Was passiert wenn man verdorbene champignons isst

Was man vermeintlich als Champignons vom Spaziergang mit nach Hause gebracht hat, entpuppt sich als gefährliche Verwechslung: ein Knollenblätterpilz! Eine Pilzvergiftung ist im besten Falle unangenehm und im Schlimmsten verläuft sie tödlich. Welche Symptome zeigen sich bei einer Pilzvergiftung? Wie wird sie behandelt? Unser Artikel beinhaltet zahlreiche Informationen.

Was ist eine Pilzvergiftung?

Eine Pilzvergiftung wird durch den Verzehr von Pilzen verursacht. Hierbei kann es sich um giftige oder verdorbene Pilze handeln, die nach dem Verzehr Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Dementsprechend unterscheidet man zwischen einer echten Pilzvergiftung und einer Sekundären. Bei der echten Pilzvergiftung handelt es sich um eine Intoxikation durch den Verzehr von Giftpilzen. Im Gegensatz dazu wird eine sekundäre Pilzvergiftung durch den Genuss von verdorbenen Speisepilzen verursacht oder durch das Aufwärmen von Pilzgerichten, die zu lange gelagert wurden.

Pilzvergiftung – Ursachen

Eine Pilzvergiftung unterteilt man zunächst in zwei Arten. Hierbei wird unterschieden, ob es sich um eine tatsächliche Pilzvergiftung (Myzetismus) handelt oder aber um eine sekundäre Pilzvergiftung. Die Ursachen sind jeweils unterschiedlicher Natur und müssen dementsprechend behandelt werden.

Echte Pilzvergiftung

Eine echte Pilzvergiftung tritt nach dem Verzehr von Giftpilzen auf. Dabei spielen weder der Zustand des Pilzfruchtkörpers eine Rolle noch, wie lange er gegart wurde. Der Pilz an sich ist toxisch und verursacht die typischen Vergiftungssymptome. In Europa sind etwa 150 Giftpilze bekannt. Davon sind der grüne Knollenblätterpilz und der Nadelholzhäubling am giftigsten.

Häufigste Ursache einer echten Pilzvergiftung ist die Verwechslung mit einem genießbaren Speisepilz. Bestimmte Speisepilze sind sowohl im rohen als auch gegartem Zustand genießbar. Hierzu zählt beispielsweise der Champignon. Im Gegensatz dazu gibt es Speisepilze, die erst im ausreichend gegarten Zustand genießbar sind. Werden diese Speisepilze roh oder nicht nach einer Garzeit von mindestens 15 Minuten gegessen, rufen auch sie eine Pilzvergiftung hervor. Diese Speisepilze enthalten gewisse Toxine, die erst durch ausreichendes Erhitzen zerstört werden, wodurch der Pilz genießbar wird.

Sekundäre Pilzvergiftung

Eine weitere Ursache einer Pilzvergiftung liegt in der sogenannten sekundären Pilzvergiftung. Hierbei handelt es sich vielmehr um eine Lebensmittelvergiftung. Eine sekundäre Pilzvergiftung ist das Resultat aus dem Verzehr von verdorbenen, eigentlich genießbaren, Speisepilzen. Dabei kann es sich um selbst gesammelte Speisepilze handeln, die bereits verdorben geerntet wurden und/oder falsch transportiert und aufbewahrt wurden. Auch bei gekauften Speisepilzen kann es zu einer sekundären Pilzvergiftung kommen. Wird die Kühlkette unterbrochen, werden die Pilze zu lange und zu warm gelagert, können diese verderben und somit beim Verzehr eine sekundäre Pilzvergiftung verursachen.

Pilzvergiftung durch Wiedererwärmen

Obwohl Pilzgerichte prinzipiell ein zweites Mal erwärmt werden können, muss auch hier ein gewissenhafter Umgang in Bezug auf Lagerung bzw. Aufbewahrung gegeben sein. Es bedarf einer konsequenten kühlen, nicht zu langen Aufbewahrung, um einen sicheren Verzehr gewährleisten zu können. Ansonsten kommt es auch hier zu einer Lebensmittelvergiftung durch eine bakterielle Zersetzung und den dadurch resultierenden Vergiftungserscheinungen.

Pilzvergiftung durch Knollenblätterpilz

Die Vergiftung durch einen Knollenblätterpilz, insbesondere dem Grünen Knollenblätterpilz gehört zu einer der gefährlichsten Pilzvergiftungen. Sie kann tödlich verlaufen. Knollenblätterpilze gehören zu den amanitin-haltigen Pilzen. Amanitine gehören zu den bizyklischen Octapeptiden. Diese hemmen die RNS-Polymerase II und dadurch die Proteinbiosynthese. Vor allem die Leber wird hierdurch erheblich geschädigt. Nach dem Verzehr kann es zwischen vier bis 24 Stunden dauern, ehe sich die ersten Symptome im Verdauungstrakt zeigen. Im Anschluss daran kommt es zu einer scheinbaren Besserung der Beschwerden. Jedoch treten dann die charakteristischen Anzeichen einer starken Leberschädigung in Form von Gelbsucht, Gerinnungsstörungen und im Extremfall von Leberkoma auf. Eine Vergiftung mit dem Knollenblätterpilz kann nur behandelt werden, wenn die Therapie schnell erfolgt und nur eine kleine Menge des Pilzes verzehrt wurde.

Verzehr von Fliegenpilz und Pantherpilz

Sowohl der Fliegenpilz (Amanita muscaria) als auch der Pantherpilz (Amanita pantheria) zählen zu den Giftpilzen. Diese artverwandten Pilze besitzen eine ähnliche Giftwirkung. Diese basiert in erster Linie auf Ibotensäure und Muscarin. Gelangt das Pilzgift Muscarin durch den Verzehr eines Fliegen- oder Pantherpilzes in den Körper, kommt es zu folgenden Reaktionen und Symptomen: vermehrter Speichel- und Tränenfluss, Pupillenverengung, Schweißausbruch, Durchfall, Erbrechen und Kreislaufkollaps. Bei größeren Mengen sind fatale Auswirkungen wie Atem- und Herzlähmungen und somit der Tod durch den Verzehr die Konsequenz. Bereits bei geringem Konsum verursacht das Pilzgift Bewusstseinsstörungen, Wahnvorstellungen, Euphorie sowie Psychosen.

Ibotensäure zählt zur metabolischen Vorstufe von Muscimol. Dieses Pilzgift besitzt eine zentralnervöse Wirkung. Beim Verzehr kommt es zunächst zu einem Alkoholrausch ähnlichen Effekt mit Gangunsicherheit. Im Anschluss daran setzen motorische Lähmungen, Muskelkrämpfe und Delirium ein.

Während beim doch sehr prägnant aussehenden giftigen Fliegenpilz kaum eine Verwechslungsgefahr mit Speisepilzen besteht, ist diese Gefahr beim Pantherpilz durchaus gegeben. Der giftige Pantherpilz besitzt eine große Ähnlichkeit mit dem essbaren Perlpilz. Eine Verwechslung der beiden Pilzarten kann beim Verzehr fatale Folgen haben.

Pilzvergiftung durch Rauschpilze

Rauschpilze, auch bekannt unter dem Namen „Magic Mushrooms“ zählen in vielen Ländern zu den illegalen Drogen. Diese psychoaktiven Pilze beinhalten die psychedelisch wirkenden Inhaltsstoffe Psilocybin sowie Psilocin. Der Verzehr dieser Pilze stellt eine absichtlich herbeigeführte Pilzvergiftung dar. Die Vergiftungssymptome werden von den Konsumenten gezielt in Kauf genommen. Rauschpilze besitzen einen ähnlichen Effekt wie der Konsum von LSD. Es kommt zu halluzinogenen Symptomen, optische und akustische Reize werden intensiviert oder verzerrt.

Pilzvergiftung in Kombination mit Alkohol

Es gibt eine Sonderform der Pilzvergiftung, die nur in Kombination von Speisepilz- und Alkoholverzehr auftritt. Dieses sogenannte Coprinus-Syndrom zählt zu den verhältnismäßig harmlosen Pilzvergiftungen. Spät- bzw. Todesfolgen sind bisher nicht gekannt.

Speisepilze wie der Faltentintling oder Glimmertintling enthalten eine Substanz namens Coprin. Durch die Erhitzung des coprinhaltigen Pilzes bei der Zubereitung zerfällt Coprin in Glutaminsäure und 1-Aminocyclopropanol. Letzteres ist ein Hemmer der Acetaldehyddehydrogenase. Dieses Enzym ist maßgeblich beim Abbau von Ethanol (Trinkalkohol) beteiligt. Durch den nicht erfolgenden Alkoholabbau im Organismus kommt es zu einer Anreicherung von Acetaldehyd, wodurch die charakteristischen Symptome des Coprinus-Syndroms auftreten. Bereits während der Mahlzeit kommt es zu folgenden Reaktionen: Tachykardie, Hypertonie, Schweißausbrüche, Kreislaufstörungen und Gesichtsrötung.

Weitere Ursachen für Pilzvergiftung

Neben den Pilzvergiftungen aufgrund von falscher bzw. zu langer Lagerung, zu geringer Garzeit, Verwechslungen von Speise- und Giftpilzen kann auch eine ganz allgemeine Unverträglichkeit Ursache einer Pilzvergiftung sein. Hierbei handelt es sich um eine geringe Anzahl von Menschen, die Speisepilze ganz allgemein nicht vertragen. Diese Unverträglichkeit kann dann zu Symptomen wie Erbrechen, Unwohlsein und Durchfall führen.

Pilzvergiftung - Symptome und Anzeichen

Die Art und Intensität der Vergiftungserscheinungen sowie die Latenzzeit sind abhängig von der Pilzart und -menge, die verzehrt wurde. Bei den meisten Pilzvergiftungen treten die Symptome bereits nach 15 Minuten bis vier Stunden nach dem Verzehr auf. Zu diesen Erstsymptomen zählen:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Schwindel
  • Durchfall

Besonders fatal ist die Tatsache, dass sich Vergiftungssymptome von gefährlichen, potenziell tödlichen Vergiftungen erst nach sechs bis acht Stunden oder sogar erst ein bis zwei Tage später zeigen.

Weitere Vergiftungssymptome sind:

  • Bauchschmerzen
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Blutdruckabfall
  • Schweißausbrüche
  • Hitzeempfinden
  • Erhöhter Tränen- und Speichelfluss
  • Halluzinationen
  • Bewusstseinsstörungen

Pilzvergiftung – Verlauf

Der Verlauf einer Pilzvergiftung hängt von mehreren Faktoren ab. Zunächst ist es wichtig die Art des Giftpilzes zu bestimmen und in welcher Menge dieser verzehrt wurde. Zusätzlich spielt der allgemeine Gesundheitszustand des Betroffenen eine Rolle. Je schneller eine Therapie zur Behandlung der Vergiftung angesetzt werden kann, umso komplikationsloser der weitere Verlauf.

Leichte Vergiftungen sind durch schnelle, präzise ärztliche Maßnahmen behandelbar. Häufig lassen Beschwerden wie Erbrechen und/oder Durchfall bereits nach, sobald der Körper auf diesem Wege der Giftstoffe beseitigt hat.

Bei extrem giftigen Pilzarten, wie beispielsweise dem grünen Knollenblätterpilz, kann die Pilzvergiftung einen schwerwiegenden bis tödlichen Verlauf nehmen, da hierbei starke Nieren- und Leberschädigungen resultieren.

Pilzvergiftung - Diagnose und Untersuchungen

Für die Diagnosestellung Pilzvergiftung durch den Arzt ist es notwendig ihn über den Genuss eines Pilzgerichtes bzw. einzelner Pilze zu unterrichten. Dadurch ist der Arzt in der Lage die Symptome einer Pilzvergiftung zuzuordnen und von anderen gastroenterologischen Erkrankungen oder einer Lebensmittelvergiftung zu differenzieren.

Hierbei ist es äußerst hilfreich Pilzabfälle, Reste der Pilzmahlzeit oder auch Erbrochenes für die Diagnosestellung zur Verfügung zu stellen. Nur so ist der Arzt oder ein hinzugezogener Pilzsachverständiger in der Lage die genaue Pilzart zu identifizieren und entsprechende Therapiemaßnahmen einzuleiten.

Zudem spielt der Zeitpunkt der aufgetretenen Symptome eine wichtige Rolle bei der Diagnosestellung. Treten diese noch während der Mahlzeit bis maximal vier Stunden danach auf, ist dies ein Indikator für eine nicht lebensbedrohliche Vergiftung. Voraussetzung ist allerdings, dass nur eine kleine Pilzmenge verzehrt wurde. Für gewöhnlich erholen sich Patienten wieder vollkommen von dieser Art der Pilzvergiftung ohne bleibende Schäden.

Anders sieht es bei Vergiftungen aus, bei denen sich die Symptome und Beschwerden erst nach sechs bis 72 Stunden nach dem Verzehr der Pilze zeigen. Dann handelt es sich meist um eine Pilzvergiftung, bei der akute Lebensgefahr besteht. Verantwortlich für diese schwerwiegende Pilzvergiftung sind allen voran die Frühjahrslorchel, Knollenblätterpilze oder auch Schleierlinge. Auch wenn der Patient überlebt, hat er häufig chronische Leber- oder Nierenschäden davongetragen.

Pilzvergiftung – Behandlung

Wurde der Verdacht auf eine Pilzvergiftung durch die Diagnosestellung bestätigt, stehen unterschiedliche Therapiemaßnahmen zur Verfügung:

Magen auspumpen

Diese Methode ist sehr effektiv, wenn zwischen dem Verzehr der Pilze und dem Auftreten von Symptomen nur eine kurze Zeitspanne liegt. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich noch Pilzreste im Magen befinden ist sehr hoch. Durch das Auspumpen des Magens werden diese Reste entfernt, wodurch eine weitere Aufnahme der Giftstoffe ins Blut verhindert wird. Bei größerer Latenzzeit wäre ein Auspumpen des Magens obsolet, da die Pilze den Magen längst passiert haben.

Kohletabletten

Medizinische Kohle besitzt die Eigenschaft Giftstoffe im Körper zu binden und im Organismus zu transportieren. Diese medizinische Kohle, die auch Aktivkohle genannt wird, wird vom Körper nicht verdaut bzw. aufgenommen.  Dadurch werden die gebundenen Giftstoffe mittels der Aktivkohle über den Magen-Darm-Trakt einfach ausgeschieden. Eine wiederholte Gabe von 20 bis 60 Gramm medizinischer Kohle ist möglich.

Verabreichung von Gegengift

Für einige Pilzgifte ist ein Gegengift vorhanden, dass zur Neutralisierung verabreicht werden kann. So kann beispielsweise bei einer Pilzvergiftung mit muscarin-haltigen Pilzen Atropin, das Gift der Tollkirsche, als Gegengift eingesetzt werden.

Kreislauf Stabilisation

Das Stabilisieren des Kreislaufs sowie Überwachung von Blutdruck und Puls ist ebenso eine wichtige Maßnahme. Falls nötig können hierfür Medikamente verabreicht werden.

Elektrolythaushalt im Gleichgewicht halten

Starkes Erbrechen oder wässriger Durchfall können für einen großen Flüssigkeits- und Elektrolytverlust sorgen. Um diese Verluste auszugleichen, kann eine Infusion eingesetzt werden.

Hämodialyse

Sind die Nieren durch das Pilzgift geschädigt, wird eine Blutwäsche angeordnet. Die Hämodialyse kann temporär oder dauerhaft notwendig sein.

Observation

Der Patient sollte, auch bei einer nicht lebensbedrohlichen Pilzvergiftung, für einige Tage unter stationärer ärztlicher Beobachtung stehen.

Sofortmaßnahmen

Besteht der Verdacht einer Pilzvergiftung nach dem Verzehr von Pilzen durch die charakteristischen Symptome, gilt es, falls möglich, sofort die nächste Notaufnahme aufzusuchen oder alternativ den Notarzt oder den Rettungsdienst zu verständigen. Unterstützend sollten zudem die Giftnotrufzentrale bzw. das Giftinformationszentrum kontaktiert werden. Diese Einrichtungen sind Tag und Nacht telefonisch erreichbar. Dort bieten Ärzte eine Beratung und erste Einschätzung über die vorliegende Situation an und können, bis zum Eintreffen des Notarztes, Anleitungen für angemessene Erste Hilfe Maßnahmen geben.

Auf der Homepage des Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit ist eine Liste der jeweils zuständigen Giftnotrufzentralen und -zentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu finden.

Diese Angaben sollten beim Giftnotruf gemacht werden können:

  • Welcher Pilz gegessen wurde
  • Die Menge, die verzehrt wurde
  • Wer von der Vergiftung betroffen ist (Name, Alter, Gewicht und Größe)
  • Zu welchem Zeitpunkt der Pilz gegessen wurde
  • Welche Beschwerden auftreten

Von der Anwendung von Hausmitteln wie dem Trinken von Milch, der Einnahme von Kohletabletten oder dem Herbeiführen von Erbrechen wird dringend abgeraten.  Diese können die Art der Vergiftung verschleiern oder die Beschwerden sogar intensivieren.

Wann zum Arzt?

Ein Arzt sollte in jedem Fall aufgesucht werden, wenn sich Beschwerden wie Übelkeit, Durchfall u.ä. nach dem Genuss einer Pilzmahlzeit zeigen. Erst durch eine medizinische Untersuchung lässt sich feststellen, ob es sich um eine echte oder sekundäre Pilzvergiftung handelt.  Nur so lassen sich schlimmere Symptome oder gar Spätfolgen verhindern.

Pilzvergiftung - Prognose und Spätfolgen

Bei den meisten Pilzvergiftungsfällen handelt es sich glücklicherweise um leichte Verläufe, die ohne Spätfolgen ausheilen. Sobald sich der Körper über den Magen-Darm-Trakt der Giftstoffe entledigt hat, ist die Pilzvergiftung überstanden.

Anders der Verlauf bei hochgiftigen Pilzen wie etwa nach dem Verzehr eines Knollenblätterpilz. Das Gift dieses Pilzes verursacht schwere Leber- und Nierenschäden, die irreparabel sind oder sogar bei der Hälfte der Betroffenen innerhalb von fünf bis acht Tagen einen tödlichen Verlauf nehmen. Der Knollenblätterpilz allein sorgt für 95 Prozent aller Todesfälle durch Vergiftung. Neben ihm gibt es noch weitere hochgiftige Pilzarten, deren Verzehr lebensgefährlich ist.

Pilzvergiftung vorbeugen

Um einer Pilzvergiftung (echt oder sekundär) vorzubeugen, sollte man sich an gewisse Regeln halten. Zunächst sollten ausschließlich Pilze gesammelt und verzehrt werden, die man mit absoluter Sicherheit bestimmen kann. Ein Vertrautmachen mit den wichtigsten Giftpilzen sowie deren essbaren Zwillingen beugt einer lebensgefährliche Verwechslung vor.

Das Lesen von Fachliteratur oder Online Foren allein reicht nicht aus, um sich fundierte Pilzkenntnisse anzueignen. Geprüfte Pilzsachverständige der DGfM (Deutsche Gesellschaft für Mykologie e.V.) können gesammelte Pilze beurteilen und deren Eignung zum Verzehr bestätigen. Geführte Pilzwanderungen schulen das Wissen über Speise- und Giftpilze. Diese Informationsangebote sollten unbedingt in Anspruch genommen werden, um einen sicheren Pilzgenuss zu gewährleisten. Prinzipiell gilt also: beim geringsten Zweifel den Pilz stehen lassen!

Gefährliche Doppelgänger

Speisepilze Giftpilze
Schirmling, Schafchampignon Knollenblätterpilz
Steinpilz Gallenröhrling
Speisemorchel Frühjahrslorchel
Stockschwämmchen Gifthäubling
Pfifferling Orangefuchsiger Raukopf (Orangefuchsiger Schleierling), Gabelblättling
Flockenstieliger Hexenröhrling Satansröhrling
Wiesenchampignon (Egerling) Giftchampignon (Karbolegerling), Knollenblätterpilz
Mairitterling Ziegelroter Risspilz
Nebelkappe Riesenrötling
Perlpilz (Rötender-, Grauer Wulstling) Pantherpilz
Violetter Lacktrichterling Rosa Rettichhelmling
Erd-Ritterling Tiger-Ritterling

Richtige Lagerung und Zubereitung

Um Speisepilze unbeschwert genießen zu können ist deren korrekter Transport und Lagerung sowie die Zubereitung äußerst wichtig. Für das Sammeln von Pilzen eignen sich Flechtkörbe besonders gut, da sie eine ständige Luftzirkulation erlauben. Durch das Sammeln in Plastiktüten können leicht Giftstoffe entstehen, die den Speisepilz ungenießbar machen. Alte, madige oder sogar schimmelnde Pilze werden im Wald belassen. Die gesammelten Pilze sollten möglichst frisch zubereitet und gegessen werden. Ist eine Lagerung unvermeidlich, sollte diese kühl und trocken erfolgen, um eine sekundäre Pilzvergiftung zu vermeiden. Die Zubereitungszeit sollte mindestens 15 Minuten betragen. Nur so erhält man ein sicheres Pilzgericht. Pilzgerichtreste kühl und maximal einen Tag lang lagern. Vor dem Verzehr nochmals gut erhitzen.

Was passiert wenn man vergammelte Champignons isst?

Eine Pilzvergiftung entsteht durch den Verzehr von giftigen oder verdorbenen Pilzen. In harmloseren Fällen verursacht sie Symptome wie Magenschmerzen und Übelkeit. Im schlimmsten Fall kann eine Pilzvergiftung aber auch tödlich enden.

Können Champignons giftig sein wenn sie älter sind?

Ebenfalls wegwerfen und besser nicht verwerten sollten Sie Champignons, die eines oder mehrere der folgenden Merkmale aufweisen: Pilz fühlt sich schwammig bis schmierig an. unangenehmer, fauliger Geruch. deutliche braune oder sogar schwarze Flecken.

Wie schnell macht sich eine Pilzvergiftung bemerkbar?

Das sind die Symptome einer Pilzvergiftung Die Symptome treten teils nach einigen Minuten, teils verzögert auf, wobei sich die gefährlichsten Vergiftungen oft erst mehrere Stunden und gar Tage nach dem Verzehr entscheidend bemerkbar machen. Die häufigsten Erstsymptome sind: Übelkeit. Erbrechen.

Wann sollte man Champignons nicht mehr essen?

Wenn beim Schneiden dunkle Schnittstellen entstehen, der Hut schwammig und schmierig ist und der Pilz einen fischigen Geruch verströmt, sollte dieser nicht mehr verspeist werden. Diese Merkmale deuten auf einen verdorbenen Pilz hin.