Wie kommt es zu einem Kaliummangel?

Um Kaliummangel vorzubeugen, sollten Sie kaliumreiche Lebensmittel wie Kohl, Hülsenfrüchte und Avocado in Ihre Ernährung integrieren.

Bei gesunden Menschen wird der Kaliumspiegel vom Körper genau geregelt. Die benötigte Menge des wichtigen Elements wird aus der täglichen Nahrung gezogen und was zu viel ist einfach ausgeschieden. Nichtsdestotrotz kann aus diversen Gründen ein Kaliummangel (Hypokaliämie) entstehen. Welche Ursachen einem Kaliummangel zugrunde liegen, wie Sie ihn erkennen und behandeln können, lesen Sie hier. Und: Welche Lebensmittel reich an Kalium sind. 

Inhaltsverzeichnis

  • Was ist Kalium?
  • Wofür braucht der Körper Kalium?
  • Wie äußert sich Kaliummangel?
  • Was kann Kaliummangel auslösen?
  • Folgen von Kaliummangel
  • Kaliummangel durch die Ernährung vorbeugen
  • Lebensmittel mit Kalium
  • Zubereitung von kaliumreichen Lebensmitteln

  • Was ist Kalium?
  • Wofür braucht der Körper Kalium?
  • Wie äußert sich Kaliummangel?
  • Was kann Kaliummangel auslösen?
  • Folgen von Kaliummangel
  • Kaliummangel durch die Ernährung vorbeugen
  • Lebensmittel mit Kalium
  • Zubereitung von kaliumreichen Lebensmitteln
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Was ist Kalium?

Kalium ist ein lebensnotwendiges Mengenelement im Körper. Gemeinsam mit Natrium und Chlorid gehört es zu den wichtigsten Elektrolyten des menschlichen Organismus. Rund 98 Prozent des körpereigenen Kaliums befinden sich innerhalb der Zellen, vor allem in denen der Muskulatur, der Rest ist im extrazellulären Raum. Während der Großteil des Mineralstoffs in den Muskelzellen zum Einsatz kommt, sind geringe Kaliummengen auch in den Zellen von Leber, Knochen und den roten Blutkörperchen (Erythrozyten) zu finden.

Wofür braucht der Körper Kalium?

Kalium ist mitverantwortlich für die Aufrechterhaltung des osmotischen Drucks in den Zellen, die Elektro­lyt-Homöostase, und für die Regulierung des Säure-Basen-Haushalts. Zudem spielt das Element eine wichtige Rolle bei der Weiterleitung von Nervenimpulsen und beeinflusst dadurch die Muskelkontraktionen, Herzfunktion und Regulation des Blutdrucks. Folglich steuert Kalium in entscheidender Weise die Aktivität der Herzmuskelzellen.

Darüber hinaus stimuliert Kalium die Insulinausschüttung in den Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse. Als Cofaktor von Enzymen ist Kalium an der Bildung von Protein und Glykogen beteiligt und somit von großer Bedeutung für das Wachstum. Da Kalium für so viele Stoffwechsel- und Körperfunktionen mitverantwortlich ist, kann ein dauerhafter Kaliummangel weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden haben.

Wie äußert sich Kaliummangel?

Von einem Kaliummangel (Hypokaliämie) sprechen Ärzte, wenn der Kaliumspiegel im Blutserum unter den Normbereich absinkt. Um dies zu verhindern, sollten Sie Ihren Körper immer im Auge behalten und auf die typischen Symptome für ein Kaliumdefizit achten. Bei einem leichten bis mäßigen Kaliummangel sind folgende Anzeichen charakteristisch:

  • Müdigkeit

  • Appetitlosigkeit

  • Erhöhte Nervosität

  • Kopfschmerzen

  • Kreislaufprobleme 

  • Übelkeit

  • Verdauungsprobleme

  • Darmträgheit

  • Hauttrockenheit mit erhöhter Neigung zu Akne

  • Wundheilungsstörungen

Die Symptome eines Kaliummangels sind sehr allgemein und können daher auch auf andere Erkrankungen oder körperliche Beschwerden hinweisen. Sollten Sie eines oder mehrere der oben genannten Anzeichen bei sich beobachten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Dieser kann mittels eines einfachen Bluttests feststellen, ob eine Unterversorgung mit Kalium vorliegt.

Was kann Kaliummangel auslösen?

Mit einer gesunden, ausgewogenen Ernährung nehmen wir normalerweise genug Kalium auf. Trotzdem kann es vorkommen, dass der Körper nicht ausreichend mit dem Mineralstoff versorgt wird. Folgende Ursachen können dahinterstecken:

Verlust von Kalium über den Magen-Darm-Trakt

Eine häufige Ursache für einen Kaliummangel sind starke Kaliumverluste durch Erbrechen, chronischen Durchfall oder den übermäßigen Gebrauch von Abführmitteln (Laxanzien). Ebenso kann eine gestörte Kaliumaufnahme über den Darm einen Mangel begründen. Davon sind hauptsächlich Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder einer Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) betroffen.

Verlust von Kalium über die Niere

Bildet der Körper krankheitsbedingt zu viel Aldosteron oder Cortisol, wird Kalium vermehrt über die Nieren ausgeschieden. Man spricht dann von Hyperaldosteronismus (Conn-Syndrom) oder Hypercortisolismus. Bestimmte Medikamente können einen ähnlichen Effekt auf die Kaliumausscheidung über die Nieren haben. Dazu gehören harntreibende Medikamente (Diuretika), Glukokortikoide und Antibiotika. Eine Nierenschwäche kann ebenfalls zu einem ungewollten Kaliumverlust führen.

Kaliummangel durch Fehlernährung

Außerdem kann ein Kaliummangel als Folge von langanhaltender Unter- oder Mangelernährung auftreten. Davon sind insbesondere Menschen mit Magersucht (Anorexie) oder Essbrechsucht (Bulimie) betroffen. Darüber hinaus kann eine erhöhte Zufuhr von Salz für einen Kaliummangel verantwortlich sein. Bei einer stark salzhaltigen Ernährung erhöht sich die Natriumkonzentration im Blut. Dieses Zuviel an Natrium versucht der Körper über die Nieren auszuscheiden. Das geschieht allerdings nur in Kombination mit Kalium, sodass ein Kaliummangel die Folge ist.

Folgen von Kaliummangel

Ein ausgeprägter Kaliummangel kann mitunter lebensbedrohliche Konsequenzen haben. Dazu gehören: 

  • Herzrhythmusstörungen (Tachykardie, Extrasystolen, Vorhofflimmern, Kammerflimmern)

  • erhöhte Urinausscheidung (Polyurie) 

  • Muskelschwäche 

  • Muskelkrämpfe 

  • Lähmungserscheinungen

  • Wassereinlagerungen (Ödeme) im Gewebe

  • Darmverschluss, Darmlähmung (paralytischer Ileus)

  • Bewusstseinsstörungen

Im Bereich von Nerven und Muskulatur sind Kraftlosigkeit, Muskelschwäche und Muskelkrämpfe die ersten Anzeichen. Bei einem anhaltenden Kaliummangel steigern sich die Beschwerden bis hin zu Lähmungserscheinungen und Bewusstseinsstörungen. Auch das Herz-Kreislauf-System kann in Mitleidenschaft gezogen werden. Herzrhythmusstörungen sind für herzkranke Menschen besonders gefährlich. Zusätzlich leiden die Blutgefäße, was Atherosklerose begünstigt und folglich auch Alzheimer, Herzinfarkt und Schlaganfall auslösen kann.

Kaliummangel durch die Ernährung vorbeugen

Je nach Ausprägung des Kaliummangels reicht eine kaliumreiche Ernährung aus, um den körpereigenen Kaliumhaushalt wieder zu normalisieren. Genügt das nicht, können spezielle Kaliumpräparate eingesetzt werden. Diese sollten allerdings nicht ohne ärztliche Anweisung eingenommen werden. In besonders schweren Fällen wird Kalium mit Injektionslösungen verabreicht.

Bei gesunden Menschen wird ein Kaliumdefizit meist ohne Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel ausgeglichen. Dazu reicht eine frische, abwechslungsreiche Ernährung, in die gezielt kaliumhaltige Speisen integriert werden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. schätzt den durchschnittlichen Kaliumbedarf eines Erwachsenen auf 4000 Milligramm pro Tag. Kinder im Alter von zehn Jahren benötigen etwa die Hälfte. Bei stillenden Frauen steigt der tägliche Bedarf auf 4400 Milligramm Kalium an.

Lebensmittel mit Kalium

Gesunde kaliumreiche Lebensmittel sind zum Beispiel:

  • Bananen

  • Aprikosen

  • Himbeeren

  • Rhabarber

  • Avocado

  • Kohlgemüse (alle Sorten)

  • Kartoffeln

  • Karotten

  • Kohlrabi

  • Tomaten

  • Hülsenfrüchte 

  • Getreide: Dinkel, Roggen, Buchweizen

  • Nüsse: Haselnüsse, Cashewkerne, Erdnüsse, Mandeln

  • Bitterschokolade

Tipp: Besonders hoch ist der Kaliumgehalt in konzentrierten Lebensmitteln wie Tomatenmark, getrockneten Früchten, Gemüse- und Obstsäften.

Zubereitung von kaliumreichen Lebensmitteln

Kommt Kalium mit Wasser in Kontakt, verbindet es sich mit der Flüssigkeit. Das heißt: Wenn kaliumreiche Gemüsesorten zu lang in Wasser gelagert oder gekocht werden, löst sich das Kalium aus ihnen heraus. Die Folge ist, dass der Mineralstoff im Kochwasser zurückbleibt und den Körper gar nicht erst erreicht.

Daher gilt: Je weniger Wasser Sie zum Kochen verwenden, umso mehr Kalium und andere Nährstoffe bleiben in den Lebensmitteln. Essen Sie Gemüse wenn möglich roh oder blanchieren bzw. dünsten Sie es nur kurz und schonend. Kartoffeln und viele andere Gemüsesorten können auch im Backofen gebacken oder in der Pfanne angebraten werden. Wenn Sie kaliumreiche Lebensmittel in Wasser kochen, sollten Sie das nährstoffreiche Kochwasser zumindest weiterverwenden. Beim Kochen von Kartoffeln kann das mit Kalium angereicherte Kochwasser zum Beispiel als Basis für Brühen oder Suppen verwendet werden.

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Wie kommt es zu einem Kaliummangel?

13.01.2022

Palina Dautfest

Palina kann auf zwei Dinge niemals verzichten: Milchkaffee und gute Geschichten. Nachdem sie Medien und Kommunikation in Augsburg studierte, zog sie anschließend für ihre Redakteurs-Ausbildung nach München. Heute schreibt sie leidenschaftlich gern über Beauty, Lifestyle und Beziehungen.

Was raubt dem Körper Kalium?

Der Körper verliert übermäßig viel Kalium bei: regelmäßiger Einnahme von Abführmitteln. regelmäßiger Einnahme von Entwässerungstabletten. Erbrechen und Durchfall.

Was löst ein Kaliummangel aus?

Kalium ist maßgeblich an der Weiterleitung von Signalen an die Zellen beteiligt. Ein Mangel beispielsweise zu Herzrhythmusstörungen, Muskelschwäche (Paresen) und verminderten Reflexen führen. Betroffene können auch unter Müdigkeit, Verstopfung oder vermehrter Urinausscheidung (Polyurie) leiden.

Kann Stress Kaliummangel auslösen?

_ Manche Patienten nehmen sich Stress im wahrsten Sinne des Wortes zu Herzen: Unter Anspannung schüttet die Nebennierenrinde Cortisol aus, dadurch steigt der Aldosteronspiegel, und es wird vermehrt Kalium und Magnesium ausgeschieden.

Was verhindert die Aufnahme von Kalium?

Die intestinale (darmbezogene) Aufnahme von Kalium ist weitestgehend unabhängig von der oral zugeführten Menge und liegt im Durchschnitt zwischen 70 und 130 mmol/Tag [5, 6]. Ein Mangel an Magnesium vermindert die Kaliumresorption [6, 31].