Was kündigt sich oft durch sogenannte Aura an?

a

Was ist Chronische Migräne?

Vielen Menschen und sogar Ärzten ist die Chronische Migräne als Erkrankung, bzw. der Begriff, noch unbekannt. Was viele nicht wissen: Sie ist eine eigenständige Krankheitsform, die sich von anderen Arten des Kopfschmerzes deutlich unterscheidet. Sie kann den Alltag und die Lebensqualität der Betroffenen extrem beeinträchtigen.

Üblicherweise tritt Migräne in unregelmäßigen Abständen als anfallsartiger Kopfschmerz auf. Diese gut voneinander abgrenzbaren Kopfschmerzattacken werden auch Episoden genannt. Wird die Migräne immer häufiger und geht eine Migräneattacke nahezu ohne Pause in die nächste über, kann aus der Episodischen Migräne eine Chronische Migräne werden.

Laut WHO (Weltgesundheitsorganisation) ist eine schwere Migräne eine der am stärksten einschränkenden Erkrankungen. Bei einer chronischen Migräne bestehen seit 3 Monaten oder länger

  • Kopfschmerzen an mindestens 15 Tagen im Monat,
  • davon 8 oder mehr Tage mit Migräne.

Haben Sie im Monat mehr Tage mit Kopfschmerzen als ohne, kann das ein Hinweis auf Chronische Migräne sein.

b

Was ist Migräne

Charakteristisch für Migräne, auch als episodische Migräne bezeichnet, sind wiederkehrende Kopfschmerzattacken, die zwischen 4 Stunden und 3 Tagen anhalten. Bei einer Attacke treten starke, pulsierend-pochende oder hämmernde Kopfschmerzen auf. Sie verschlimmern sich bei Bewegung (zum Beispiel beim Treppensteigen oder Bücken). Oft ist eine Kopfhälfte besonders stark betroffen.

Vielfach kommen zu den Kopfschmerzen noch Übelkeit oder Erbrechen hinzu. Auch kündigt sich die Migräne bei manchen durch eine sogenannte Aura an.

Der Alltag kann dadurch stark beeinflusst sein. Allein die Angst vor dem nächsten Migräneanfall kann einen normalen Tagesablauf verhindern. Oft fallen Betroffene im Beruf aus oder haben Schuldgefühle, weil sie sich z. B. nicht mehr so intensiv um ihre Familie kümmern können.

c

Symptome

  • Wiederholte Kopfschmerzattacken, die unbehandelt 4-72 Stunden anhalten
  • Meist nur eine Kopfseite betroffen, wobei der Schmerz die Seite wechseln kann
  • Dumpfer, drückender Schmerz
  • Bewegung (Aufstehen, Gehen, Bücken, Treppensteigen) verschlimmert den Schmerz, er wird stechend, pulsierend oder pochend
  • Mittlere bis starke Schmerzintensität, die zu Beeinträchtigung im Alltag führt

Typische Begleiterscheinungen

  • Übelkeit und/oder Erbrechen
  • Lichtempfindlichkeit
  • Geräusche wie Musik oder Straßenlärm werden unerträglich
  • Geruch von z.B. Parfüm oder Blumenduft wird als störend empfunden
  • Allgemeines Krankheitsgefühl
  • Erhöhtes Ruhebedürfnis und der Wunsch, sich zurückzuziehen
  • Appetitlosigkeit

Migräne begünstigt Begleiterkrankungen

Menschen mit Migräne leiden häufig zusätzlich an Angststörungen und Depressionen. Zudem haben Migränepatienten ein erhöhtes Schlaganfallrisiko. Auch zeigt sich ein Zusammenhang von Migräne und hohem Blutdruck sowie Herzkreislauf-Erkrankungen und anderen Schmerzerkrankungen.

d

Mögliche Vorboten und Auslöser einer chronischen Migräne

Mögliche Vorboten einer Migräne ohne Aura

Bereits ein paar Tage vor der eigentlichen Migräneattacke können sogenannte Vorboten Hinweise auf den nächsten Anfall liefern. Etwa 30 % der Menschen mit Migräne ohne Aura beschreiben dieses Phänomen. Mögliche Symptome, die auf eine bevorstehende Migräneattacke hindeuten, sind Stimmungsschwankungen, häufiges Gähnen, Heißhunger oder Appetitlosigkeit, extremer Durst sowie Verdauungsprobleme.

Mögliche Vorboten einer Migräne mit Aura

Zickzack-Formen, Blitze oder Wortfindungsstörungen:
Bevor der eigentliche Migränekopfschmerz einsetzt, kommt es bei etwa 10-15 % der Migränepatienten zu neurologischen Reiz- und Ausfallerscheinungen. Die sogenannte Aura kündigt die nächste Migräneattacke an. In der Regel klingen die Symptome spätestens nach einer Stunde wieder vollständig ab. Der typische Migränekopfschmerz tritt entweder zusammen mit den Ausfallerscheinungen auf oder etwas verzögert.

Gefühlsstörungen

  • Taubheitsgefühle in Arm, Bein oder im Gesicht
  • Sensibilitätsstörungen, z.B. Kribbeln in Armen oder Beinen
  • Essen kann anders schmecken oder geschmacklos werden
  • Lähmungserscheinungen

Mögliche Auslöser (Trigger)

Es gibt bestimmte innere und äußere Einflussfaktoren, die eine Migräne-Attacke begünstigen können. Viele Migränepatienten wissen mit der Zeit, auf welche Dinge oder Situationen bei ihnen eine Attacke folgt. Solch mögliche Auslöser, auch Trigger genannt, sind:

  • Aufregung oder Stress
  • Entspannungsphasen nach Stresssituationen, z.B. der abrupte Wechsel vom stressigen Alltag in die erholsame Urlaubszeit
  • Schlafmangel oder veränderter Schlaf-Wach-Rhythmus, z.B. durch späteres Zubettgehen oder längeres Ausschlafen am Wochenende
  • Körperliche Anstrengung bei Sport, Freizeitaktivitäten oder der Arbeit
  • Nackenschmerzen
  • Hormonelle Veränderungen durch Periode, Schwangerschaft oder Wechseljahre
  • Auslassen von Mahlzeiten
  • Lebensmittel, z.B.:
    Käse, Alkohol, Kaffee und das darin enthaltene Koffein (auch die Reduzierung des Kaffeekonsums), Cola, Schokolade
  • Wetterumschwünge und Klimawechsel
    Temperaturanstieg mit plötzlicher Hitze, Luftdruckveränderungen, Föhnwetter
  • Düfte und Gerüche
    Parfüm, Zigarettenrauch, Duftbaum im Auto, Raumsprays
  • Licht
    Blendende Scheinwerfer, Helles oder flackerndes Licht, Neonlicht

Mögliche Trigger sind individuell sehr verschieden und können bei jedem anders ausgeprägt sein. Die gute Nachricht: Wenn Sie Ihre Trigger kennen, lassen sich manche davon bewusst vermeiden. Finden Sie Ihre persönlichen Auslöser heraus, indem Sie ein Kopfschmerztagebuch führen. Laden Sie es sich direkt hier herunter.

Wie macht sich eine Aura bemerkbar?

Aura-Symptome bilden sich in der Regel vollständig – meist innerhalb von einer Stunde – zurück. Am häufigsten handelt es sich um Sehstörungen, die einseitig links oder rechts im Gesichtsfeld auftreten. Etwas seltener treten Auren in Form von Gefühlsstörungen an Armen oder Beinen auf.

Ist eine Aura gefährlich?

Bethesda – Frauen, die lange Jahre unter einer Migräne mit Aura leiden, haben im Alter häufiger kernspintomografische Läsionen im Kleinhirn. Dies zeigt eine bevölkerungsbasierte Kohortenstudie im Amerikanischen Ärzteblatt JAMA (2009; 301: 2563-2570).

Was tun bei beginnender Aura?

Liegen in einem abgedunkelten Zimmer oder Schlafen kann sowohl die Schmerzen als auch die Aura Symptome lindern..
Stress abbauen,.
ausreichend schlafen,.
auf Alkohol und Nikotin verzichten sowie..
ggf. Ihre Essgewohnheiten überprüfen..

Was passiert bei Aura im Gehirn?

Zu Beginn einer Aura aber findet diese eigentlich ganz normale Depolarisation verändert statt – nämlich extrem langsam. Statt durchs Hirn zu rasen, bewegt sie sich schleichend mit einer Geschwindigkeit von nur drei bis sechs Millimetern pro Minute über die Hirnrinde.