Was passiert wenn man den verstoß nicht zugibt

Das Wichtigste zur Anhörung im Bußgeldverfahren

Wozu dient die Anhörung im Bußgeldverfahren?

Durch die Anhörung wird der Beschuldigte darüber informiert, dass gegen ihn ein Bußgeldverfahren eröffnet wurde. Gleichzeitig erhält er damit die Möglichkeit, zu den Anschuldigungen Stellung zu beziehen.

Wie erfolgt die Anhörung im Bußgeldverfahren?

In der Regel wird zu diesem Zweck ein Anhörungsbogen verschickt, den der Beschuldigte ausfüllen und zurücksenden muss. Es kann aber auch eine direkte Befragung durch die Polizei erfolgen.

Muss ich bei der Anhörung den Schuldigen benennen?

Nein, generell sind Sie bei der Anhörung nicht verpflichtet, sich zum Sachverhalt zu äußern. Sie müssen lediglich Angaben zu Ihrer Person machen. Benennen Sie den Schuldigen nicht, wird allerdings trotzdem ein Bußgeldbescheid verschickt. Gegen diesen können Sie Einspruch einlegen, wenn Sie die Sanktion als ungerechtfertigt empfinden.

Wozu dient die Anhörung im Bußgeldverfahren?

Was passiert wenn man den verstoß nicht zugibt
Was ist, wenn Sie bei der Anhörung zum Bußgeldverfahren den Verstoß nicht zugeben?

Normalerweise läuft es doch so: Sie wurden geblitzt, erhalten einen Bußgeldbescheid und bezahlen zähneknirschend das darin festgesetzte Bußgeld. Doch was ist, wenn Sie den Verstoß gar nicht begangen haben oder das falsche Kennzeichen im Bescheid enthalten ist? Üblicherweise erhalten Sie zum Bußgeldbescheid ein Schreiben zur Anhörung im Bußgeldverfahren?

Lassen Sie sich davon nicht verunsichern. Der Zweck des Anhörungsbogens besteht entweder darin, den Fahrer zu ermitteln (falls es sich dabei nicht gleichzeitig um den Kfz-Halter handelt), oder dem Betroffenen die Gelegenheit zu geben, sich zu dem Vorwurf zu äußern – denn dies ist sein gutes Recht.

Wann kommt es überhaupt im Bußgeldverfahren zur Anhörung? Sind zur Ordnungswidrigkeit konkrete Angaben zu machen oder können Sie den Anhörungsbogen einfach ignorieren? Wie Sie sich am besten verhalten, erfahren Sie im Nachfolgenden.

  • Das Wichtigste zur Anhörung im Bußgeldverfahren
  • Wozu dient die Anhörung im Bußgeldverfahren?
  • Warum Sie die Anhörung im Bußgeldverfahren nicht ignorieren sollten
    • Sie müssen in der Anhörung die Ordnungswidrigkeit nicht zugeben
  • Können Sie gegen die Anhörung im Bußgeldverfahren Einspruch einlegen?
    • Hier können Sie das Muster als PDF-Datei herunterladen

Warum Sie die Anhörung im Bußgeldverfahren nicht ignorieren sollten

Was passiert wenn man den verstoß nicht zugibt
Müssen Sie den Bogen zur Anhörung im Bußgeldverfahren ausfüllen und zurücksenden?

Nach Artikel 103 des Grundgesetzes (GG) bzw. nach § 55 des Ordnungswidrigkeitengesetzes (OWiG) muss der betroffenen Person die Gelegenheit gegeben werden, sich zu dem gegen sie gerichteten Vorwurf zu äußern (sog. rechtliches Gehör). Das gilt auch für den Ablauf des Bußgeldverfahrens. Gleichzeitig kann die Anhörung der Fahrerermittlung dienen, wenn unklar ist, wer zum Zeitpunkt des Verstoßes das Kfz führte.

Letzteres ist damit begründet, dass in Deutschland immer nur der tatsächliche Fahrer für eine Verkehrsordnungswidrigkeit belangt werden kann. Ist der Behörde bzw. der Polizei nicht klar, ob der Halter – der dank des Kfz-Kennzeichens leichter in Erfahrung zu bringen ist – gleichzeitig auch der Fahrer war, muss diese etwas genauer hinsehen.

Sie sollten die Gelegenheit, sich zum Vorwurf zu äußern, unbedingt wahrnehmen, wenn Sie den Verstoß nicht selbst begangen haben. So können Sie ggf. Bußgeld, Punkte in Flensburg oder sogar ein Fahrverbot noch abwenden.

Meist gibt das Schreiben zur Anhörung im Bußgeldverfahren eine Frist vor, innerhalb derer der Anhörungsbogen ausgefüllt und zurückgeschickt werden muss. Eine solche Frist ist gesetzlich nicht vorgeschrieben, lassen Sie sich also nicht unnötig unter Druck setzen.

Achtung: Sie sollten auf keinen Fall in der Anhörung im Bußgeldverfahren fälschlicherweise einen anderen Fahrer angeben. Wer wider besseres Wissen eine andere Person beschuldigt, macht sich strafbar. Es würde sich dann um eine „falsche Verdächtigung“ gemäß § 164 Strafgesetzbuch (StGB) handeln.

Sie müssen in der Anhörung die Ordnungswidrigkeit nicht zugeben

Was passiert wenn man den verstoß nicht zugibt
Bußgeld: Die Anhörung im Bußgeldverfahren birgt keine Kosten – denn sie ist nicht mit dem Bußgeldbescheid gleichzusetzen.

Ganz allgemein müssen Sie in der Anhörung im Bußgeldverfahren keine Angaben zur Sache machen – das heißt, Sie müssen sich nicht zu dem Verkehrsverstoß selbst äußern. Allerdings sind Sie verpflichtet, Angaben zur eigenen Person zu machen. Sind diese im zugesandten Anhörungsbogen bereits enthalten (und korrekt), müssen Sie den Bogen also nicht zurückschicken.

Angenommen es kommt zur Anhörung, nachdem eine Geschwindigkeitsüberschreitung mit Ihrem Kfz begangen wurde. Als Halter kennen Sie zwar den Fahrer, weil dieser ein Familienmitglied oder guter Freund ist, möchten Sie ihn aber nicht anschwärzen. In diesem Fall können Sie entweder von Ihrem …

  • Zeugnisverweigerungsrecht (Angehörige) oder
  • Auskunftsverweigerungsrecht (andere Personen)

Gebrauch machen. Sie müssen also in der Anhörung die Verkehrsordnungswidrigkeit weder zugeben noch den tatsächlichen Fahrer – sollte er Ihnen bekannt sein – preisgeben. Je nachdem, worauf Sie sich berufen, dient diese Angabe aber auch als Anhaltspunkt für die Polizei, den Kreis der Verdächtigen einzuengen. In der Regel versucht diese nämlich weiterhin, den Fahrer zu ermitteln.

Beachten Sie: die Anhörung im Bußgeldverfahren verzögert die Verjährung der Ordnungswidrigkeit, die in der Regel drei Monate beträgt. Genau gesagt wird die Verjährungsfrist unterbrochen, das heißt, Sie beginnt mit der Anhörung erneut. Außerdem kann immer nur die Ordnungswidrigkeit, nicht aber die Anhörung per se oder etwa eine Nebenfolge (z. B. ein Fahrverbot) verjähren.

Können Sie gegen die Anhörung im Bußgeldverfahren Einspruch einlegen?

Da es sich um ein Grundrecht handelt, sich rechtliches Gehör zu verschaffen, und die Anhörung im Bußgeldverfahren in erster Linie genau diesem Zweck dient, ist es nicht möglich, dagegen Einspruch einzulegen. Nur gegen den Bußgeldbescheid ist ein Einspruch denkbar. Damit sollten Sie allerdings nicht zu lange warten, da eine Frist von zwei Wochen gesetzlich vorgeschrieben ist.

Sie möchten wissen, wie eine Anhörung bzw. der Anhörungsbogen im Bußgeldverfahren aussieht? Ein bundeseinheitliches Formular gibt es nicht. Jede Bußgeldstelle kann das Schreiben selbst formulieren. Damit Sie eine ungefähre Vorstellung davon bekommen, wie der Bogen aussehen könnte, haben wir für Sie folgendes Muster bereitgestellt:

Hier können Sie das Muster als PDF-Datei herunterladen

Bildnachweise: fotolia.com/everettovrk, fotolia.com/RAM

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Was bedeutet wird der Verstoß zugegeben?

Manche Autofahrer begehen den Fehler, die Ordnungswidrigkeit erklären zu wollen und belasten sich damit unversehens selbst. Sie sind nicht verpflichtet, Angaben zur Sache zu machen. Das heißt, Sie müssen den Verstoß auf dem Anhörungsbogen nicht zugeben, noch Stellung dazu nehmen.

Was passiert wenn man nicht weiß wer gefahren ist?

Bekommen Sie einen Bußgeldbescheid als Halter, obwohl Sie nicht der Fahrer waren, können Sie Einspruch einlegen. Dies können Sie innerhalb von zwei Wochen nach Zustellung des Bescheides tun. Besonders, wenn eine hohe Geldstrafe, Punkte in Flensburg oder ein Fahrverbot drohen, ist das ratsam.

Was kann man gegen Anhörung machen?

Wie können Sie nun vorgehen, wenn Sie eine solche Anhörung zur Ordnungswidrigkeit erhalten? Die Anhörung im Bußgeldverfahren enthält Angaben zur Sache und Angaben zur Person. Sollten letztere fehlerhaft sein, müssen Sie diese korrigieren und die Anhörung im Bußgeldverfahren zurücksenden.

Was passiert nach der Anhörung?

Nach dem Anhörungsbogen kommt im Bußgeldverfahren der Bußgeldbescheid. Erst dieser teilt Ihnen die Sanktion mit, die Ihnen wegen der Ordnungswidrigkeit droht. Dies kann ein Bußgeld sein, Punkte in Flensburg oder auch ein Fahrverbot.