Warum dreht es sich wenn man betrunken ist

Wissenschaft Wirkung von Alkohol

Welcher der vier Betrunkenheits-Typen sind Sie?

Veröffentlicht am 08.08.2016 | Lesedauer: 3 Minuten

Warum dreht es sich wenn man betrunken ist
Warum dreht es sich wenn man betrunken ist

Diese beiden sind offenbar Typ "verrückter Professor". Oder doch "Mary Poppins"?

Quelle: Max Mumby/Indigo/Getty Images

Alkohol beeinflusst das Wesen eines Menschen.

  • Nicht jeder Betrunkene verändert sich gleich, laut einer Untersuchung gibt es vier verschiedene Typen.
  • Der gefährlichste Typ ist "Mr. Hyde". Er wird besonders feindselig und aufbrausend oder aber übermäßig weinerlich.

Ein Mann existiere nicht, bevor er trinke. Das sagte Ernest Hemingway, der Mann, der nicht nur schon zu Lebzeiten als einer der besten amerikanischen Literaten galt, sondern auch gern Wodka aus der Flasche trank und Rum, Mojito und Martinis in sich hineinschüttete wie andere Wasser.

Er mag es radikal formuliert haben, aber die US-Psychologen Rachel Pearl Winograd, Douglas Steinley und Kenneth Sher von der University of Missouri-Columbia vermuteten, dass ein Körnchen Wahrheit in diesem Satz liegt. Nicht in dem Sinne, dass man ohne Alkohol im Blut ein niemand ist.

Sondern dass Menschen, wenn sie betrunken sind, bestimmte Facetten ihrer Persönlichkeit entdecken und preisgeben, die normalerweise nur verborgen in ihnen schlummern. Nicht jeder verhalte sich gleich, wenn er zu viel trinke, schreiben die drei Wissenschaftler in einer Studie, die sie gerade im Fachjournal „Addiction Research & Theory“ veröffentlicht haben. „Manche verändern sich dann weitaus dramatischer als andere.“

Studie mit 187 „drinking buddies“

Dass Alkohol das Wesen von Menschen beeinflusst, sie offener macht, risikofreudiger und leider auch etwas langsamer im Denken, das weiß man schon seit den späten 60er-Jahren. Trotzdem, so die Forscher, habe es bislang keine einzige Untersuchung dazu gegeben, ob es unterschiedliche Typen von Betrunkenen gibt.

Schlafmangel hat denselben Effekt wie Alkohol

Zu wenig Schlaf ist ungesund - das weiß inzwischen jeder. Neue Erkenntnisse zeigen aber nun, dass wenig Schlaf sogar in gewisser Weise betrunken macht. Sogar die Stimmlage ist betroffen.

Quelle: Zoomin.TV

Das wollten sie ändern. Die Psychologen rekrutierten 187 „drinking buddies“: Studenten der Uni, die schon öfter zusammen etwas zu viel gebechert hatten – und daher wussten, was mit der Persönlichkeit ihres Freundes passierte, wenn er betrunken war. Beide wurden dazu befragt, wie sie sich dann selbst wahrnahmen und wie ihr Freund ihr Verhalten beurteilen würde.

Dann jagten sie alle Beschreibungen durch eine statistische Analyse, die alle Daten der Versuchsteilnehmer danach filterte, welche Verhaltensweisen oft zusammen auftraten. Vier unterschiedliche Profile von Betrunkenen entdeckten die Forscher – und gaben ihnen Namen berühmter Charaktere, die das jeweilige Profil symbolisieren.

Von „Hemingway“ bis „Mr. Hyde“

Der erste Typ und mit 40 Prozent der häufigste ist „Hemingway“. Ganz wie der große Ernest kann er trinken und trotzdem er selbst bleiben. Dieser Typ wird durchaus betrunken, verändert aber seine Persönlichkeit nicht sonderlich stark.

Der zweite Typ ist mit 14,5 Prozent „Mary Poppins“. Dieser Typ ist schon nüchtern immer freundlich und wird im betrunkenen Zustand noch reizender – und offener. Das sind jene, die am Ende der Party alle umarmen und ihnen sagen, wie gern sie sie haben.

Der dritte Typ, der 22,5 Prozent ausmacht, nennt sich „verrückter Professor“. Er ist im Alltag schüchtern und introvertiert, wird aber zum wilden Partylöwen und Showtänzer, sobald er trinkt.

Den vierten Typ, auf den rund 20 Prozent der Teilnehmer fielen, haben die Forscher „Mr. Hyde“ genannt, nach der dunklen Seite des Dr. Jekyll. Er verändert sich dramatisch, sobald Alkohol durch seinen Körper fließt, wird besonders unvorsichtig, feindselig und aufbrausend oder aber übermäßig weinerlich bis hin zur Untröstlichkeit.

Dieser vierte Typ war auch der, der häufig Probleme bekommt, wenn er trinkt: Blackouts, Prügeleien und Probleme mit der Polizei wurden hier oft angegeben. Wer sich sehr verändert, sobald er trinkt, ist also ein Risikokandidat, schlussfolgern die Wissenschaftler. Was sie besonders erstaunte: Zwei Drittel der Mr. Hydes waren Frauen.

Was tun wenn man betrunken ist und sich alles dreht?

Fuß raus. Um der Übelkeit durch eine – gefühlt – wackelnde und kreisende Welt zu begegnen, hilft ein einfacher Trick: Lassen Sie ein Bein aus dem Bett hängen, so dass der Fuß Kontakt mit dem Boden hat. So geben Sie Ihrem aus den Fugen geratenen Gleichgewichtssinn eine Orientierung.

Wieso dreht sich alles wenn man getrunken hat?

Wer zu viel Alkohol getrunken hat, spürt womöglich ebenfalls ein Schwindelgefühl oder hat Gleichgewichtsstörungen. Alkohol hemmt die Funktion des Kleinhirns, das die Feinabstimmung der Körper- und Augenbewegungen kontrolliert.

Warum dreht sich der Kopf wenn man betrunken ist?

Drehwurm ist harmlos Gleichzeitig nehmen die Augen wahr, dass wir stillstehen. Diese widersprüchliche Information kann das Gehirn nicht verarbeiten - und es entsteht Schwindel. Aus diesem Grund torkeln wir auch wie betrunken aus einem Karussell oder haben nach einer Bootstour das Gefühl, dass der Boden schwankt.

Warum schwankt man wenn man betrunken ist?

Alkohol-Moleküle lähmen die Nervenzellen Der Verstand schwindet, da die Moleküle des Alkohols die Nervenzellen lähmen und die Informationsübermittlung behindern. Dafür übernimmt das limbische System, verantwortlich für das Triebverhalten, die Kontrolle. Ärzte wissen genau, was während eines Rausches im Gehirn passiert.