Was ist der unterschied zwischen anleihen und zertifikaten

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Startseite/Teil 5: Ein Zertifikat – was ist denn das?

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    Börsenserie für Einsteigerinnen Foto: shapecharge/iStock

Teil 5: Ein Zertifikat – was ist denn das?

An den Bör­sen wer­den nicht nur Akti­en und Anlei­hen gehan­delt, son­dern auch vie­le ande­re Wert­pa­pie­re. Etwa Zer­ti­fi­ka­te. Und von die­sen gibt es jede Men­ge Vari­an­ten. Wir erläu­tern, was allen Zer­ti­fi­ka­ten gleich ist, wel­che Unter­schie­de es gibt und wie die wich­tigs­ten Zer­ti­fi­ka­te-Typen funktionieren.

Wer sich beruf­lich fort­bil­det, erhält bei erfolg­rei­chem Abschluss oft ein Zer­ti­fi­kat. Die­ses doku­men­tiert die erfolg­rei­che Fort­bil­dung. Es ist eine Art Zeug­nis über eine erwor­be­ne Qua­li­fi­ka­ti­on. Auch an der Bör­se gibt es Zer­ti­fi­ka­te, aller­dings bezeich­net der Begriff hier eine eige­ne Anla­ge­klas­se. Das ist eine „Fami­lie“ von Wert­pa­pie­ren, die alle die­sel­ben Merk­ma­le auf­wei­sen. Wei­te­re Anla­ge­klas­sen sind bei­spiels­wei­se Akti­en und Anleihen.

Was sind Zertifikate?

Zer­ti­fi­ka­te sind von Ban­ken her­aus­ge­ge­be­ne Schuld­ver­schrei­bun­gen. Auch Bank­spar­brie­fe und Anlei­hen sind Schuld­ver­schrei­bun­gen. Doch wäh­rend bei die­sen für die Dau­er der Lauf­zeit meist ein­fach ein fixer Zins­satz gezahlt wird, ist das bei Zer­ti­fi­ka­ten völ­lig anders.

Ihre Wert­ent­wick­lung hängt davon ab, wie sich der Kurs eines ande­ren Werts ent­wi­ckelt. Wer­te, auf die sich die Per­for­mance eines Zer­ti­fi­kats bezieht, kön­nen ent­we­der ein­zel­ne oder meh­re­re Akti­en, kom­plet­te Indi­zes – wie etwa der DAX – Anlei­hen, Wäh­run­gen oder auch Edel­me­tal­le, ande­re Roh­stof­fe und Nah­rungs­mit­tel sein.

Die Wert­ent­wick­lung des Zer­ti­fi­kats lei­tet sich dabei aus der Kurs­ent­wick­lung eines zugrun­de lie­gen­den Werts, des Basis­werts, ab. Dabei vari­iert die Funk­ti­ons­wei­se eines Zer­ti­fi­kats je nach Zer­ti­fi­ka­te-Art. Zudem gibt es Zer­ti­fi­ka­te mit fes­ter Lauf­zeit und sol­che, die end­los laufen.

Was sind die Vorteile von Zertifikaten?

Gro­ßer Vor­teil von Zer­ti­fi­ka­ten: Mit ihnen sind in prak­tisch jeder Markt­la­ge Gewin­ne mög­lich. Und prak­tisch jede Anlag­eidee lässt sich mit ihnen rea­li­sie­ren. Mit Zer­ti­fi­ka­ten wer­den für Pri­vat­an­le­ge­rin­nen zudem Anla­ge­klas­sen erschlos­sen, in die sie nicht direkt inves­tie­ren können.

Aller­dings ist in vie­len Fäl­len eine fun­dier­te Mei­nung dazu, wie sich der Basis­wert wäh­rend des Zer­ti­fi­ka­te-Invest­ments ent­wi­ckeln wird, nötig. Nur so lässt sich ein zur eige­nen Über­zeu­gung pas­sen­des Zer­ti­fi­kat fin­den und in die­ses investieren.

Und die Nachteile?

Größ­ter Nach­teil von Zer­ti­fi­ka­ten: Mit ihnen kauft man sich ein Risi­ko ein, das es etwa bei Akti­en in die­ser Form nicht gibt – das Emittentenrisiko.

Was heißt das?

Akti­en kön­nen nur dann wert­los wer­den, wenn die Akti­en­ge­sell­schaft plei­te geht und der Akti­en­kurs auf null sinkt. Zer­ti­fi­ka­te, die sich auf eine ein­zel­ne Aktie bezie­hen, kön­nen eben­falls wert­los wer­den, wenn die Akti­en­ge­sell­schaft insol­vent wird. Doch auch wenn die Bank, die das Zer­ti­fi­kat her­aus­gibt, bank­rott geht, kön­nen Zer­ti­fi­ka­te all ihren Wert ver­lie­ren. Denn die Bank steht für das Zah­lungs­ver­spre­chen des Zer­ti­fi­kats ein, nicht die Aktiengesellschaft.

Geht dage­gen die Bank plei­te, bei der die Akti­en und sons­ti­gen Wert­pa­pie­re ver­wahrt wer­den – die Depot­bank (mehr dazu dem­nächst in Teil 8 der Bör­sen­se­rie), dann ändert das am Wert des Depots nichts. Es ist als soge­nann­tes Son­der­ver­mö­gen im Fal­le einer Bank­plei­te geschützt, und man kann sein Depot jeder­zeit auf eine ande­re Bank übertragen.

Welche Zertifikate-Arten gibt es?

Die bekann­tes­ten Vari­an­ten von Zer­ti­fi­ka­ten sind Index‑, Basket‑, Discount‑, Bonus‑, Garan­tie- und Fak­tor-Zer­ti­fi­ka­te sowie – als Unter­form der Bas­ket-Zer­ti­fi­ka­te – Wiki­fo­li­os. Im Fol­gen­den wird erläu­tert, was die­se Vari­an­ten unterscheidet.

Wie funktionieren Index-Zertifikate?

Im Prin­zip funk­tio­nie­ren Index-Zer­ti­fi­ka­te ganz ein­fach. Sie bil­den die Wert­ent­wick­lung eines (Aktien-)Index ab. Meist im Ver­hält­nis 1:100.

Bei­spiel: Ange­nom­men der DAX, der deut­sche Leit­in­dex, steht bei 13.000 Punk­ten, dann kos­tet ein DAX-Zer­ti­fi­kat 130 Euro. Steigt der DAX auf 13.500 Punk­te, steigt der Kurs des ent­spre­chen­den Zer­ti­fi­kats auf 135 Euro. Das Pro­blem: Fällt der Index, fällt auch der Kurs des Zer­ti­fi­kats entsprechend.

Wei­te­rer Nach­teil: Vie­le Indi­zes sind rei­ne Kursin­di­zes. Schüt­ten die dem Index ange­hö­ren­den Fir­men Divi­den­den aus, so kom­men die­se den Anle­ge­rin­nen nicht zugu­te, son­dern ver­blei­ben beim Zertifikate-Emittenten.

Anders beim DAX: Die­ser Index ist ein Per­for­mance-Index, in den auch Divi­den­den ein­flie­ßen. Übri­gens: Die meis­ten Index-Zer­ti­fi­ka­te lau­fen endlos.

Was sind Basket-Zertifikate?

Im Prin­zip funk­tio­nie­ren sie wie Index-Zer­ti­fi­ka­te. Aller­dings bezie­hen die­se Zer­ti­fi­ka­te sich nicht auf einen mehr oder min­der eta­blier­ten (Aktien-)Index, son­dern auf eine Rei­he von Akti­en, die vom Zer­ti­fi­ka­te-Emit­ten­ten — also der Bank, die das Zer­ti­fi­kat her­aus­gibt — nach eige­nen Ideen zusam­men­ge­stellt wurden.

So kön­nen in einem Bas­ket-Zer­ti­fi­kat Akti­en aller Auto­kon­zer­ne der Welt gebün­delt wer­den, oder die Akti­en aller Unter­neh­men, die im ver­gan­ge­nen Jahr in den USA an die Bör­se gin­gen. Oder Akti­en aller deut­schen Kon­zer­ne, die seit mehr als zehn Jah­ren Jahr für Jahr ihre Divi­den­de erhö­hen, oder oder oder.

Wie funktionieren Discount-Zertifikate?

Wie der Name andeu­tet, lässt sich dank Dis­count-Zer­ti­fi­ka­ten mit einem mehr oder min­der gro­ßen Rabatt in Wert­pa­pie­re inves­tie­ren. Dies ermög­licht Gewin­ne, selbst wenn der Kurs des Basis­werts sta­gniert oder leicht fällt. Dafür ist die maxi­ma­le Höhe der Gewin­ne gede­ckelt. Die­ser Deckel heißt im Bör­sen­sprech „Cap“.

Übri­gens: Sol­che Zer­ti­fi­ka­te haben immer eine begrenz­te Lauf­zeit. Zum Lauf­zeit­ende wird Inves­to­rin­nen ent­we­der die Aktie ins Depot gebucht oder sie bekom­men einen ent­spre­chen­den Geld­be­trag, wenn der Akti­en­kurs unter dem Cap liegt.

Ein Bei­spiel: Eine Aktie kos­tet 40 Euro. Das Dis­count-Zer­ti­fi­kat auf die­se Aktie aber nur 36 Euro. Zusätz­lich ist bei dem Zer­ti­fi­kat die Höhe des Gewinns bei 42 Euro gede­ckelt. Ange­nom­men, der Akti­en­kurs fällt zum Lauf­zeit­ende um fünf Pro­zent auf 38 Euro. Anle­ge­rin­nen erhal­ten dann die Aktie.

Da sie für das Zer­ti­fi­kat 36 Euro gezahlt haben, die Aktie aber 38 Euro wert ist, haben sie je Zer­ti­fi­kat zwei Euro Gewinn gemacht. Ent­spricht 5,55 Pro­zent. Fie­le der Akti­en­kurs jedoch unter 36 Euro, wür­den auch Zer­ti­fi­ka­te-Anle­ge­rin­nen Ver­lust machen, jedoch nicht so viel wie bei einer Direkt­an­la­ge in der ent­spre­chen­den Aktie.

Sta­gniert die Aktie, ist die Situa­ti­on ähn­lich: Die Aktie wird ein­ge­bucht. Da die­se aber 40 Euro wert ist, beträgt der Gewinn in unse­rem Bei­spiel sogar vier Euro oder zehn Prozent.

Und Bonus-Zertifikate – was muss man da wissen?

Die­se Vari­an­te ist für Anle­ge­rin­nen geeig­net, die glau­ben, der Kurs des jewei­li­gen Basis­werts wer­de leicht fal­len, sta­gnie­ren oder mode­rat steigen.

Bei­spiel: Eine Aktie notiert bei 40 Euro, das Bonus-Zer­ti­fi­kat mit fünf­jäh­ri­ger Lauf­zeit eben­falls. Zudem besitzt das Zer­ti­fi­kat ein Bar­rie­re-Level bei 26 Euro (65 Pro­zent des aktu­el­len Kur­ses) und ein Bonus­le­vel bei 56 Euro (140 Pro­zent). Berührt der Akti­en­kurs wäh­rend der Lauf­zeit das Bar­rie­re-Level oder fällt sogar dar­un­ter, erhal­ten Anle­ger zum Lauf­zeit­ende den Wert der Aktie zurückgezahlt.

Liegt der Akti­en­kurs wäh­rend der Lauf­zeit jedoch immer über der Bar­rie­re, wird min­des­tens der Betrag des Bonus-Levels aus­ge­zahlt. In unse­rem Bei­spiel also 56 Euro. Die­sen Betrag gibt es auch dann, wenn die Aktie unter dem Ein­stands­kurs von 40 Euro aber über dem Bar­rie­re-Level notiert. Steigt der Akti­en­kurs zum Lauf­zeit­ende über das Bonus­le­vel, wird der höhe­re Akti­en­kurs ausgezahlt.

Lohnen Garantie-Zertifikate?

Bei der der­zei­ti­gen Null- oder sogar Minus­zins­pha­se loh­nen Garan­tie-Zer­ti­fi­ka­te – auch Kapi­tal­schutz-Zer­ti­fi­ka­te genannt − kaum. Die­se ver­spre­chen Anle­gern den kom­plet­ten oder teil­wei­sen Kapi­tal­er­halt. Des­halb fließt nur ein Teil des Gel­des in den Basis­wert, der Groß­teil geht für die Garan­tie drauf.

Wegen der Mini­zin­sen müs­sen Emit­ten­ten die­ser Papie­re der­zeit den aller­größ­ten Teil des Anla­ge­ka­pi­tals in die Garan­tie inves­tie­ren, sodass nur noch ein klei­ner Teil zur Ver­fü­gung steht, um in den ent­spre­chen­den Basis­wert zu investieren.

Ange­nom­men, der DAX steigt wäh­rend der drei­jäh­ri­gen Lauf­zeit eines Kapi­tal­schutz-Zer­ti­fi­kats um 20 Pro­zent. Und die Garan­tie „frisst“ 95 Pro­zent des ange­leg­ten Gel­des. Damit ste­hen nur fünf Pro­zent für das DAX-Invest­ment zur Ver­fü­gung. Heißt: Unterm Strich macht man in drei Jah­ren – bezo­gen auf das ein­ge­setz­te Kapi­tal – gera­de mal ein Pro­zent Gewinn (fünf Pro­zent von 20 Pro­zent). Da gibt es bes­se­re Anlageideen.

Was sind Faktor-Zertifikate?

„Fak­tor“ ist hier nur ein ande­rer Begriff für „Hebel“. Das heißt, Fak­tor-Zer­ti­fi­ka­te sind Papie­re mit einem Hebel von 1 bis 4. Je höher der Hebel, des­to höher die Gewinn­chan­ce, aber auch das Risi­ko. Zudem kann man mit Fak­tor-Zer­ti­fi­ka­ten auch auf fal­len­de Kur­se set­zen. Wir hal­ten sie jedoch wegen des hohen Ver­lust­ri­si­kos nicht für geeig­ne­te Einsteigerprodukte.

Wikifolio – ein seltsames Wort. Was steckt dahinter?

Wiki­fo­li­os kom­men aus dem der­zeit sehr im Trend lie­gen­den „Social Tra­ding“. Dabei fol­gen Anle­ge­rin­nen den Invest­ments mehr oder min­der bekann­ter Bör­sen­tra­der oder den Mus­ter­de­pots von Bör­sen­brie­fen und ‑zeit­schrif­ten. Dafür müs­sen Anle­ge­rin­nen nicht mehr jeden ein­zel­nen Wert in ihrem favo­ri­sier­ten Mus­ter­de­pot kau­fen, sie kön­nen oft ganz ein­fach über ein bör­sen­ge­han­del­tes Wiki­fo­lio in die­ses Mus­ter­de­pot investieren.

Letzt­lich sind Wiki­fo­li­os end­los lau­fen­de Bas­ket-Zer­ti­fi­ka­te auf das jewei­li­ge Mus­ter­de­pot. Und damit immer so ris­kant wie die jewei­li­ge Anla­ge­stra­te­gie des Mus­ter­de­pots. Zudem erhält der Betrei­ber des Mus­ter­de­pots eine Performance-Gebühr.

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Ist ein Zertifikat eine Anleihe?

Zertifikate kann man grob als Mischung zwischen klassischem Wertpapier (Aktie, Anleihe, Fonds) einerseits und Optionsschein andererseits umreißen.

Was ist ein Zertifikat einfach erklärt?

Ein Zertifikat ist eine Schuldverschreibung, deren Wertentwicklung wiederum von der Wertentwicklung eines zugrundeliegenden Basiswerts abhängt. Basiswerte können unter anderem Aktien eines bestimmten Unternehmens, Indizes, aber genauso Rohstoffe oder Währungen sein.

Was spricht für Zertifikate?

So stellen Zertifikate oder strukturierte Anleihen mit 100 %igem Kapitalschutz eine eher konservative Anlageform dar, da hier bei Rückzahlung am Laufzeitende zumindest der Nennwert zurückgezahlt wird. Bei Hebelprodukten stehen den ausgesprochen hohen Gewinnchancen auch ausgesprochen hohe Risiken gegenüber.

Ist Aktienanleihe ein Zertifikat?

Aktienanleihen: Für Zinsjäger Vielmehr sind es Zertifikate, die sich auf einen bestimmten Basiswert beziehen und mit einem Zinskupon ausgestattet sind.