Fragen und Antworten zu HD Plus Show
Die öffentlich-rechtlichen Programme empfängt man über die Astra-Satelliten (19,2° Ost) problemlos in HD-Qualität. Zusätzlich wird ein kostenpflichtiges Paket namens HD Plus angeboten; es ermöglicht auch den Empfang von RTL, Sat1, Pro7 und rund zwanzig weiteren privaten Kanälen in HD-Qualität. Die Sache hat aber ein paar Haken, und nicht für jeden Zuschauer ist der Schritt zu HD Plus empfehlenswert. Diese Seite stellt die gängigsten Fragen und Antworten zusammen - und zwar nicht aus Sicht der Anbieter, sondern aus Sicht des kritischen Beobachters. Was ist HD Plus?HD Plus (abgekürzt HD+ geschrieben) ist ein Pay-TV-Paket, das von der HD Plus GmbH vermarktet wird. Die im Paket enthaltenen Sender entsprechen inhaltlich 1:1 den bekannten deutschen Privatsendern, nur wird ihr Bild in der besseren HDTV-Qualität ausgestrahlt. Ergänzend gibt
es zwei Kanäle, auf denen einzelne Sendungen von Pro7 und Kabel1 bereits in UHD-Qualität (4k) gezeigt werden. Die Ausstrahlung der HD-Plus-Sender erfolgt verschlüsselt, um sie nur zahlenden Kunden in Deutschland zugänglich zu machen. Der Kunde benötigt eine Zugangskarte, die nach dem Kauf für 6 Monate kostenlos freigeschaltet ist. Gegen eine Gebühr von derzeit 75 € lässt sich die Freischaltung danach um jeweils 12 Monate verlängern; alternativ ist eine monatliche Abonnement-Zahlung von 6 € möglich. Außerdem wird wahlweise ein spezieller Receiver oder ein Entschlüsselungsmodul benötigt. Receiver sind im Handel zu Preisen ab ca. 60 € erhältlich; besser ausgestattete Modelle kosten etwas mehr. Das Modul kann man für 79 € kaufen oder für
2,75 €/Monat mieten. Pay-TV oder Servicepauschale? In der offiziellen Werbung wird der Begriff "Pay-TV" gemieden; stattdessen wird von einer "Servicepauschale" gesprochen. Außerdem wird die Variante mit jährlicher Vorauszahlung (d. h. ohne automatische
Verlängerung) dort nicht als "Abonnement" bezeichnet. Definiert man es als Pay-TV-Paket mit über 20 Sendern, erscheinen 75 € Jahresgebühr erst mal sehr billig. Bedenkt man aber, dass diese Sender im Gegensatz zu anderen Pay-TV-Sendern nach wie vor sehr viel Unterbrechungswerbung ausstrahlen, relativiert sich die Betrachtung. Hinzu kommt, dass dieselben Sender parallel in herkömmlicher SD-Qualität unverschlüsselt empfangen werden können; man zahlt die Gebühr also lediglich für die etwas bessere Bildqualität. So gesehen, haben die Verantwortlichen von HD+ natürlich recht, wenn sie von einer "Servicepauschale" sprechen. Dafür sind 75 €/Jahr dann eher teuer. Trotzdem
deckt die Jahresgebühr wohl kaum mehr als die teure Verschlüsselungstechnik. Also man bezahlt in erster Linie für die Technik und nicht fürs Programm. Die öffentlich-rechtlichen Programme gibt es ohne Hindernisse in HD. Warum braucht man für die Privatsender HD Plus?Die Gründe für die Einführung von
HD Plus sind nicht technischer, sondern organisatorischer und finanzieller Art. Die Privatsender argumentieren, die Ausstrahlung in HDTV sei teurer, und von daher sei es vertretbar, die Zuschauer an den Mehrkosten zu beteiligen – was nur über eine Verschlüsselung umsetzbar sei. Außerdem sei es im Hinblick auf internationale Ausstrahlungsrechte (z. B. Sport-Großveranstaltungen) nötig, das Sendegebiet klarer eingrenzen zu können; auch das funktioniere nur mittels Verschlüsselung. Während es in Deutschland viele unverschlüsselte Sender gibt, ist in manchen anderen Ländern (z. B. USA) die Verschlüsselung der Normalfall. Daran würden die deutschen Privatsender gern anknüpfen. Schon vor einigen Jahren verbündeten sich die Sendergruppen Sat1/Pro7 und RTL, um auch in Deutschland eine vollständige "Grundverschlüsselung" ihrer Sender via Satellit durchzusetzen - was einer Erpressung der Zuschauer gleichgekommen wäre und glücklicherweise am Bundeskartellamt scheiterte. Das daraus hervorgegangene Verbot der SD-Verschlüsselung greift noch mindestens bis Anfang des Jahres 2023. HD Plus beschränkt die Verschlüsselung auf die HDTV-Varianten der Sender und wird daher kartellrechtlich bisher nicht beanstandet. Was genau braucht man, um HD-Plus-Programme sehen zu können?Man benötigt eine Zugangskarte sowie einen Fernseher/Receiver mit Entschlüsselungstechnik. Die Zugangskarte liegt manchen Receivern bei; ansonsten bekommt man sie direkt im Webshop der HD Plus GmbH. Die Entschlüsselungstechnik gibt es in zwei Varianten: Ferner haben Pay-TV-Kunden von Sky die Möglichkeit, die HD-Plus-Programme auf ihrer vorhandenen Sky-Zugangskarte freischalten zu lassen, so dass sie nicht zweierlei Zugangstechnik benötigen. Wer daran Interesse hat, muss sich bei Sky über die Bedingungen informieren; man kann nicht einfach die HD-Plus-Karte in einen Sky-Receiver stecken. Welche Einschränkungen gibt es bei HD Plus?Leider fängt sich der HD-Plus-Abonnent ein paar Einschränkungen ein, die es beim Empfang unverschlüsselter Sender so nicht gibt. Das liegt maßgeblich an dem für HD Plus verwendeten Hardware-Standard "CI Plus", der
von Kritikern schon als "Trojanisches Pferd im Wohnzimmer" bezeichnet wurde. (Sinngemäß gilt aber dasselbe auch für Receiver und Fernseher mit eingebauter HD-Plus-Technik.) Es gibt technische Lösungen, um die Einschränkungen zu umgehen. Das sind nicht-zertifizierte CI-Module, in denen die Zugangskarten für HD Plus trotzdem verwendet werden können. Sie verstoßen jedoch gegen die Nutzungsbedingungen von HD Plus - und man hat keine Garantie, dass eine inoffizielle Lösung längerfristig funktioniert. Kann man HD Plus auch in Österreich und in der Schweiz abonnieren?Nein. In diesen Ländern gibt es jeweils eigene Angebote, um deutsche Privatsender in HD empfangen zu können. In Österreich ist dies die Plattform HD Austria, in der Schweiz ist es Kabelio. Diese Angebote sind aber nicht deckungsgleich mit HD Plus. Näheres dazu auf der Sonderseite zu Österreich/Schweiz. Welche Alternativen gibt es zu HD Plus?Ohne HD Plus empfängt man über die Astra-Satelliten noch alle öffentlich-rechtlichen Sender in SD- und HD-Qualität sowie die
werbefinanzierten deutschen Privatsender in SD-Qualität. Aber wer benötigt HD Plus wirklich? Mindestens bis Anfang 2023 sind ja alle Sender, die im Paket von HD Plus angeboten werden, weiterhin auch in SD-Qualität empfangbar (unverschlüsselt und ohne Aufnahme-Einschränkungen). Nach heutigem Informationsstand wird dies auch noch über das Jahr 2023 hinaus auf unbestimmte Zeit so bleiben. Offenbar gibt es noch lange nicht genug HD-Plus-Nutzer; somit können die Privatsender es sich aus Gründen der Reichweite nicht leisten, die unverschlüsselte
SD-Ausstrahlung aufzugeben. Autor: Andreas Beitinger . Kontaktadresse für Kritik und Anregungen zu dieser Seite: Welche HD+ Karte ist die beste?Platz 1 - sehr gut (Vergleichssieger): Tivusat TIVU-4K - ab 115,58 Euro. Platz 2 - sehr gut: HD PLUS CI+ Modul (UHD optimiert) - ab 72,49 Euro. Platz 3 - sehr gut: Digikabel ORF_irdetoCI+_Variante - ab 89,15 Euro.
Welche HD+ Karte brauche ich?Die Privatsender gibt es aber nur über das kostenpflichtige Angebot HD+ in HD zu sehen. Dafür ist eine HD+-Karte nötig, die in den CI+-Schacht des Fernsehers oder Satellitenreceivers gesteckt wird. In einige neue Fernseher ist HD+ bereits integriert, sodass kein Zusatzmodul nötig ist. HD+ kostet 75 Euro pro Jahr.
Was bringt eine HD+ Karte?Das ist HD+
empfange Fernsehen in perfekter Bildqualität. in HD (High Definition 1920x1080 Bildpunkte) und UHD (Ultra High Definition 3840x2160 Bildpunkte) mit zusätzlicher Hardware wie HD+ Modul bzw. HD+ Receiver oder bereits im TV integriert. als Abo (6,00 € mtl.) oder Jahrespaket (75,00 € einmalig)
Was ist die HD Plus Comfort?Mit der HD+ Komfort-Funktion durchsuchst du zahlreiche Mediatheken gleichzeitig. Dazu zählen nicht nur Mediatheken der privaten Sender wie z.B. ProSieben und SAT. 1 sondern auch der öffentlich-rechtlichen Sender wie ARD und ZDF.
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