Was bedeutet es wenn man an einem Vollmond geboren wurde?

Es war einer von diesen kleinen Kläffern, deren Gebell einem durch Mark und Bein dringt. Mit der Ausdauer eines Langstreckenläufers sind diese Hunde in der Lage, stundenlang zu kläffen. Meine Stimmung kam gefährlich ins Schwanken, während ich den Mond anschaute... und versuchte das Gebell zu verdrängen... bis mein Wunsch nach Frieden sich schließlich lauthals heulend bemerkbar machte: "Ich will hier einfach nur in Ruhe den Mond anschauen, mein Leben ist ohnehin schon so hektisch, sind mir nicht einmal ein paar Augenblicke Frieden gegönnt... ich Arme, Arme, Arme..."

Und auf einmal verstand ich. Die Botschaft stand mir so klar vor Augen wie der Mond dort oben am Himmel: Mir stand nichts im Weg. Der Hund war gar nicht mein Gegner, sondern ein Verbündeter, der mir Erleuchtung brachte. Er war ein Spiegel, der mir den nervösen, jämmerlichen, unsicheren und einsamen Zustand zeigte, den ich seit Wochen in mir zu verbergen suchte. In dieser Nacht erfuhr ich die erleuchtende Einsicht: Es kann keinen äußeren Frieden in meinem Leben geben, solange ich keinen inneren finde.


"Einsichten kommen uns teilweise deshalb so mystisch vor, weil sie scheinbar so plötzlich und unvermittelt auftauchen. Warum kommen sie gerade jetzt? Wir haben möglicherweise schon seit Tagen im Dunkeln getappt, haben uns nach einem Licht im Dunkel gesehnt, aber nichts passiert. Wenn wir den östlichen Traditionen Glauben schenken, dann finden wir die Erklärung dafür beim Mond."


Ich habe diesen Satz wahrscheinlich einmal irgendwo auf einem Aufkleber an einem Auto gesehen. Oder ihn in einem von diesen Büchern mit Meditationen für jeden Tag gelesen. Aber jetzt, zum Vollmond, kam er zu mir als Erkenntnis. Und in dem Augenblick, als ich es verstand, hörte ich das Gebell des Hundes nicht länger. Der Lärm löste sich auf. Erkenntnisse besitzen eine Kraft, die weit über die von Ideen hinausgeht. Ideen sind einfach, billig und leicht zu haben. Sie umschwirren uns wie Staubflocken. Erkenntnisse hingegen sind scharf und durchdringend. Sie dringen bis zum Kern einer Situation vor, erhellen die Bereiche, in denen es stockt und bringen uns zu einer neuen Handlungsweise und neuen Perspektiven. Einsichten gehen uns ganz plötzlich auf. Sie sind befreiend. Und ihre Intensität hat etwas, das noch lange nachwirkt.

Einsichten kommen uns teilweise deshalb so mystisch vor, weil sie scheinbar so plötzlich und unvermittelt auftauchen. Warum kommen sie gerade jetzt? Wir haben möglicherweise schon seit Tagen im Dunkeln getappt, haben uns nach einem Licht im Dunkel gesehnt, aber nichts passiert. Wenn wir den östlichen Traditionen Glauben schenken, dann finden wir die Erklärung dafür beim Mond. Meine Einsicht dank Hundekläffen kam mir zum Vollmond. Tibetische Lamas und die Weisen der Hindus glauben, dass sich zu bestimmten Augenblicken im Mondzyklus, insbesondere zu Neumond oder Vollmond, energetische Türen öffnen können und es dadurch einfacher ist, zu Einsichten zu gelangen.

"Lunare Lücken", wie der Astrologe Michael Erlewine sie nennt, sind "...regelmäßige Gelegenheiten, die rechten Zeitpunkte, wenn Einsicht irgendwie leichter möglich ist als zu anderen Zeiten."[1] Damit wir uns dies nicht gerade als einen dramatischen Riss im Stoff von Raum und Zeit vorstellen, zu denen Einsichten auf uns hernieder regnen wie Spezialeffekte in einem Sciencefiction-Film, folgt direkt auf dem Fuße Erlewines Hinweis, dass diese Lücke im Grunde eine Lücke im "Dunkel unserer Wahrnehmung ist, in unserem eigenen Schleier."[2]

Die Lücke tut sich in unserem eigenen (normalerweise eher verwirrten) Verstand auf. In den östlichen Traditionen glaubt man, dass Einsichten uns zu bestimmten Mondphasen kommen, weil zu dieser Zeit die Wahrscheinlichkeit geistiger Klarheit größer ist. Aus dem Grunde widmet man in den Religionen des Ostens diese Tage dem Fasten, der Meditation und der Gottesverehrung. Eine der günstigsten Mondphasen dafür soll der Vollmond sein.

Was bedeutet es wenn man an einem Vollmond geboren wurde?
Vor Jahren, als ich erstmals mit meiner Vollmondpraxis begann, suchte ich nach einer vagen Vorstellung von irgendetwas Heidnischem, so etwas wie nackt um einen lila Mondaltar zu tanzen. Es wird niemanden überraschen, dass ich so etwas nirgends fand, noch nicht einmal in Südkalifornien! Ich verlegte mich dann darauf, meine Kristalle in der Form eines Medizinrads in meinem Hof auszulegen, mit Räucherwerk oder Salbei zu räuchern, Kerzen anzuzünden und dann im Kreis zu gehen, vielleicht mit einer positiven Visualisierung, irgendetwas Erhabenem, wie dem Gedanken an den Weltfrieden zum Beispiel. Doch im Laufe der Jahre wurden meine Rituale immer einfacher. Ich erweise dem Vollmond heute einfach dadurch meine Aufmerksamkeit, indem ich mich ruhig hinsetze. Ich gehe nach Sonnenuntergang hinaus und warte darauf, dass der Mond über den Bergen auftaucht. Dann sitze ich da, bis er hoch über den Bergen steht.

Das nimmt immer sehr schön etwas von der Hektik aus meinem Leben. Wenn ich dann ins Haus zurückkehre, bin ich ruhiger, auch wenn ich nicht immer mit einer Erleuchtung heimkehre. Wenn ich mir zum Vollmond eine Einsicht wünsche, dann mache ich allerdings das, was Erlewine empfiehlt: Ich beobachte. Erlewine schreibt: "Das Wort beobachten kommt dem, was während dieser lunaren Lücken passiert, sehr nahe. BEOBACHTEN Sie den Tag. BEOBACHTEN Sie Ihren Verstand zu dieser Zeit. ... Durch die Anwesenheit und die Beobachtung dieser Saatzeiten kann sich die sogenannte lunare Lücke zeigen."[3]

Hier ein gutes Rezept, um das Beste aus dem Vollmond zu machen: Stimmen Sie sich auf das ein, was passiert. Indem Sie der äußeren und inneren Welt Ihre Aufmerksamkeit schenken, kann sich Ihr Verstand ausruhen und klären. In dem Geplapper des konditionierten Denkens öffnet sich eine Lücke. Eine Einsicht dringt durch. Sie erkennen Ihre Situation mit einer neuen und größeren Präzision. So wie der Mond durch das Licht der gegenüberstehenden Sonne voll wird, werden auch Sie erleuchtet.

Nebel liegt über der Landschaft. Der Vollmond schimmert ominös durch die Wolkendecke. In der Ferne heult ein Wolf. Ein Mann sitzt allein in seinem Zimmer und fasst sich voller Schrecken ins Gesicht. Wolfshaare sprießen aus seinen Händen und seinem Gesicht und bedecken schon bald seinen ganzen Körper. Seine qualvollen Schreie verwandeln sich in ein kehliges Knurren. Auf allen Vieren läuft er in die Nacht hinaus, die Zähne gebleckt, bereit zu Töten. Diese Szene ist mir aus den Horrorfilmen vertraut, mit denen ich groß wurde. Natürlich habe ich niemals einen wirklichen Werwolf getroffen. Aber ich habe häufig den Spruch gehört: Bei Vollmond drehen Menschen durch.

Was bedeutet es wenn man an einem Vollmond geboren wurde?
Warum bringt der Vollmond im Osten größere Klarheit, während sich im Westen Krankenschwestern und Kellnerinnen auf eine wilde und schwierige Zeit einstellen? Im Westen gilt es als bekannt, dass Morde, Brandstiftung und Selbstmorde bei Vollmond zunehmen; auch Unfälle, häusliche Gewalt, Kämpfe bei Fußballspielen und im Gefängnis, Notrufe bei Vergiftungen und Neuzugänge in psychiatrische Kliniken sollen ansteigen. Das zumindest wird behauptet, obwohl wissenschaftliche Forschungen dies nicht bestätigen können. Dies wiederum wird von den Gläubigen mit einer Verschwörung der Wissenschaftler erklärt und hält sie nicht davon ab, darauf zu bestehen, dass der Vollmond uns verrückt macht.

Es gibt auch ein paar empirische Studien, die diesen Glauben erfolgreich bewiesen haben. Sie werden häufig zitiert. Sie werden dafür kritisiert, dass es bei ihnen an ordentlichen Forschungskontrollen mangelt (eine von ihnen zog sich beispielsweise über einen Zeitraum, wo eine hohe Prozentzahl von Vollmonden auf ein Wochenende fiel, also auf Tage, die ohnehin eine hohe Korrelation zu den beobachteten Ereignissen haben). Unter dem Strich können die „Der-Vollmond-macht-uns-verrückt-Statistiken“ nicht reproduziert werden. Ganz im Gegenteil, sie widersprechen sich sogar häufig. Einige Studien bestätigen zum Beispiel die Annahme, dass zu Halbmond die größere Spannung herrscht. Dennoch hatte eine unter Studenten an den Universitäten von Florida, Kanada und Hawaii durchgeführte Umfrage zum Ergebnis, dass die Hälfte aller Befragten der Ansicht waren, Menschen benähmen sich bei Vollmond merkwürdig.[4]

Wieso hält sich der Glaube, der Vollmond mache uns verrückt? Wissenschaftler suchen die Antwort in denen, die daran glauben. Der menschliche Verstand sei irrational und leicht zu verwirren, sagen sie. Er liebt Lösungen, aber erarbeitet sie sich nicht gern. Wenn etwas Seltsames passiert, sei es eben am einfachsten, nach oben zu schauen und auf den einsamen Riesen dort oben am Himmel als Schuldigen zu zeigen. Wer kann den Vollmond schon übersehen – wenn hingegen zu anderen Zeiten etwas Verrücktes passiert, dann bemerkt kaum jemand seine Abwesenheit.
Studien zur menschlichen Wahrnehmung haben gezeigt, dass der Verstand dazu neigt, sich Bestätigung für das zu suchen, woran er glaubt, und alles, was auf das Gegenteil hinweist, gern übersieht. Mit anderen Worten, wir glauben, was wir glauben wollen. "Die Menschen sind sich gar nicht darüber im Klaren, wie viele Schwierigkeiten sie durch ihre eigenen Erwartungen hervorrufen", sagt der Psychiater Melvin G. Goldzband. "Wenn Menschen Konzepte wie das von Freitag dem dreizehnten oder den Vollmond Ernst nehmen und Angst davor haben, was an den betreffenden Tagen wohl geschehen mag, dann hat das auf jeden Fall Ärger zufolge. Wenn man Ärger erwartet, dann bekommt man ihn auch."[5]


"Die empirische Wahrheit zeigt sich in Forschungen und Studien. Die Wahrheit in unserer Vorstellung kommt in Gerüchten, Mythen und Geschichten zum Ausdruck. Wissenschaftliche Wahrheit begegnet uns in einem statistisch signifikanten Maße. Die Wahrheit, die unserer Vorstellung entspringt, kann einen ebenso signifikanten Prozentsatz ausmachen, auch wenn das tatsächliche Ereignis nur einer Handvoll Menschen oder auch niemals geschieht. Unsere Vorstellung reagiert eher auf Bilder als auf tatsächliche Ereignisse. Und die Kraft der Vorstellung kann Millionen von Menschen auf einmal durchdringen."


Nach Jahren der Vollmondbeobachtung neige ich dazu, den Wissenschaftlern Recht zu geben. Dem Mond die Schuld für unser schlechtes Verhalten zuzuschieben, erscheint mir ohnehin unfair. Viele Vollmondtage sind einfach wunderschön. Ich habe auch weder jemals jemanden bei Vollmond umgebracht, noch bin ich ins Krankenhaus eingeliefert oder auch nur in einen Unfall verwickelt worden. Aber irgendwie fasziniert mich die Beharrlichkeit, mit der viele an ihrem Mondglauben festhalten. Im Gegensatz zu den Wissenschaftlern kann ich damit leben, dass es zwei Arten von Wahrheit gibt: eine empirische und eine in unserer Vorstellung.

Die empirische Wahrheit zeigt sich in Forschungen und Studien. Die Wahrheit in unserer Vorstellung kommt in Gerüchten, Mythen und Geschichten zum Ausdruck. Wissenschaftliche Wahrheit begegnet uns in einem statistisch signifikanten Maße. Die Wahrheit, die unserer Vorstellung entspringt, kann einen ebenso signifikanten Prozentsatz ausmachen, auch wenn das tatsächliche Ereignis nur einer Handvoll Menschen oder auch niemals geschieht. Unsere Vorstellung reagiert eher auf Bilder als auf tatsächliche Ereignisse. Und die Kraft der Vorstellung kann Millionen von Menschen auf einmal durchdringen. Empirische Fakten können wir zählen, bei Wahrheiten unserer Vorstellung jedoch müssen wir uns folgende Frage stellen: Welchen Zweck erfüllt diese Geschichte? Was möchte sie uns sagen?

Was bedeutet es wenn man an einem Vollmond geboren wurde?
Der Volksmund sagt, wer ohne Dach über dem Kopf unter dem Vollmond im Freien schläft, wird entweder von einem Werwolf angegriffen oder wird selbst zu einem. Werwolf-Geschichten tauchen überall auf der Welt auf, in so unterschiedlichen Kulturen wie England, Bayern, Navajo und Babylon. Warum? Das Menschliche daran ist der gemeinsame rote Faden. Das Bild des Werwolfes beschreibt einen zutiefst menschlichen Konflikt – wir entstehen aus der rauen Natur, aber wir entwickeln uns in die Gesellschaft hinein. Was tun wir mit unseren wilden, ungezähmten Instinkten? Wie unterdrücken wir sie, um in Frieden mit unseren Mitmenschen zu leben? Wie gehen wir mit den Menschen um, die es nicht tun? Wie die einander widersprechenden Kräfte der Sonne und des Mondes bei Vollmond ruft der Werwolf in uns den Wunsch nach dem Wilden hervor und auch nach seiner Unterdrückung.

Und dieses Dilemma ist heute so aktuell wie eh und je. Einzementiert, eingepfercht und weggeschlossen in unsere Wohnzellen oder im Wettlauf mit der Zeit ist es ein Wunder, dass man nicht häufiger von einem ausgebrochenen Werwolf hört. Aber vielleicht hören wir öfter davon als wir meinen. Unsere Verbindung zum Wilden und Ungezähmten ist so zerbrechlich geworden, wir haben unsere wilden Werwölfe vielleicht einfach nur umbenannt und nennen sie jetzt statt dessen "die Verrückten bei Vollmond". Vielleicht ruft der Vollmond ja tatsächlich ein merkwürdiges Benehmen hervor, wenn unser natürliches Wesen zu lange unbemerkt bleibt – oder wenn wir mit jemand anderem zusammen sind, der so ist. Je mehr angestaute Gefühle wir in uns haben und je unverbundener wir damit sind, umso größer ist unser Bedürfnis, unser kultiviertes Verhalten zu durchbrechen.

Wenn meine Theorie stimmt, dann können die Rücksichtslosigkeit im Straßenverkehr, die häusliche Gewalt und die Selbstmordversuche zu jeder beliebigen Zeit passieren – nicht nur bei Vollmond (was mit den Statistiken überein zu stimmen scheint). Aber diese Ereignisse berühren uns tiefer, wenn wir den Vollmond aufsteigen sehen, weil er Erinnerungen daran weckt, was wir alles verloren haben und die Sehnsucht in uns wachruft, uns wieder mit unserem ganzen natürlichen Wesen zu verbinden.


"Insofern lautet mein Rezept für die Anerkennung des Vollmondes: Laufen Sie nicht vor den Werwölfen davon, werden Sie selbst zu einem. Markieren Sie sich den Tag in ihrem Kalender und planen Sie ein, dass Sie zu Vollmond aus Ihrer üblichen Routine aussteigen. Machen Sie daraus eine Verabredung, die nur zwischen Ihnen, Ihrer Seele und dem Mond stattfindet. Überlassen Sie sich ganz Ihrem wilden, ursprünglichen Selbst."


Insofern lautet mein Rezept für die Anerkennung des Vollmondes: Laufen Sie nicht vor den Werwölfen davon, werden Sie selbst zu einem. Markieren Sie sich den Tag in ihrem Kalender und planen Sie ein, dass Sie zu Vollmond aus Ihrer üblichen Routine aussteigen. Machen Sie daraus eine Verabredung, die nur zwischen Ihnen, Ihrer Seele und dem Mond stattfindet. Überlassen Sie sich ganz Ihrem wilden, ursprünglichen Selbst. Ich bezweifle, dass Sie verrückt werden. Im Gegenteil, Sie fühlen sich anschließend wahrscheinlich viel mehr bei Verstand als vorher. Und wenn Sie den Drang danach verspüren, dann erlauben Sie es sich, mit den Wölfen zu heulen.

Ein friedlicher Mönch oder ein heulender Werwolf: Der Vollmond macht beide zu etwas Sinnvollem. Es gibt womöglich kein stärkeres Symbol für Versöhnung und Ganzheit als den Vollmond, der bei Sonnenuntergang aufgeht, in der Morgendämmerung untergeht und der die Dunkelheit mit Licht versorgt. Es ist die einzige Mondphase, in der wir den Mond die ganze Nacht über sehen. Die Tatsache, dass die einen Klarheit im Vollmond finden, während die anderen glauben, dass man verrückt wird, ist ein Ausdruck für die astronomische Gegebenheit dieses Augenblicks: Zwischen Sonne und Mond besteht eine Opposition.

Der Osten mit seinem Dharma der Kontemplation und der stärkeren Identifikation mit der lunaren Unbeständigkeit tut das, was der Mond tut: Er reflektiert. Er wird still und bietet sich dem Licht des Bewusstseins an. Einsichten erhellen dann die innere Welt. Der Westen mit seinem Dharma des Handelns und der stärkeren Identifikation mit dem solaren Willen tut, was die Sonne tut: Er projiziert. Er findet seine Reflektion in der äußeren Welt, die ihn aus einem lunaren Spiegel heraus anstarrt. Die Einsichten, die wir im Westen durch den Vollmond erhalten, kommen uns eher durch Konflikt, also durch bedeutungsvolle Begegnungen mit anderen Menschen. Jeder dieser beiden Zugänge bringt Erleuchtung. Beides sind Wege, die Opposition zu lösen und eine umfassendere Sicht auf das Leben zu bekommen.


"Der Opposition Widerstand entgegenzusetzen bringt Konflikt, Instabilität, Groll und Schuldzuweisungen mit sich. Unser Timing wird schlecht, wir begeben uns in Pattsituationen und haben das Gefühl, zur gleichen Zeit in zwei Richtungen gerissen zu werden. Kritik oder Urteile sind ein Hinweis darauf, dass wir uns zu sehr mit einer Seite der Opposition identifiziert haben. In einem Radix ist der Ausdruck eines der betroffenen Planeten vielleicht leichter für uns als der andere, und so erklären wir den letzteren Planeten (oder den Menschen, der ihn scheinbar verkörpert) eben für schlecht. Bei Vollmond stehen wir dann vielleicht zu sehr im Licht der Sonne, voller Egoismus, sind unfähig, uns der notwendigen und eher lunaren Dynamik von Geben und Nehmen zu überlassen."


Wenn wir einen „anderen“ in einer Vollmondnacht treffen (oder auch bei einer beliebigen anderen Opposition zwischen zwei Planeten im Transit oder im Radix), dann ist diese Begegnung häufig ein Spiegel für einen vernachlässigten oder unbewussten Aspekt von uns selbst. Das, was wir in unserer Persönlichkeit verleugnen oder unterdrücken, das, was wir in unsere persönliche Dunkelheit drängen, sucht sich häufig einen Ausdruck in der äußeren Welt. Der Mann, der glaubt, nicht wütend zu sein, trifft jemanden, der es eindeutig ist. Die Frau, die sich für über alle Maßen mitfühlend hält, begegnet immer wieder Menschen, die es nicht sind. Eine Astrologin, die sich in Übereinstimmung mit dem Mondrhythmus wähnt, hört auf einmal ihre eigene innere Nervosität und geistige Unruhe in Form eines kläffenden Köters drei Balkone weiter.

Im Angesicht der zuweilen chaotischen, zuweilen endlos langweiligen Lebenserfahrungen erinnern uns Oppositionen immer wieder an unser Bedürfnis nach Gleichgewicht. Ob im Radix oder im Transit, Oppositionen fordern uns heraus, zu einem Kompromiss zwischen unseren Erwartungen und der Realität zu kommen, unsere inneren Widersprüche anzunehmen und uns über unsere Erfahrung eines getrennten Wesens hinaus in die Anerkennung zu bewegen, dass wir eine Einheit mit der Welt bilden. Die Welt fordert uns heraus zu erkennen, dass es zuweilen zwei gültige und völlig entgegengesetzte Ansichten gibt. Weil das Leben ihnen beiden Raum gewährt, sollten auch wir dies lernen.

Der Opposition Widerstand entgegenzusetzen bringt Konflikt, Instabilität, Groll und Schuldzuweisungen mit sich. Unser Timing wird schlecht, wir begeben uns in Pattsituationen und haben das Gefühl, zur gleichen Zeit in zwei Richtungen gerissen zu werden. Kritik oder Urteile sind ein Hinweis darauf, dass wir uns zu sehr mit einer Seite der Opposition identifiziert haben. In einem Radix ist der Ausdruck eines der betroffenen Planeten vielleicht leichter für uns als der andere, und so erklären wir den letzteren Planeten (oder den Menschen, der ihn scheinbar verkörpert) eben für schlecht. Bei Vollmond stehen wir dann vielleicht zu sehr im Licht der Sonne, voller Egoismus, sind unfähig, uns der notwendigen und eher lunaren Dynamik von Geben und Nehmen zu überlassen. Solange wir uns nicht erlauben, viele Seiten einer Angelegenheit anzunehmen, können wir niemals die Erfahrung von Ganzheit haben. Nichts löst eine Opposition so gut wie Akzeptanz.

Was bedeutet es wenn man an einem Vollmond geboren wurde?
Für mich ist das zuweilen eine harte Wahrheit. Da ich keine Opposition zwischen zwei Planeten in meinem Radix habe, ist es mir nicht von Natur aus in die Wiege gelegt, so zu denken. Fragen Sie einmal die Partner, mit denen ich zusammen war! Sie werden Ihnen gern sagen, dass es für Dana nur eine einzige Art und Weise gibt, wie man meditiert, wie man die Spülmaschine einräumt oder einen Hund erzieht. Ich habe das letzte Wort, wenn es um Kindererziehung geht, und wenn ich Wäsche zu waschen habe, dann ist die Waschmaschine urplötzlich, wie von Zauberhand, allein meine. Menschen, die keine Oppositionen im Radix haben, sind lieber unabhängig als kompromissbereit.

Wenn es irgendwo eine Lücke im Horoskop gibt, dann ziehen wir das an, was uns fehlt. Und so ist es regelrecht typisch, dass ich immer mit Männern zusammenlebe, deren Horoskope vor Oppositionen nur so strotzen. Die Anziehung zwischen uns ist sehr stark. Oberflächlich betrachtet können wir jedoch beide ziemlich kompromisslos wirken. Meine Partner versuchen ein Gleichgewicht zwischen ihren inneren widersprüchlichen Wünschen herzustellen. Sie möchten, dass Angelegenheiten fair geregelt werden, haben jedoch auch Angst davor, in die fügsame Position gedrängt zu werden oder sich von dem Gefühl der Abhängigkeit lähmen zu lassen. Ich nehme eine Position ein, sie widersprechen mir; dann tauschen wir die Rollen und spielen das Spiel anders herum. Mit viel Mühe und einigen Fehlschlägen versuchen wir zu lernen, was ein gesunder Kompromiss überhaupt ist. Vielleicht besteht der einzige Unterschied zwischen uns letztlich darin, dass ich unsere Streiterein damit beende indem ich sage: "Allein käme ich wunderbar zurecht", während meine Partner regelmäßig zu dem Schluss kommen, dass sie "mit jemand anderem prima klar" kämen!

Oppositionen halten das aufreizende Geschenk der Ganzheit für uns bereit. Aber wie ein weiser Lehrer, der seine Mittel sorgsam einsetzt, führen sie uns erst einmal zu dem, was uns im Wege steht. Der Druck der Saturn-Pluto-Opposition war in den letzten Jahren (2001/2002; Anm. der Redaktion) für uns alle so stark spürbar, dass kaum jemand der Konfrontation mit seinen Grenzen und seinem Eigensinn entkommen konnte. Wo diese beiden Planeten sich über unserem Horoskop ausgebreitet haben, dort sind unsere Glaubensfestungen ins Wanken geraten, wie so viele World Trade Centers. Wie traumatisch dieser Zusammenbruch auch immer gewesen sein mag, sein Sinn liegt darin, dass wir wieder ernsthafter an unserem inneren und äußeren Frieden arbeiten können. Gleichgültig, welche politische Anschauung Sie vertreten, die Pattsituation zwischen den Palästinensern und den Israelis steht als eine Art globales sabisches Symbol für die Opposition, die noch nicht verarbeitet ist.


"Der Vollmond kann uns auch Ergebnisse, Belohnungen und Anerkennung bringen. Dies ist insbesondere zum progressiven Vollmond der Fall. In dieser drei bis vier Jahre andauernden Phase, die sich alle 28 Jahre wiederholt, ernten wir die Belohnungen für unsere Bemühungen der vorangegangenen 14 Jahre. Frau Luna hält folgendes Versprechen ganz objektiv: Welche Saat wir auch immer zum Neumond aussäen und bewusst oder unbewusst während der Phase des zunehmenden Mondes hegen und pflegen, zum Vollmond bekommen wir die Pflanze zu sehen."


Oppositionen enthüllen etwas. So wie Frau Luna in Vollmondnächten das Licht der Sonne vollständig aufnimmt, müssen auch wir die Wahrheit akzeptieren, die sich uns zeigt. Das muss nicht immer etwas Negatives sein. Der Vollmond kann uns auch Ergebnisse, Belohnungen und Anerkennung bringen. Dies ist insbesondere zum progressiven Vollmond der Fall. In dieser drei bis vier Jahre andauernden Phase, die sich alle 28 Jahre wiederholt, ernten wir die Belohnungen für unsere Bemühungen der vorangegangenen 14 Jahre. Frau Luna hält folgendes Versprechen ganz objektiv: Welche Saat wir auch immer zum Neumond aussäen und bewusst oder unbewusst während der Phase des zunehmenden Mondes hegen und pflegen, zum Vollmond bekommen wir die Pflanze zu sehen.

Der Höhepunkt des Mondzyklus kann Erfüllung oder Scheitern mit sich bringen. So oder so, das Leben geht weiter. Der Vollmond markiert auch einen Wendepunkt. Denn jetzt beginnt die abnehmende Mondphase. Auf die Opposition von Sonne und Mond folgt das Quinkunx – ein Aspekt von Ungleichgewicht. Das zunehmende Quinkunx zur Phase des Buckelmondes fordert uns auf, letzte Anpassungen vorzunehmen und unserem Vorhaben den Feinschliff zu geben. Das Quinkunx in der Vollmondphase erinnert uns daran, dass das Leben nicht stehen bleibt, ganz gleich, welche Höhen oder Tiefen wir erreicht haben. Vielleicht ist es dieses Bewusstsein, das den philosophischeren Unterton in der abnehmenden Mondphase prägt. In den Tagen des zunehmenden Mondes wollen wir etwas aufbauen, etwas erreichen, in den Tagen des abnehmenden Mondes fühlen wir uns eher dazu hingezogen, etwas zu überdenken, zu verwerfen oder uns neu zu orientieren. Es ist eine besinnlichere, mehr nach innen gewandte Zeit.

Menschen, die zum Vollmond geboren werden, fühlen sich häufig zwischen diesen beiden Richtungen hin- und hergezogen. Und generell wird diese innere Spannung über Beziehungen ausgelebt. Für wirklich jeden Menschen, der zu Vollmond geboren wurde und der mir begegnet ist, gilt, dass Beziehungen ein zentrales Thema in seinem Leben sind. Ob es sich dabei nun um eine Schlüsselbeziehung handelt, die das Zentrum seines Lebens bildet, oder eine Serie von traumatischen Beziehungen, durch die sein Verständnis langsam reift, oder sogar die völlige Ablehnung von Beziehung, um sich selbst nicht zu schaden – ein Gleichgewicht zwischen sich und dem „anderen“ zu finden, ist ein ausgesprochen wichtiger Weg zur Versöhnung mit dieser speziellen Mondenergie im Horoskop.

Was löst Vollmond bei Menschen aus?

Der Vollmond soll eine konzentrierende und aufbauende Wirkung auf unseren Körper haben. Er speichert unsere Energie und regeneriert den Körper – dementsprechend ist die körperliche Leistungsfähigkeit zu dieser Zeit im Ruhemodus. Viele Menschen sprechen davon während Vollmondnächten schlechter zu schlafen.

Wie oft hat man bei Vollmond Geburtstag?

Wenn man eine Weltbevölkerung von etwa 7 Milliarden Menschen annimmt und im Durchschnitt 12 Vollmonde pro Jahr, ergibt das 3,3 % (12 geteilt durch 365) und damit satte 230 Millionen Menschen, die an Vollmond geboren wurden.

Was sagt der Mond bei der Geburt aus?

Die Mondphase bei der Geburt zeigt die Einstellung des Menschen gegenüber der Gesamtheit seiner Mitmenschen und der Gesellschaft, und welche Rolle er in der Gesellschaft spielt. In letzter Instanz: Seine Mission in der Welt.

Bei welchem Mond bin ich geboren?

Der Mond. Eine alte Volksweisheit besagt, dass in den Tagen um Vollmond mehr Babys geboren werden. Das Schöne daran ist: Es ist tatsächlich wahr! Viele Hebammen und Frauenärzte machen bei diesem Thema Scherze.