Wann wurde die Burg Gleichen gebaut?

Burg Gleichen des mittelalterlichen Burgenensembles "Drei Gleichen", welches sich in Thüringen zwischen Gotha und Arnstadt erhebt.

  • Wann wurde die Burg Gleichen gebaut?

Christian Zaft

26. Juni 2022 3 min read

Wann wurde die Burg Gleichen gebaut?
Inside the castle "Burg Gleichen"

Tour durch die Ruinen der Burg Gleichen bei Wandersleben

Die Burg gehört zu dem Ensemble der "Drei Gleichen" zwischen dem Landkreis Gotha und dem Ilmkreis an der A4. Neben der Burg Gleichen kommen noch die Mühlburg und die Wachsenburg hinzu. Alle drei wurden zwischen dem 8. und dem 11. Jahrhundert gebaut.

Wann wurde die Burg Gleichen gebaut?
Inside Castle Gleichen

Bei jeder der Locations zahlt man einen kleinen Obolus an Eintritt. Während sich die Veste Wachsenburg in Privatbesitz befindet und zu einem Hotel samt Restaurant umgebaut wurde, werden die beiden anderen nicht kommerziell genutzt. Die südlich gelegene Mühlburg ist die kleinste, aber älteste der drei.

Die Höhenburg Gleichen dagegen ist die jüngste und flächengrößte. Erbaut wurde sie zwischen den Jahren 1000 bis 1100. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte wurde die Befestigungsanlage immer wieder erneuert, bis sie ab dem 16. Jahrhundert den militärischen Voraussetzungen nicht mehr standhielt und der Umbau zum Wohnschloss erfolgte. Das gesamte Areal gehört heute der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten. Ein lesenswerten Überblick über die Historie findet man auf der Seite der Wikipedia.

Das Gelände ist weitläufig und wird von einer Mauer umrandet. Eine große Freifläche mit Schatten spendenden Bäumen in der Mitte bildet das Zentrum. Die mittelalterlichen Gebäudestrukturen sind zum Teil noch im begehbaren Zustand und den Bergfried kann man zur Gänze hochsteigen. Von hier hat man eine gute Rundumsicht und überblickt die gesamte Anlage.

Wann wurde die Burg Gleichen gebaut?
View from on top of the keep

Zu empfehlen ist die ca. vierstündige Wanderstrecke, welche alle Bauwerke verbindet. Auf diesem Wege haben auch wir das Gelände erkundet, die Wanderung ist wegen der 3 namensgebenden Höhepunkte kurzweilig, die Strecke gut zu gehen, jedoch mit entsprechend Steigung zu den Burgen hoch. Wir sind am Wanderparkplatz der Veste Wachsenburg gestartet, alternativ bietet sich der Autohof an der A4 Abfahrt Wandersleben an. Hier der Link zur passenden Tour bei Outdooractive.

Zwischen Erfurt und Eisenach findet man eine überraschende Burgendichte. Gleich drei Burgen liegen nah beieinander, die „Drei Gleichen“ werden sie genannt. Jeder, der schon auf der A4 unterwegs war, kennt sie Drei Gleichen. Die Burgen sind so nah aneinander, dass sie zu Fuß erkundet werden können. Gleich sind die Burgen natürlich nicht, aber es gibt eine Legende, die besagt, dass alle drei Burgen im Jahre 1231 von einem Blitz getroffen wurden und gleichzeitig brannten. Zwei der Drei Gleichen sind heute eine Ruine, eine Burg aber ist wieder aufgebaut und ein Hotel. Daher nehme ich Euch heute auf eine Reise nach Thüringen zu drei legendären Burgen, die viele Geschichten erzählen, z. B. von Geistern oder von einer Mehrfachehe.

Die Geschichte der Mühlburg ist eng mit dem Namen der Heiligen Radegunde (518 – 587) verbunden. Sie war die Nichte des letzten Thüringer Königs Herminafried. Als Kriegsbeute wurde die Dreizehnjährige vom Frankenkönig Chlothar geraubt, erzogen und als vierte Frau geehelicht. Schon bald floh sie vom französischen Hof und gründete um 558 in Poitiers ein Kloster, das in jener Zeit Frankreichs bedeutendstes Frauenkloster war. Legenden über Mildtaten und Wunder ranken sich um Radegundes klösterliches Leben als Äbtissin. Im 9. Jahrhundert wurde die Thüringerin heiliggesprochen. Ihr zu Ehren wurde neben der Mühlburg eine Kapelle errichtet (vermutlich 12. Jhd.), deren Mauerreste noch heute zu sehen sind.

Die größte der drei Burgen (Ersterwähnung 1043) war bis 1455 Herrschaftssitz der Grafen von Gleichen.

Nach deren Umzug in das benachbarte Ohrdruf erging es ihr wie der Schwesterburg in Mühlberg – sie verfiel.

Die Burganlage ist 60 m breit und von einem 105 m langen, wehrhaften Mauerring umgeben. Ende des 19. Jhd. wurden in dem Bergfried eine Aussichtsplattform und ein kleines Museum eingerichtet.

Öffnungszeiten:
April - Oktober Di – So von 10 – 18 Uhr
November – März: geschlossen

Berühmt wurde die Burg durch die Sage vom zweibeweibten Grafen – eine der spannendsten und wohl auch delikatesten aus dem Thüringer Märchen- und Sagenschatz. Danach zog der glücklich mit Ottilia verheiratete Graf Ernst von Gleichen 1227 als Kreuzritter ins Morgenland. Er wurde gefangen genommen und lernte die schöne Sultanstochter Melechsala kennen. Beide verliebten sich unsterblich ineinander und flohen nach Rom, wo der Heilige Vater dem Grafen Ernst den Segen für seine Doppel-Ehe gegeben haben soll. Die Orientalin, die inzwischen den christlichen Namen Angelika angenommen hatte, folgte ihrem Gemahl auf seine Burg ins Thüringische. Dort empfing Gräfin Ottilia beide mit offenen Armen und fortan stand auf der Burg eine Bettstatt für drei Liebende. Als historischer Beleg dient eine Grabplatte im Erfurter Dom, auf der ein Mann mit zwei Frauen in einem Bett abgebildet ist.

Die Veste wurde Mitte des 10. Jhd. als kastellartige Anlage mit romanischem Palas errichtet. Nach dem Dreißigjährigen Krieg verfiel auch sie. Ab 1651 ließ der Gothaer Herzog Ernst der Fromme die Burg wieder aufbauen und ihre Wasserversorgung durch einen 93 m tiefen Brunnen sichern. Seit 1859 ist sie für den Besucherverkehr geöffnet. Von 1964 bis 1969 wurde die Veste restauriert und ein Hotel eingerichtet. Seit 2001 befindet sich die Wachsenburg in Privatbesitz. In ihrem Nordflügel und im Hohenloheturm (1905 erbaut)  befindet sich ein kleines Burgmuseum.

Öffnungszeiten:
April - Oktober täglich 10 – 18 Uhr
November - März täglich 11 – 16 Uhr

Einer der gefürchtetsten Besitzer der Wachsenburg war Raubritter Apel von Vitzthum aus Apolda. Er ging als „Teufel und Brandmeister von Thüringen“ in die Legendenwelt ein. Apel und seine Spießgesellen raubten und brandschatzen nicht nur im Burgenland, sie zogen auch gegen die mächtige und reiche Handelsstadt Erfurt zu Felde. Im Jahr 1472 sollen sie in Erfurt an zwölf Stellen Feuer gelegt haben, so dass mehrere Tausend Häuser, sieben Kirchen und zwei Klöster in Flammen aufgingen. Auch habe Ritter Apel aus purer Bosheit einen Mönch gefoltert und hingerichtet. Unmittelbar vor seinem Tode sprach der Mönch den Fluch aus, dass sich zum Zeichen seiner Unschuld der Berg neben der Wachsenburg rot wie Blut färben solle.

Und seither heißt dieser Berg „Roter Berg“. Uneins ist man sich jedoch, ob sein Name nun von diesem Fluch herrührt, oder von dem roten Keuperstein.

Wie alt sind die Drei Gleichen Burgen?

»Drei gleiche Fackeln« Die Burgen wurden zwischen dem 8. und 11. Jahrhundert gegründet, hatten nie dieselben Besitzer und sind auch äußerlich ungleich. Der Sage nach entstand der Begriff Drei Gleichen nach einem Kugelblitz-Einschlag am 31.

Wie heißen die drei Burgen der Drei Gleichen?

Zu der als die "Drei Gleichen" bekannten Burganlage zählen die Burg Gleichen, die Mühlburg und die Veste Wachsenburg.

Wann wurde die Mühlburg gebaut?

Im Jahr 1130 dem Erzbischof von Mainz geschenkt, gehen die Ursprünge der Feste zurück bis etwa 700 – damit ist die Mühlburg die älteste benannte Festung Thüringens.

Wem gehören die Drei Gleichen?

Das Gebiet der Drei Gleichen wurde bereits 1960 aufgrund seiner landschaftlichen Schönheit als Landschaftsschutzgebiet mit einer Fläche von 857 Hektar ausgewiesen. Heute ist es rund 1700 Hektar groß, wovon rund 1200 Hektar zum Landkreis Gotha gehören.