Wer wird der nächste amerikanische Präsident?

Ron DeSantis, der republikanische Gouverneur Floridas, könnte der nächste US-Präsident werden.

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump (76) und der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis (43) haben viele Gemeinsamkeiten: Beide leben in Florida, beide wettern gegen «linke Eliten», «Gender-Wahnsinn» und die Corona-Politik. DeSantis E-Mails an Parteispender sind gespickt mit Beleidigungen in Trump-Manier und ziehen über «Lockdown-Libs» und «Faucismus» her.

Doch wie «Spiegel» schreibt, unterscheidet die beiden vor allem eins: DeSantis sei Trump mit Gehirn. Dadurch sei der Politiker viel gefährlicher als Trump und mache dem 45. Präsidenten den Platz als 47. Präsident der USA streitig.

Im Gegensatz zu vielen anderen Republikanern, die als mögliche Kandidaten für die Wahlen 2024 genannt werden, hat er gute Chancen, gegen Trump zu gewinnen. Doch wer ist dieser Mann, der nicht nur Florida, sondern bald wohl auch das ganze Land begeistern könnte?

Gouverneur wird mit Viktor Orbán verglichen

Aufgewachsen an Floridas Westküste besuchte der konservative Politiker die Bibelschule, spielte Baseball, studierte in Yale und Harvard, trat in die Marine ein, arbeitete als Militärjurist im umstrittenen US-amerikanischen Terrorlager Guantanamo Bay und beriet im Irakkrieg die Navy Seals, wie der «Spiegel» berichtet.

Schon früh in seiner politischen Karriere kandidierte er fürs US-Repräsentantenhaus, «um Barack Obama zu stoppen», wie er sagte. Im Kongress angekommen gründete DeSantis den «Freedom Caucus», die rechtspopulistische Fraktion, die Obama im Zusammenhang mit dessen Patientenschutzes «Obamacare» blockierte.

«DeathSantis» – so beschimpften die Demokraten ihn, als er sich immer wieder gegen die Corona-Massnahmen aufbäumte. Als der aktuelle Präsident Joe Biden (79) an Covid-19 erkrankte, wünschte er ihm gute Genesung und «den Vereinigten Staaten gute Genesung von Joe Biden».

Zuletzt sorgte sein «Don't say gay»-Gesetz für einen demokratischen Aufschrei. Es verbietet die Erwähnung von Gender-Themen an Kindergärten und Grundschulen; schwule, lesbische oder trans Lehrkräfte können gefeuert werden, wenn sie darüber reden. Experten vergleichen DeSantis mit dem ungarischen Präsidenten Viktor Orbán (59). Dieser gilt als homophob und rassistisch, auch er erliess ein strenges LGBTQ-Gesetz.

DeSantis verwandelt Swing State in Red State

De Sanis will der nächste Präsident der Vereinigten Staaten werden. Die Erfolgsaussichten sind gut. Von seiner Partei wird er bereits gefeiert.

Kein Wunder: Als Gouverneur von Florida setzt er in die Tat um, worüber andere nur reden. Kulturkriege um Sex, Gender und die ganz generelle «linksradikale Ideologie»; keine Corona-Massnahmen, sondern ein Verbot von Impfpässen; die erste «Wahlpolizei» Amerikas; niedrige Arbeitslosigkeit und niedrige Steuern.

Er selbst ist sich sicher: «Viele Amerikaner fliehen vor den Demokraten – nach Florida.» Dieses Mantra wiederholt er im Kampf um den Wohnsitz im Weissen Haus immer und immer wieder, in Schulen, auf Polizeiposten und an Parteitagen. «Wir sind der freieste Staat Amerikas», hämmert er mit nasaler Stimme in die Köpfe seiner potenziellen Wählerinnen und Wähler.

«Wir sind dankbar, dass wir in Florida leben», wird Bildungsminister Manny Diaz (67) in der Zeitung zitiert. Als Republikaner mag das stimmen. Unter DeSantis ist der traditionelle Swing State deutlich nach rechts gerutscht, 2020 ging der Staat überraschend klar an Trump. Seither sind erstmals mehr Republikaner als Demokraten registriert.

Trump begeistert: «Ein wahrer Kämpfer!»

Sogar Trump zeigte sich begeistert von seinem stärksten Konkurrenten. Zumindest 2018, als DeSantis als Gouverneur von Florida kandidierte – und gewann. «Ein wahrer Kämpfer!», twitterte der damalige US-Präsident.

Wie der umstrittene Ex-Präsident jetzt zu seinem aussichtsreichsten Rivalen steht, ist unklar. Allzu glücklich kann er aber wohl nicht sein, denn: Auch wenn Trump weiterhin als Favorit unter den Republikanern gilt, ist seine Stellung nicht mehr so unangefochten wie einst. (chs)

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    Midterm Elections – Zwischenwahlen in den USA 2022Am 8. November 2022 finden die Zwischenwahlen in den USA statt, auch Midterm Elections genannt. Wer und wie wird gewählt? Wie zufrieden ist man in den USA mit Präsident Joe Biden? Und was bedeuten die Zwischenwahlen für die US-Politik? (Foto: unsplash.com | Andy Feliciotti // Grafik: Adode Stock)

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    Amtseinführung von Präsident Joe BidenJoe Biden wurde am 20.01.2021 in Washington als 46. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt und tritt die Nachfolge von Donald Trump an. Was sagte er in seiner Rede zur Amtseinführung (Joe Biden leistet den Amtseid. Foto: Wikimedia, Sgt. Charlotte Carulli, public domain (gemeinfrei))?

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    Chronologie nach der US-WahlAm 20. Januar 2021 endete die Präsidentschaft von Donald Trump und Joe Biden zog als neuer Präsident ins Weiße Haus ein. Was passierte in den Wochen zwischen dem Wahltag am 3. November 2020 und der Amtseinführung? Eine Chronologie der wichtigsten Ereignisse (Weißes Haus bei Nacht. Foto: unsplash.com/Tabrez Syed).

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    Die USA im Wahljahr 2020"Nie waren die Vereinigten Staaten von Amerika so gespalten wie heute!" Ein Satz, den man immer wieder hört, und der vor allem auf die jetzt fast vierjährige Präsidentschaft von Donald Trump gemünzt ist. Doch stimmt das überhaupt? Eine Einschätzung von Arthur Landwehr, USA-Korrespondent im ARD-Hörfunkstudio Washington (Foto: unsplash.com/Kari Sullivan).

Wie wird man Präsident*in? Wer darf wählen? Und warum wird immer dienstags gewählt? Die wichtigsten Fragen & Antworten zu den US-Wahlen. weiter

Die am 3. November 2020 stattgefundenden Präsidentschaftswahlen in den USA sind das Thema in einer Ausgabe der Zeitschrift "Politik & Unterricht". Unter anderem mit Material zum Parteien- und Wahlsystem und den beiden Kandidaten Trump und Biden.
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Veranstaltungsreihe im Oktober & November 2022 vor Ort und online

Das Carl-Schurz-Haus (CSH) in Freiburg beschäftigt sich in seiner „Transatlantic Tuesday“-Reihe vorwiegend mit den bevorstehenden Midterm Elections in den USA im November 2022. Die innenpolitischen Herausforderungen der regierenden Demokraten und die wahrscheinlichen Sitzverluste im Senat und Repräsentantenhaus werden Präsident Biden das Regieren erschweren. Zu diesen und damit verbundenen Herausforderungen werden Expertinnen und Experten sprechen. Die Midterms werden zudem live im CSH übertragen und mit einer großen „Election Night“ begangen.

Immer dienstags: 25. Oktober 2022, 19.15 Uhr | 8. November 2022, 20 Uhr | 15. November 2022, 18 Uhr | 22. November 2022, 19 Uhr | 29. November 2022, 20 Uhr

Weitere Infos

Donnerstag, 10. November 2022, 17:15 Uhr | online

Nach zwei Jahren Präsidentschaft stehen Joe Biden und seine Regierung bei den Midterm Elections das erste Mal auf dem Prüfstand der Wählerinnen und Wähler. Deutliche Einbußen für die Demokraten sind sehr wahrscheinlich und die hauchdünne Mehrheit, die Biden momentan im Kongress hält, könnte danach passé sein. Was bedeutet das für die zweite Hälfte seiner Amtszeit? Und welche Rolle spielt der immer stärker werdende weibliche Teil der Republikaner in der Zukunft der USA?

Die Online-Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Amerikanischen Institut Tübingen, dem Frauenbuchladen Thalestris und dem baf e. V statt.  

Weitere Informationen

Unsere Außenstelle Freiburg veranstaltet rund um die Midterm Elections Veranstaltungen für Schulklassen im Regierungsbezirk Freiburg:

  • Web-Talk „Der Härtetest für Joe Biden“ für Schulklassen ab Klasse 10 am Mittwoch, 26. Oktober 2022, 10:30 bis 11:30 Uhr, online via Zoom | Infos & Anmeldung
  • Zwischenwahlen in den USA in englischer Sprache einfach erklärt ab Klassenstufe 10 nach Vereinbarung im Zeitraum vom 17. Oktober bis 4. November 2022 | Infos & Anmeldung

Joe Biden ist neuer Präsident der Vereinigten Staaten. Wie haben die US-Amerikaner*innen gewählt? Welche Wählergruppen haben wie abgestimmt? Und wer holte die Mehrheit im Kongress?
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Corona-Pandemie, Gesundheitsversorgung, Klimapolitik: Im Wahlkampf hat Joe Biden von der Demokratischen Partei zu vielen Politikfeldern seine Positionen erläutert. Was sind seine Vorhaben?
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Am 3. November 2020 wurden auch alle 435 Abgeordnete im Repräsentantenhaus und im Senat 35 der Senator*innen neu gewählt. Wie laufen die Kongresswahlen ab?
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Einige Tage war nicht klar, wer die Wahl vom 3. November 2020 gewonnen hat und neuer Präsident der Vereinigten Staaten wird. Wie funktioniert das amerikanische Wahlsystem? Was sind Wahlleute und Swing States?
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Corona, Rassismus, Arbeitslosigkeit. Die Liste der schwierigen Themen auf der Agenda der neuen US-Regierung sind lang. Ende April sind 100 Tage vergangen und wir wagten eine erste Bilanz: Wie konnte sich der neue US-Präsident bisher schlagen? Abgesehen von einem bislang noch nie da gewesenen Wahlverlauf, hat der letzte Wahlkampf und sein Ausgang deutlich gezeigt, wie tief gespalten die Vereinigten Staaten tatsächlich sind. Wie steht es um die Zukunft der Vereinten Staaten von Amerika, ihrem Stellenwert in der Welt und den transatlantischen Beziehungen im Allgemeinen? Online-Vortrag von Prof. Dr. Christian Lammert, FU Berlin.
Programm (PDF)

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Die digitale Wahlnacht fand in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Amerikanischen Institut Tübingen, den Stadtwerken Tübingen und der Kreissparkasse Tübingen statt. Hier in voller Länge.

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Die LpB veranstaltete in Kooperation mit dem Deutsch-Amerikanischen Zentrum zur Wahlnacht eine Election Night mit vielfältigem Programm. Hier können Sie die Veranstaltung in voller Länge noch einmal ansehen.

www.electionnight.de

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Die LpB-Außenstelle in Freiburg veranstaltete in Kooperation mit dem SWR zur Wahlnacht eine Election Night mit vielfältigem Programm. Hier können Sie die Veranstaltung in voller Länge noch einmal ansehen.

Weitere Informationen

Die am 3. November 2020 stattgefundenen Wahlen in den USA sind das Thema in einer Ausgabe der Zeitschrift "Politik & Unterricht". Im Mittelpunkt des bilingualen Hefts steht die Wahl des US-Präsidenten.
Neben den Grundzügen des US-amerikanischen Parteien- und Wahlsystems geht es in den vier Bausteinen des Hefts auch um die wichtigsten Themen des Wahlkampfs und um die beiden aussichtsreichsten Kandidaten – dem amtierenden Präsidenten Donald J. Trump und seinen Herausforderer Joe Biden von der Demokratischen Partei.
Außerdem bieten die Materialien die Möglichkeiten, sich mit den deutsch-amerikanischen Beziehungen, den unterschiedlichen Positionen der beiden großen Parteien, Demokraten und Republikanern, sowie eine Bilanz der Präsidentschaft von Donald J. Trump seit 2017 zu befassen.
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der Landeszentrale für politische Bildung

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Was wird 2022 in USA gewählt?

Bei den Wahlen zum Senat der Vereinigten Staaten 2022 am 8. November 2022 – Dienstag nach dem ersten Montag im November – soll über die Zusammensetzung der oberen Kammer des Kongresses der Vereinigten Staaten abgestimmt werden.

Wann ist die nächste Präsidentenwahl in den USA?

Seit 1845, als der Kongress der USA für das gesamte Gebiet der damals 28 Staaten einen einheitlichen Termin festlegte, wird immer am Dienstag nach dem ersten Montag im November des jeweiligen Wahljahres gewählt. Frühestmöglicher Termin ist damit der 2. November und der späteste der 8. November.

Wer war der längste Präsident der USA?

Als Präsidentschaftskandidat seiner Partei bei der Wahl von 1932 besiegte er den Amtsinhaber Herbert Hoover. Nach seiner ersten Amtszeit wurde er 1936, 1940 und 1944 wiedergewählt – er ist damit der einzige US-Präsident, der länger als zwei Wahlperioden amtierte.

Welcher US

Roosevelt. 1940 wurde Franklin D. Roosevelt als erster für eine dritte Amtsperiode zum Präsidenten gewählt.