Welche bedeutung hatten hühner für die ostfriesen

Angie81

08.04.2015, 23:05

Hallo liebe Foris!

Bei mir sind heute 12 Bruteier (10 bestellt, 12 geschickt) von Ostfriesischen M�wen (silber, Gro�rasse) eingetroffen. Ausdr�cklich nicht von einem Ausstellungsz�chter. Netter e-mail-Kontakt, Eier super verpackt, alle heile angekommen.

Etwas... sagen wir mal "traurig"... war ich jedoch angesichts der Eigewichte.
Bekanntlich handelt es sich um eine bedrohte Rasse, f�r die es auch einen Erhaltungszuchtring gibt. Der Zuchtring gibt f�r seine Mitglieder auf seiner Internetseite an: "Als Bruteimindestgewicht werden die im Rassegefl�gelstandard verlangten 55g angestrebt. Da dieses Gewicht in einigen Zuchten derzeit noch nicht erreicht wird, k�nnen vorerst auch Eier ab 50g eingelegt werden." Zumindest "nach M�glichkeit". Das h�rt sich ja v�llig okay an, bedenkt man, dass die Rasse lange Zeit in der Hand der Ausstellungsz�chter war.

Nun wiegen die mir zugesandten Eier folgendes:
- nur 2 erreichten das offizielle Mindestgewicht (58g und 59g)
- 5 weitere lagen immerhin bei oder knapp unter den geforderten 50g des Zuchtringes (2 x 47g, 48g, 2 x 50g)
- die �brigen 5 wiegen zwischen 43 und 46g
Gemessen mit einer frisch kalibrierten Goldwaage.
Ich finde es doch recht ersch�tternd, wie sehr die Ausstellungszucht offenbar hier eine alte Nutztierrasse "versaut" hat...

Nun wollte ich mal fragen, welche Leistung Eure einj�hrigen Hennen so in etwa erreichen (also Eigewicht und -zahl).
Und wie ist es um sonstige Zuchtziele bestellt, wie Robustheit, Frohw�chsigkeit, Futtersuche, etc.?

Ich bin schon sehr gespannt auf meine M�wen, sofern meine anderen Eier mich planm��ig morgen erreichen, wird �bermorgen fr�h eingelegt...

Viele Gr��e
Angie

Tanny

09.04.2015, 10:30

Hallo Angie,
ich habe ostfriesische M�ven und ich verkaufe auch �ber e-bay.

Meine Hennen vom letzten Jahr legen Eier zwischen 38 und 49 Gramm, die �lteren Hennen zwischen 50 - 58 Gramm,
wobei bei ersteren der Durchschnitt bei ca 45-48 Gramm liegt und bei zweiten bei ca 52/53 Gramm.

Ich habe bisher alle Eier meiner M�ven immer v�llig komplikationslos ausbr�ten k�nnen.
Habe mich allerdings auch nie um Bruteigewichte gek�mmert, weil ich gar nicht wusste, dass
darauf Wert gelegt wird.

Erst als ich meine Eier dieses Jahr bei e-bay erstmal einstellen wollte, habe ich, da ich vorher recherchiert hatte,
worauf es ankomt, meine Eier mal durchgewogen.

Weil ich weiss, dass der Zuchtring diese Eigewichte angibt, habe ich z.B. bei e-bay im Text die Gewichte genau
vermerkt und dabei geschrieben, dass, wenn nichts anderes gew�nscht wird, ich halbe/halbe verschicke
(wenn was anderes gew�nscht ist, sind die Eier nicht vom selben Tag, sondern von den letzten 3 Tagen vor
Versand, da ich so viele "Altleger" ja nicht habe)
und ich schreibe beim Versand dann auch genau auf die Schachteln, welches Legedatum und welche Eigewichte
die Eier haben.

Die sp�tere Qualit�t der Hennen und H�hne war immer gleich - egal, ob sie aus dem Ei einer Junghenne (klein) oder
aus dem Ei einer Althenne stammten.

Wie schwer die H�hner sind, kann ich Dir nicht sagen - ich habe noch nie eines gewogen.

F�r mich sind bei meinen H�hnern immer die Eigenschaften "kr�ftig, aktiv, gesund, sozial, in Freiheit �berlebenstauglich etc." wichtig gewesen.

Wobei ich schon h�ufiger von "Kennern" der M�ven h�rte, dass meine H�hne sehr stattlich seien :)

...ich vermute aber, dass das einfach ein Ergebnis der Haltung ist.

LG
Kirstin

Tanny

09.04.2015, 11:50

.........
Ich finde es doch recht ersch�tternd, wie sehr die Ausstellungszucht offenbar hier eine alte Nutztierrasse "versaut" hat...

Nun wollte ich mal fragen, welche Leistung Eure einj�hrigen Hennen so in etwa erreichen (also Eigewicht und -zahl).
Und wie ist es um sonstige Zuchtziele bestellt, wie Robustheit, Frohw�chsigkeit, Futtersuche, etc.?

......

...das hatte ich noch �berlesen:

zu 1. ich glaube eher, dass die angestrebten Standards des Zuchtringes erst die Urspr�nglichkeit der Rasse verderben werden.

Fr�her sind so gigantische Eier (55 g und mehr) nicht �blich gewesen.
Die XL Eier sind ein Ergebnis moderner Nutztierzucht.
Warum Zuchtringe alter Haustierrassen unbedingt moderne Standards erreichen wollen, bleibt mir ein R�tsel.
M�ven haben nun mal nicht das Schlachtgewicht einer Amrock oder die Legeleistung eines Hybrids.....und
ich denke, mt dn Eigewichten ist es dasselbe.

zu 2.
meine H�hner leben komplett frei auf dem Hof.
Sie sind absolut robust - ganzj�hrig bei jedem Wetter drau�en unterwegs, eigentlich nie krank
(au�er der Dackel verletzt eines),
entwickeln sich langsamer, als moderne Rassen, aber daf�r gleichm��ig und "langlebig",
Legeleistung im Sommer im Durchschnitt 4-5 Eier pro Woche pro Huhn, im Herbst/Winter
deutlich weniger - da habe ich 5 bis 6 Eier pro Tag bei 15 legef�higen Hennen und manchmal auch
totale Legepause bei allen. (kein Licht und W�rmeprogramm).

Futter suchen sie sich selbst - im Sommer mehr als 90 %, im Winter immernoch ca 50 %.

ich f�ttere sowieso nur eine Handvoll ganze K�rner (Mais/Gerste/Weizen Mix) im Sommer und
3-5 Handvoll im Winter 1 x t�glich auf 20 H�hner.

Weiteres Zufutter gibt es nicht.

Die K�ken werden vom ersten Tag an von der Henne raus gef�hrt und von dieser "gef�ttert"/Futter
gesucht.

Ich f�ttere kein K�kenfutter oder sonst etwas bei den Naturbruten.

LG
Kirstin

Tanny

09.04.2015, 21:29

Tanny, die kleinen Eier geh�ren nun mal nicht ausgebr�tet. Das hat nichts mit dem Aussehen des K�kens zu tun, sondern mit der Rentabilit�t als Legeh�hner. Verantwortungsvolle Zucht sollte das "Nutztier" nicht aus den Augen verlieren, sonst hat die Rasse langfristig keine �berlebenschance.

...das muss ich jetzt nicht verstehen, oder?

Die kleinen Eier sind im ersten Legejahr der Hennen so klein.
Sie werden it zunehmendem Alter der Hennen gr��er.
Und dabei ist es v�llig egal, ob die Hennen aus einem kleinen Ei (von einer Junghenne) oder
aus einem gr��eren geschl�pft sind.

Dass die Rasse langfristig keine �erlebenschance hat, wage ich zu bezweifeln.
Als "Legeh�hner" zwecks Broterwerb werden die M�ven sicher niemals dienen, da es hier gen�gend
modernere Rassen mit h�herer Legeleistung und Xl Eiern gibt.

F�r den Privatbedarf ist diese Rasse m.E. mit ihrer Legeleistung und auch mit dieser Eigr��e absolut ideal - insbesondere, wenn man die Tiere auch noch frei halten will, denn sie haben lauter Eigenschaften,
die sie zu einem robusten, pflegeleichten, umg�nglichen aber trotzdem im Zusammenleben mit nat�rlichen
Feinden (Habicht, Fuchs, Marder etc.) �berlebensf�higen Huhn machen.

Und genau das ist das, was ich als privater Hobbyhalter w�nsche.....und dabei habe ich immer noch
viel mehr Eier, als ich essen k�nnte.

LG
Kirstin

Ernst

10.04.2015, 23:00

Ausdr�cklich nicht von einem Ausstellungsz�chter...

Etwas... sagen wir mal "traurig"... war ich jedoch angesichts der Eigewichte.
Der Zuchtring gibt f�r seine Mitglieder auf seiner Internetseite an: "Als Bruteimindestgewicht werden die im Rassegefl�gelstandard verlangten 55g angestrebt. Da dieses Gewicht in einigen Zuchten derzeit noch nicht erreicht wird, k�nnen vorerst auch Eier ab 50g eingelegt werden....

Das h�rt sich ja v�llig okay an, bedenkt man, dass die Rasse lange Zeit in der Hand der Ausstellungsz�chter war.


Wie kommst Du darauf dass die Rasse lange Zeit Inder Hand der Ausstellungsz�chter war? Wenn es so w�re, in wessen Hand befindet sich dann die Rasse zur Zeit?

Wenn man sich die Entwicklung anschaut, hat man den Eindruck, dass man die Anforderungen an das Eigewicht immer h�her geschraubt hat.

Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Eier als eher klein beschrieben (Lewald 1994)
D�ringen spricht 1906 von 50-60g.
Kramer verlangt 1926 55-60g.
Bartholom�us will in seiner Beschreibung 1942 schon 55-68g haben.
Im Standard steht ein Bruteimindestgewicht von 55g.
Die GEH gibt ein Eigewicht von 50-60g an.

Die Campiner sind im Prinzip das belgische Gegenst�ck zu den Ostfriesischen M�wen. Hier scheint es �hnlich gelaufen zu sein.

Im "Old Poultry Breeds" wurde geschrieben, das die Campiner wegen ihrer geringen Eigr��e aus der Mode kamen und von kommerziellen Produktionsrassen verdr�ngt wurden. Heute spricht man auch bei dieser Rasse von einem Eigewicht von ca. 60g.



Ich finde es doch recht ersch�tternd, wie sehr die Ausstellungszucht offenbar hier eine alte Nutztierrasse "versaut" hat...

Diese Ausage von Dir empfinde ich ehrlich gesagt als eine Unversch�mtheit. Ich frage mich wirklich woher Du deine "Weisheiten" hast.

Angie81

11.04.2015, 13:07

Sorry, gestern war einfach das Wetter zu sch�n, um vor dem Computer zu sitzen...

Ernst, auch in den von dir genannten Beispielen liegen die beschriebenen oder geforderten Eigewichte bei mindestens 50g. Das ist f�r mich f�r eine NUTZtierrasse auch v�llig in Ordnung. "Meine" Eier allerdings haben zu einem gro�en Teil ein Gewicht von deutlich UNTER 50g.

Meine Bruteier stammen von einem Z�chter des Erhaltungszuchtringes.

Nach Erhalt der Bruteier habe ich dort freundlich nachgefragt, wie das geringe Gewicht der Eier zustande kommt.

Als Antwort wurde mir dort eben genau das genannt: Dass die Tiere, mit denen der Erhaltungszuchtring arbeitet, auf die Tiere von Ausstellungsz�chtern zur�ckgehen. Und den "schwarzen Schafen" unter Ihnen war nunmal das �u�ere Erscheinungsbild wichtiger als die auch von Euch gelobten Eigenschaften der Tiere (die Legeleistung ist ja nur eine davon).

Falls ich hier Ausstellungsz�chtern auf den Schlips getreten sein sollte, m�chte ich mich ausdr�cklich entschuldigen. F�r mich war es eine Selbstverst�ndlichkeit, dass sie nicht alle �ber einen Kamm zu scheren sind. Nat�rlich gibt es viele, die auch auf die Legeleistung der Tiere achten. Leider scheint dies aber gerade im Fall der M�wen nicht erfolgt zu sein.

Und warum ist mir die Legeleistung wichtig? Ich m�chte ausdr�cklich differenzieren zwischen moderner Hybridenzucht und der "normalen" Legeleistung alter Nutzrassen. Mit Hybriden habe ich nichts am Hut und �ber diese m�chte ich hier gar nicht sprechen.

Aber:
W�hrend ich dies hier schreibe, spielt mein Opa mit meinen beiden Kindern. Mein Opa hat einen Krieg erlebt, gro�e materielle Not und Menschen verhungern sehen.
Ich gehe fest davon aus, dass er ein 60g Ei einem 40g Ei vorziehen w�rde. Ich f�nde es recht unlogisch, wenn die Menschen "fr�her" (wann auch immer das gewesen sein soll) mit kleinen Eiern zufrieden gewesen w�ren. Und gr��ere Eier lediglich Ergebnis der Hybridenzucht sein sollten...
Auch Opa sagt, dass "seine Rasseh�hner" fr�her Eier so um die 50 bis 60g gelegt haben.

Und ich sehe keinen Grund, warum wir diese Eigenschaft nicht erhalten sollten.

Es kann auch nicht darum gehen, die Eier m�glichst �lterer Hennen als Bruteier vorzuziehen. Nat�rlich sind diese gr��er, aber die daraus schl�pfenden Hennen werden ja als einj�hrige wieder nur so kleine Eier legen.
(Es ist ja nicht so, dass gr��ere Eier "besser br�tbar" sind, nat�rlich schl�pft auch aus einem kleinen Ei ein gesundes K�ken, sondern es geht um den "N�hrwert" eines Eies in Bezug auf die menschliche Ern�hrung, bzw. darum, wieviel Ei eine Henne aus wieviel Futter produziert.)

Weiterhin frage ich mich, ob bei Dir, Tanny, nicht ein Verst�ndnisfehler in Bezug auf Sinn und Zweck des Erhaltungszuchtringes vorliegt.
Du schriebst:"ich glaube eher, dass die angestrebten Standards des Zuchtringes erst die Urspr�nglichkeit der Rasse verderben werden."
Warum sollte das passieren? Der Zuchtring legt es ja gerade darauf an, alle auch von dir angestrebten Eigenschaften der Rasse zu erhalten und au�erdem zus�tzlich ihren Nutzwert!!!
Weiter sagst du: "Warum Zuchtringe alter Haustierrassen unbedingt moderne Standards erreichen wollen, bleibt mir ein R�tsel." Das wollen sie doch gar nicht!?! Wie kommst du darauf?

Au�erdem, zu den Gewichtsklassen von Eiern:

XL: 73 Gramm und mehr
L: 63 bis unter 73 Gramm
M: 53 bis unter 63 Gramm
S: unter 53 Gramm

Um die 40g sind durchschnittliche Zwerghuhneier...

Liebe Gr��e
Angie

PS: Br�ter l�uft seit gestern, au�erdem 8 M�weneier unter einer Glucke...

Ernst

11.04.2015, 15:01

Ernst, auch in den von dir genannten Beispielen liegen die beschriebenen oder geforderten Eigewichte bei mindestens 50g.

Das ist mir nicht entgangen. Aber mir kam es dabei auf etwas anderes an. Als die Rasse geschaffen wurde, sprach man von kleinen Eiern. Nach und nach wurden dann immer h�here Eigewichte gefordert, die offenbar noch keiner so richtig erreicht hat. Und dann kommt so ein "Schlaumeier" wie Du, und schiebt es den Ausstellungsz�chtern in die Schuhe. Du behauptest erst ganz frech, dass sie die Rasse versaut h�tten, und sagst dann, dass Du ihnen nicht auf den Schlips treten wolltest.


Nach Erhalt der Bruteier habe ich dort freundlich nachgefragt, wie das geringe Gewicht der Eier zustande kommt.
Als Antwort wurde mir dort eben genau das genannt: Dass die Tiere, mit denen der Erhaltungszuchtring arbeitet, auf die Tiere von Ausstellungsz�chtern zur�ckgehen. Und den "schwarzen Schafen" unter Ihnen war nunmal das �u�ere Erscheinungsbild wichtiger als die auch von Euch gelobten Eigenschaften der Tiere (die Legeleistung ist ja nur eine davon).

Offensichtlich hast Du f�r Deine, gelinde gesagt gewagte Meinungsbildung, Dich nicht mit der Historie der Rasse besch�ftigt, sondern lediglich das Geschw�tz von dieser "Pfeife" des Zuchtringes nachgeplappert.


Falls ich hier Ausstellungsz�chtern auf den Schlips getreten sein sollte, m�chte ich mich ausdr�cklich entschuldigen. F�r mich war es eine Selbstverst�ndlichkeit, dass sie nicht alle �ber einen Kamm zu scheren sind. Nat�rlich gibt es viele, die auch auf die Legeleistung der Tiere achten. Leider scheint dies aber gerade im Fall der M�wen nicht erfolgt zu sein.

Auch wenn Du hier wieder etwas zur�ck ruderst, hast Du doch, mit Deinen Anschuldigungen, die Aussteller pauschal verantwortlich gemacht, und damit sehr wohl alle �ber einen Kamm geschoren.


Und warum ist mir die Legeleistung wichtig? Ich m�chte ausdr�cklich differenzieren zwischen moderner Hybridenzucht und der "normalen" Legeleistung alter Nutzrassen. Mit Hybriden habe ich nichts am Hut und �ber diese m�chte ich hier gar nicht sprechen.

Offensichtlich hast Du Schwierigkeiten, zwischen Realit�t und Wunschziel zu unterscheiden. Es ist nicht so, dass diese Rasse am Anfang sehr gro�e Eier gelegt hat, und die b�sen Ausstellungsz�chter sie durch Abwirtschaftung versaut haben, sondern die immer h�her gelegte Latte noch keiner so recht erreicht hat. Vielleicht ging es ja D�ringen, Kramer und Bartholom�us �hnlich wie Deinem Opa. Mag ja sein, dass sie in ihren Rassebeschreibungen solche Eigewichte gefordert haben, weil sie auch viel materielle Not und verhungernde Menschen gesehen hatten, und sich deshalb H�hner w�nschten, die sehr gro�e Eier legen. Wer w�rde nicht ein 60g Ei einem 40g Ei vorziehen.


Ich f�nde es recht unlogisch, wenn die Menschen "fr�her" (wann auch immer das gewesen sein soll) mit kleinen Eiern zufrieden gewesen w�ren. Und gr��ere Eier lediglich Ergebnis der Hybridenzucht sein sollten...

Vielleicht solltest Du dich wirklich erst einmal mit der Historie der Gefl�gelzucht besch�ftigen, ehe Du dich zu solchen Aussagen hinrei�en l�sst. Es ging nicht immer und grunds�tzlich darum H�hner zu halten, die m�glichst gro�e Eier legen. Die Ahnen der Friesischen M�wen geh�ren zu den sogenannten Sprenkelh�hnern. Das waren vor mehren hundert Jahren lokale Landschl�ge im westlichen Teil von Mitteleuropa. In der damaligen Zeit konnte man es sich nicht leisten gro�en Aufwand mit der Versorgung von H�hnern zu betreiben. Es ging darum Tiere zu haben, die sich auch unter den gegebenen klimatischen Verh�ltnissen, gr��tenteils selbst versorgten und trotzdem zumindest im Sommer Eier, und hin und wieder einen Braten oder eine Suppe ablieferten. Immer nach dem Motto, dass es nichts kosten durfte, aber was einbringen musste.

Tanny

11.04.2015, 18:19

Hallo Angie,


.....
Weiterhin frage ich mich, ob bei Dir, Tanny, nicht ein Verst�ndnisfehler in Bezug auf Sinn und Zweck des Erhaltungszuchtringes vorliegt.
Du schriebst:"ich glaube eher, dass die angestrebten Standards des Zuchtringes erst die Urspr�nglichkeit der Rasse verderben werden."
Warum sollte das passieren? .
Der Zuchtring legt es ja gerade darauf an, alle auch von dir angestrebten Eigenschaften der Rasse zu erhalten und au�erdem zus�tzlich ihren Nutzwert!!!


Ich habe meinen ersten Stamm M�ven vor einigen Jahren von einem Z�chter des Erhaltungsringes
gekauft.
Gerade bei den M�ven ist dieser Ring bzw. die ANzahl seiner Mitglieder seinerzeit zumindest sehr, sehr
�berschaubar gewesen.

Ich kann nicht best�tigen, dass dort in irgendeiner Form offensichtlich Wert auf die von mir angestrebten
Eigenschaften gelegt wurde - anders l�sst sich nicht erkl�ren, dass die H�hner sich ein halbes Jahr lang nicht vor die T�r getraut haben, dass sie drau�en v�llig unsicher waren, dass sie sich gegenseitig (vom ersten Tag an) gepickt und
gepiesackt haben, dass sie alle Nase lang Ballenabszesse bekamen, als denn endlich drau�en frei liefen,
da� sie nicht wussten, dass man in Deckung geht, wenn �ber ihnen was fliegt und da� eine zwar in Panik auf einen Baum raufflog, sich dann aber nicht wieder runter traute.....

Daf�r waren die �u�eren (optischen) Merkmale dieser H�hner absolut perfekt.

Mir kann keiner erz�hlen, dass H�hner, die so ein Verhalten an den Tag legen, jemals nat�rlich gehalten wurden...
und ohne sie nat�rlich zu halten, kann ich die von mir angestrebten Merkmale �berhaupt nicht rausselektieren.

Es hat fast 3 Generationen (Naturbrut und Naturaufzucht) gebraucht, bis die Gruppe durch und durch
ein deutlich erkennbar "normales" (und drau�en �berlebensf�higes) Verhalten und Sozialverhalten an den Tag legte.

LG
Kirstin

Angie81

13.04.2015, 21:48

Tanny, danke f�r deine praktischen Erfahrungen. Das ist tats�chlich �u�erst traurig! Und ich finde es mindestens ebenso ersch�tternd.
Mich w�rde mal interessieren, was der Zuchtring dazu sagt. Ich habe den Vorsitzenden angeschrieben und mit dem Hinweis auf diesen Thread nach einer Stellungnahme gefragt.

Ich m�chte mich bei dieser Gelegenheit bei allen Forumsmitgliedern bedanken, die es schaffen, auch auf einen mal etwas emotionalen Beitrag mit Freundlichkeit, Humor oder wenigstens Sachlichkeit zu antworten. Wir leben von bunter Vielfalt und menschlichen Reaktionen. Und falls mal jemand verbal entgleist, zeugt es von guter Kinderstube, ohne �ffentliche Schlammschlacht einen freundlichen Hinweis per PN zu geben. Danke an alle daf�r!

Ernst, ich bin keineswegs zur�ck gerudert. Da hast du mich (wieder) falsch verstanden. Alle �schwarzen Schafe� m�chten sich bitte weiterhin durch meine Aussage angesprochen f�hlen.
Ich habe allerdings die Zielgruppe noch einmal deutlich genannt, und wiederhole dies hier erneut: Ansprechen m�chte ich damit die (wenigen!!!) gewissenlosen Pokalj�ger, die sich nicht bem�hen, den Nutzwert und andere nicht sofort sichtbare Eigenschaften einer Rasse zu erhalten.
Dazu stehe ich. Sollte es so jemanden hier geben, lasse ich mich gerne auf eine Diskussion �pro/contra Nutzwert erhalten� ein.

Diese Gewissenlosen gibt es wohl bei jeder Rasse, und ich glaube, dass niemand von Euch diese unterst�zt. Insofern d�rften unsere Meinungen gar nicht so weit auseinander gehen.

Alle anderen Z�chter sind und waren jederzeit NICHT von mir gemeint. F�r mich war dies selbstverst�ndlich und nicht extra erw�hnenswert. F�r eventuelle diesbez�gliche Missverst�ndnisse habe ich mich entschuldigt, und meiner Meinung nach gebietet es die H�flichkeit, dies auch anzunehmen. Weitere Kritik an meiner pers�nlichen Ausdrucksweise wollen wir bitte per PN kl�ren, und wieder zum sachlichen Ursprungsthema zur�ckkehren. Falls sich jetzt noch irgendjemand traut, hier was zu sagen�

Eine �immer h�her gelegte Latte� kann ich an deinen Literatur-Zitaten nicht erkennen. Wieviel �eher klein� gewesen sein mag, ist wohl kaum feststellbar und immer eine Frage des Vergleichs und der pers�nlichen Vorlieben des Autors (der im �brigen kein Zeitzeuge war, sondern seinen Text 1994 verfasst hat). Im Vergleich zu einem Barbezieux-Ei d�rfte selbst ein 60g-M�wen-Ei �eher klein� sein.
Es ist immer die Rede von 50 bis 60g (mit der Ausnahme Bartholom�us), und insbesondere in der Neuzeit fordern BDRG und GEH auch �nur� 50-60 bzw. 55 Gramm. Ich sehe da keine Entwicklung.
Nebenbei frage ich mich, wer belegt, dass diese Gewichte fr�her nicht erreicht wurden?

Ich informiere mich durchaus �ber die Historie der Gefl�gelzucht. Deine Ausf�hrungen zur Geschichte und zur Verwendung bzw. den Leistungszielen der Sprenkelh�hner und M�wen waren mir bekannt, zumal sie zum gr��ten Teil auch im Internet zu finden sind. Falls du noch weitere Infos oder Literaturtipps hast, die nicht im Netz zu finden sind, immer her damit!!!

In diesem Falle habe ich mich allerdings nicht theoretischer Natur �ber das Studium von Literatur informiert, sondern durch Befragung von Leuten, die sich damit auskennen d�rften:
1. Jemand, der tats�chlich hier in der Gegend (Ostwestfalen) in den 40er und 50er Jahren Sprenkelh�hner mit einem Eigewicht von 50 bis 60g hielt. Ob es sich hierbei um Ostfriesische M�wen, Brakel, Westf�lische Totleger (was geografisch nat�rlich �nahe liegend� gewesen w�re), Campiner, Friesenh�hner, Mischformen daraus oder sonst was handelte, l�sst sich nat�rlich nicht mehr mit absoluter Sicherheit kl�ren. S�mtliche Tiere wurden aufgrund eines Umzuges in die Stadt 1957 geschlachtet. Es sollen jedoch M�wen, erkennbar an der typischen Flockenzeichnung, gewesen sein. Diese Geschichte begr�ndet mein Interesse an den M�wen.
2. Ein Mitglied des Erhaltungszuchtringes. Aufgrund von Nr. 1 gab es f�r mich keinen Grund, an dessen Aussage zur Entwicklung des Eigewichtes zu zweifeln. Und irgendwie gibt es immer noch keinen, denn bislang gibt es hier niemanden, der ein �normales� Eigewicht von unter 50g f�r �fr�here Jahre� belegt h�tte.
3. Eben dem Zweck der Informationsfindung diente auch genau dieser Thread.

Ich frage mich immer noch: Welchen Sinn macht denn eine Zucht einer legebetonten Landhuhnrasse (kein Autor bestreitet, dass die M�wen dies immer waren), die zwar die Eizahl, aber nicht die Eigr��e im Blick hat�? Nat�rlich mussten diese H�hner sich fr�her selbst versorgen, aber wieso sollten sie deshalb nicht zus�tzlich auf Eigr��e selektiert worden sein?

Lange Rede, kurzer Sinn: Bei aller Kritik an meiner Ausdrucksweise, so hat den sachlichen Inhalt meiner Aussage (�Ausstellungszucht hat dem Nutzwert geschadet�) doch noch niemand widerlegt. H�chstens erg�nzt dadurch, dass es private Halter gibt, die ebenfalls nicht auf Eigr��e selektieren.

Wie war nun das �Ausgangsgewicht� der M�weneier? Wie legen bzw. welchen Eigenschaften haben die M�wen heute? Hat die Ausstellungszucht dies nachteilig beeinflusst?
Grunds�tzlich interessieren mich diese Fragen immer noch, ich bef�rchte allerdings, dass der Thread sich aufgrund der pers�nlichen Diskussion totgelaufen hat.

Falls noch jemand etwas neues anzumerken h�tte, w�rde ich mich freuen�

Viele Gr��e
Angie

Tanny

13.04.2015, 22:51

Hallo Angie,

ich kann Dir auf Deine Fragen keine historischen Belege oder irgendwelche wissenschaftlichen
Abhandlungen liefern.

Ich kann nur von meinen "Erfahrungen" und daraus resultierenden Vermutungen sprechen.

Ich habe in meiner Kindheit vor �ber 40 Jahren sehr, sehr viel Zeit auf dem Land verbracht.
Das war ein - damals hier im Norden noch relativ typischer - kleinb�uerlicher Betrieb.

Da gab es K�he (ca 30 Stk), Schweine (ca 20 St�ck), G�nse, H�hner, Getreide, Obst - alle Tiere
hatten einen Stall und waren t�glich drau�en auf richtigen Weiden (auch die Schweine).

Die H�hner hatten einen Stall, der einmal im Jahr gekalkt wurde und liefen ebenfalls frei im Gel�nde rum.

F�r uns Kinder war es das Gr��te, t�glich die Eier derer, die nicht zum Legen in den Stall gingen, im Heuschober zu suchen.

Die Eier (und das Fleisch) fanden Verwendung in der K�che des Hofes, die auch die angegliederte
Wirtschaft versorgte.

Ich habe nie erlebt, dass in der K�che jemals ein Ei gewogen wurde oder nach dessen Gewicht gefragt wurde.

Da hiess es z.B. beim Backen lediglich:
das sind aber kleine oder gro�e Eier heute....da nehmen wir mal eins mehr oder weniger.....

Wenn insgesamt nicht genug Eier da waren, dann hiess es:
wir brauchen mehr Eier, also werden der n�chsten br�tenden Henne mehr Eier untergelegt.
Genau so beim Fleisch.

Oder: wir haben zu viele Eier - dann wurden die �bersch�ssigen Eier an die Hunde mit verf�ttert
und der n�chsten Bruthenne Eier weggenommen oder mehr geschlachtet.

F�r mich war das so "normal", dass ich mir Jahre sp�ter, als ich mir selbst Gedanken um die Anschaffung von H�hnern gemacht habe, �berhaupt keine Gedanken um Eigewichte oder Legeleistung oder Fleischgewicht gemacht habe.

F�r mich war bei der Rasseauswahl einziges Kriterium, dass die H�hner hier oben mit dem Klima
klar kommen und eben frei lebensf�hig sind - gesund......und nach diesen Kriterien habe ich gesucht und bin unter anderen auf die M�ven gestossen.

Wenn ich so meine Erfahrungen aus der Kindheit betrachte (und ich habe damals auf anderen H�fen
�hnliche Verh�ltnisse erlebt), dann vermute ich, dass das Gro der Bauernh�fe die H�hner genau so,
wie ich es auf diesem Hof erlebte, einfach laufen lie�en und die H�hner ohne, da� sie extra Arbeit machen sollten, einfach da und verf�gbar sein sollten.

Ich vermute, Z�chter, die gezielt bestimmte Rassemerkmale, wie z.B. besondere Legeleistung oder besonderes Fleischgewicht selektierten, gab es nur vereinzelt und erst, wenn jemand eine Rasse mit bestimmten, �berragenden Eigenschaften sicher herausgez�chtet hat, haben Interessenten an diesen speziellen Eigenschaften sich speziell diese Rasse zugelegt.

Bei den M�ven habe ich die Vermutung, dass sie urspr�nglich ein ganz normales Gebrauchshuhn waren, deren wichtigste Eigenschaft die �berlebensf�higkeit in unserem unwirtlichen Klima mit unseren vielen nat�rlichen Feinden war.
Letztendlich spricht f�r mich daf�r auch die enorme Flugf�higkeit dieser Rasse, die widerrum zwangsl�ufig ein
relativ zierliches Huhn (also wenig Schlachtgewicht) erfordert.

Und zierliche H�hner k�nnen denke ich nur schwerlich riesen Eier legen, ohne, dass es da zu Problemen am Legeapparat kommen muss.

WIe gesagt nur Vermutungen und Schlussfolgerungen.......

LG
Kirstin

Ruhnau

17.04.2015, 01:35

Liebe M�wen-Fans,

als Koordinator des Erhaltungszuchtrings Ostfriesische M�wen f�hle ich mich durch die Diskussion angesprochen und m�chte an dieser Stelle ein paar Dinge richtig stellen.
Dem Erhaltungszuchtring f�r Ostfriesische M�wen geht es vor allem darum, diese alte norddeutsche Landhuhnrasse in ihrer genetischen Vielfalt zu erhalten und ihre Nutzungseigenschaften zu verbessern, oder wieder dahin zu bringen, wo sie einmal waren � so weit das in unseren M�glichkeiten liegt. Daher geben die im Zuchtring organisierten Z�chter(innen) jedes Jahr in einer festgelegten Reihenfolge selbst gez�chtete H�hne in einer festgelegten Reihenfolge im Ring weiter. Mit einem dieser H�hne und den selbst gezogenen Hennen wird im Folgejahr gez�chtet. Auf diese Weise wird die Inzucht weitgehend minimiert.
Bei der Auswahl der H�hne und Hennen f�r die Zucht legen wir vor allem Wert auf eine gute k�rperliche Entwicklung der Tiere, auf Vitalit�t und eine K�rperform, die auf eine gute Legeleistung schlie�en l�sst. Was die K�rpergewichte der Tiere betrifft und die Gefiederzeichnung, so orientieren wir uns an der Beschreibung im Rassegefl�gel-Standard, wenn wir vielleicht auch nicht ganz so kritisch sind, was die Gefiederzeichnung und den Kammschnitt der Tiere betrifft. Es braucht also niemand Angst zu haben, dass Tiere aus dem Erhaltungszuchtring wenig mit dem Zuchtziel zu tun haben.
Das ist schon deshalb wenig wahrscheinlich, weil einige Mitglieder des Zuchtrings auch selber ausstellen, und das durchaus mit Erfolg. Ich selber beschicke keine Gefl�gelschauen, aber auch bei mir kaufen Ausstellungsz�chter regelm��ig Zuchth�hne f�r eine Blutauffrischung, weil diese sehr vital sind. Offenbar haben sie keine Probleme damit, dass meine H�hne ihre Zucht �verderben�.
Was die K�rper- und Eigewichte betrifft, so sind diese wie gesagt im Rassegefl�gelstandard festgelegt. So sollen H�hne 2,25 � 3 kg wiegen und Hennen 1,75 � 2,5 kg. Das Bruteimindestgewicht liegt bei 55 g. Tats�chlich gibt es sowohl mit zu geringen K�per- als auch Eigewichten nach wie vor Schwierigkeiten, so dass das gew�nschte Mindesteigewicht nicht in allen Zuchten erreicht wird und auch (noch) kleinere Eierg zur Brut genommen werden m�ssen. Ich habe das Gewicht der Eier meiner Hennen aus dem letzten Jahr vor vier Wochen kontrolliert und bin zu dem erfreulichen Ergebnis gekommen, dass es im Schnitt bei 56 g liegt. Das ist jedoch nicht in jedem Jahr der Fall, da im Zuchtring eben wie gesagt die H�hne rotieren und damit u. U,. auch das Merkmal geringe Eigr��e weitergeben, so dass eine grunds�tzliche Verbesserung nur langfristig erreicht werden kann.
Tats�chlich spiegeln Eigr��e und �zahl noch am ehesten den Nutzwert dieser alten Rasse wieder, die ja vor allem als Legehuhn gehalten wurde. Es kann keine Rede davon sein, dass �fr�her so gigantische Eier (55 g und mehr) nicht �blich gewesen sind�. Bereits im Gefl�gelstandard von 1951 werden 55 g als Bruteimindestgewicht f�r die M�wen gefordert, und in dem Buch von Pfenningstorff von 1925 �Unser Hausgefl�gel� ist sogar von 55 � 60 g die Rede.
Es ist nun einmal so, dass die Eigr��e bei H�hnern ein stark erbliches Merkmal ist. D. h. aus kleinen Eiern werden mit gro�er Wahrscheinlichkeit Hennen schl�pfen, die wiederum kleine Eier legen und H�hne, die dies vererben. Selbstverst�ndlich werden die Eier mit dem Lebensalter der Henne gr��er, aber ein Durchschnittsgewicht von 52/53 g bei einer Althenne ist eben genauso zu klein wie ein 45 � 48 g Ei eienr Junghenne. Deshalb ist es wichtig, nicht zu kleine Eier auszubr�ten.
Es steht nat�rlich jedem frei, nicht auf solche Eigenschaften zu achten und sich einfach an der Sch�nheit, Vitalit�t und dem Wesen der Tiere zu erfreuen (das tue ich �brigens auch). Aber man muss sich im Klaren dar�ber sein, dass das dann eben wenig mit Zucht zu tun hat, bei der es immer um die Verbesserung oder zumindest Erhaltung der Nutzeigenschaften einer Rasse ging, sondern allenfalls mit Vermehrung.
Mit der Verbesserung der Legeleistung ist es �brigens sehr viel schwieriger, da diese nicht so direkt vererbt wird (d. h. aus Eiern von einer guten Legerin schl�pfen nicht unbedingt Hennen, die ebenfalls gut legen). Hier kann man nur mit einem sehr langen Atem allm�hlich weiterkommen, und man m�sste die Legeleistung aller Hennen mit Hilfe von Fallnestern pr�fen. Ich tue diese sogar stichprobenartig und benutze nur gepr�fte Althennen zur Zucht, doch selbst meine Nachzucht erreicht die im Standard geforderte Legeleistung von 200 Eiern im Durchschnitt nicht, sie liegt eher bei 160 Eiern. Zwar gibt es immer einige Hennen, die auch �ber 200 Eier legen, daf�r aber eben auch solche, mit weniger als 160.
Zum Schluss noch ein Wort zur Brutlust dieser Rasse. Auch in diesem Punkt sind die historischen Quellen eindeutig. So schreibt schon der bereits zitierte Pfenningstorff 1925: �br�tlustig ist das Huhn nicht, schreitet es aber zur Brut, ist es eine gute F�hrerin...�. Das verwundert auch nicht, denn bei allen Legerassen war die Brutlust unerw�nscht, legt eine Glucke doch �ber Wochen, w�hrend sie br�tet und die K�ken f�hrt, keine Eier und ist somit keine gute Legehenne. Auch hier gilt also: wer es ernst nimmt mit der Erhaltung dieser alten Rasse, sollte nicht unbedingt Eier von Hennen zur Brut ausw�hlen, die bereitwillig glucken, da auch dieses Merkmal stark erblich ist.
Ich hoffe, ich konnte deutlich machen, dass die Vermutung, dass �die angestrebten Standards des Zuchtrings erst die Urspr�nglichkeit der Rasse verderben werden�, haltlos ist. Es geht uns im Zuchtring vielmehr darum, die in der historischen Literatur beschriebenen (Nutz-)Eigenschaften dieser Rasse zu erhalten oder wieder herzustellen. Es ist n�mlich durchaus so, dass es Betriebe gibt, die lieber Hennen einer alten Rasse als Legehybriden zum Eierlegen halten w�rden. Und ich w�re froh, wenn ich solchen Interessenten eines Tages mit gutem Gewissen Ostfriesische M�wen empfehlen k�nnte, weil ich mir sicher sein kann, dass sie tats�chlich (wieder) zuverl�ssig Eier in einer akzeptablen Gr��e und Anzahl legen.
Nichtsdestotrotz w�nsche ich allen M�wen-Fans viel Freude mit dieser alten interessanten Rasse, egal ob sienun z�chten oder einfach nur vermehren!

Michael

Redcap

17.04.2015, 15:16

In alten B�chern liest man immer wieder den Ratschlag f�r die Zucht nur zweij�hrige Hennen und allenfalls bei den H�hnen einj�hrige zu nehmen. Es hat sich aber die Unsitte (sic!) eingeb�rgert, dass man die H�hne mehrere Jahre einsetzt, dagegen aber meist zu junge Hennen und das oft nur einmal, also nicht mal als zweij�hrige.
Ich bin �berzeugt, wenn man �ber Jahre nur zweij�hrige, oder dreij�hrige Hennen einsetzt, die mindestens Eier mit 65 -70 Gramm legen (und mit einem Jahr mindestens 55 Gramm erreicht haben) und dabei auch noch im zweiten Legejahr eine gute Legeleistung erbringen. Dann legen nach ein paar Jahren selbst die einj�hrigen Nachkommen mindestens 55 Gramm schwere Eier - eher sogar 60 Gramm. Schwerere Eier liefern schwere K�ken, die fr�her die Geschlechtsreife und ein gr��eres K�rpergewicht bei Geschlechtsreife erreichen. Damit w�chst auch das Potential f�r ein h�heres Eigewicht. Das untermauern diverse Studien.

Das Problem ist, dass die Zuchtgruppen, oft (schon im ersten Jahr) zu klein sind und man nicht genug Tiere h�lt, um im zweiten Legejahr die (wirklich) geeigneten Zuchthennen auszuw�hlen. Eine Zweij�hrige Henne die keine 65 Gramm liefert ist keine Zuchthenne - egal was der Standard erlaubt. Und einj�hrige Hennen d�rfen bei mir nur in die Zuchtgruppe, wenn sie 60 Gramm oder mehr erreichen.
Bei den Redcaps wurde ja auch das Eigewicht versaut.


Mein Ziel f�r die Redcaps ist auch ein Gewicht von 8 - 9 Pfund bei den H�hnen und 6 - 7 Pfund bei den Hennen (gem�� Literatur) wieder zu erreichen.
Ich finde , die sehen erst mit entsprechender "F�lle" nach was aus. Ausserdem soll das Eigewicht wachsen. Und dieses Ziel kann ich nur durch Einkreuzungen UND gro�e Bruteier erreichen.

ptrludwig

17.04.2015, 16:30

In alten B�chern liest man immer wieder den Ratschlag f�r die Zucht nur zweij�hrige Hennen und allenfalls bei den H�hnen einj�hrige zu nehmen. Es hat sich aber die Unsitte (sic!) eingeb�rgert, dass man die H�hne mehrere Jahre einsetzt, dagegen aber meist zu junge Hennen und das oft nur einmal, also nicht mal als zweij�hrige.
Ich bin �berzeugt, wenn man �ber Jahre nur zweij�hrige, oder dreij�hrige Hennen einsetzt, die mindestens Eier mit 65 -70 Gramm legen (und mit einem Jahr mindestens 55 Gramm erreicht haben) und dabei auch noch im zweiten Legejahr eine gute Legeleistung erbringen. Dann legen nach ein paar Jahren selbst die einj�hrigen Nachkommen mindestens 55 Gramm schwere Eier - eher sogar 60 Gramm. Schwerere Eier liefern schwere K�ken, die fr�her die Geschlechtsreife und ein gr��eres K�rpergewicht bei Geschlechtsreife erreichen. Damit w�chst auch das Potential f�r ein h�heres Eigewicht. Das untermauern diverse Studien.

Ich denke da kann man jeden Satz unterstreichen. Denke allerdings das bei den M�wen 55-60 g ausreichend sind und sie im ersten Jahr mit 50 g starten sollten.

@Ruhnau was mich st�rt das dort H�hne weitergegeben werden, einfach so nach Nummer. Wie wird bei denen �berpr�ft ob die �berhaupt f�r die Zucht geeignet sind. Jeder Z�chter wei� das man mit einem fremden Zuchthahn viel Schaden anrichten kann.
Bei deinen Ausf�hrungen bist du mit keinem Wort auf die untergewichtigen Bruteier eingegangen. Sollte man da als Zuchtring nicht Untergrenzen festlegen?

Ruhnau

17.04.2015, 23:15

Ich m�chte noch auf einige weitere Argumente antworten, die im Laufe der Diskussion vorgebracht wurden und den Zuchtring noch etwas genauer beschreiben, da ich den Eindruck habe, dass an ihn zu hohe Erwartungen gestellt werden.
Der Erhaltungszuchtring Ostfriesische M�wen wurde 2001 gegr�ndet. Zu diesem Zeitpunkt wurde diese Rasse fast nur noch von Mitgliedern des Bundes Deutscher Rassegefl�gelz�chter gez�chtet. Damit unterschied sich die Situation nicht von der der meisten anderen H�hnerrassen, denn wie bei kaum einer anderen Tierart hatte sich bei den H�hnern die Rassegefl�gelzucht von der Wirtschaftsgefl�gelzucht vollkommen getrennt. W�hrend die alten H�hnerassen fast ausschlie�lich zu Ausstellungszwecken gez�chtet wurden, wurden f�r die Ei- und Mastgefl�gelproduktion aus einigen wenigen Leistungslinien die Mast- und Legehybriden gez�chtet. Das hei�t, wir haben es weitgehend den Ausstellungsz�chtern zu verdanken, dass diese Rassen �berhaupt noch existieren, was ich an dieser Stelle ausdr�cklich anerkennen m�chte.
Daher stammten die meisten Tiere der sechs Z�chter, die den Zuchtring damals gr�ndeten auch aus Ausstellungszuchten. Lediglich die Tiere, mit denen ich angefangen habe, stammten von einem Hof in Ostfriesland, wo diese Rasse schon immer gehalten wurde. Sie liefen dort auf dem Hof frei herum und vermehrten sich selbst. Interessant ist, dass diese H�hner Eier in einer akzeptablen Gr��e legten, die dem gew�nschten Bruteimindestgewicht entsprach. Das war bei den Tieren aus den Ausstellungszuchten zum gro�en Teil nicht der Fall. Das ist f�r mich der Beleg, dass Eier von 55 g und mehr bei den Ostfriesischen M�wen nicht dem Wunschdenken irgendwelcher Gefl�gelbuch-Autoren vom Beginn des 20. Jahrhundert entsprungen sind und in der Realit�t nie erreicht wurden, sondern dass die Eigr��e eher durch eine zu starke z�chterische Fokussierung auf die �u�eren Merkmale der H�hner vernachl�ssigt worden ist.
Ich hatte bereits geschrieben, dass es das oberste Ziel des Erhaltungszuchtringes ist, die genetische Vielfalt dieser Rasse zu erhalten, daher die Weitergabe von Zuchth�hnen. Der jeweilige Zuchthahn wird �brigens nicht �nach Nummer� weitergegeben, sondern nach einem Bewertungsschema, das sich am Rassegefl�gelstandard orientiert, aus einer Gruppe von H�hnen des jeweiligen Z�chters ausgew�hlt.
Es w�re relativ einfach, durch Auswahl von H�hnen und Hennen, die aus gro�en Eiern geschl�pft sind, und Verpaarung dieser Tiere wieder auf ein h�heres Eigewicht zu selektieren. Da dies jedoch auch zu einem Verlust an genetischer Vielfalt f�hren w�rde, kommt es f�r den Zuchtring nicht in Frage, und wir m�ssen uns mit dem wesentlich langsameren Zuchtfortschritt zufrieden geben, der in einer Rotationszucht m�glich ist.
Nun noch etwas zu den Ausf�hrungen von Kirstin. Ich denke, wir liegen mit unserem Verst�ndnis von Zucht und Vermehrung gar nicht so weit auseinander. Einer der wesentlichen Punkte, die Du benannt hast, ist die Selektion, die bei Vermehrung eben nicht oder kaum stattfindet. Allerdings kann ich Deinen Schl�ssen, die Du daraus ziehst, nicht folgen, denn ich bin der �berzeugung, dass sie auf falschen Vorstellungen beruhen.
Es w�rde hier zu lange dauern, auf alle Punkte einzugehen (so auf Deine fragw�rdige Ableitung, dass Naturbrut das Mittel der Wahl f�r Zucht und Kunstbrut dasjenige f�r Vermehrung ist), daher hier nur einige Stichpunkte:
- artgerechtes Sozial- und Feindverhalten werden von den H�hnern nicht gelernt, sondern sind angeboren
- der Bruttrieb ist f�r Wildh�hner wichtig zum Arterhalt, nicht aber f�r Haush�hner, die gezielt vom Menschen vermehrt werden.
Insgesamt habe ich den Eindruck, dass Du der etwas romantisierenden Idee anh�ngst, dass die Ostfriesischen M�wen eher zu Wildh�hnern werden sollten. Dann solltest Du auch konsequent sein und ihnen wieder die Wildfarbe anz�chten, denn damit w�ren sie weit besser vor Feinden getarnt als mit ihrer auff�lligen schwarz-wei�en Flockenzeichnung.
Noch ein Wort zu Deinen Erfahrungen mit den Tieren, die Du aus dem Zuchtring erhalten hast und die sicher nicht sch�n waren, das kann ich gut nachvollziehen. Aber auch hier h�ngst Du einigen Irrt�mern an. Dass sich ein Huhn nicht aus dem Stall traut und panisch auf einen Baum fliegt und nicht wieder herunter komm, deutet wohl eher darauf hin, dass diese Tiere in einer v�llig anderen Umgebung gelebt habe als bei Dir. Bekanntlich reagieren H�hner auf Ungewohntes sehr �ngstlich. Das hat aber nichts mit Sozialisation zu tun, und es l�sst sich auch nicht mit Naturbrut beeinflussen.
Dass die Tiere sich gegenseitig piesackten und pickten, ich nehme an, dass es sich um Federpicken handelte, ist eine Unart, zu der leichte Rassen h�ufiger neigen. Ich teile in diesem Punkt Deine Erfahrung, dass so etwas nicht vorkommt, wenn die K�ken von einer Glucke gef�hrt werden (das richte ich in meiner Aufzucht auch immer m�glichst ein, allerdings schl�pfen die K�ken trotzdem im Brutger�t). Das liegt aber nicht an �Erziehung� durch die Glucke oder irgendwelchem erlernten Verhalten, sondern einfach daran, dass die Glucke die K�ken st�ndig besch�ftigt, so dass keine Langeweile aufkommt, was leicht zur Unart Federpicken bis hin zum Kannibalismus f�hren kann.
Ich hatte schon um Verst�ndnis geworben, die Erwartungen an die Z�chter des Zuchtrings nicht zu hoch zu schrauben. Neben einigen sehr erfahrenen Z�chtern, die die Ostfriesischen M�wen bereits seit vielen Jahren z�chten, gibt es immer wieder auch Neueinsteiger, die noch nicht �ber so viel Erfahrung verf�gen. Deshalb bieten wir allen Mitgliedern neben unserem Herbsttreffen mit Tierbewertung und Zuchthahn-Weitergabe immer ein weiteres Treffen an im Jahr, das reihum bei den Z�chtern stattfindet. Ziel ist es, sich �ber Haltungs- und Zuchtfragen auszutauschen und voneinander zu lernen.
Dass von Z�chtern deutlich untergewichtige Eier weitergegeben werden, ohne dass vorher darauf hingewiesen wird, halte ich auch f�r problematisch � egal ob es sich um einen Z�chter aus dem Zuchtring oder jemand anderen handelt.
Allerdings halte ich es f�r ebenso problematisch, sich auf den Standpunkt zu stellen: �Hauptsache mir sind die Merkmale, auf die ich z�chte, wichtig�. Ich habe versucht deutlich zu machen, dass der Zuchtring sich nicht f�r irgendwelche Merkmale entschieden hat, sondern versucht, die Rasse so zu erhalten, wie sie in historischen Beschreibungen charakterisiert wird. Dass Du auf Vitalit�t, Wetterh�rte und die F�higkeit zur Futtersuche achtest, halte auch ich f�r richtig und wichtig, denn auch das sind typische Eigenschaften Ostfriesischer M�wen, die in historischen Beschreibungen genannt werden. Wenn Du allerdings auf leichte H�hner, geringe Eigr��e und Brutlust selektierst, dann muss Dir klar sein, dass Du nichts anderes machst als ein Z�chter, der versucht, aus einer Ostfriesischen M�we ein schweres Masthuhn zu z�chten, n�mlich die Rasse zu ver�ndern. Immerhin teilst Du das Interessenten ja auch mit.
Ich mache Dir einen Vorschlag. Ich wei� leider nicht, wo Du wohnst, aber vielleicht ist der Ort unseres Herbsttreffens (im Landkreis Rotenburg zwischen Bremen und Hamburg), auf dem die Tiere zur Zucht ausgew�hlt werden, ja f�r Dich erreichbar. Du bist herzlich eingeladen, dazu zu kommen und auch eigene Tiere zum Vergleich mitzubringen. Wenn Du Interesse hast, lass es mich wissen.
Michael

Tanny

17.04.2015, 23:53

Hallo Michael,

erstmal vielen Dank f�r Deine ausfohrliche Antwort :)


....

Nun noch etwas zu den Ausf�hrungen von Kirstin. Ich denke, wir liegen mit unserem Verst�ndnis von Zucht und Vermehrung gar nicht so weit auseinander. Einer der wesentlichen Punkte, die Du benannt hast, ist die Selektion, die bei Vermehrung eben nicht oder kaum stattfindet. Allerdings kann ich Deinen Schl�ssen, die Du daraus ziehst, nicht folgen, denn ich bin der �berzeugung, dass sie auf falschen Vorstellungen beruhen.
Es w�rde hier zu lange dauern, auf alle Punkte einzugehen (so auf Deine fragw�rdige Ableitung, dass Naturbrut das Mittel der Wahl f�r Zucht und Kunstbrut dasjenige f�r Vermehrung ist),

...lies nochmal genau - habe ich so nicht geschrieben. Nur das mit der Vermehrung.
Bei der Zucht habe ich geschrieben, dass man da vor der Entscheidung, welche Brutform, weiter seine Ziele differenzieren muss......




daher hier nur einige Stichpunkte:
- artgerechtes Sozial- und Feindverhalten .....
.......
Noch ein Wort zu Deinen Erfahrungen mit den Tieren, die Du aus dem Zuchtring erhalten hast .......
.....
Bekanntlich reagieren H�hner auf Ungewohntes sehr �ngstlich. Das hat aber nichts mit Sozialisation .....

Dass die Tiere sich gegenseitig piesackten und pickten, ich nehme an, dass es sich um Federpicken handelte, ist eine Unart, zu der leichte Rassen h�ufiger neigen. ......

In den Punkten kommen wir so nicht zusammen - da habe ich schlicht in den vergangenen Jahren
vollkommen andere Beobachtungen machen und Erfahrungen sammeln k�nnen (nicht nur mit meinen Tieren,
sondern auch mit Tieren, die ich als sozial gesunde, "gewachsene" Gruppe abgegeben habe.

Das hier auszuf�hren, w�rde aber vermutlich ein Buch f�llen.
Sollten wir uns mal pers. treffen, k�nnen wir das gerne mal live ausdiskutieren :)



...... Dass Du auf Vitalit�t, Wetterh�rte und die F�higkeit zur Futtersuche achtest, halte auch ich f�r richtig und wichtig, denn auch das sind typische Eigenschaften Ostfriesischer M�wen, die in historischen Beschreibungen genannt werden. Wenn Du allerdings auf leichte H�hner, geringe Eigr��e und Brutlust selektierst, .......

...nein, da hast Du etwas falsch verstanden: ich selektiere nicht gezielt auf niedrige Eigewichte oder leichte H�hner.
Eigewicht und H�hnergewicht sind bei mir nur nicht die prim�ren Selektionskriterien.
Beispiel: wenn sich eine Henne zum Glucken hinhockt, dann schiebe ich ihr ja letztendlich "ausgew�hlte" Eier unter.
Das sind Eier von den Hennen (soweit ich das zugeordnet bekomme), die die von mir gew�nschten Eigenschaften in besonderem Ma�e an den Tag legen und EIer, die
ich zwecks "Blutauffrischung" von anderen M�venhaltern ggf. zukaufe.

Zweites Auswahlkriterium der Eier ist dann ihre Schalenqualit�t und Form und sicher
auch irgendwo Gr��e.
Ich w�rde intuitiv weder ein aus dem Rahmen fallendes, besonders gro�es Ei, noch ein besonders kleines EI unterschieben.

Was mir so dazu einf�llt, wenn ich zur�ck denke, war das dann wohl mein Gl�ck:

im ersten Jahr (also mit der ersten, gekauften Truppe) hatte ich immer wieder riesige Eier dazwischen - die hatten fast durchweg Doppeldotter - fanden meine EIerabnehmer immer toll.

Mit den Nachzuchten hatte ich das zum Gl�ck nie wieder.


....
Ich mache Dir einen Vorschlag. Ich wei� leider nicht, wo Du wohnst, aber vielleicht ist der Ort unseres Herbsttreffens (im Landkreis Rotenburg zwischen Bremen und Hamburg), auf dem die Tiere zur Zucht ausgew�hlt werden, ja f�r Dich erreichbar. Du bist herzlich eingeladen, dazu zu kommen und auch eigene Tiere zum Vergleich mitzubringen. Wenn Du Interesse hast, lass es mich wissen.
Michael

Vielen Dank f�r das Angebot :)
Der Ort ist problemlos erreichbar. (ich bin aus 25335 Raa-Besenbek).

Ich habe aber ein prinzipielles und emotionales Problem damit, Ausstellungen mit lebenden Kleintieren zu besuchen.

Ich w�rde auch mit SIcherheit selbst keine H�hner zu so einer Veranstaltung bringen.

Ich w�rde - und da mag man mich f�r "romantisch" oder "weltfremd" halten - keinem meiner H�hner diese
Tortur zumuten.

Keines von ihnen w�re begeistert, in einen K�fig gesteckt und wie im Zoo begafft zu werden

und ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es anderen Kleintieren anders geht.

Sollte es Dich aber mal in die N�he des Kreises Pinneberg/Steinburg verschlagen, bist Du jederzeit
herzlich bei mir auf dem Hof willkommen, um die H�hner in ihrer gewohnten Umgebung kennenzulernen.

Bei der Gelegenheit k�nnen wir dann bei einem gem�tlichen Kaffee die obigen Meinungsverschiedenheiten
ja auch mal live austauschen :)

LG
Kirstin

Angie81

18.04.2015, 01:10

Ptrludwig, ich denke, Michael hat deinen Beitrag im Grunde schon beantwortet, ich m�chte dies aber noch erg�nzen:

Bei einer Rasse, die vom Aussterben bedroht ist, ist die Gefahr von Inzucht gro�. Man kann es sich schlicht nicht leisten, Tiere auszusondern, nur weil eines oder wenige Merkmale nicht gut ausgepr�gt sind. Darum m�ssen zun�chst Kompromisse eingegangen werden. Es geht ja gerade darum, schlussendlich beides zu f�rdern, Nutzwert und Ph�notyp. Wenn auch zun�chst das eine und dann erst das andere.
Wer Macht hat, tr�gt auch Verantwortung. Wer Tiere z�chtet, �bt Macht aus. Im Falle einer bedrohten Rasse ist dies nicht zuletzt auch Macht �ber die genetische Vielfalt auf unserem Planeten, �ber Brauchtumspflege und auch �ber die Lebens- und Ern�hrungsgrundlage unserer Kinder und Kindeskinder. Wer diese Verantwortung nicht bereit ist zu tragen, sollte sich eine andere Rasse aussuchen.
Nach anf�nglicher Entt�uschung habe z.B. ich mich durchaus gefangen und habe mich nicht abgewandt, sondern bin nun mehr denn je daran interssiert, der Rasse zu helfen.

Tanny, ich habe mir deinen verlinkten Beitrag (allerdings ohne den Rest des Themas) durchgelesen und finde ihn sehr gut. Meines Erachtens hast du Recht. Du machst dir offenbar dezidierte Gedanken um deine „Zuchtplanung“ und daher denke ich auch, dass man in deinem Fall durchaus von „gezielter Zucht“ sprechen kann, wenn auch mit tats�chlich leicht abweichenden Zielen.
Leider gibt es wohl daneben tats�chlich viele Hobbyhalter, f�r die der Begriff Vermehrung eher zutrifft. F�r den „Alltagsgebrauch“ kann ich daher auch die somit vereinfachende Darstellung von Michael gut akzeptieren. Wenn man deinen verlinkten Post liest, denke ich, dass du dich von Michaels Darstellung nicht unbedingt angesprochen f�hlen musst.
Meiner Meinung nach haben aber beide Zuchtziele und -formen ihre Berechntigung.

Schwer verst�ndlich finde ich �brigens folgende Aussage:
„artgerechtes Sozial- und Feindverhalten werden von den H�hnern nicht gelernt, sondern sind angeboren“
Mein erster Gedanke war „Was ist denn das f�r ein Quatsch? Kein Tier, das h�her entwickelt ist als eine Am�be, kommt aus, ohne angeborene Verhaltensweisen durch erlernte zu erg�nzen.“
Wenn man aber weiter denkt, fragt man sich doch, wie denn Tannys H�hner ihr Verhalten „normalisiert“ haben. So ganz ohne Vorbilder, die es ihnen h�tten „beibringen“ k�nnen.
Da komme ich zu dem Schluss, dass wohl doch die Grundlage schon in den Genen vorhanden war, und nur durch fehlende bzw. schlechte Umweltbedingungen unterdr�ckt war. (Beispiel: K�ken reagieren noch instinktiv auf Warnrufe erwachsener H�hner. Wenn auf diese Warnrufe keine Gefahr folgt, lernen sie, diese Warnrufe zu ignorieren.)
Im �brigen schlie�t Michaels Aussage nicht zwingend aus, dass die grundlegenden, angeborenen Verhaltensweisen in einer H�hnergruppe durch erlernte noch verfeinert werden.
Vielleicht ist diese Differenz zwischen Euch auch keine grundlegende, sondern lediglich der Tatsache geschuldet, dass niemand hier ein Buch schreiben kann…?

�brigens denke ich, dass h�ufige Doppeldotter auch Folge einer ebenso wenig w�nschenswerten St�rung und keineswegs normal sind…



Entscheidend ist ja, dass ICH mit meinen Ergebnissen zufrieden bin und dass jeder,
der seine Tiere/Bruteier etc. abgibt, mit offenen Karten spielt und entsprechende,
ehrliche Angaben macht - dann kann jeder f�r sich entscheiden,
welche Eigenschaften ihm wie wichtig sind :)


DAS w�rde ich allerdings 120%ig unterst�tzen...


Schwerere Eier liefern schwere K�ken, die fr�her die Geschlechtsreife und ein gr��eres K�rpergewicht bei Geschlechtsreife erreichen.

Noch vor wenigen Jahren h�tte ich darauf folgendes geantwortet:

Stimmt das tats�chlich? Denn wenn ich doch jahrelang nur Eier von Hennen verwernde, die bereits als einj�hrige 55g erreichten, so erscheint es doch nur logisch, dass auch deren Nachfahren 55g erreichen. Und zwar unabh�ngig davon, ob die Hennen nun einj�hrig waren (und das Ei somit 55g hatte) oder ob die Henne dreij�hrig war (und das Ei somit 75g hatte). Schlie�lich h�ngt doch die Vererbung der Eigr��e mit der genetischen Ausstattung der Henne zusammen.

Nun ist die Wissenschaft ja mittlerweile einen Schritt weiter, so einfach scheint das mit der Vererbung doch nicht zu sein. Hier ein interessanter Spiegel-Artikel dazu:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/epigenetik-muetter-koennen-erfahrungen-vererben-a-605447.html

Scheinbar k�nnen doch auf irgendeinem Wege Erfahrungen an die Nachkommen weiter gegeben werden.

Und – f�r uns jetzt interessant – es gab mal in irgendeiner Quarks & Co Sendung den Hinweis, dass �hnliches f�r uns Menschen gilt. M�tter, die in der Kriegszeit Nahrungsmangel erleiden mussten, hatten Kinder mit bestimmten Gen-Ver�nderungen, selbst wenn sie diese bekamen, als schon l�ngst wieder genug Nahrung verf�gbar war. Es gab leider nur wenige S�tze dazu und die entsprechende Sendung finde ich nicht mehr wieder…
Jedoch w�rde ich es nicht mehr v�llig ausschlie�en, dass die Erfahrung, von Geburt an (bzw. sogar noch vor dem Schl�pfen) Nahrung im �berfluss zu haben („gro�es Ei“), sich auf die Entwicklung und Eigenschaften (m�glicherweise Genetik?) der K�ken auswirken kann.




Es ist nun einmal so, dass die Eigr��e bei H�hnern ein stark erbliches Merkmal ist. D. h. aus kleinen Eiern werden mit gro�er Wahrscheinlichkeit Hennen schl�pfen, die wiederum kleine Eier legen und H�hne, die dies vererben.

[...]

Mit der Verbesserung der Legeleistung ist es �brigens sehr viel schwieriger, da diese nicht so direkt vererbt wird (d. h. aus Eiern von einer guten Legerin schl�pfen nicht unbedingt Hennen, die ebenfalls gut legen).


Vielleicht k�nnte uns hier ein „Profi“ kurz erkl�ren, wie denn die Eigr��e vererbt wird? Oder ist das zu schwierig, um es kurz zu fassen…?

Dem o.g. zitierten Satz widerspricht auch z.B. eine Passage in einem Buch, das ich mir nach Ernsts freundlichen Literaturhinweisen zugelegt habe. Ich darf das Buch “Nachfahren der Sprenkelh�hner Nordwesteuropas“ aus dem Verlagshaus Reutlingen von 1994 zitieren. Herr Adalbert Lewald schreibt dort in dem Kapitel �ber Ostfriesische M�wen und Zwerg-M�wen auf Seite 98: „Bei zu rascher Entwicklung der Hennen folgen schnell viele kleine Eier […]“ So oder �hnlich habe ich es auch schon hier im Forum gelesen und auch von einem erfahrenen Altz�chter geh�rt, der mir gerade deshalb vom (erhaltenden, nicht f�rdernden) Junghennenfutter abraten wollte, um einen schnellen Legebeginn zu erreichen.

K�nnte es eventuell sein, dass die Empfehlung, �ltere Hennen zur Zucht zu nutzen, besonders auch mit anderen Eigenschaften als nur dem Eigewicht zusammen h�ngt? Insbesondere wenn man nicht nur den Ph�notyp im Blick hat.

Mir erschlie�t sich �brigens nicht, wieso du unbedingt Einkreuzungen f�r notwendig h�ltst. Unterst�tzen w�rde ich das, wenn der Fortschritt kurzfristig sein soll. Aber ist es der Erhalt der Rassereinheit nicht vielleicht wert, darauf zu verzichten?

Viele Gr��e
Angie

PS: Auf der gleichen Seite ist �brigens zu lesen: „Bei den Eiern ist mit 200 St�ck zu rechnen, die ein Gewicht um die 56g auf die Waage bringen, und als sehr wohlschmeckend gelten.“ Es ist das Kapitel �ber „Rasse, Erscheinungsbild und Zuchtstand“, und nicht etwa das �ber W�nsche und Utopien.

PPS: Ein Treffen f�nde ich klasse. W�rde mich glatt beteiligen, wenn meine famili�re Situation das zulie�e...

Mathias

18.04.2015, 01:21

Leider komme ich aus technischen Gr�nden erst jetzt dazu mich wie angek�ndigt zu melden.

Vorab zu meiner Person: Ich komme aus einer der sch�nsten und geschichtstr�chtigsten Region in Deutschland - aus Ostwestfalen! Ich habe das Gl�ck, da� ich Hobby/privates Interesse und Beruf miteinander verbinden kann. Ich bin im Bereich Tierzucht t�tig, aber um das gleich vorab zu sagen, ich bin nicht bei einem gro�en Unternehmen t�tig, die weltweit ihre Kunden bedienen ;-)
Seit �ber 40 Jahren habe ich eigene Tierzuchterfahrung mit versch. Rassen und Arten und seit �ber 20 Jahren auch entsprechende berufliche Erfahrungen. Bei den H�hner z�chte ich z. B. seit �ber 30 Jahren die alte, urspr�nglich im Raum Herford und Bielefeld entstandene Rasse der Westf�lischen Totleger. Weitere Rassen waren/sind Kr�per, Bergische Schlotterk�mme, Lakenfelder, Ramelsloher und Ostfriesische M�wen. Ich bin auch in der organisierten Rassegefl�gelzucht - aber nicht nur - t�tig. Das mag als Vorinfo zu meinen Ausf�hrungen gen�gen und hilft vielleicht zum Verst�ndnis.

Da hier bislang eine F�lle von Fragen/Themen und Meinungen eingegagen sind, werde ich nur auszugsweise Anmerkungen machen, und verschiedene Themen versuchen in unterschiedlichen postings zu behandeln.

Einige Aspekte hat der Leiter des Zuchtringes f�r Ostfriesische M�wen ja bereits angesprochen. Ich m�chte das erg�nzen und teils erweitern.

In den postings hier geht es ja ziemlich - leider auch unqualifiziert, polemisch und teils fast dogmatisch - durcheinander; ich wei� garnicht wo ich anfangen soll?!
Nur mal ein Paar Beispiele:
Tiere aus kleinen Bruteiern haben mit dem Zuchtziel wenig zu tun (ptrludwig)
Angestrebte Standards des Zuchtringes verderben die Urspr�nglichkeit der Rasse (Tanny)
Ein Z�chter des Zuchtringes wird als Pfeife bezeichnet (Ernst)
Zuchtringe wollen moderne Standards erreichen (Tanny)
Gigantische Eier (55 g und mehr) (Tanny)
1 Handvoll Getreide im Sommer und 3-5 Handvoll im Winter auf 20 H�hner (Tanny)
Kein Zufutter bei K�ken aus Naturbrut (Tanny)

Ohne dies Aussagen jetzt zu werten; es hilft der Diskussion wenig, wenn hier so geschrieben wird. Gepr�gt sind manche postings von fachlicher Unkenntnis, mangelnder Kenntnis der tats�chlichen Gegebenheiten oder auch ausgesprochener Unh�flichkeit zu denen sich ge�u�ert wird.
Ich versuche hier in folgenden postings einfach einmal Fakten zusammenzutragen.

Viele Gr��e von Mathias

Mathias

18.04.2015, 01:22

Teil 1:
Ostfriesische M�wen sind eine zum Rassenblock der nordwesteurop�ischen H�hnerrassen geh�rende leichte und sehr bewegliche Rasse, die im 19. Jahrhundert auf der Basis heimischer Landh�hner in Nordwestdeutschland herausgez�chtet wurde. Verwandte Rassen sind die anderen zu den sogen. Sprenkelrassen - teils auch im weiteren Sinne - z�hlenden Rassen wie z. B. Campiner, Brakel, Westf�lische Totleger oder auch Lakenfelder. Ostfriesische M�wen waren - wie andere verwandte Rassen auch - Rassen, die in l�ndlicher Umgebung gehalten wurden. Das perfekte Huhn in vollkommener Sch�nheit stand damals nicht im Vordergrund. Typische Merkmale und Leistungseigenschaften in der jeweiligen Umwelt bestimmten die Rassen.
Die ersten Rassebeschreibungen sind �ber 130 Jahre alt, und haben seit den ersten Aufzeichnungen, wie diese Rasse aussehen soll - einschlie�lich Eigenschaften, Leistungen, usw. - nahezu keine �nderung erfahren. Das damals als Rassebeschreibung, sp�ter als Musterbeschreibung, und heute als Standard beschriebene Zuchtziel ist nahezu nicht ver�ndert worden. �brigens eine der wenigen Rassen, f�r die das gilt! Von daher ist eine Bezeichnung "moderner Standard" faktisch falsch. Durch die starke Dominanz und Popularit�t von Neuimporten, wie z. B. der heutigen Italiener und damals als Livorner bezeichneten Rassen wurden einheimische Landhuhnrassen ab ca. 1890 deutlich zur�ckgedr�ngt. Ab etwa 1920 erfolgte eine Aufteilung der Rassen in anerkannte Wirtschaftsrassen und die sogen. Sportzucht. Unter Letzterer verstand man die heutige Rassegefl�gelzucht, die u. a. bis in die heutige Zeit durch ein recht intensives Ausstellungswesen gekennzeichnet ist. Bis weit in die 1980er Jahre hatten auch die Ostfriesischen M�wen mit wenig Interesse an ihrer Rasse zu k�mpfen, wenn man Vergleiche zu solch popul�ren Rassen wie z. B. Italiener oder Wyandotten zieht. Die Fokussierung auf Zwergrassen war ebenso von Bedeutung. Eine Welle bzgl. der Erhaltung alter einheimischer Rassen begann zum Ende der 1980er Jahre. Dabei konnte als Ressource nur auf die Tiere zur�ckgegriffen werden, die in kleinen Best�nden die Z�suren zwischen 1930 und 1980 �berstanden hatten. Durch Aktivit�ten von NGO�s wie z. B. der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gef�hrdeter Haustierrassen (GEH) entwickelte sich parallel zu der im BDRG organisierten Rassegefl�gelzucht auch die Schiene der Erhaltung von alten einheimischen Gefl�gelrassen auf Arche-H�fen, in Zuchtringen und in entsprechenden landwirtschaftlichen Betrieben. Dabei stand nicht explizit ein sch�nes Huhn im Fokus, sondern die Erhaltung und Nutzung im gro�en Rahmen einer genetischen Ressource - ohne hier jetzt alle Teilaspekte aufzuzeigen - die explizit die Nutzung im l�ndlichen Raum in allen Eigenschaften zumindestens gleichwertig wichtet. Dabei mu� hier die Rasse nat�rlich als Ostfriesische M�we zu erkennen sein. Eine Zucht ohne Kenntnis des Zuchtzieles, wobei teils noch nicht einmal die Rassebeschreibung bekannt ist, bzw. in dokumentierter Form vorliegt, hilft hier nicht weiter und ist aus Sicht ernsthafter Z�chter nicht akzeptabel. Wie soll ich eine Rasse z�chten und erhalten, wenn ich nicht wei� wie sie aussehen soll, und welche Eigenschaften sie haben soll, bzw. wie diese Rasse vor �ber 130 Jahren beschrieben wurde? Ich habe in den letzten Jahren den Zuchtring f�r Ostfriesische M�wen unterst�tzt, in dem ich dort im Rahmen des Hahnentausches - der zentralen Veranstaltung - die Tierbewertung durchgef�hrt habe. Es werden dabei 2 H�hne (1 zur Reserve) aus der Nachzucht eines Z�chters ausgesucht, die an den ihm nachgeordneten Z�chter weitergegeben werden. Diese Tiere - auch die Hennen - werden nach einem Punkteschema bewertet, da� die Aspekte des Standards - sprich der Rassebeschreibung - ber�cksichtigt. Die dar�ber hinausgehende Selektion - im eigenen Bestand zu Hause - bleibt jedem Z�chter selbst �berlassen. Diese Zusammenkunft - und zus�tzlich ein weiteres Treffen im Winter - dient dem Erfahrungsaustausch und der Z�chterschulung! Die ersten Ausgangstiere f�r den seit weit �ber 10 Jahren t�tigen Zuchtring kamen fast ausschlie�lich aus dem Bestand von seierzeit aktiven Rassegefl�gelz�chtern, und in wenigen F�llen aus Best�nden landwirtschaftlicher Betriebe in Ostfriesland. Im Laufe der letzten Jahre ist hier die Tierqualit�t in allen Aspekten deutlich besser geworden, und es ist im Durchschnitt kein Unterschied zwischen Tieren aus dem Zuchtring oder aus der BDRG-Zucht zu erkenen, zumal es hier bei den Z�chtern des Zuchtringes gemeinsame Schnittmengen gibt.

Teil 2 folgt morgen.

Viele Gr��e von Mathias

Tanny

18.04.2015, 12:25

Hallo allerseits,

:) mannomann, Ihr habt Euch hier ja die halbe Nacht um die Ohren gehauen ;)

Weil das Zitieren (zumindest bei mir - vielleicht bin ich zu doof) immer so kompliziert ist,
gehe ich mal ohne Zitate auf einige Sachen ein:

@ Angie
Danke f�r Deine Ausf�hrungen - ich kann ihnen im gro�en und ganzen gut zustimmen :)

Zum Thema Verhalten "angeboren oder erlernt" habe ich es hier �hnlich erlebt, wie DU es einsch�tzt.

Ich bin aufgrund meiner Beobachtungen zu dem Schluss gekommen, dass es bei H�hnern nicht anders ist,
als bei allen anderen in Sozialverb�nden lebenden Lebewesen in der Natur:

Die Anlagen f�r bestimmte Verhaltensweisen sind tief verankert vorhanden.
Durch die Haltung allerdings, verlernen die Tiere zunehmend, bestimmte Instinkte
zu beachten.

Das muss erst neu "erlernt" werden.

kurzegefasste Beispiele:

von meiner ersten (gekauften) Truppe:
Jungh�hner, die beim Z�chter im Br�ter geschl�pft, dann von dort in eine Strohbox unter
W�rmelampe gesetzt und sp�ter in eine Voliere umgezogen wurden - alles gleichaltrige
Tiere ohne "�ltere Anleitung"
habe ich, nachdem die H�hner endlich gelernt hatten, �berhaupt den Stall zu verlassen (nach einem
knappen halben Jahr), im folgenden halben Jahr 2 Hennen drau�en, tags�ber an Bodenr�uber verloren.

Jedes mal konnte ich direkt als Folge starke Ver�nderungen im Verhalten drau�en bei dem Rest der Truppe
beobachten.

Au�erdem sind die Tiere nicht zuverl�ssig mit EInbruch der D�mmerung in den Stall gegangen.
Immer wieder habe ich abends einzelne Tiere mit der Taschenlampe stundenlang suchen m�ssen.

Irgendwann habe ich es aufgegeben und mir gesagt: dann lernt ihr es auf die harte Tour.
Mit der D�mmerung geht das Fenster zu und wer nicht da ist, muss drau�en �bernachten und
hat das Risiko, dass sie gefressen wird.

Ich habe noch eine Henne dadurch verloren - die anderen haben es gelernt.
Seither gehen alle H�hner absolut zuverl�ssig rein und ich habe seither kein Huhn mehr - weder tags�ber
noch sonst wie an Luft- oder Bodenr�uber verloren.

Etwa parallel zu meinen rigorosen Ausperrmethoden konnte ich beobachten, dass die Gruppe begann, mehr
zusammen zu bleiben und als Gruppe zu agieren - zuvor liegen Hennen und Hahn immer ziemlich unabh�ngig und
getrennt voneinander, teilweise einzeln durch die Gegend.

Meine erste Bruthenne "wusste" nicht, wie man br�tet, oder sich um die Jungtiere richtig k�mmert.
Ihre erste Brut ging wegen �berhitzung in die Hose.
Ich habe ihr dann, als ich das erkannt habe, neue Eier untergeschoben (sie hat damals also praktisch 40 Tage gebr�tet) und sie t�glich 2 x vom Nest genommen und raus geschickt.

Als sie im Folgejahr br�tete, war das alles ohne Hilfe m�glich und ihre Nachzucht hat sofort richtig gebr�tet und gef�hrt.

3. Beispiel: im letzten Jahr war ich aus verschiedenen Gr�nden gezwungen, einen gro�en Teil der Nachzucht
im Br�ter an- oder ganz auszubr�ten.

Ich kann noch heute, bei den ausgewachsenen Tieren einen deutlichen Verhaltensunterschied feststellen zwischen denen, die von der Henne komplett ausgebr�tet wurden, denen, die nur unter der Henne geschl�pft sind und denen, die ich ohne Glucke aber von Anfang an in der H�hnerschar (mit Freilauf und allem) aufziehen musste.

Die "normalsten" H�hner sind jene, die komplett von der Henne erbr�tet wurden.

Ich folgere aus diesen Beobachtungen, dass es bei H�hnern �hnlich ist, wie z.B. auch bei uns Menschen:
das EMbryo nimmt im Ei bereits vieles wahr und wird schon dort beeinflusst.
(was mich nicht wundert, wenn ich sehe und h�re, wie liebevoll die Glucke ihre Eier immer
dreht und mit den Eiern "redet").

Last not least beobachte ich, dass es einen wesentlichen Unterschied im gesamten Sozialverhalten
ausmacht, ob die Tiere in einer "Mehrgenerationengruppe" aufwachsen und leben oder ob sie
lediglich relativ gleichaltrig sind.

Mein nicht mehr befruchtungsf�higer Althahn (mein erster Hahn) l�uft immer noch mit und nimmt
sehr wichtige soziale Aufgaben wahr - besonders bei der "Erziehung" der Jungh�hne - bei den Hennen
geschieht das durch die Althennen.

...soweit nur mal kurz umrissen ein paar Beispiele, die eigentlich viel komplexerer Beschreibungen bed�rften :)

Bzgl. Deiner Ausf�hrungen zur Eigr��e und der Verbindung Nahrungsmangel - diesen
Ansatz fand ich sehr interessant und ich glaube, dass Du da Recht hast.
Zus�tzlich kam mir aber der Gedanke, dass es vermutlich ebenso sch�dlich sein k�nnte,
wenn die Eier durch zu hochgepowerte Nahrung quasi aus �berern�hrung stammen.
Ich k�nnte mir vorstellen, dass extrem hochgef�tterte Eier zwar gr��er sind, dass
sie aber nicht unbedingt die ges�nderen H�hner hervorbringen.

Wie gesagt, das ist nur eine Vermutung - ein Gedankenspiel.

In anderen Bereich der Natur und auch wieder bei uns Menschen k�nnen wir ja durchaus
beobachten, dass nicht nur Unterern�hrung schwache Nachkommen hervorbringt, sondern auch
�berern�hrung h�ufig zu geschw�chten, anf�lligeren oder gar degenerierten Nachkommen f�hrt.

@Mathias
Deinen Post 32 h�ttest Du Dir vielleicht lieber sparen sollen.
Aus dem Zusammenhang gerissene Zitate verkn�pft mit
pauschalen "Unh�flichkeits- und Dummheitsvorw�rfen" bringen
keine Diskussion voran und treten h�chstens den anderen
Diskussionsteilnehmern auf die F��e.

Vielen Dank aber f�r Deinen sachlichen, informativen und ausf�hrlichen Post Nr 33 :)

Nochmal @Angie und @all
Angie, Du schreibst im PPS, dass Du interesse an "so einem Treffen" h�ttest.

Ich f�nde es auch sehr interessant - zumal ich diese H�hnerrasse wirklich sehr liebe und insofern
immer an einem Austausch von Gedanken, Wissen und Erfahrungen interessiert bin und es aber so
im I-Net nahezu unm�glich ist, ohne, wie Du es schon sagtes: "ein Buch zu schreiben" alles
richtig zum Ausdruck zu bringen.

Aus diesem Grunde h�tte ich einen Vorschlag zu machen:

wir k�nnten uns - also alle, die an dieser Diskussion und einem Erfahrungsaustausch
rund um die Ostfriesische M�ve" interessiert sind, ja mal treffen.

Ich lade Euch (ohne Begleitung lebender H�hner ;) ) bei Interesse herzlich zu einem
gem�tlichen Kaffee- und/oder Grillnachmittag
zu mir auf den Hof ein.

Falls jemand eine weitere Anreise hat, w�re hier auch eine �bernachtung nach Absprache m�glich.

Wir m�ssten dann nur einen gemeinsamen Termin finden :)

LG
Kirstin

Welche hühnerrasse wird am ältesten?

Bei den Bergischen Krähern handelt es sich um die älteste deutsche Hühnerrasse. Erste Hinweise auf diese alte Hühnerrasse lassen sich bereits im Jahr 1200 n. Chr. finden.

Wie groß ist eine Ostfriesische Möwe?

Das Gewicht des Hahnes beträgt 2,25 bis 3 kg, das der Henne 1,75 bis 2,5 kg. Verbreitung: Das Hauptverbreitungsgebiet ist Ost- und Westfriesland, es dehnt sich bis nach Westfalen aus.

Was gibt es alles für hühnerrassen?

Liste von Hühnerrassen.

Welche Hühner sind am besten für Anfänger?

Diese zehn Hühnerrassen eignen sich gut für Anfänger.
1 | 10 Araucana: Sie legen im Jahr etwa 180 Eier mit grünlicher Schale. ... .
2 | 10 Barnevelder: Sie legen im Jahr rund 180 braune Eier. ... .
3 | 10 Bielefelder Kennhuhn: Hennen dieser neuen Rasse legen jährlich rund 200 weiße Eier..