Warum ist tabakrauch so giftig wenn verbrannt

Den meisten Raucher*innen ist bewusst, dass Zigaretten ungesund sind und insbesondere im Fall von Lungenerkrankungen der Rauchstopp ein Muss ist. Was macht Zigaretten so schädlich?

In der Glutzone einer Zigarette findet unter sehr hohen Temperaturen von etwa 900 °C eine Zersetzung von Tabak und Papier statt. Zieht die Raucherin oder der Raucher an seiner Zigarette, wird der sogenannte Hauptstromrauch gebildet, der inhaliert wird. Demgegenüber entsteht zwischen den einzelnen Zügen oder wenn die brennende Zigarette im Aschenbecher abgelegt wird, der sogenannte Nebenstromrauch.1 Durch die Verbrennung des Tabaks und des Papiers entsteht ein Gasgemisch, in dem Tausende kleine Teilchen gelöst sind. Viele davon sind hochgiftig.2

Gifte im Rauch

Im Zigarettenrauch finden sich neben dem Suchtstoff Nikotin rund 4.800 chemische Substanzen, von denen mehr als 70 krebserregend sind oder zumindest im Verdacht stehen, es zu sein. Darunter sind Teerstoffe, Chrom, Benzol, Arsen, Blei, Cadmium, Nickel und das radioaktive Pollonium. Beispiele für hochgiftige Substanzen sind Kohlenmonoxid, Blausäure, Stickoxide, Formaldehyd und das Seveso-Gift Dioxin.1,2 Diese Stoffe können das Erbgut schädigen, sodass gesunde Zellen zu Krebszellen entarten. Der beim Rauchen entstehende Giftcocktail wird nicht nur von Raucher*innen inhaliert, sondern belastet auch die Atemluft der Umgebung und somit die Nichtraucher*innen. Die enthaltenen Substanzen zeigen schon in sehr geringen Mengen eine schädliche Wirkung.2

Aus dem Zigarettenrauch entsteht Teer, ein trockenes, wasserfreies und nikotinfreies Rauchkondensat, das sich als typischer gelb-brauner Belag an den Fingern und Zähnen ablagert, aber leider auch in den Atemwegen und der Lunge.2

Wichtige Tabakrauchinhaltsstoffe und ihre gesundheitsschädigenden Wirkungen:2

  • Kohlenmonoxid: Das Atemgift führt zu Sauerstoffmangel im Blut und in der Folge in Gefäßen, Organen und Gewebe. Es begünstigt die Entstehung von Gefäßerkrankungen.
  • Reizgase: Stören die Selbstreinigungsfähigkeit der Atemwege und fördern die Bildung von Schleim. Dies führt zu Raucherhusten und Atemwegserkrankungen.
  • Benzol: Krebserzeugend, verursacht Leukämie.
  • Blei: Das hochgiftige Metall kann Gehirn, Nieren und Nervensystem schädigen. In der Wachstumsphase kann es bei Kindern und Jugendlichen Entwicklungsstörungen verursachen. Krebserzeugend.
  • Cadmium: Krebserzeugend, regelmäßige Belastungen können zu Nierenschäden führen.
  • Formaldehyd: Krebserzeugend, verursacht Augenbrennen sowie Reizungen der Schleimhäute und der Atemwege.

Keine Alternativen zum Rauchstopp

Das Rauchen von Wasserpfeifen, sogenannten Shishas, wird von Konsument*innen fälschlicherweise oft als harmloser als Zigarettenrauchen eingeschätzt, auch das Suchtpotenzial wird unterschätzt. Der Gebrauch der Wasserpfeife ist jedoch kaum weniger schädlich als das Zigarettenrauchen. Der Rauch von Wasserpfeifen verliert nicht seine Giftstoffe. Teilweise werden sogar größere Mengen an Schadstoffen aufgenommen als über filterlose Zigaretten. Der Passivrauch von Wasserpfeifen ist sogar schädlicher als jener von Zigaretten.2

Auch E-Zigaretten sind vermutlich keine brauchbaren Alternativen. Der Rauch der E-Zigarette ist eine zur Verdampfung gebrachte Flüssigkeit, die oft Nikotin und verschiedene Aromastoffe enthält. Die wissenschaftliche Datenlage über die gesundheitlichen Auswirkungen bei wiederholtem, langfristigem Gebrauch ist zurzeit nicht ausreichend, auch fehlen einheitliche Produktstandards. Die Gesundheitsgefährdung lässt sich bisher nur schwer einschätzen.

Menschen können am Rauch ersticken; manchmal enthält er auch giftige Chemikalien, die durch das Verbrennen des Stoffes entstehen. Einige dieser Chemikalien können die Lungen oder den Körper vergiften.

Viele durch Feuer verbrannte Verbrennungen Verbrennungen sind Gewebeverletzungen, die durch Hitze, Strom, Strahlung und Chemikalien verursacht werden. Verbrennungen verursachen Schmerzen, Blasen, Schwellungen und Hautverluste unterschiedlichen... Erfahren Sie mehr

Warum ist tabakrauch so giftig wenn verbrannt
Menschen haben auch Rauch eingeatmet. Manchmal wird auch nur Rauch eingeatmet, ohne dass es zur Verbrennung kommt.

Das Einatmen kleiner Mengen Rauch verursacht in der Regel keine ernsten, anhaltenden Schäden. Wenn der Rauch bestimmte giftige Chemikalien enthält oder ungewöhnlich heiß oder dicht ist oder längere Zeit eingeatmet wird, kann dies ernsthafte Folgen haben. Selbst durch haushaltsübliche Materialien, wie Kunststoffe und Textilien, können beim Verbrennen dieser Materialien giftige Chemikalien (toxische Produkte) entstehen.

Eine Rauchgasvergiftung kann auf verschiedene Weise zu Problemen führen:

  • Erstickung des Körpers durch Kohlenmonoxid

  • Vergiftung des Körpers mit giftigen Chemikalien

  • Schädigung der Luftröhre, der Atemwege und/oder der Lungen durch toxische Chemikalien

  • Verbrennung von Mund und Rachen durch heiße Gase

Kohlenmonoxid ist ein bei vielen Bränden entstehendes Gas. Eingeatmetes Kohlenmonoxid kann das Blut daran hindern, Sauerstoff zu transportieren. In der Folge erhält das Gewebe nicht genügend Sauerstoff (siehe auch Kohlenmonoxidvergiftung) Kohlenmonoxidvergiftung Kohlenmonoxid ist ein farbloses, geruchloses Gas, das beim Verbrennen zahlreicher Stoffe entsteht und beim Einatmen großer Mengen giftig sein kann. Kohlenmonoxidvergiftungen sind häufig. Zu... Erfahren Sie mehr .

Viele Haushalts- und Industriestoffe setzen Zyanid frei, wenn sie verbrannt werden, und verursachen eine Zyanidvergiftung Systemische Atemgifte Es gibt viele Arten von chemischen Waffen, die auf verschiedene Körperteile abzielen. Systemische Atemgifte vergiften Zellen im ganzen Körper und umfassen Cyanidverbindungen Schwefelwasserstoff... Erfahren Sie mehr .

Das Einatmen von im Rauch enthaltenen chemischen Stoffen, wie Salzsäure, Phosgen, Schwefeldioxid und Ammoniak, kann zu einer Schwellung führen und die Luftröhre (Trachea) und sogar die Lungen schädigen. Letztlich verengen sich auch die zur Lunge führenden kleinen Atemwege, wodurch die Luftzufuhr noch weiter gedrosselt wird.

Heißer Rauch verätzt für gewöhnlich nur Mund und Rachen anstatt die Lungen, da Rauch schnell abkühlt. Eine Ausnahme bildet jedoch Dampf, der viel mehr Wärme als Rauch transportiert und dadurch auch die Atemwege in den Lungen verbrennen kann.

Symptome einer Rauchgasvergiftung

Zu den Symptomen einer Kohlenmonoxidvergiftung zählen Kopfschmerzen, Übelkeit, Benommenheit, Verwirrtheit und Koma.

Eine Schädigung der Luftröhre, der Atemwege oder der Lungen kann zu Husten, Keuchatmung und/oder Kurzatmigkeit führen. Diese Symptome können sofort auftreten oder erst bis zu 24 Stunden später.

Verbrennungen im Mund und im Rachen verursachen Schwellungen, die zu Atembeschwerden führen können. Das Opfer kann Ruß in Mund und Nase, versengte Nasenhaare und Verbrennungen um den Mund herum aufweisen.

Diagnose einer Rauchgasvergiftung

  • Ärztliche Untersuchung

  • Häufig Röntgenaufnahmen des Brustkorbs und/oder Bluttests

  • Manchmal Untersuchung der Lungen mit einem Bronchoskop

Manchmal ist nur eine ärztliche Untersuchung nötig, wenn die Betroffenen nur wenige oder gar keine Symptome aufweisen und nur ganz kurz Rauch eingeatmet hatten.

Patienten mit Symptomen benötigen in der Regel einige Tests, z. B. Bluttests zur Messung des Sauerstoff- und Kohlenmonoxidspiegels sowie eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs. Um das Ausmaß einer Verbrennung der Luftröhre von innen feststellen zu können, führt der Arzt eine flexible Sonde (Bronchoskop) in die Luftröhre ein.

Was entsteht beim Verbrennen von Tabak?

Beim Verbrennen des Tabaks bildet sich aus dem Zigarettenrauch eine Mischung teilweise hochgiftiger Stoffe, das Teer. Dieses Kondensat (trockenes, wasserfreies und nikotinfreies Rauchkondensat) lagert sich als typischer gelb-brauner Belag an den Fingern oder Zähnen, aber auch in den Atemwegen und in der Lunge ab.

Was ist das schädlichste am Rauchen?

Nikotin ist nur eine von etwa 4800 Chemikalien im Tabakrauch, etwa 90 davon sind nachgewiesenermaßen krebserregend. Dazu zählen Arsen, Blei, Cadmium, Formaldehyd, Benzol oder Nitrosamine. Sie können das Erbgut der Zellen irreversibel schädigen und bösartige Tumoren sowie Leukämien auslösen.

Bei welcher Temperatur verbrennt Tabak?

Der Tabak verbrennt bei 600°C, aber beim Ziehen an der Zigarette können Temperaturen von über 800°C entstehen. Die Verbrennung erzeugt den Grossteil der schädlichen Bestandteile im Rauch, der eingeatmet wird.

Wie gefährlich ist Tabakrauch?

Der chronische Nikotinkonsum ist mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden. Mögliche Folgen sind Schlaganfälle, Durchblutungsstörungen im Bereich von Armen und Beinen oder ein Herzinfarkt. Das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, ist bei Rauchern etwa doppelt so hoch als bei Nichtrauchern.