Was ist der unterschied zwischen grippe und gripalen infekt

Was ist der unterschied zwischen grippe und gripalen infekt

"Mich hat es erwischt! Grippe – trotz Impfung!" So hört man so manchen jammern. Ja, das ist möglich. Vielleicht liegt aber auch nur eine Verwechslung vor. Der Arzt hat einen "grippalen Infekt" festgestellt? Dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es sich um eine Erkältung handelt. Denn viele Mediziner, aber auch Laien, sprechen von einem grippalen Infekt, wenn Sie eine Erkältung meinen. "Grippaler Infekt" und "Erkältung" sind also zwei verschiedene Namen für ein Krankheitsbild, das den meisten nur zu gut bekannt ist.

Die "echte" Grippe – von Fachleuten auch Influenza genannt – ist jedoch etwas anderes. Der Unterschied liegt zunächst einmal im Erreger. Während die Grippe durch eine bestimmte Art von Viren ausgelöst wird, nämlich durch die sogenannten Influenza- oder Grippe-Viren, können hinter einer Erkältung eine Vielzahl verschiedener Erreger stecken. Auch hier handelt es sich in der Regel um Viren, aber sie können aus vielen verschiedenen Familien stammen: Adenoviren, Coxsackieviren, Coronaviren, Rhinoviren, Respiratory-Syncytial-Viren (RSV), Parainfluenzaviren und Enteroviren sind nur einige Beispiele. Insgesamt kommen über 200 verschiedene Erreger als Erkältungsauslöser infrage.

Was ist der unterschied zwischen grippe und gripalen infekt

Corona, Erkältung, Grippe, Allergie?

Kratzen im Hals, Fieber: Ist das nun Covid-19? Oder doch nur ein grippaler Infekt? Ob sich das unterscheiden lässt und wie Betroffene vorgehen sollten

Dass die beiden Krankheitsbilder oft verwechselt werden, ist wenig verwunderlich, wenn man die Symptome betrachtet: Auch wenn die dahintersteckenden Viren verschieden sind, zwischen Grippe und Erkältung anhand der Krankheitszeichen zu unterscheiden, kann selbst für Ärzte und Ärztinnen manchmal schwierig sein. Denn die Beschwerden ähneln sich. Trotzdem gibt es kleine Unterschiede, die auch ohne Erregernachweis darauf hinweisen können, um was es sich vermutlich handelt:

Grippe oder Erkältung? Die kleinen Unterschiede

Krankheitsbeginn:

Eine "echte Grippe" beginnt meist plötzlich. Eben noch fühlte sich  der Erkrankte gesund – auf einmal verspürt er zum Beispiel deutliche  Kopf- und Gliederschmerzen, bekommt Fieber und wünscht sich nur noch ins  Bett. Bei der Erkältung dagegen ist der Beginn – wie viele aus  Erfahrung wissen – meist eher schleichend und sieht zum Beispiel so aus:  Man fühlt sich irgendwie nicht wohl, der Hals beginnt zu kratzen, am  nächsten Tag ist man leicht heiser, die Nase läuft und im Laufe der Nacht kommt Husten dazu.

Symptome:

Trockener Reizhusten und Halsschmerzen kommen sowohl bei Erkältungen als auch bei der Grippe vor. Während Fieber aber bei normalen Erkältungen eher selten ist und sich üblicherweise  allenfalls leicht erhöhte Temperaturen einstellen, kann es bei einer  Grippe zu Fieber über 38,5° Celsius kommen. Typisch  sind bei einer Influenza auch Kopf- und Gliederschmerzen sowie ein im  Vergleich zur Erkältung stärkeres Müdigkeits- oder  Abgeschlagenheitsgefühl. Aber Achtung: Diese Symptome müssen nicht in  jedem Fall vorhanden sein! Bei manchen Personen verläuft die Grippe auch  milder und ohne die charakteristischen Anzeichen.

Verlauf:

Während sich bei einer Erkältung meist innerhalb weniger Tage eine deutliche Besserung einstellt und die Symptome – sofern keine  Komplikationen auftreten – in der Regel nach etwa einer Woche verschwunden sind, kann eine Grippe langwieriger verlaufen. Die Betroffenen können durchaus für fünf bis sieben Tage richtig krank sein und im Bett liegen. Bei manchen benötigt die Genesung sogar Wochen.

Was ist der unterschied zwischen grippe und gripalen infekt

Die Impfung gegen Influenza trägt dazu bei, sich vor Grippe zu schützen

© W&B/Achim Graf

Wenn Sie sich ernsthaft krank fühlen, hohes Fieber bekommen oder unter starken Kopf- und Gliederschmerzen leiden, sollten Sie immer einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen, um die Ursache ermitteln zu lassen. Er oder sie kann feststellen, ob es sich zum Beispiel um Grippe handelt. Bei Bedarf kann er oder sie Sie krankschreiben und Ihnen Medikamente verordnen, welche die Symptome lindern.

Es gibt auch verschreibungspflichtige Arzneimittel, die den Krankheitsverlauf bei einer Influenza positiv beeinflussen können. Ärzte setzen sie vor allem ein, wenn einer schwerer Verlauf droht oder sich anbahnt. Sie sollten innerhalb von 48 Stunden nach Auftreten der ersten Krankheitszeichen eingenommen werden – weshalb eine rasche Diagnose entscheidend ist.

Was die Grippe trotz Impfung anbelangt: Das ist tatsächlich möglich, denn keine Impfung schützt hundertprozentig. Allerdings kann man sein Risiko, an einer Grippe zu erkranken, mit dem jährlichen Piks gegen Influenza deutlich senken. Gegen einen grippalen Infekt schützt die Grippe-Impfung aber natürlich nicht.

Was ist der unterschied zwischen grippe und gripalen infekt

Wie erkennt man einen grippalen Infekt?

Dann kündigt sich der grippale Infekt meistens durch ein beginnendes Frösteln, Krankheitsgefühl und eine laufende Nase an. Dazu kommen oftmals gerötete Augen, Halsschmerzen, Husten sowie eventuell Kopf- und Gliederschmerzen. Erhöhte Temperatur oder Fieber kann auftreten, ist aber nicht immer vorhanden.

Wie lange hat man einen grippalen Infekt?

Innerhalb von zwei Tagen steigern sich die Symptome, bis sie am zweiten oder dritten Tag ihre maximale Ausprägung erreichen. Danach klingen sie langsam wieder ab. Eine einfache Erkältung dauert in der Regel nicht länger als eine Woche - zumindest, wenn man seiner Erkrankung auch Rechnung trägt.

Was ist ein Grippe Infekt?

Bei einer Erkältung sind die oberen Atemwege durch Krankheitserreger entzündet. Eine Erkältung wird auch grippaler Infekt genannt. Die typischen Erkältungsbeschwerden sind Halsschmerzen, Husten, Schnupfen, Heiserkeit und – vor allem bei Kindern – auch Ohrenschmerzen.

Welche Medikamente bei grippalen Infekt?

Weil die Infektion üblicherweise von Viren ausgelöst ist, sind Antibiotika bei einer normalen Erkältung nicht sinnvoll. Bei grippalen Kopf- und Gliederschmerzen eignen sich die Wirkstoffe Paracetamol und Ibuprofen. Sie wirken schmerzlindernd und können gleichzeitig auch vorhandenes Fieber senken.