Wie lange habt ihr metformin genommen bis ihr schwanger wurdet

Hallo ich wollte fragen ob jemand von euch durch das metformin schwanger geworden ist, und ob das eventuell mehrmals geklappt hat

Ich wurde einmal schwanger durch das metforminaber hatte leider einen spät abort in der 22 ssw und jetzt weiß ich nicht ob mir das metformin wieder helfen wird ich habe pco und ich weiß das es sehr schwer ist überhaupt damit schwanger zu werden

Bitte macht mir Mut und teilt mir eure Erfahrungen mit metformin und wie lange ihr das nehmen musstet ob auch noch in der ss ??
Und ob ihr schon mehrere Kinder Dank metformin habt
ES WÜRDE MICH SEHR FREUEN WENN MIR JEMAND SCHREIBT UND MIT BISSCHEN MUT MACHT

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Der Wirkstoff Metformin gehört zu den oralen Diabetes-Medikamenten und wird bei Diabetes mellitus Typ 2 eingesetzt. Er ist einer der am längsten verwendeten und bestuntersuchten Wirkstoffe in der oralen Diabetes-Therapie. Metformin gilt allgemein als gut verträglich, kann aber Magen-Darm-Beschwerden verursachen, besonders zu Therapiebeginn. Hier lesen Sie alles Wichtige über die Wirkung von Metformin, Nebenwirkungen und Dosierung.

Artikelübersicht

Metformin

So wirkt Metformin

Metformin ist ein Blutzuckersenker. Seine genaue Wirkung sowie die Nebenwirkungen von Metformin ergeben sich aus einer Vielzahl von Effekten, die der Arzneistoff im Körper ausübt:

Nach einer kohlenhydratreichen Mahlzeit schüttet die Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin aus, um den Blutzuckerspiegel im Normbereich zu halten. Die in der Nahrung enthaltenen Zucker werden im Darm verdaut und in Form der Grundeinheit Glucose ins Blut aufgenommen.

Die im Blut zirkulierende Glucose gelangt durch das ausgeschüttete Insulin in die Zielzellen und steht dort zur Energiegewinnung bereit. Die Leber und Muskeln können überschüssige Glucose außerdem speichern und bei Bedarf wieder ins Blut abgeben. Zudem kann die Leber auch Glucose aus anderen Nährstoffen wie Fetten und Aminosäuren (Bausteine der Eiweiße) bilden.

Die wichtigste Metformin-Wirkung ist die Hemmung der Glucose-Neubildung in der Leber, wodurch die für Diabetes charakteristischen hohen Blutzuckerspiegel im nüchternen Zustand (basale Blutzuckerspiegel) vermieden werden.

Zusätzlich Wirkungen von Metformin: Es verzögert die Glucoseaufnahme im Darm, sodass der Blutzuckerspiegel nach Mahlzeiten (postprandialer Blutzuckerspiegel) weniger ansteigt, und steigert die Insulinsensitivität (d.h. Metformin sorgt dafür, dass die Zielzellen stärker auf Insulin ansprechen, was die Glucoseaufnahme in die Zellen verbessert).

Metformin wirkt zudem günstig auf den Fettstoffwechsel, weshalb es bevorzugt bei übergewichtigen Patienten Anwendung findet.

Aufnahme und Abbau

Nach oraler Einnahme (als Tablette oder Trinklösung) wird etwa die Hälfte bis zwei Drittel des Wirkstoffes ins Blut aufgenommen. Im Körper wird Metformin nicht verstoffwechselt. Etwa 6,5 Stunden nach der Einnahme ist der Wirkstoffe zur Hälfte über die Niere ausgeschieden.

Gleichmäßig hohe Wirkstoffspiegel im Körper stellen sich bei regelmäßiger Einnahme nach ein bis zwei Tagen ein.

Wann wird Metformin eingesetzt?

Der Wirkstoff Metformin ist für die Anwendung bei Menschen mit Typ-2-Diabetes zugelassen, wenn sich deren Blutzuckerspiegel durch eine Ernährungsumstellung und körperliche Aktivität nicht ausreichend senken lässt.

Außerhalb der zugelassenen Anwendungsgebiete (also "off-label") wird der Wirkstoff auch bei einem Diabetes-Vorstadium (Prädiabetes) und zum Teil bei Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) eingesetzt.

Normalerweise wird Metformin längerfristig eingenommen, um die Stoffwechselsituation positiv zu beeinflussen.

Metformin & Kinderwunsch bei polyzystischem Ovarialsyndrom

Das polyzystische Ovarialsyndrom (PCO) ist eine hormonelle Störung bei Frauen, die unter anderem zu Unfruchtbarkeit führen kann. Einige Studien und individuelle Therapieversuche zeigten, dass Metformin hier helfen kann.

Metformin kann die bei PCO oft vorliegende Insulinresistenz und krankhaft gesteigerte Testosteron-Produktion verbessern, was den Patientinnen ermöglicht, schwanger zu werden.

Die Anwendung von Metformin nach erfolgter Schwangerschaft wird individuell sehr unterschiedlich beurteilt und wird im Einzelfall vom behandelnden Arzt entschieden.

So wird Metformin angewendet

Der Wirkstoff Metformin wird als Einzel- oder Kombinationstherapie in Tablettenform angewendet. In Deutschland steht darüber hinaus eine Trinklösung zur Verfügung.

Üblicherweise werden zwei- bis dreimal täglich zu oder nach den Mahlzeiten 500 bis 850 Milligramm Metformin eingenommen. Nach 10 bis 15 Tagen beurteilt der behandelnde Arzt die Wirkung der Behandlung auf den Blutzuckerspiegel und erhöht, falls nötig, die Dosis. Dabei kann die Metformin-Dosierung maximal bis auf dreimal täglich 1000 Milligramm - entsprechend einer Tagesdosis von 3000 Milligramm - gesteigert werden.

Bei unzureichender Blutzuckersenkung, sehr hohen Blutzuckerwerten zu Beginn der Therapie oder Begleiterkrankungen (z.B. Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems oder der Nieren) wird Metformin mit weiteren Wirkstoffen kombiniert:

In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind Kombinationspräparate von Metformin mit folgenden anderen Blutzuckersenkern erhältlich: Pioglitazon, diversen Gliptinen (Hemmstoffe des Enzyms DPP4) und Gliflozinen (Hemmstoffe eines bestimmten Natrium-Glucose-Transporters in der Niere).

Auch die Kombination mit Insulin kann erwogen werden.

Welche Nebenwirkungen hat Metformin?

Nebenwirkungen durch Metformin treten meist zu Beginn der Therapie auf und bessern sich nach wenigen Tagen bis Wochen deutlich.

Sehr häufig (bei mehr als einem von zehn Patienten) treten Beschwerden im Verdauungstrakt auf wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen. Diese Nebenwirkungen können sich bessern, wenn Metformin zu den Mahlzeiten eingenommen wird. Der Verdauungstrakt wird dann weniger stark gereizt.

Häufig (bei jedem zehnten bis hundertsten Patienten) kommt es zu Geschmacksveränderungen (v.a. metallischer Geschmack). Diese haben keinen Krankheitswert, können aber sehr störend sein.

Sehr selten (bei weniger als einem von zehntausend Patienten) entwickelt sich die Nebenwirkung Laktatazidose. Hierbei kommt es zu einer Übersäuerung des Körpers durch Milchsäure, was bisher größtenteils bei Patienten mit Nierenleiden beobachtet wurde. Zeichen einer Metformin-Laktatazidose sind Muskelschmerzen, Unwohlsein, Bauchschmerzen, Schnappatmung und eine niedrige Körpertemperatur.

Bei Verdacht auf eine Laktatazidose sollten Sie umgehend einen Arzt verständigen!

Was ist bei der Einnahme von Metformin zu beachten?

Gegenanzeigen

Die Einnahme von Metformin ist kontraindiziert bei:

  • Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
  • Laktatazidose
  • schwerer Leber- und Nierenfunktionsstörung

Zwei Tage vor bis zwei Tage nach Operationen sowie für Röntgenuntersuchungen mit intravenöser Kontrastmittelgabe sollte mit der Einnahme von Metformin pausiert werden.

Wechselwirkungen

Nicht empfohlen wird die gleichzeitige Einnahme von Metformin und folgenden Medikamenten:

  • Blutzucker-beeinflussende Medikamente wie Glukokortikoide ("Kortison") und kreislaufanregende Mittel (Sympathomimetika)
  • bestimmte harntreibende Medikamente (v.a. Schleifendiuretika)

Außerdem empfehlen Experten, während der Therapie mit Metformin Alkohol zu meiden.

Altersbeschränkung

Metformin ist bei Kindern und Jugendlichen ab einem Alter von zehn Jahren zugelassen, gegebenenfalls in Kombination mit Insulin.

Schwangerschaft und Stillzeit

Mittel der Wahl zur Behandlung eines Diabetes während der Schwangerschaft ist Insulin. Metformin ist bei Schwangeren jedoch nicht absolut kontraindiziert - der behandelnde Arzt kann nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung den Wirkstoff auch einer Schwangeren verschreiben.

Unter Metformin darf uneingeschränkt gestillt werden.

So erhalten Sie Medikamente mit Metformin

Präparate mit Metformin sind in Deutschland, Österreich und der Schweiz in jeder Dosierung rezeptpflichtig und nur über die Apotheke zu beziehen.

Seit wann ist Metformin bekannt?

Die Klasse der Biguanide, der Metformin angehört, wurde chemisch einem Naturstoff der Geißraute (Galega officinalis) nachempfunden, welche seit langem in der volkstümlichen Medizin verwendet wird.

Im Jahr 1929 wurde erstmals entdeckt, dass man den Blutzuckerspiegel mit Metformin effektiv senken kann. Nachdem es jedoch etwa zeitgleich gelang, Insulin zu extrahieren, womit sich der Blutzucker noch viel besser beeinflussen lässt, wurde Metformin nicht weiter untersucht.

Erst in den 1950er Jahren kam das Interesse an Metformin wieder auf. Es folgten Studien am Menschen. Der Diabetologe Jean Stern veröffentlichte seine entsprechenden Untersuchungen 1957, woraufhin Metformin ab 1958 als Medikament in Großbritannien vertrieben wurde. In den USA wurde Metformin erst 1994 zugelassen.

Autoren- & Quelleninformationen

Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Autor:

Wie lange habt ihr metformin genommen bis ihr schwanger wurdet

Benjamin Clanner-Engelshofen

Benjamin Clanner-Engelshofen ist freier Autor in der NetDoktor-Medizinredaktion. Er studierte Biochemie und Pharmazie in München und Cambridge/Boston (USA) und merkte dabei früh, dass ihm die Schnittstelle zwischen Medizin und Naturwissenschaft besonders viel Spaß macht. Deshalb schloss er noch ein Studium der Humanmedizin an.

Quellen:

  • Aktories, K. et al.: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013.
  • Bailey, C. J. et al.: Metformin: its botanical background, in: Practical Diabetes International (2004), Ausgabe 21 (3), 115–117.
  • Geisslinger, G. et al.: Mutschler Arzneimittelwirkungen - Pharmakologie, Klinische Pharmakologie, Toxikologie, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 11. Auflage, 2020
  • Lord, J. M. et al.: Metformin in polycystic ovary syndrome: systematic review and meta-analysis. BMJ (2003), 327(7421), 951–953.
  • Natali, A. et. Ferrannini, E.: Effects of metformin and thiazolidinediones on suppression of hepatic glucose production and stimulation of glucose uptake in type 2 diabetes: a systematic review. Diabetologia (2006), 49(3), 434–441.
  • Pharmakovigilanz und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie der Charité-Universitätsmedizin Berlin: Metformin, unter: www.embryotox.de (Abruf: 04.06.2021)
  • Salpeter, S. R. et al.: Risk of fatal and nonfatal lactic acidosis with metformin use in type 2 diabetes mellitus: systematic review and meta-analysis. Archives of internal medicine (2003), 163(21), 2594–2602.

Wie lange dauert es bis man mit Metformin schwanger wird?

Merck hat die Zulassungserweiterung für Glucophage®, Glucophage XR® und Stagid® erhalten, sodass ab sofort Frauen die Metformin-haltigen Präparate während der gesamten Schwangerschaft – also vom Zeitpunkt der Empfängnis bis zur Geburt – anwenden können.

Werde ich mit Metformin schwanger?

Im Rahmen einer Kinderwunschbehandlung führt Metformin zu einer Normalisierung von Zyklusstörungen und einer deutlichen Erhöhung der Fruchtbarkeit. Anfängliche Nebenwirkungen einer Metformintherapie (Durchfall und Blähungen) werden durch eine einschleichende Therapie vermieden.

Wie lange dauert es bis Metformin bei PCO wirkt?

Rund die Hälfte der Patientinnen wies eine Reduktion des Gewichts und/oder Androgen-Werts auf. 82 von 108 Frauen führten die Therapie bis zum 6ten Monat vollständig durch, 53 bis zum 12ten Monat.

Kann Metformin Eisprung auslösen?

Metformin wird bei Menschen mit PCOS eingesetzt, um den Eisprung zu stimulieren (7, 13). Metformin hat den zusätzlichen Vorteil, dass es manchmal bei der Gewichtsabnahme hilft, es kann jedoch auch Bauchschmerzen und Durchfall verursachen (7). Clomifen und Letrozil sind Medikamente, die den Eisprung herbeiführen (13).