Was ist wenn der blutdruck zu hoch ist

Was ist wenn der blutdruck zu hoch ist

Hypertonie

Bluthochdruck, auch Hypertonie genannt, ist eine Erkrankung, von der Betroffene oft längere Zeit nichts spüren. Trotzdem kann ein dauerhaft erhöhter Blutdruck schwerwiegende Folgen haben. Erfahren Sie hier, was genau Bluthochdruck ist, wie die Krankheit entstehen und verlaufen kann, was mögliche Beschwerden sind und ob man Bluthochdruck vorbeugen kann.

Inhaltsverzeichnis

Mit jedem Herzschlag wird Blut durch unseren Körper gepumpt. Dabei übt das Blut einen gewissen Druck von innen auf die Blutgefäße aus. Man nennt diesen Druck auch Blutdruck. Ein normaler Blutdruck ist wichtig, denn erst dadurch kann das Blut durch unseren Körper fließen und Organe und Gewebe mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgen. 

Wenn man von Bluthochdruck oder Hypertonie spricht, ist in der Regel die arterielle Hypertonie gemeint. Dabei ist der Blutdruck in den vom Herzen wegführenden Blutgefäßen, den Arterien, dauerhaft erhöht.

Der Blutdruck wird in Millimeter Quecksilbersäule, kurz mmHg, gemessen. Man spricht beim Erwachsenen von Bluthochdruck oder Hypertonie, wenn 

  • der obere (systolische) Blutdruck Werte von 140 mmHg oder höher und/oder
  • der untere (diastolische) Blutdruck Werte von 90 mmHg oder höher annimmt. 

Umgangssprachlich werden bei Blutdruckangaben beide Werte, der systolische und der diastolische Blutdruckwert, kurz als Verhältnis zusammengefasst. Man sagt zum Beispiel: „Der Blutdruck ist 140 zu 90.“ Zur schriftlichen Dokumentation des Blutdrucks wird in der Regel die Kurzform „140/90 mmHg“ verwendet.

Systolisch und diastolisch – was bedeuten die Werte?

Bei der Blutdruckmessung sind zwei Werte interessant: Der obere (systolische) Blutdruckwert wird gemessen, während sich das Herz zusammenzieht und Blut in die Arterien pumpt, der untere (diastolische) Blutdruckwert, während sich das Herz entspannt und wieder mit Blut füllt. In dieser Entspannungsphase strömt weniger Blut in die vom Herzen wegführenden Arterien. Deshalb ist der diastolische Blutdruckwert auch immer niedriger als der systolische. Beide Werte werden herangezogen, um festzustellen, ob Bluthochdruck vorliegt.

    Blutdruck – welche Schwankungen sind normal?

    Bluthochdruck (Hypertonie) kann in drei unterschiedlichen Schweregraden auftreten. Bei Blutdruckwerten zwischen normalem Blutdruck und Bluthochdruck spricht man von hochnormalem Blutdruck. 

    Die folgende Tabelle zeigt, bei welchen Werten der Blutdruck bei Erwachsenen normal oder hochnormal ist und ab wann man von Bluthochdruck spricht. Dazu werden jeweils der obere (systolische) Blutdruckwert und der untere (diastolische) Blutdruckwert herangezogen.

    Bei Patientinnen und Patienten mit Bluthochdruck kann es auch zu plötzlichen massiven Blutdruckanstiegen kommen. Je nachdem, welche Beschwerden auftreten, spricht man dann auch von einer hypertensiven Krise oder einem Hypertonienotfall. Beide erfordern ein schnelles Handeln: 

    Pulmonaler Bluthochdruck

    Neben dem arteriellen Bluthochdruck gibt es den sogenannten pulmonalen Bluthochdruck: Bei dieser selteneren Form ist der Widerstand in den Lungenarterien erhöht. Dies verursacht einen erhöhten Blutdruck im Lungenkreislauf. 

    Je nachdem, ob man eine Ursache für die Hypertonie (den Bluthochdruck) findet oder nicht, unterscheidet man zwei Formen: 

    Da die meisten Patientinnen und Patienten von der primären Hypertonie betroffen sind, liegt der Fokus der folgenden Gesundheitsinformationen auf dieser Form des Bluthochdrucks.

    Wie misst man den Blutdruck richtig?

    Um den Blutdruck regelmäßig zu kontrollieren, kann man ihn zu Hause auch selbst messen – am Oberarm oder Handgelenk. 

    Darauf sollten Sie achten

    Ein erhöhter Blutdruck ist oftmals nicht zu spüren. Meist treten erst dann Symptome auf, wenn der Blutdruck sehr hohe Werte erreicht, zum Beispiel Schwindel, Ohrensausen oder Nasenbluten. Bluthochdruck lässt sich durch eine Blutdruckmessung feststellen.

    Verbreitung

    Angaben zur Häufigkeit von Bluthochdruck (Hypertonie) liegen aus der Befragung „Gesundheit in Deutschland aktuell (GEDA)“ von 2014 bis 2015 vor. Danach haben knapp 32 von 100 Erwachsenen ärztlich festgestellten Bluthochdruck. Aufgeschlüsselt nach Geschlecht sind dies:

    • knapp 31 von 100 Frauen und
    • knapp 33 von 100 Männern.

    Die Häufigkeit ist altersabhängig. Sie nimmt mit steigendem Alter zu. 

    Auch bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren kommen alle Formen des Bluthochdrucks vor. 1 bis 3 von 100 Kindern in Deutschland haben eine primäre Hypertonie.

    Ursachen und Risikofaktoren

    Der Blutdruck hängt davon ab, wie viel Blut das Herz in einer bestimmten Zeit durch den Körper pumpt und wie groß der Widerstand in den Blutgefäßen ist. Bluthochdruck entsteht, wenn das Herz in einer bestimmten Zeit vermehrt Blut pumpt, wenn der Widerstand in den Blutgefäßen des Körpers erhöht ist oder auch wenn beide Faktoren gleichzeitig auftreten.

    Bei der Entstehung von Bluthochdruck wirken mehrere Faktoren wie Alter, Geschlecht, erbliche Veranlagung sowie schlechte Ernährungs- und Lebensbedingungen zusammen. Eine erbliche Veranlagung führt allerdings nicht zwangsläufig zum Bluthochdruck. Ob sich in diesem Fall Bluthochdruck entwickelt, wird durch die Lebensweise beeinflusst. 

    Lebensstilfaktoren wie Übergewicht oder Adipositas, hoher Alkoholkonsum, salzreiche Ernährung, Rauchen, wenig körperliche Aktivität sowie Angst und Stress tragen zur Entstehung von Bluthochdruck bei und beeinflussen das persönliche Risiko.

    Verlauf

    Oftmals treten bei Bluthochdruck über längere Zeit keine Symptome auf. Aber das Herz muss das Blut mit erhöhtem Aufwand in die Blutgefäße pumpen. Dies kann gesundheitliche Folgen haben. Denn ein dauerhaft erhöhter Blutdruck schädigt die Blutgefäße und fördert das Entstehen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Durch den zu hohen Blutdruck können zahlreiche Organe in ihrer Funktionsfähigkeit beeinträchtigt werden, was wiederum zu dauerhaften Organschädigungen führen kann. Unbehandelter Bluthochdruck ist in der Regel mit einem fortschreitenden Anstieg des Blutdrucks verbunden.

    Was passiert bei Bluthochdruck im Körper und welche Folgen können auftreten?

    Oftmals treten bei Bluthochdruck über längere Zeit keine Symptome auf. Dennoch kann er die kleinen und großen Blutgefäße schädigen. Eine mögliche Folge sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen und eine beeinträchtigte Funktionsfähigkeit von Organen. 

    • Folgeerkrankungen von Hypertonie

    Prävention und Früherkennung

    Bluthochdruck wirklich vorbeugen kann man nicht. Aber durch einen gesunden Lebensstil lassen sich die veränderbaren Risikofaktoren des Bluthochdrucks beeinflussen. Zu einem gesunden Lebensstil gehören u. a.: 

    • Gesunde Ernährung: Eine gesunde Ernährung besteht aus reichlich Früchten, Gemüse, Vollkornprodukten und einem geringen Fettanteil, wie zum Beispiel bei der mediterranen Ernährung. 
    • Bewegung: Kurzfristig steigt der Blutdruck durch körperliche Bewegung an, da vermehrt Blut durch das Herz-Kreislauf-System gepumpt wird. Auf längere Sicht jedoch sinkt der Blutdruck. Denn durch die Bewegung werden die Blutgefäße trainiert und insgesamt elastischer. 
    • Übergewicht vermeiden – Normalgewicht anstreben: Gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung tragen auch dazu bei, Übergewicht zu vermeiden.
    • Wenig Alkohol: Weniger Alkohol und der Verzicht auf das Rauchen gehören ebenfalls zu einem gesunden Lebensstil.

    Ab dem 35. Lebensjahr haben gesetzlich Krankenversicherte alle drei Jahre Anspruch auf Früherkennungsuntersuchungen, um Krankheitsanzeichen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenerkrankungen und Diabetes festzustellen. Bei diesem „Gesundheits-Check-up“ erfolgt auch eine Kontrolle des Blutdrucks. Der Blutdruck wird in der Krankenakte vermerkt. Weitere Untersuchungen können in regelmäßigen Abständen folgen, wenn sich Auffälligkeiten zeigen.

    Wie lässt sich Bluthochdruck feststellen?

    Hinweise auf einen erhöhten Blutdruck oder eine mögliche Gefährdung gewinnt der Arzt, die Ärztin aus dem Arzt-Patienten-Gespräch, wiederholten Blutdruckmessungen und weiteren Untersuchungen. Erfahren Sie hier mehr:

    • Woraus gewinnt der Arzt, die Ärztin Hinweise auf Bluthochdruck?

    Sie haben eine Anmerkung zur obenstehenden Gesundheitsinformation oder einen Themenvorschlag? Sehr gern. Wir freuen uns über Ihre Meinung!

    Ihre Bewertungen und Kommentare werden von uns ausgewertet, aber nicht veröffentlicht. Ihre Angaben behandeln wir vertraulich.

    Sagen Sie uns Ihre Meinung

    Wie fühlt man sich wenn der Blutdruck zu hoch ist?

    Mögliche Anzeichen sind zum Beispiel Schwindel, Unruhe, Angst, Zittern, Panikgefühle, Atemnot, Engegefühl der Brust. Am besten sofort den Blutdruck kontrollieren (lassen) und bei hohen Druckwerten oder anhaltenden Beschwerden den Arzt rufen (falls Hausarzt nicht erreichbar: Notruf 112).

    Was tun wenn der Blutdruck zu hoch ist?

    Blutdruck natürlich senken: sechs Basistipps.
    Achten Sie auf ausreichend Bewegung. ... .
    Vermeiden Sie Übergewicht. ... .
    Essen Sie weniger Salz. ... .
    Trinken Sie nur wenig Alkohol. ... .
    Vermeiden Sie Stress: ... .
    Verzichten Sie aufs Rauchen..

    Wann ist ein hoher Blutdruck gefährlich?

    Wann zu hoher Blutdruck gefährlich wird Problematisch wird der Blutdruck aber dann, wenn er dauerhaft zu hoch ist. In der Regel ist dies ab einem Wert von 140/90 mmHg der Fall. Unser Körper sendet akute Warnsignale wie Schwindel oder Kopfschmerzen jedoch erst dann aus, wenn der Blutdruck massiv zu hoch ist.

    Woher kann plötzlicher hoher Blutdruck kommen?

    Stress, psychische Belastungen und Aufregung lassen den Blutdruck steigen. Nicht umsonst liegen die Grenzwerte für die Blutdruckmessung in der Arztpraxis höher. Meist sind die Patientinnen und Patienten vor der Messung etwas aufgeregt. Mediziner sprechen dann von „Weißkittelhochdruck“.