Wann ist die schlimmste zeit wenn man mit rauchen aufhört

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Beim Rauchstopp treten häufig Symptome auf, die mit dem Nikotinentzug zusammenhängen.

Die Entzugserscheinungen treten nach weniger als 24 Stunden auf, erreichen ihren Höhepunkt nach 24 bis 72 Stunden und lassen danach innert in 2 bis 4 Wochen schrittweise nach.

Entzugserscheinungen und ihre Dauer

Kopfschmerz

unterschiedlich

Husten

weniger als 7 Tage

Verstopfung

3 bis 4 Wochen

hauptsächlich in den ersten 2 Wochen, dann gelegentlich

Nikotinabhängigkeit

Das Suchtpotenzial von gerauchtem oder gedampftem Nikotin ist äusserst gross. Es erreicht das Gehirn innerhalb von 10 bis 20 Sekunden nach der Inhalation. (1)

Nikotin bindet an die cholinergen Nikotinrezeptoren und wirkt auf das Belohnungssystem, wobei verschiedene Botenstoffe wie Dopamin freigesetzt werden.

Die Zahl der Nikotinrezeptoren nimmt mit der Zeit zu, was zur Gewöhnung führt. Der/die Betroffene raucht, um den Entzug zu vermeiden.

Pro Zigarette werden 1 bis 1,4 mg Nikotin aufgenommen

Zigaretten enthalten etwa 10 mg Nikotin. Der/die Raucher:in nimmt pro Zigarette nur etwa 1 bis 1,4 mg Nikotin auf, also 20 bis 30 mg Nikotin pro Tag, wenn täglich ein Paket geraucht wird; unabhängig vom Nikotingehalt, den der Hersteller angibt.  (2)

Eine Zigarette verursacht nach fünf Minuten einen Nikotin-Peak im Blut von rund 12 ng/ml. Bei den Kettenraucherinnen und -rauchern führt dies im Laufe des Vormittags zu einer progressiven Erhöhung der Nikotinkonzentration, die sich je nach Zigarette ab dem Nachmittag bei 20 bis 35 ng/ml einpendelt.

Bei einer Halbwertszeit von 2 Stunden sinkt der Nikotinspiegel nachts ab und erreicht kurz vor dem Aufstehen am Morgen den tiefsten Stand (sofern nachts nicht geraucht wird). (3)

Weil die Zigarette mit zahlreichen Gesten und Situationen des Alltags assoziiert ist (Kaffee, Alkohol, Kontakt mit anderen Rauchenden, Langeweile usw.), ergeben sich Konditionierungen und Automatismen, sodass beim Eintreten solcher Situationen regelmässig zur Zigarette gegriffen wird.

Literatur
  1. Le Houezec J. Role of nicotine pharmacokinetics in nicotine addiction and nicotine replacement therapy: a review. The international journal of tuberculosis and lung disease: the official journal of the international Union against Tuberculosis and Lung Disease. 2003; 7(9): 811-9.
  2. Jarvis MJ, Boreham R, Primatesta P, Feyerabend C, Bryant A. Nicotine yield from machine-smoked cigarettes and nicotine intakes in smokers: evidence from a representative population survey. Journal of the National Cancer Institute. 2001;93(2): 134-8.
  3. Benowitz NL. Nicotine addiction. The New England Journal of medicine. 2010; 362(24): 2295-303.

Letzte Bearbeitung: 28. Juni 2022

Vom Raucher zum Nichtraucher - so einfach ist das nicht. Es gibt einen Zwischenschritt: Erst wird der Raucher zum Raucher, der nicht mehr raucht. Bis man wirklich Nichtraucher ist, braucht es viel Zeit und einen festen Willen.

Man richt nach Zigarettenrauch, man schnauft, ist abhängig (Fagerström Test für Nikotinabhängigkeit) und gibt Geld dafür aus, sich zu schaden: Um mit dem Rauchen aufzuhören, gibt es Gründe genug. Die sind ein Anfang, reichen aber nicht. «Der Rauchstopp ist komplexer, als man denkt», sagt Martina Pötschke-Langer vom Deutschen Krebsforschungszentrum anlässlich des Weltnichtrauchertages am 31. Mai. Nicht zuletzt, weil Nikotin eine «ganz schwere Droge» ist. Angehende Nichtraucher müssen sich auf körperlichen Entzug einstellen. Vor allem aber wird die Sucht einen immer wieder psychisch auf die Probe stellen. Ein paar Tipps für angehende Nichtraucher und solche, die rauchfrei bleiben wollen.

Vor dem Rauchstopp...

... zählt der Wille: «Ein fester Entschluss, ein fester Wille ist die Voraussetzung für den Rauchstopp», sagt Pötschke-Langer. Ohne den geht es nicht.

... braucht man einen guten Grund: Laut der Psychologin Maja Storch, Autorin des Buches «Rauchpause», muss es sogar noch mehr als Wille sein: «Man braucht einen guten Grund, der auch das Unbewusste überzeugt.» Das kann die Geburt eines Kindes sein, eine anstehende Operation oder auch, dass man im Alter keine typische Raucherhaut haben möchte. «Wichtig ist, dass man merkt, dass der Grund einen starken emotionalen Widerhall auslöst», erklärt Storch. Nur dann sei man aus sich selbst heraus motiviert. Und das muss man auch sein: Schließlich mache das Rauchen auch einen Teil der Persönlichkeit aus, sagt Storch.

... macht man einen Termin: Am besten setzt man sich ein konkretes Datum, empfiehlt Gabriele Bartsch von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS). Das muss nicht immer Neujahr sein - auch ein beliebiges Datum, möglichst in greifbarer Nähe, das man für sich festlegt, kann der Anfang vom Ende als Raucher sein. Eine solche «magische Grenze» kann funktionieren, sagt auch Psychologin Storch.

... setzt man sich unter Druck: Hat man den Entschluss gefasst, erzählt man anderen am besten davon. So steht man mehr unter Druck, es wirklich durchzuziehen, erklärt Bartsch.

... bereitet man sich vor: Wer Hilfsmittel wie Nikotinkaugummis oder -pflaster verwenden möchte, sollte die zum angepeilten Termin auch besorgt haben, rät Pötschke-Langer. Und: «Seine Rauch-Utensilien sollte man wegwerfen.»

... sollte man keine Angst haben: «Die Angst vorm Entzug ist oft schlimmer als der Entzug selbst», sagt Bartsch. Nach drei bis vier Tagen sei kein Nikotin mehr nachweisbar. Der rein körperliche Entzug ist nach etwa 14 Tagen überstanden. Zunehmen ist übrigens wahrscheinlich, aber kein Muss: «Rauchen ist Stress für den Körper», erklärt Bartsch. «Deshalb kostet es Energie.» Wer genauso viel isst und sich nicht häufiger bewegt als bisher, wird wahrscheinlich zunehmen. Deshalb sollte man gegensteuern: indem man weniger Kalorien zu sich nimmt oder sich mehr bewegt.

In der ersten Zeit ohne Zigaretten...

... lenkt man sich ab: «Laufen Sie doch der Sucht davon», schlägt Pötschke-Langer vor. Man muss nicht gleich zum Hochleistungssportler werden, nur weil man das Rauchen aufgibt. Aber man sollte sich vornehmen, täglich an die frische Luft zu gehen. «Oder man macht zehn Kniebeugen, statt zu rauchen», sagt Bartsch. Wer sich mit essen ablenken will, wählt am besten Obst, Gemüse oder zuckerfreie Kaugummis - das klingt nicht nur vernünftig, sondern sorgt auch auf Dauer für weniger Frust als Schokolade.

... bricht man mit alten Gewohnheiten: Wer sich morgens sonst immer Kaffee und Zigarette auf dem Balkon gegönnt hat, sollte sich mit seiner Tasse zumindest woanders hinsetzen. «Vielleicht steigt man auf Tee um», empfiehlt Pötschke-Langer.

... gilt Verzicht nicht nur für Zigaretten: Vielleicht ersetzt man die morgendliche Zigarette durch ein Gymnastikprogramm, schlägt Bartsch vor. Für viele gehören Alkohol und Zigaretten zusammen - dann lässt man für ein paar Wochen vielleicht auch besser den Alkohol weg. Auch Raucherkneipen sind erstmal kein guter Treffpunkt.

... sollte man seine Umgebung vorwarnen: Mit dem Rauchstopp gehen Entzugserscheinungen einher: Unruhe, Unwohlsein, Reizbarkeit - diese Liste ließe sich noch verlängern. Darauf sollte man seine Umgebung vorbereiten, rät Pötschke-Langer. Dann könnten Freunde und Familie im Fall des Falles einen besser unterstützen, oder sie haben zumindest Verständnis für die miese Laune.

Auf dem Weg zum Nichtraucher...

... sollte man immer mal wieder über Geld nachdenken: Wer täglich etwa eine Schachtel geraucht hat, spart ungefähr 35 Euro in der Woche, rechnet Pötschke-Langer vor. In einem halben Jahr sind das ungefähr 900 Euro.

... sollte man auch auf den Rückfall vorbereitet sein: Natürlich sollte man einen Rückfall möglichst vermeiden. Ist es aber doch passiert und man hat eine geraucht, sollte man es dabei auch belassen und nicht das ganze Projekt Nichtraucher hinschmeißen.

... sollte man wachsam bleiben: In den ersten vier bis sechs Wochen ist die Rückfallgefahr noch ziemlich hoch, warnt Bartsch. Auch danach hält die Versuchung noch ein bis zwei Jahre an. «Man ist noch sehr lange Raucher, der nicht raucht.»

... sich gegen den besten Trick der Psyche wappnen: Die Psyche hält einiges an Gemeinheiten bereit, um einen doch wieder zum Rauchen zu bringen. Ihr wohl bester Trick ist laut Bartsch dieser Gedankengang: «Jetzt habe ich schon so lange nicht geraucht, dass ich drüber hinweg bin und mir zur Belohnung eine Zigarette gönnen kann.» Darauf sollte man keinesfalls hereinfallen, sonst ist man schneller wieder Raucher der raucht, als man sich eine Zigarette anzünden kann.

Quelle: dpa

Wie viele Tage sind die schlimmsten beim Aufhören zu Rauchen?

Der Entzug bei der Raucherentwöhnung beginnt etwa 4-6 Stunden nach der letzten Zigarette, wenn sich das Nikotin im Körper abgebaut hat. Meistens ist nach etwa 2 Tagen das Schlimmste überwunden, nach ungefähr 2 Wochen sollten die Symptome deutlich nachgelassen haben.

Wie lange dauert es bis man nicht mehr Rauchen will?

Nach drei bis vier Tagen sei kein Nikotin mehr nachweisbar. Der rein körperliche Entzug ist nach etwa 14 Tagen überstanden. Zunehmen ist übrigens wahrscheinlich, aber kein Muss: «Rauchen ist Stress für den Körper», erklärt Bartsch.

Wann werden die meisten Raucher rückfällig?

Rückfall Statistik: Wie viele Raucher werden rückfällig? Etwa 3 - 5% der Raucher, die ohne Hilfsmittel aufgehört haben, bleiben es auch langfristig. Der Rest wird innerhalb eines Jahres früher oder später rückfällig.

Was passiert wenn man 4 Tage nicht raucht?

Der Kreislauf stabilisiert sich. Die Lungenfunktion verbessert sich. Körperliche Anstrengung im Alltag und beim Sport fällt leichter. Die durch das Rauchen oft graue und fahle Gesichtshaut profitiert von der besseren Durchblutung.