisen. Eine niedrige Konzentration im Blut kann bei Mangelernährung auftreten. Zudem können Menschen die an Autoimmunerkrankungen leiden niedrige Beta-Globulin-Werte haben.

Bei einer Erhöhung von Gamma-Globulin liegt vermutlich eine bereits länger andauernde Entzündung im Körper vor. Zudem werden diese Globuline bei Brustkrebserkrankungen produziert. Eine Verringerung des Gamma-Globulin-Wertes kann auf eine angeborene Störung des Abwehrsystems hindeuten. Zudem können Patienten nach einer Chemotherapie wenig Gamma-Globuline haben.

Wann sind Alpha Globuline erhöht?

2.1 Erhöhtes Alpha-2-Globulin Erhöhte Werte finden sich in der Akutphase einer Entzündung verschiedener Ursache, z.B. Beim Nephrotischen Syndrom sind die Alpha-2-Globuline charkteristischerweise erhöht, da es sich überwiegend um sehr große Proteine handelt, deren Verlust über die Niere relativ gering ist.

Was ist Alpha 1 Globulin?

Alpha-1-Globuline sind ein Proteingemisch, das neben Albumin, Alpha-2-Globulinen, Beta-Globulinen und Gamma-Globulinen im Blutplasma vorkommt. Die Bezeichnung stammt aus der Serumelektrophorese, in der diese Proteine in der Alpha-1-Fraktion liegen.

Wann sind Globuline erhöht?

Immunglobuline (oder Gammaglobuline) sind mitunter erhöht bei Infektionen, Autoimmunerkrankungen oder Leberzirrhose. Niedrige Werte können z.B. bei einer Blutvergiftung, Schilddrüsenunterfunktion oder nach Chemo- und Strahlentherapien auftreten.

Was machen Alpha Globuline?

Alpha-2-Globuline (eigentlich Alpha-2-Makroglobuline) sind Plasmaproteine in Wirbeltieren, welche vornehmlich von Makrophagen synthetisiert werden und als Proteaseinhibitoren ein breites Spektrum an inhibitorischen Eigenschaften aufweisen.