Lungenkrebs zählt zu den häufigsten bösartigen Erkrankungen in Deutschland. Die Diagnose wird oft erst in einem späten Stadium gestellt, da die ersten Anzeichen meist lange unentdeckt bleiben. Welche Symptome sind möglich und wie wirkt sich ein Lungenkarzinom auf die Lebenserwartung aus? Show
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
FAQ: Häufige Fragen zum Thema LungenkrebsWie hört sich Husten bei Lungenkrebs an? Grundsätzlich kann sowohl ein chronischer Husten als auch ein neu entstandener sowie ein plötzlich anders klingender Husten Anzeichen für Lungenkrebs sein. Jedoch ist Husten auch Symptom für andere Erkrankungen. Ärztlicher Rat ist deshalb immer angeraten, vor allem bei Raucher*innen und wenn es zu blutigem Auswurf kommt. Lungenkrebs: Gibt es Anzeichen an den Händen? Ja, Lungenkrebs kann sich auch mit Anzeichen an den Händen äußern. Mitunter sind sogenannte Trommelschlegelfinger aufgrund eines anhaltenden Sauerstoffmangels möglich. Dabei sind die Fingerspitzen rundlich und verdickt. Ist Lungenkrebs heilbar? Grundsätzlich ist Lungenkrebs heilbar. Wichtig ist jedoch, dass alle Krebszellen zerstört werden. Dabei gilt: Je früher der Krebs entdeckt und behandelt wird, desto eher ist Lungenkrebs auch heilbar. Lungenkrebs im ÜberblickAls Lungenkrebs bezeichnen Fachleute einen bösartigen Tumor, der aus den Schleimhautzellen der Bronchien oder den Zellen des Lungengewebes entstanden ist. Der medizinische Begriff lautet Lungenkarzinom oder auch Bronchialkarzinom. Lungenkrebs ist in Deutschland die häufigste Krebstodesursache bei Männern und die zweithäufigste bei Frauen. Jährlich erkranken in Deutschland rund 57.000 Menschen daran. Lungenkrebs tritt überwiegend zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr auf. Das mittlere Alter, in dem die Diagnose gestellt wird, liegt allerdings erst bei 69 Jahren. Lungenkrebs: Welche Symptome sind möglich?Die ersten Anzeichen für Lungenkrebs sind oft sehr unspezifisch und können beispielsweise ebenso bei einer normalen Erkältung auftreten. Daher wird ein Bronchialkarzinom oft erst spät entdeckt. Mögliche Symptome von Lungenkrebs sind:
Weitere Symptome im fortgeschrittenen StadiumIst der Lungenkrebs weiter fortgeschritten, können sich Metastasen (Tochtergeschwülste) bilden. Am häufigsten treten Metastasen an
Bei Tochtergeschwülsten im zentralen Nervensystem wie dem Gehirn kann es zu Nervenschädigungen kommen. Patient*innen entwickeln dann Symptome wie:
Außerdem geben einige Tumore Hormone ins Blut ab und beeinflussen dadurch den natürlichen Hormonhaushalt (paraneoplastische Syndrome). Husten, Gewichtsverlust, Luftnot oder Schmerzen in der Brust oder den Knochen. Alle öffnen Symptome bei Lungenkrebs: Husten, Gewichtverlust, LuftnotDamit sollten Sie zum Arzt gehen Husten, Gewichtsverlust, Luftnot oder Schmerzen in der Brust oder den Knochen können auf Lungenkrebs hinweisen. Ein Lungenkarzinom verursacht im frühen Stadium nur selten Beschwerden. Kleine Tumoren werden fast immer zufällig entdeckt, zum Beispiel bei einer Röntgenuntersuchung des Brustkorbs aus anderem Anlass. Umso wichtiger ist es, vor allem für Raucherinnen und Raucher, Symptome ernst zu nehmen und mit einem Arzt oder einer Ärztin zu besprechen, wenn die Beschwerden anhalten. Die Krankheitszeichen von Lungenkrebs sind oft nicht eindeutig. Hinter vielen Warnzeichen können Lungenkrebs oder andere schwerwiegende Lungenprobleme stehen, aber auch harmlosere Erkrankungen, etwa eine chronische Bronchitis. Die Angst vor Krebs sollte nicht verhindern, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen. Diese Symptome können auf Lungenkrebs hinweisen
Detailwissen: Beschwerden durch Metastasen und SyndromeWenn der Tumor sich über die Lunge hinaus ausgebreitet hat, können Metastasen die Symptome verursachen. Bei nicht wenigen Betroffenen sind diese Beschwerden sogar der erste Hinweis auf die Erkrankung:
Bei manchen Patienten sind sogenannte paraneoplastische Syndrome das erste Zeichen für Lungenkrebs: Dabei handelt es sich um Beschwerden, die nicht direkt durch das Tumorwachstum oder das Wachstum von Tumormetastasen ausgelöst werden. Ursache der Beschwerden sind vermutlich vom Tumor freigesetzte Hormone oder hormonähnliche Stoffe oder aber eine Immunreaktion des Körpers gegen den Tumor. Entsprechende Beschwerden treten vermutlich etwa bei 1 von 10 Patientinnen und Patienten mit einem kleinzelligen Lungenkarzinom auf. Die Beschwerden können für den Arzt wegweisend für die Diagnose sein. Zu den Symptomen eines paraneoplastischen Syndroms können zum Beispiel gehören:
Lungenkrebs-Früherkennung in DeutschlandWichtig zu wissen Bisher gibt es in Deutschland noch keine geregelte Früherkennung für Lungenkrebs. Wie bei vielen anderen Krebsarten gilt auch bei Lungenkrebs: Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto höher sind rein statistisch die Heilungschancen für Betroffene. Für die Früherkennung von Lungenkrebs infrage kommt eine strahlungsarme Computertomographie (Niedrigdosis-CT): Derzeit prüfen Experten, unter welchen Voraussetzungen in Deutschland eine Niedrigdosis-CT zur Lungenkrebs-Früherkennung angeboten werden kann. Sie wird sich voraussichtlich an beschwerdefreie starke Raucherinnen und Raucher in einem Alter zwischen 50 und höchstens 75 Jahren richten. Von anderen Verfahren zur Lungenkrebs-Früherkennung raten Fachleute hingegen ab: Dazu gehören das Röntgen des Brustraumes, eine mikroskopische Untersuchung von abgehustetem Schleim (Sputum), eine Lungenspiegelung oder die Bestimmung von Tumormarkern. Nutzen und Risiken der Niedrigdosis-CT zur Früherkennung von LungenkrebsEin Computertomograph nutzt Röntgenstrahlen, um ein Abbild des Körperinneren zu erzeugen. © Alejandro Camacho, ThinkstockSo läuft die Untersuchung ab: Bei der strahlungsarmen Computertomographie (Niedrigdosis-CT) werden mithilfe von Röntgenstrahlen Schnittbilder des Körpers erstellt. Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten. Auf den Schnittbildern suchen die Ärzte nach krebsverdächtigen Veränderungen in der Lunge. Die Strahlenbelastung ist bei der Niedrigdosis-CT im Vergleich zur normalen Computertomographie geringer: Sie beträgt nur etwa ein Fünftel bis ein Viertel der Dosis. Vorteile einer Lungenkrebs-Früherkennung mit Niedrigdosis-CT
Nachteile einer Lungenkrebs-Früherkennung mit Niedrigdosis-CT
Zum WeiterlesenInformationsblatt "Lungenkrebs-Früherkennung: Bislang nicht in Deutschland " (PDF) Quellen und Links für Interessierte und FachkreiseFragen zu Lungenkrebs? Wir sind für Sie da.Sie erreichen den Krebsinformationsdienst
krebsinformationsdienst.med: Service für Fachkreise aktuell – evidenzbasiert – unabhängig
Quellen zum Weiterlesen (Auswahl)Der Krebsinformationsdienst hat zur Erstellung des Textes im Wesentlichen auf die S3-Behandlungsleitlinie deutscher Fachgesellschaften zurückgegriffen. Weitere Quellen sind unter Lungenkrebs: Adressen, Broschüren, Fachliteratur aufgeführt. Wie macht sich Lungenkrebs am Anfang bemerkbar?Symptome bei Lungenkrebs: Husten, Gewichtverlust, Luftnot. Husten, Gewichtsverlust, Luftnot oder Schmerzen in der Brust oder den Knochen können auf Lungenkrebs hinweisen. Ein Lungenkarzinom verursacht im frühen Stadium nur selten Beschwerden.
Wo spürt man Lungenkrebs?Dauernde Schmerzen in der Brust und den Armen sind ein Hinweis auf Lungenkrebs in bereits fortgeschrittenem Stadium, wenn Tumore in den oberen Lungenspitzen die Nerven in der Umgebung zu reizen beginnen. Schwellungen an Armen, am Hals und im Gesicht treten auf, wenn Tumore eine Stauung in den Blutgefässen verursachen.
Wie kann ich feststellen ob ich Lungenkrebs habe?Zu den üblichen Untersuchungen bei Verdacht auf Lungenkrebs gehören: Laboruntersuchungen. Röntgenaufnahmen. Bronchoskopie.. Lungenfunktionsprüfung.. Magnetresonanztomographie.. PET-CT (Kombinierte Untersuchung aus Positronen-Emissions-Tomographie und Computertomographie). Mediastinoskopie.. Skelettszintigraphie.. Kann man beim Abhören erkennen ob man Lungenkrebs hat?Kann man beim Abhören Lungenkrebs erkennen? Nein, auf diese Art und Weise lässt sich ein Lungenkarzinom nicht diagnostizieren. Eine Veränderung des Atemgeräuschs kann jedoch Anlass zu weiterführenden Untersuchungen geben.
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