Wie viele migranten leben in deutschland

Seit 2005 werden im Mikrozensus Personen nach ihrem Migrationshintergrund befragt. Eine Person hat nach der Definition des Statistischen Bundesamtes einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurde. Der dadurch definierte Personenkreis war bis 2017 nur alle vier Jahre im Mikrozensus durch zusätzliche Fragen vollständig erfassbar. In den Zwischenjahren wurde lediglich die „Bevölkerung mit Migrationshintergrund im engeren Sinne“ erfasst. Hierbei werden Personen, die aufgrund eigener Merkmale keinen Migrationshintergrund haben, jedoch Eltern haben, die ausländisch, eingebürgert, (Spät-)Aussiedler/in sind oder von einem deutschen Elternteil adoptiert wurden, nicht als Personen mit Migrationshintergrund identifiziert, wenn sie nicht mit ihren Eltern im gleichen Haushalt leben. Seit 2017 werden die Informationen auch zu nicht im Haushalt lebenden Eltern jährlich erhoben, wodurch die Bevölkerung mit Migrationshintergrund seitdem durchgehend als solche identifiziert werden kann. Aktuell besitzt rund jeder vierte in Deutschland lebende Einwohner einen Migrationshintergrund.

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Im Jahr 2021 lebten in Deutschland mehr als 22 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. Etwa die Hälfte hat die deutsche Staatsangehörigkeit. Wichtigste Herkunftsländer sind die Türkei, Polen, Russland und Kasachstan.

Wie viele migranten leben in deutschland

Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund ist zwischen 2005 und 2021 von 15,3 auf 22,3 Millionen gewachsen. Mehr als jeder vierte Einwohner Deutschlands hat heute einen Migrationshintergrund. Dazu zählen Personen, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren wurden. Fast 40 Prozent aller Menschen mit Migrationshintergrund sind in Deutschland geboren.

Für die meisten Personen mit Migrationshintergrund lässt sich das „Herkunftsland“ eindeutig bestimmen. Dafür wird bei Personen, die im Ausland geboren sind, ihr Geburtsstaat ausgewiesen. Bei Personen, die in Deutschland geboren sind, wird das Geburtsland der Eltern für die Zuordnung herangezogen. Nicht möglich ist die eindeutige Bestimmung der Herkunft für in Deutschland geborene Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit, deren Eltern unterschiedliche nichtdeutsche Geburtsländer haben.

Werden die Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion (unter anderem Russland, Kasachstan, Ukraine) zusammengefasst, stellen sie mit rund 3,5 Millionen Personen die größte Gruppe innerhalb der Bevölkerung mit Migrationshintergrund. Meist handelt es sich um Aussiedler oder Spätaussiedler und deren Nachkommen. Viele Menschen mit Migrationshintergrund sind zudem ehemalige Gastarbeiter oder stammen von ihnen ab. Unter den einzelnen Herkunftsländern kommt ein türkischer Migrationshintergrund am häufigsten vor, gefolgt von Polen.

Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund unterscheidet sich nach sozialstrukturellen Merkmalen deutlich von der ohne Migrationshintergrund. Die Menschen mit einem Migrationshintergrund sind im Durchschnitt 36 Jahre alt, ohne Migrationshintergrund haben sie ein durchschnittliches Alter von 47 Jahren. Sie sind häufiger ledig, leben in größeren Haushalten und haben öfter keinen schulischen oder beruflichen Bildungsabschluss. Menschen mit Migrationshintergrund wohnen vor allem in größeren Städten, während ihr Anteil an der Bevölkerung im ländlichen Raum gering ist.

Am 31. Dezember 2021 lebten rund 11,82 Millionen Ausländer in Deutschland. Für die Meisten davon ist kein Aufenthaltstitel notwendig, da sie als EU-Bürger das Recht auf Freizügigkeit nach EU-Recht genießen. Das Hauptherkunftsland dieser Ausländer ist die Türkei, 1,46 Millionen Türken hatten Ende 2021 ihren Hauptwohnsitz in Deutschland.

Was sind Ausländer?

Ausländer/innen sind Personen, die nicht Deutsche im Sinne des Artikels 116 Absatz 1 des Grundgesetzes sind. Dazu zählen auch Staatenlose und Personen mit ungeklärter Staatsangehörigkeit. Ausländer/innen gehören zu den Personen mit Migrationshintergrund. Sie können in Deutschland geboren oder Zugewanderte sein. Im Jahr 2020 betrug der Ausländeranteil in Deutschland ca. 13,1 Prozent.

Abgrenzung zu Personen mit Migrationshintergrund

Die Gruppe der Bevölkerung mit Migrationshintergrund umfasst mehr Personen, da Ausländer nur ein Teil diese Gruppe sind. Laut Definition des Statistischen Bundesamtes hat eine Person dann einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil die deutsche Staatsangehörigkeit nicht durch Geburt besitzt.

Im Einzelnen umfasst diese Definition folgende Personen:
1. zugewanderte und nicht zugewanderte Ausländer;
2. zugewanderte und nicht zugewanderte Eingebürgerte;
3. (Spät-)Aussiedler;
4. mit deutscher Staatsangehörigkeit geborene Nachkommen der drei zuvor genannten Gruppen.

Wie viele Ausländer leben in Deutschland 2022?

QuelleStatistisches Bundesamt (2022): Bevölkerung mit Migrationshintergrund - Ergebnisse des Mikrozensus 2021, S. 39f. Rund 11,8 Millionen von ihnen haben einen deutschen Pass. Etwa 10,6 Millionen sind Ausländerinnen und Ausländer.

Wie viele rein Deutsche gibt es noch in Deutschland?

Die Statistik zeigt die Anzahl der Deutschen mit und ohne Migrationshintergrund im Jahr 2021. Rund 11,76 Millionen Deutsche hatten im Jahr 2021 einen Migrationshintergrund im weiteren Sinne. Insgesamt hatte Deutschland im Jahr 2021 eine Bevölkerung von rund 81,88 Millionen Menschen in Privathaushalten.

Wie viel Prozent der deutschen Bevölkerung hat einen Migrationshintergrund?

Statistik 2019 Im Jahr 2019 hatten in Deutschland 26 % der Bevölkerung oder 21,2 Millionen Menschen einen Migrationshintergrund, was eine Steigerung von 2,1 % gegenüber dem Vorjahr bedeutet.

Wie hoch ist der Anteil von Ausländern in Deutschland?

Rund 10,6 Millionen Menschen in Deutschland hatten Ende 2020 keine deutsche Staatsangehörigkeit. Das entspricht einem Ausländeranteil von 13 Prozent an der Gesamtbevölkerung. Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund umfasst sogar fast 22 Millionen Menschen.