Wie viel Eis schmilzt pro Jahr in der Antarktis

Das ewige Eis ist nicht mehr ewig - es schmilzt. Die Statista-Grafik auf Basis von Daten des National Snow and Ice Data Center (NSIDC) zeigt die Flächenentwicklung von Arktis und Antarktis seit 1980. Die Eisfläche der Arktis ist demnach um rund 39 Prozent zurückgegangen, die der Antarktis um rund 6 Prozent. Laut Klimaexperten erwärmt sich die Arktis viel schneller als der Rest der Welt. Sie sei das Epizentrum des globalen Klimawandels, mit Erwärmungsraten, die mindestens beim Doppelten des globalen Erwärmungswerts liegen würden. Aber auch das Eis in der Antarktis schmilzt, zuletzt sogar auffallend schnell. Seit 2009 hat die Antarktis jährlich fast 252 Milliarden Tonnen Eis verloren. Zwischen 1979 und 1990 waren es noch 40 Milliarden Tonnen pro Jahr gewesen. Das NSIDC ist Teil des Instituts für Umweltforschung der Universität von Colorado in Boulder (CIRES) und kooperiert mit der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA).

Um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Arktis näher zu erforschen, ist heute das Forschungsschiff Polarstern zu einer großangelegten Expedition in die Region aufgebrochen. Die Polarstern wird sich ein ganzes Jahr mit dem arktischen Eis treiben lassen und mittels hunderter Messgeräte untersuchen, wie sich das Klima in der Arktis entwickelt.

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Satellitendaten: Wie das globale Schmelzen Fahrt aufnahm

Das Eis schmilzt - und es schmilzt immer schneller. Satellitendaten aus den 1990er Jahren bis heute geben einen globalen Überblick darüber, wie das Eis verschwindet.

Wie viel Eis schmilzt pro Jahr in der Antarktis

© Delpixart / Getty Images / iStock (Ausschnitt)

Das Eis an Nord- und Südpol sowie in Grönland schmilzt immer schneller: Waren es in den 1990er Jahren noch 0,8 Billionen Tonnen Eis, die jährlich ins Meer flossen, sind es 2017 schon 1,2 Billionen Tonnen. Das ist eines der Ergebnisse einer Studie, für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Satellitenbilder aus drei Jahrzehnten ausgewertet haben, um den weltweiten Eisverlust zu quantifizieren.

Für seinen Beitrag im Fachjournal »The Cryosphere« hat das Team um Thomas Slater vom Centre for Polar Observation and Modelling der University of Leeds mit Hilfe von Aufnahmen aus dem All ermittelt, wie groß die von Eis bedeckte Fläche jeweils war. Anschließend schätzte es mit Modellrechnungen die darin enthaltene Eismasse ab. So ergab sich unter anderem, dass die Gesamtmasse von Meer- und Gletschereis seit 1994 um 28 Billionen Tonnen geschrumpft ist. Davon entfallen 7,6 Billionen Tonnen auf das arktische Meereis und 6,5 Billionen Tonnen auf die Eisschelfs der Antarktis. Fast genauso viel Eis verloren die 215 000 Gletscher auf Nord- und Südhalbkugel. Die Eisschilde Grönlands und der Antarktis nehmen eine Mittelstellung ein mit 3,8 beziehungsweise 2,5 Billionen Tonnen. Das Meereis des Südpolarmeers hingegen hat den Daten zufolge nur etwas weniger als eine Billion Tonnen Eis verloren.

Laut Slater hat jede untersuchte Region an Eis verloren. Dass die Schmelze global immer mehr an Tempo gewinnt, gehe aber vor allem auf die Lage in den antarktischen und grönländischen Eisschilden zurück. Die Eisschilde würden derzeit den Worst-Case-Szenarien des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) folgen. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, hätte der dadurch ausgelöste Meeresspiegelanstieg bis Ende des Jahrhunderts schwer wiegende Folgen für die Küstenbewohner der Welt.

Weil sich der bislang größte Verlust im Meereis des Nord- und Südpolarmeers zeigte, sind die Auswirkungen auf den Meeresspiegel noch verhältnismäßig gering, denn dieses Eis trägt nicht direkt zum weltweiten Ansteigen des Meeresspiegels bei. Anders ist dies, wenn Eis schmilzt, das vorher auf der Landoberfläche aufgelegen hat, so wie das des antarktischen Eisschilds.

Wie viel Eis schmilzt pro Jahr in der Antarktis

Was schmilzt schneller Arktis oder Antarktis?

Der Klimawandel und die daraus folgende Erwärmung von Luft und Wasser lässt an den Polen das ewige Eis schmelzen - am Nordpol schneller als am Südpol. Trotzdem verursacht nur die Schmelze am Südpol einen Anstieg des Meeresspiegels - mit verheerenden Folgen.

Wann wird die Antarktis schmilzt?

Der Rekord vom 25. Februar 2022 sei schon der zweite starke Rückgang der Eisfläche in nur fünf Jahren, berichten chinesische Forschende der Sun Yat-sen Universität in Guangzhou und des Labors für südliche Marinekunde in Zhuhai im Journal "Advances in Atmospheric Sciences".

Wie oft war die Arktis eisfrei?

Unter der Leitung des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung ( AWI ), konnten Wissenschaftler belegen, dass die zentrale Arktis vor sechs bis zehn Millionen Jahren im Sommer vollkommen eisfrei und das Meer an seiner Oberfläche 4 bis 9 Grad Celsius warm war.

Wie viel Eis schmilzt am Nordpol?

Selbst pessimistische Prognosen zur Entwicklung des arktischen Packeises mussten jetzt korrigiert werden: Das Eis schmilzt so schnell, dass der Nordpol voraussichtlich nicht 2050, sondern schon ab 2035 im Sommer komplett eisfrei sein wird.