Wie lange halten sich gekochte nudeln

Bei der Frage nach der Haltbarkeit von Lebensmitteln scheiden sich die Geister. Beim Aufbewahren übrig gebliebener Speisen ist es nämlich letztendlich wie mit guten Vorsätzen: Der Wille ist da, nur bei der Umsetzung hapert es. Wer gekochte Lebensmittel zum späteren Verzehr ordentlich verpackt in den Kühlschrank stellt, hat das schöne Gefühl, etwas gegen Verschwendung und für mehr Nachhaltigkeit getan zu haben. Häufig folgt Tage später allerdings das schlechte Gewissen, wenn die Lebensmittel teilweise verschimmelt doch in den Müll wandern. (Lesen Sie auch: Resteverwertung – mit diesen tollen Gerichten lassen sich die Reste vom Vortag neu servieren) 

Haltbarkeit von Lebensmitteln: So lange sind gekochte Nudeln haltbar 

Besonders häufig fallen Reste bei Nudeln und Reis an. Leider lieben auch Bakterien die nahrhaften Kohlenhydrate und vermehren sich in Windeseile auf gekochter Pasta. Sie sollte deshalb höchstens zwei Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden, rät die Initiative "Zu gut für die Tonne" des Bundesernährungsministeriums. Die Nudelreste gehören laut den Experten gut verschlossen in das oberste Kühlschrankfach. 

Schon bei der Zubereitung kann man übrigens dafür sorgen, dass sich Spaghetti & Co. möglichst lange halten. Nudeln sollten nur bissfest gekocht werden und am besten zwei bis drei Stunden auf einem Backblech auskühlen, ehe sie in den Kühlschrank wandern, empfiehlt "Zu gut für die Tonne": "So bildet sich später kein Schwitzwasser, das die Pasta matschig macht."

Vorsicht bei gekochtem Reis

Bei Reis ist besondere Vorsicht geboten. An den Körnern haftet das Bakterium Bacillus cereus, das im Erdboden vorkommt. Die Keime bilden Giftstoffe, die zu Erbrechen und Durchfall führen können. Sie werden beim Kochen nicht abgetötet und vermehren sich anschließend explosionsartig. (Auch interessant: Diese Lebensmittel haben im Kühlschrank nichts zu suchen) 

Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt deshalb, warm gehaltenen Reis höchstens drei Stunden nach der Zubereitung zu verzehren. Ist das nicht geplant, sollte der Reis schnell in den Kühlschrank wandern und zum Verzehr erneut erhitzt werden. Mikrobiologe Lars Fieseler riet im Schweizer Sender SRF, Reis maximal zwei Tage lang aufzubewahren. 

Die Stärke in den Nudeln macht gekochte Spaghetti anfällig für Keime. Reste sollten im Kühlschrank nicht länger als drei Tage aufbewahrt werden.

Donnerstag, 18.04.2019, 19:17

„Die Pasta ist noch gut, die hab ich erst vor ein paar Tagen gemacht“ - viele glauben, dass ein Kühlschrank sauber ist und es Nudeln durchaus eine Woche darin aushalten. Warum das falsch ist:

Gekochte Nudeln halten sich im Kühlschrank nur drei bis vier Tage, Brat- und Pellkartoffeln maximal drei und zubereiteter Reis sogar nur zwei Tage. Durch die Stärke sind sie anfällig für Bakterien.

Ihre Sporen sind relativ hitzeresistent und lassen sich auch beim zweiten Aufwärmen nicht richtig abtöten, erklärt Prof. Dirk Bockmühl, Mikrobiologe an der Hochschule Rhein-Waal, in der Zeitschrift „Good Health“ (Ausgabe 4/2019).

Der Experte würde auch geöffnete Milch, egal ob Frischmilch oder H-Milch, nur drei bis vier Tage aufbewahren. Damit die Keime gar nicht erst in den Kühlschrank gelangen, sollten Gerichte direkt nach dem Abkühlen in den Kühlschrank, spätestens aber zwei Stunden nach dem Kochen. Sonst steige die Wahrscheinlichkeit, dass sich Bakterien schon rasant vermehrt haben. Als Faustregel für das Wiedererwärmen sollten Speisen immer auf 70 Grad für mindestens zwei Minuten erhitzt werden.

Bockmühl rät zudem, den Kühlschrank mindestens einmal im Monat mit Essigwasser oder einem normalen Reiniger auszuwischen.

Wie lange halten sich gekochte nudeln

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Literatur:

Dirk Bockmühl: Keim daheim - alles über Bakterien, Pilze und Viren, Droemer, 288 Seiten, 16,99 Euro, ISBN: 978-3426277591.

dpa

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Hamburg (dpa/tmn) - Gekochte Nudeln halten sich im Kühlschrank nur drei bis vier Tage, Brat- und Pellkartoffeln maximal drei und zubereiteter Reis sogar nur zwei Tage. Durch die Stärke sind sie anfällig für Bakterien.

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Hamburg (dpa/tmn) - Gekochte Nudeln halten sich im Kühlschrank nur drei bis vier Tage, Brat- und Pellkartoffeln maximal drei und zubereiteter Reis sogar nur zwei Tage. Durch die Stärke sind sie anfällig für Bakterien.

Ihre Sporen sind relativ hitzeresistent und lassen sich auch beim zweiten Aufwärmen nicht richtig abtöten, erklärt Prof. Dirk Bockmühl, Mikrobiologe an der Hochschule Rhein-Waal, in der Zeitschrift "Good Health" (Ausgabe 4/2019).

Der Experte würde auch geöffnete Milch, egal ob Frischmilch oder H-Milch, nur drei bis vier Tage aufbewahren. Damit die Keime gar nicht erst in den Kühlschrank gelangen, sollten Gerichte direkt nach dem Abkühlen in den Kühlschrank, spätestens aber zwei Stunden nach dem Kochen. Sonst steige die Wahrscheinlichkeit, dass sich Bakterien schon rasant vermehrt haben. Als Faustregel für das Wiedererwärmen sollten Speisen immer auf 70 Grad für mindestens zwei Minuten erhitzt werden.

Bockmühl rät zudem, den Kühlschrank mindestens einmal im Monat mit Essigwasser oder einem normalen Reiniger auszuwischen.

Literatur:

Dirk Bockmühl: Keim daheim - alles über Bakterien, Pilze und Viren, Droemer, 288 Seiten, 16,99 Euro, ISBN: 978-3426277591.