Der Gefahrenhinweis ist vergleichbar mit dem bisherigen R-Satz. Er besteht aus dem Buchstaben H und einer dreistelligen Zahl. An der ersten Ziffer kann man ablesen, zu welcher der drei großen Gefahrenklassen der Stoff gehört. Show
H2... Physikalische Gefahr Der Sicherheitshinweis ist vergleichbar mit dem bisherigen S-Satz. Er besteht aus dem Buchstaben P und einer dreistelligen Zahl. Die erste Ziffer hat dabei folgende Bedeutung: P1... Allgemeines Den H-Sätze sind bestimmte P-Sätze fest zugeordnet. Trägt ein Gefahrstoff mehrere H-Sätze, kann die Anzahl der Sicherheitshinweise sehr schnell auf über 10 verschiedene P-Sätze ansteigen. Der Abgebende hat aus den möglichen P-Sätzen die für den Endverbraucher erforderlichen auszuwählen. Insgesamt sollten nicht mehr als 6 P-Sätze auf einem Gefäß angebracht werden, es sei denn, das Gefährdungspotenzial des Stoffes erfordert dies. Das Abgabegefäß an den privaten Endverbraucher muss dabei stets mit einem P-Satz zur Entsorgung des Gefahrstoffs gekennzeichnet sein. Die Sorgfaltspflicht gebietet in diesem Fall ebenfalls die Kennzeichnung eines Gefahrstoffes mit den P-Sätzen P101 "Ist ärztlicher Rat erforderlich, Verpackung und Kennzeichnungsetikett bereithalten" sowie P102 "Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen". Eine Übersicht über alle Gefahrenklassen mit den dazugehörigen H- und P-Sätzen finden Sie oben rechts unter "Hilfestellung für die Kennzeichung" als Download. Wenn Du die Rückseite von Reinigungsmitteln anschaust, siehst Du darauf Symbole in roten Rauten oder orangen Kästchen. Meistens sind diese Gefahrensymbole beschriftet mit "Gefahr" oder "Achtung". Doch was genau bedeuten diese sogenannten GHS Symbole und wer legt fest, wie diese auszusehen haben? GHS – DefinitionGHS ist ein Akronym für Global harmonisiertes System zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien. Es beschreibt das durch die UN verordnete, weltweit einheitliche System zur Klassifizierung von Stoffen und Gemischen in Betracht auf ihr Gefahrenpotential. In der EU ist die GHS als die sogenannte CLP Verordnung (Classification, Labelling and Packaging) 2009 in Kraft getreten. Schritt für Schritt wurden dann die Gefahrensymbole (in orangenQuadraten) durch die Gefahrenpiktogramme (Symbol auf weißem Hintergrund in roter Raute), die R-Sätze durch die H-Sätze (Gefahrenhinweise) und die S-Sätze durch die P-Sätze (Sicherheitshinweise) ersetzt. GHS – Kennzeichnung und EinstufungNach der GHS-Verordnung werden Chemikalien in Gefahrenklassen eingeteilt, welche weiter in Gefahrenkategorien unterteilt sind. Diese Gefahren werden mit den Gefahrenpiktogrammen gekennzeichnet. Unter den Piktogrammen ist ein Signalwort verzeichnet. Zusätzlich findet man auf dem Kennzeichnungsetikett die H-Sätze (engl. hazard statements) und die P-Sätze (engl. precautionary statements). GHS – GefahrenklassenMit den Gefahrenklassen wird die Art der Gefahr, die von einem Stoff ausgeht, angegeben. Hierbei unterscheidet die GHS zwischen 28 Gefahrenklassen, die drei Gefahrengruppen zugeordnet sind:
Die jeweiligen Gefahrenklassen sind zusätzlich in Kategorien untergliedert, um den Schweregrad der Gefahr zu klassifizieren.
GHS – GefahrensymboleFast jeder Gefahrenklasse und Kategorie waren bis 2012 Gefahrensymbole zugeordnet. Mit der GHS-Verordnung wurden diese Gefahrensymbole durch Gefahrenpiktogramme ersetzt.
Dabei verwendet das GHS neun GHS-Gefahrenpiktogramme. Diese sind in der nachstehenden Tabelle gelistet.
GHS – Das SignalwortIn der GHS-Verordnung ist vorgegeben, dass Gefahrenpiktogramme immer mit einem Signalwort beschriftet werden. Dabei unterscheidet man nach der GHS zwischen zwei Signalwörtern, welche die Schwere der Gefahr kennzeichnen:
Das heißt, je nachdem, ob eine Chemikalie gefährlich oder weniger gefährlich ist, wird entweder "Gefahr" oder "Achtung" auf dem Kennzeichnungsetikett zu lesen sein. Auch wenn mehrere Piktogramme gelistet sind, ist stets nur eines dieser Signalwörter angegeben. Die H-Sätze nach GHSDie H-Sätze sind Gefahrenhinweise, die durch die GHS-Verordnung definiert sind. Sie enthalten die Information zur Art und zum Schweregrad der Gefahr, die von einem Stoff ausgeht. Bei diesen Hinweisen handelt es sich um einen dreistelligen Zahlencode, der auf ein H folgt. Jeder H-Satz hat nach der GHS eine eindeutig definierte Erläuterung. Die erste Ziffer kennzeichnet dabei die Gefahrengruppe:
H222: Extrem entzündbares Aerosol H311: Giftig bei Hautkontakt H410: Sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung H-Sätze werden auch kombiniert. Hierzu steht ein + zwischen den jeweils zutreffenden Gefahrenhinweisen: H300+H310+H330: Lebensgefahr beim Verschlucken, Hautkontakt oder Einatmen. Auf den Zahlencode der H3**-Sätze können Groß- oder Kleinbuchstaben, wie F/f und D/d, folgen. Dabei bedeuten die Großbuchstaben "kann" und die Kleinbuchstaben "kann vermutlich". H360F: kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen ⇿ H361f: kann vermutlich die Fruchtbarkeit beeinträchtigen H360D: kann das Kind im Mutterleib schädigen ⇿ H361d: kann vermutlich das Kind im Mutterleib schädigen Die P-Sätze nach GHSP-Sätze sind Sicherheitshinweise, die uns über den Umgang mit Chemikalien aufklären. Auch die P-Sätze sind durch das global harmonisierte System eindeutig definiert. Zum Beispiel, wie diese aufbewahrt oder entsorgt werden sollen. Genau wie die H-Sätze sind auch die P-Sätze dreistellige Zahlencodes, die hier auf ein P folgen. Die erste Ziffer steht für die Gruppe des Hinweises:
P102: Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen P271: Nur im Freien oder in gut belüfteten Räumen verwenden P362: kontaminierte Kleidung ausziehen P-Sätze werden ebenfalls mit einem + kombiniert. P301+P310: BEI VERSCHLUCKEN: Sofort GIFTINFORMATIONSZENTRUM/Arzt anrufen. P303+P361+P353: BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT (oder dem Haar): Alle kontaminierten Kleidungsstücke sofort ausziehen. Haut mit Wasser abwaschen/duschen. GHS ZusammenfassungDie GHS Verordnung erlaubt es, dass weltweit Chemikalien identisch eingestuft und gekennzeichnet werden. Das erleichtert zum Beispiel den internationalen Handel und sorgt für die Sicherheit von Mensch und Umwelt. Auf den Verpackungen muss hierzu ein Kennzeichnungsetikett angebracht werden. Dieses enthält ein oder mehrere Gefahrenpiktogramme und ein Signalwort. Darauf folgen aneinandergereiht die H-Sätze, gefolgt von den P-Sätzen. Hier siehst Du ein Muster eines Kennzeichnungsetiketts, welches die GHS Richtlinien erfüllt: Abbildung 12: Kennzeichnungetikett für Diethylzink Auf der linken Seite sind die Gefahrenpiktogramme GHS02, GHS05 und GHS09 mit dem Signalwort "Gefahr" verzeichnet. Auf der rechten Seite findet man die H- gefolgt von den P-Sätzen. GHS - Das Wichtigste
Nachweise
Wie viele Gefahrenklassen gibt es Gefahrstoffe?Der Umgang mit Gefahrgut wurde von den Vereinten Nationen in den Model Regulations der UN Recommendations on the Transport of Dangerous Goods, die derzeit in der Revision 20 (2017) gültig sind, festgelegt. Dazu gehört auch der Aufbau der Gefahrgutklassen. Die Einteilung erfolgt in 13 Gefahrenklassen.
Welche drei Gefahrenklassen gibt es?Physikalische Gefahren. a) Explosive Stoffe/Gemische und Erzeugnisse mit Explosivstoff. 2.1. b) Entzündbare Gase. 2.2. c) Aerosole. ... . Gesundheitsgefahren. a) Akute Toxizität (oral, dermal und inhalativ) 3.1. b) Ätz-/Reizwirkung auf die Haut. 3.2. c) ... . Umweltgefahren. Gewässergefährdend (akut und langfristig) 4.1.. Wie viele Gefahrenklassen muss ein Stoff zugeordnet sein?Die Einstufungen nach der europäischen Verordnung zur Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung, der sog. CLP-Verordnung ((EG)1272/2008) erfolgen in die 28 Gefahrenklassen, die in der Regel nach der Schwere der betreffenden Gefahr in Gefahrenkategorien unterteilt sind, sowie die Gefahrenhinweise, die H-Sätze.
Wie viele Gefahrensymbole gibt es?Die neun Gefahrenpiktogramme für die einzelnen Gefahrenklassen, Differenzierungen einer Gefahrenklasse und Gefahrenkategorien müssen den Bestimmungen des Anhangs V und von Anhang I Abschnitt 1.2 der CLP-Verordnung entsprechen.
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