Was passiert wenn man snus nimmt

Viele Menschen, besonders in Schweden, wo der Snus ursprünglich herkommt, nutzen Snus als Ersatz für das Rauchen, da es eine rauchfreie Alternative zu Zigaretten ist. Seit Snus auch in anderen Ländern an Beliebtheit gewonnen hat, werden immer mehr Menschen darauf aufmerksam und möchten mehr über Snus und dessen Verwendung erfahren. Fast jeder weiß in der Theorie, wie man raucht, da eigentlich jeder schon einmal einem Raucher begegnet ist. Snus sieht man dagegen nur sehr selten.

Verfügbarkeit von Snus

Snus ist in zwei Formen verfügbar: Es gibt ihn als losen Snus und als abgepackten Snus. Er ist entweder feucht oder halbfeucht, je nach Marke und Form. Im Prinzip ist Snus ein Tabak-Produkt, das zerriebenen Tabak sowie zugemischtes Wasser und Geschmacksträger enthält. Die lose Variante ist in kleinen Dosen erhältlich, während die portionierte Variante in kleine Tüten, ähnlich wie Teebeutel, abgepackt wird. Diese lösen sich im Mund völlig auf.

Snus muss nicht ausgespuckt werden und es entsteht auch kein Rauch. Es handelt sich also um eine Form von Tabak, die sicherer in ihrer Anwendung ist als Zigaretten und trotzdem für einen Nikotin-Rausch sorgt. Für Menschen, die erfolglos versuchen, das Rauchen und die Zigaretten aufzugeben, ist dies ein wichtiger Faktor. Die folgenden Illustrationen und Texte erklären auch Neulingen, wie Snus verwendet wird.

Losen Snus verwenden

Wenn du das erste Mal Snus konsumierst, solltest du zuerst wissen, wie man ihn verwendet.

  • Öffne die Snus-Dose
  • Greife mit Daumen und Zeigefinge in die Snus-Dose
  • Nimm eine kleine Menge zwischen die beiden Finger und forme den Tabak zu einem Stück
  • Nimm das Stück aus der Dose
  • Hebe deine Oberlippe auf einer Seite an
  • Platziere das Stück Snus zwischen deiner Oberlippe und dem Zahnfleisch
  • Das war's. Jetzt weißt du, wie du losen Snus verwendest.

Bei der ersten Anwendung kann es sein, dass du einen Rausch verspürst oder dass dir schwindlig wird und du dich vielleicht sogar hinlegen musst. Verwende Snus also zunächst an einem sicheren Ort.

Loose snus illustration

Abgepackten Snus anwenden

Abgepackter Snus ist schon in kleine Tüten verpackt und deshalb einfacher zu transportieren und auch einfacher anzuwenden. Du musst dir auch nicht die Finger dabei schmutzig machen. Abgepackter Snus ist in drei Größen erhältlich: klein, groß und maxi. Eine kleine Portion enthält gewöhnlich 0,5g Snus. Die große oder normale Portion enthält etwa einen Gramm und die Maxi-Portion enthält etwa 1,5g.

Um den abgepackten Snus anzuwenden, nimmst du einfach den Beutel in deine Hand und hebst deine Oberlippe an. Platziere den Snus-Beutel unter deiner Oberlippe und lasse ihn dort, damit er nach und nach das Nikotin freigeben kann.

Snus ist in kleine Beutel gefüllter Lutschtabak aus Skandinavien. Die Medizin warnt vor diesem Produkt, denn es macht süchtig und setzt dem Kauapparat zu.

Von Markus Schramek

Entgeltliche Einschaltung


Entgeltliche Einschaltung

Innsbruck –Hannah ist ein hübsches Mädchen. Sie heißt in Wirklichkeit anders, ihr Name tut aber nichts zur Sache. Schaut man in das jugendliche Antlitz der 16-Jährigen, wird man stutzig: Ein Mundwinkel scheint leicht erhöht wie bei einem süffisanten Lächeln. Der Grund für dieses optische Detail hat einen schwedischen Namen: Snus (ausgesprochen „Snüs“). Das sind mit Tabak, Salz und Aromastoffen gefüllte kleine Säckchen aus Skandinavien. Hannah hat gerade ein Snus-Beutelchen zwischen Oberlippe und Oberkiefer stecken. „Dort bleibt es bis zu 40 Minuten lang, dann nehme ich es heraus“, schildert die Schülerin der TT.

In einer Dose Snus sind bis zu 24 Tabakbeutelchen.

© TT

Über die Mundschleimhaut gelangt das im Tabak enthaltene Nikotin rasch ins Blut. „Anfangs wird einem dabei schwindlig“, beschreibt Hannah die Wirkung von Snus. Auch „ein deutliches Brennen“ an der Mundschleimhaut sei zu verspüren. Der kleine Tabaksack helfe ihr beim Entspannen. „Chillen“ nennt sie das im Jargon junger Menschen.

Diese rauchlose Form des Tabakkonsums ist in Tirol weit verbreitet: Jugendliche, Sportler, aber auch ältere Semester finden Gefallen da­ran. Manch eine Dosis Tabak wird sogar während der Arbeit oder in der Schulstunde konsumiert, für andere nicht wahrnehmbar, weil im Mund verborgen und geruchlos.

Entgeltliche Einschaltung

Hannah hat Snus vor drei Monaten entdeckt. Ein älterer Freund hat sie auf die Idee gebracht. Bis zu sechs Tabaksäckchen lutscht die Gymnasiastin jetzt pro Tag: „Am Wochenende mehr, unter der Woche weniger.“

Eine Dose Snus mit 20 bis 24 Stück Inhalt ist um fünf Euro zu haben. Allerdings nicht in Österreich. Denn hierzulande ist zwar der Konsum von Snus ab 16 Jahren (wie bei Zigaretten) erlaubt, der Verkauf ist hingegen verboten.

Die Stärke des Snus hängt von der Tabakmenge ab: links ein prall gefülltes Säckchen, rechts ein schwächeres.

© TT

Doch gleich hinter der Tiroler Grenze, in Deutschland, gibt es regelrechte Snus-Bauchläden mit Produkten in verschiedenen Stärkegraden. Und auch online floriert das Geschäft über Grenzen hinweg. „Es gibt aber schon in Innsbruck Lokale, in denen Snus trotz des Verkaufsverbots unter der Hand zu bekommen ist“, weiß Insiderin Hannah.

Für manche ist der Lutschtabak die weniger schädliche, weil verbrennungsfreie Version des Rauchens, mit einem verminderten Risiko von Lungenkrebs.

© TT

Eine Verharmlosung ist aber fehl am Platz. Dazu muss man die Snusdose nur umdrehen. Dort, etwa auf einem Behälter der Marke „Thunder Extra strong“, steht: „Dieses Tabakerzeugnis kann Ihre Gesundheit schädigen und macht abhängig.“

Hannah gibt auch zu, dass sie eine Abhängigkeit empfinde. „Man möchte jeden Tag Snus haben.“ Ist die Dose leer, wird Nachschub besorgt.

Sorge ist auch das Stichwort, das Medizinern zu Snus einfällt. Herbert Riechelmann, Chef der Uni-Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde (HNO) in Innsbruck, gibt Snus-Usern einen unmissverständlichen Rat: „Lasst die Finger davon!“

Tabak bleibt für ihn Tabak, auch wenn er gelutscht und dann ausgespuckt wird. „Tabak enthält das Nervengift Nikotin und die gefährlichen Nitrosamine, diese sind krebserregend“, formuliert der Professor seinen Befund.

Ob Snus-Konsum das Risiko für Krebs im Mundraum oder in der Bauchspeicheldrüse erhöht, ist fachlich umstritten. „Es gibt Studien, die das bejahen, andere wiederum finden keine Anzeichen dafür“, berichtet Riechelmann den Stand der Forschung.

Mit Sicherheit setzt Snusen hingegen dem Kauapparat zu. Reizungen der Mundschleimhäute an jener Stelle, wo das Tabakpäckchen platziert wird, sind relativ häufig.

Es kann aber noch dicker kommen. Professor Riechelmann beschreibt das so nüchtern und anschaulich, wie es nur Ärzte können: „Bei einem unserer Patienten verursachte Snus-Konsum ein Geschwür an der Oberlippe innen; die Lippe ist so sehr geschrumpft, dass die Zähne jetzt herausschauen.“

In Schweden, dem Heimatland von Snus, ist der gelutschte Tabak vor allem unter Männern stark vertreten. „Dort konsumieren 21 Prozent der Männer Snus, nur 18 Prozent rauchen“, ist bei der Suchtberatungsstelle „kontakt & co“ in Innsbruck zu erfahren.

„Es ist sicher weniger schädlich, Snus zu konsumieren, als Tabak zu rauchen“, findet auch HNO-Spezialist Riechelmann. Zur Raucherentwöhnung sei es vielleicht tauglich. Doch er bleibt auf seiner Linie: „Noch viel besser ist es, auch mit dem Snus aufzuhören. Das ist immer noch schädlich genug.“

Hannah hat inzwischen das Snus-Päckchen aus dem Mund genommen. Hat sie gar keine Angst, dass Snus der Einstieg zum Rauchen oder gar zum Konsum illegaler Drogen sein könnte? „Nein“, antwortet sie bestimmt. „In meinem Bekanntenkreis gibt es einige, die kiffen; mich interessiert das aber nicht.“

Wie wirkt sich Snus auf den Körper aus?

Snus enthält eine grosse Anzahl von Schadstoffen, darunter auch krebserzeugende Substanzen. Snus schädigt die Gesundheit. Es verursacht nachweislich Bauchspeicheldrüsenkrebs und Mundkrebs. Snus erhöht das Risiko, an Herzinfarkt und Schlaganfall zu erkranken.

Kann man von Snus high werden?

Da Snus je nach Sorte hohe Mengen an Nikotin enthält, kann es bei regelmässigem Konsum zu einer Abhängigkeit führen. Da durch den Konsum ein Hochgefühl ausgelöst wird, kann man sagen, dass Snus high macht. Trotz der potentiellen Abhängigkeit stellen sie weiterhin eine weniger schädliche Alternative zu Zigaretten dar.

Was passiert wenn man das erste Mal Snus nimmt?

Das Nikotin dringt rasch ins Blut ein. Die Wirkung ist individuell verschieden, die einen aktiviert der Snus, die anderen beruhigt er. Erstmaliger Konsum macht in wenigen Minuten schwindlig und provoziert Übelkeit (v.a. wenn der Konsument Nichtraucher ist).

Ist ein Snus eine Droge?

Ist Snus also eine Droge? Nikotinhaltiger Snus fällt nicht unter das Opiumgesetz und ist daher keine Droge. Der Gesetzgeber verbietet den Verkauf von original schwedischem Snus mit Tabak, allerdings auf der Grundlage des Tabakgesetzes und nicht des Opiumgesetzes.