Was passiert wenn wbs ausläuft

Was passiert wenn wbs ausläuft

Wie hoch ist die Fehlbelegungsabgabe? (© Hans Peter Denecke - Fotolia.com)

Günstiger Wohnraum ist vor allem für einkommensschwache Mieter wichtig. Wer ihn hat, kann sich freuen und möchte ihn meist auch dann nicht aufgeben, wenn sich die Einkommenssituation später ändert. Dies ist dank der Fehlbelegungsabgabe auch nicht nötig. Durch diese Abgabe soll ausgeglichen werden, dass ein nun nicht mehr Berechtigter in einer vergünstigten Sozialwohnung lebt.

Wer nur über ein geringes Einkommen verfügt, ist auf günstige Wohnungen angewiesen. Öffentlich geförderte Wohnungen stehen daher bedürftigen Mietern zur Verfügung. Um als solcher zu gelten, muss das Einkommen unterhalb einer bestimmten Einkommensgrenze liegen.

Nun gibt es aber Situationen, in denen sich die Einkommenssituation nach Bezug einer solchen Sozialwohnung ändert. Der einstmals bedürftige Mieter verfügt nun über ein höheres Einkommen. Fraglich ist dann, ob er aus diesem Grund nun aus der Sozialwohnung ausziehen muss. Dem ist jedoch nicht so. Der Mieter kann in seiner Wohnung bleiben, das Mietverhältnis wird fortgesetzt. Gleichzeitig tragen solche Fälle aber auch dazu bei, dass öffentlich geförderte Wohnungen zum Teil von Mietern bewohnt werden, die eigentlich gar keinen Anspruch mehr auf eine solch günstige Sozialwohnung haben. Es liegt eine sogenannte Fehlförderung vor, die durch die Fehlbelegungsabgabe ausgeglichen werden soll. Der nun besser verdienende Mieter zahlt weiterhin die günstige Miete, zusätzlich aber noch eine Abgabe. So wird der ungerechtfertigte Mietvorteil ausgeglichen. Die Einkommensgrenze, von der man dabei ausgeht, orientiert sich dabei an § 25 Zweites Wohnungsbaugesetz.

Anwalts-Tipp: Seit 1985 kann jedes Bundesland selbst entscheiden, ob eine solche Fehlbelegungsabgabe eingefordert wird oder nicht. In den meisten Bundesländern wurde diese Abgabe jedoch abgeschafft.

Wohnberechtigungsschein und Fehlbelegungsabgabe

Mit einem Wohnberechtigungsschein hat ein Mieter die Möglichkeit, Nachweis darüber zu erbringen, dass er die Bedingungen erfüllt, in eine Sozialwohnung zu ziehen. Aufgrund einer später verbesserten Einkommenssituation würde dieser Mieter keinen Wohnberechtigungsschein mehr erhalten. Durch die Fehlbelegungsabgabe wird es dem Mieter nun erspart, aus der Wohnung ausziehen zu müssen.

Wie hoch ist die Fehlbelegungsabgabe?

Wie hoch die Fehlbelegungsabgabe ausfällt, richtet sich prozentual nach der Überschreitung Einkommens, das für einen Wohnberechtigungsschein maximal zulässig wäre. Um das für die Fehlbelegungsabgabe relevante Einkommen zu ermitteln, werden aber höhere Freibeträge zugrunde gelegt, als es bei der Ermittlung des anrechenbaren Einkommens beim Beantragen eines Wohnberechtigungsscheins der Fall ist.

Anwalts-Tipp: Die Grundlage, um das Gesamteinkommen zu ermitteln, ist das jeweilige Bruttojahreseinkommen, vermindert um die Werbungskosten. Auch für Steuern oder auch Pflichtbeiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung bzw. Pflegeversicherung ist ein Abzug um bis zu 30% möglich. Ferner existieren Freibeträge für Unterhaltsberechtigte, junge Familien Schwerbehinderte und Alleinerziehende. Wenn Sie Fragen rund um die korrekte Ermittlung des Gesamteinkommens haben, empfiehlt es sich, sich an einen Anwalt zu wenden!

Widerspruch

Den Bescheiden über die Fehlbelegungsabgabe ist üblicherweise eine Rechtsmittelbelehrung beigefügt. In dieser heißt es, dass Mieter die Möglichkeit haben, innerhalb eines Monats Widerspruch gegen den Bescheid einzulegen.

Was passiert wenn wbs ausläuft

Sozialwohnungen sind vergleichsweise günstig. Sie unterliegen einer Preisbindung und sorgen für bezahlbaren Wohnraum für einkommensschwache Bürger. Diese Preisbindung ist nach einem Urteil des Bundesgerichtshofes jedoch nicht unbegrenzt gültig. Mit Ablauf der Sozialbindung werden Sozialwohnungen zu normalen, freifinanzierten Wohnungen – für die entsprechend gesetzliche Vorschriften gelten. Welche dies sind und welche Änderungen das Ende der Preisbindung für Mieter und Vermieter mit sich bringt, fasst dieser Artikel zusammen.

Ende der Preisbindung: Mieterhöhung gem. § 558 ff. BGB

Möchte ein Vermieter die Miete nach dem Wohnungsbindungsgesetz (kurz: WoBindG) erhöhen, muss er glaubhaft darlegen, dass sich die Kosten für das Mietobjekt erhöht haben. Bei Mieterhöhungen nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch (kurz: BGB) wird zur Berechnung die ortsübliche Vergleichsmiete für vergleichbare Mietobjekte herangezogen.

Nach § 558 BGB können Vermieter die Nettokaltmiete nur nach vorheriger Zustimmung des Mieters erhöhen. Diese kann der Vermieter unter folgenden Umständen verlangen:

  • die Einjahressperrfrist wurde eingehalten
  • die Kappungsgrenze wurde beachtet
  • die ortsüblichen Vergleichsmieten werden nicht überschritten
  • die Mieterhöhung wurde ausreichend begründet

Grundsätzlich haben Mieter eine Überlegungsfrist von zwei Monaten, die neue Miete ist anschließend ab dem 3. Monat nach Zugang der Mieterhöhungserklärung zu entrichten.

Sozialmietwohnungen: Zeitpunkt der ersten Mieterhöhung

Für Mietobjekte, die bis zum 31. Dezember eines Jahres den Status einer Sozialwohnung haben, kann eine Mieterhöhung gem. § 558 BGB bereits im Vorwege für den 1. Januar des Folgejahres verlangt werden. Vermieter sind also berechtigt, beispielsweise im September eines Jahres eine Mieterhöhung festzulegen, die zum 1. Januar des Folgejahres in Kraft tritt  (vgl. OLG Hamm, Az.: 4 REMiet 2/80).

Achtung: Ein Mieterhöhungsverlangen vor Ende der Sozialbindung ist unwirksam, wenn in diesem das Ende der Preisbindung sowie dessen Zeitpunkt nicht ausdrücklich benannt wird und der Mieter diese Kenntnis nicht bereits besitzt (vgl. LG Berlin, Az.: 63 S 179/02).

Sozialbindung bei Wohnung: Jahressperrfrist verhindert zeitnah aufeinanderfolgende Mieterhöhungen

Gemäß § 558 BGB ist eine Mieterhöhung nur zulässig, wenn die letzte Mieterhöhung mindestens 12 Monate zurückliegt. Grundsätzlich ist zu beachten, aus welchem Rechtsgrund sich die Miete erhöht hat. Während eine Mieterhöhung wegen steigender Instandsetzungs- und Verwaltungskostenpauschalen die Jahressperrfrist auslöst, gilt die Wartefrist nicht für Mieterhöhungen aus anderen Gründen, beispielsweise aufgrund einer Modernisierung.

Hinweis: Werden während der Preisbindung Mieterhöhungen mit Rückwirkung wirksam geltend gemacht, beginnt die Sperrfrist bereits vom Tage der Wirksamkeit der Mieterhöhung (vgl. BGH, Az.: VIII ZR 177/03).

Miete: Kappungsgrenze begrenzt Mieterhöhung

Diese sogenannte Kappungsgrenze gilt für Sozialwohnungen bei einer erstmaligen Mieterhöhung.

Die Kappungsgrenze bemisst sich nach der vor drei Jahren – also während der Preisbindung – gezahlten Nettomiete. Bei der Zugrundelegung ist der Vermieter jedoch nicht verpflichtet, die Kapitalkosten für ein während der Preisbindung getilgtes Darlehen herauszurechnen. Zudem werden die während der Preisbindung geleisteten Ausgleichszahlungen nach § 7 Abs. 3 WoBindG zum Ausgangsmietzins gezählt.

Sozialmietwohnungen: Mietvertragsänderung nach Ende der Preisbindung

Nach Ende der Preisbindung bleibt der bisherige Mietvertrag weiterhin gültig. Auch das Mietrecht gilt wie bisher – dies gilt sowohl in Bezug auf Kündigungsfristen als auch für mögliche Kündigungsgründe. Ausnahme: Bei einer Eigenbedarfskündigung benötigt die Bedarfsperson keinen Wohnberechtigungsschein mehr.

Schönheitsreparaturen zählen zur Grundmiete

Ist die Preisbindung beendet, gilt die letzte Kostenmiete als Vertragsmiete fort – inklusive eines sogenannten Schönheitsreparaturenzuschlags. Dieser zählt als unselbstständiger Rechnungsposten der Grundmiete und darf gem. § 28 Abs. 4 S. 2 II. BV neben den Instandhaltungskosten gesondert angesetzt werden.

Betriebskosten: Abrechnungszeitraum und -art bleiben vorerst bestehen

Auch nach Ende der Preisbindung werden die Betriebskosten weiterhin jährlich abgerechnet. Das Verfahren richtet sich jedoch nicht mehr nach §§ 20 ff. NMV, sondern nach §§ 556 ff. BGB.

Wurde während der Preisbindung eine wirksame Betriebskostenvereinbarung getroffen, gilt diese nach Wegfall der Preisbindung weiter (vgl. AG Aachen, Az.: 4 C 41/92). Eine wegen des Verstoßes gegen § 20 Abs. 1 S. 3 NMW unwirksame Vereinbarung über Betriebskosten lebt jedoch auch nach Wegfall der Preisbindung nicht wieder auf. Ein entsprechendes Urteil hat das Landgericht Hamburg gefällt (Az.: 307 S 128/04).

Hinweis: Ist die Bestimmung des Umlageschlüssels vertraglich dem Vermieter vorbehalten, kann er das Umlageverfahren, welches während der Preisbindung Kraft Gesetzes gültig war, auch nach der Preisbindung beibehalten (vgl. LG Köln, Az.: 12 S 160/80).

Wie lange ist ein WBS gültig NRW?

Er gilt nur in dem Bundesland, in dem er ausgestellt wurde. Ein Wohnberechtigungsschein aus Köln gilt also in ganz Nordrhein-Westfalen. Er ist für 12 Monate gültig.

Wie lange ist ein WBS gültig Berlin?

Die Wohnberechtigungsscheine sind in der Regel 1 Jahr gültig und werden bei Einzug in die Wohnung vom Vermieter eingezogen.

Was ist die höchste Punktzahl beim Wohnungsamt?

Die maximale Anzahl an Punkten ist 120. Die gibt es, wenn ein Bewerber obdachlos ist oder in der bestehenden Wohnung "lebensbedrohliche Beeinträchtigungen" vorliegen. Die Punkte werden nicht zusammengezählt (außer es sind "Vorrangpunkte"), es gilt immer nur der Umstand mit der höchsten Punktzahl.

Wie viel darf man verdienen um eine Sozialwohnung zu bekommen?

bei Alleinstehenden 14.000 (20.000), bei zwei Personen 22.000 (31.430), für jeden weiteren Haushaltsangehörigen 4.000 (5.710), zusätzlich für jedes anrechenbare Kind 1.000 (1.430).