des weiteren, jedoch nicht unproblematisch: die darstellung der freier, insbesondere die des „günthers“. stotter-max gab es nur kurz im film, hier ausführlicher und sogar tatsachengetreu, da (geht es nach dem buch) sowohl christiane als auch detlef zeit mit ihm verbrachten. da lässt sich über den fakt hinwegsehen, dass er sie nicht mit heroin, sondern in bar bezahlte – im gegensatz zu günther, der die rolle des heinz aus dem buch einnimmt. das ist der problematische teil: gerade günther wird als eifer- und sehnsüchtiger pädophiler dargestellt, der sich die mädchen mit heroin gefügig machen will und gewalttätig wird, als er herausfindet, dass die erkauften mädchen sich auch über andere freier versorgen. bis es soweit kommt, schrammt seine darstellung durch fürsorge und die heiratsanträge gefährlich nahe an der grenze zum mitgefühl vorbei (und überschreitet am ende auch die zur fremdscham). Show der positive aspekt ist also der versuch, die längere spieldauer dafür zu nutzen, die geschichte nicht ausschließlich auf christiane, sondern auf das gefüge der clique und deren familiäres sowie das umfeld der freier zu fokussieren. ebenfalls gut: das misstrauen innerhalb der clique bekommt seinen raum und stimmt dadurch mit buch und film überein. negative aspekte es gibt also die ungenauigkeiten, die sich jedoch nicht kritisieren lassen, weil: siehe disclaimer zu beginn jeder folge. also weiter im dilemma, wenn dieser pfad für den rezensenten versperrt ist und die serie als eigenständiges werk gesehen werden muss. dann bleibt noch genug absurd-hanebüchenes: der dj des sounds scheint ein vielbeschäftigter mann zu sein. erst opfer von sexparties nach art der cosa nostra im wald verscharren, dann läuft babette / babsi ihm in dahlem fast vor’s auto, in dem sie direkt übernachten darf. in weiteren folgen himmelt sie ihn inner- und außerhalb des sounds an und sehnt sich nach dessen beachtung. ich habe das erst als eine art vaterersatz gesehen. aber da es mir gerne mal an interpretationsfähigkeiten mangelt, bin ich für die amazon-rezension dankbar, die ihn als personifizierten tod benannt hat. es mag aber auch diskutabel sein, ob es solche metaphorisch, beinahe märchenhaft aufgeladenen bilder wirklich braucht, was sowohl zur thematik und erst recht zum ausgangsmaterial für mich partout nicht passen will. dann noch die angedeutete hexenverbrennung von christianes tante auf dem land, die vielleicht die konservative strenge untermalen soll, aber für mich nicht zur handlung beiträgt und damit ein aus der luft gegriffenes schockelement bleibt. der momente zum stutzen damit jedoch nicht genug. auswahl: in all dem (besetzung, absurditäten, verklärende bilder, die sich nur dann etwas schockeffekt trauen, wenn es echt nicht mehr anders geht, aber auch dann nur in homöopathischen dosen) spiegelt sich das wider, unter dem die serie für mich zu leiden hat: sie nimmt die neuinterpretation in den fokus, verharrt dabei im szenenbild der 1970er/1980er mit der musik von heute, bleibt dabei also für mich inkohärent. über vielen szenen scheint der kelvin-filter aus instagram zu liegen, so dass ich bei den streifzügen der clique durch berlin schon darauf wartete, etwas wie „a chorus line“ oder wenigstens reminiszenzen an „saturday night fever“ zu sehen. wie hätte es besser laufen können? angesichts dieser beiden nicht mal zweistündigen filme ärgert es mich umso mehr, dass bei dieser serie trotz aller vermeintlichen neuanalysen des audiomaterials von den interviews sowie des buches das augenmerk auf die produktion leicht verdaulicher bilder gelegt worden ist. die kolportierte „inhaltliche neuinterpretation“ bedeutet für mich hier in so gut wie jeder hinsicht absurdes, verharmlosendes und im besten falle redundantes. alles wirft die frage auf, ob die produzent*innen dem amazon-publikum nicht mehr zumuten wollten. hat sich aber auch seit letzter woche erledigt, da der film zeitgleich zum serienstart ebenfalls für prime-kunden freigeschaltet worden ist. Welche Rolle spielt der DJ in Wir Kinder vom Bahnhof Zoo?In der Amazon-Serie „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ spielt Lea Drinda (18) die drogensüchtige Schülerin Babsi. Nicht nur wegen des Themas ist die Serie für sie besonders. Mit ihren 18 Jahren ist Lea Drinda das jüngste Mitglied der Schauspieler von „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“.
Warum Benno und nicht Detlef?► Stichwort Personen. Christianes Heroin-Freund heißt in der Serie nicht Detlef, sondern Benno. Auch die Vornamen von Christianes Eltern wurden aus Persönlichkeitsrechtsgründen zu Karin und Robert verändert.
Wie ist Babsi döge gestorben?19. Juli 1977Babette Döge / Sterbedatumnull
Was ist aus Stella geworden?Heute ist die 52-Jährige eine erfolgreiche Drehbuchautorin. 2001 bekam sie für das Skript zu der DDR-Punkgeschichte "Wie Feuer und Flamme" den Deutschen Filmpreis. Bei der diesjährigen Lola-Vergabe wurde das ebenfalls von ihr geschriebene Drama "Amelie rennt" als bester Kinderfilm ausgezeichnet.
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