Woher weiß ich ob ich vorbestraft bin?

Immanuel Albrecht wrote:

> Hallo,
> Ellen Fink <[email protected]> scribbled:

>>Thomas Hochstein wrote:
>>
>>
>>>>Und gerade diese Möglichkeit ist es, die mich erschreckt.
>>>>
>>>Mich nicht.
>>
>>Da sind wir eben unterschiedlicher Meinung - ich kenne genug Menschen,
>>die "Dreck am Stecken" haben und jetzt versuchen, ein vernünftiges
>>Leben zu führen. Aber durch Ansichten wie Deine, wird das ihnen sehr
>>erschwert.
>
> So traurig das auch sein mag, sie haben es sich selber zuzuschreiben. Wo
> kämen wir denn hin, wenn wir immer sagen würden 'Einmal ist keinmal!'? Dann

Natürlich hat jeder seine Straftaten selber zu verantworten. Dafür haben
die Leute ja auch ihre Strafe bekommen. Ob nun Gefängniss oder Geldbusse
bei geringeren Straftaten.


> würden das sicherlich auch viele Menschen erst einmal gehörig ausnutzen. Und
> das kann ja wohl nicht im Interesse der Allgemeinheit sein. Ich finde jeder
> sollte selbst entscheiden können, mit wem er es zu tun haben will. Soweit
> ich weiß wird ja ohnehin irgendwann einmal der Eintrag gelöscht, und dann
> sind sie sozusagen rehabilitiert.


Im Gedächtnis ihrer Umgebung sind sie aber leider damit durchaus nicht
rehabilitiert. Sie werden immer das "Stigma" einer Verurteilung tragen.
Und sei es nur nach Mundpropaganda im Dorf oder der Nachbarschaft. Stell
Dir folgendes Szenario vor: Ein Mensch, der wegen Diebstahls verurteilt
wurde, rettet ein Kind vor dem Ertrinken. Zeitgleich oder kurz davor,
ist auch egal, findet jemand in so einer öffentlichen Datei eben diesen
Menschen mit seiner Vorstrafe. Welches Ereignis meinst Du, wird jetzt im
Gedächtnis der Umgebung bleiben? Die Rettung oder die Vorstrafe? Was,
meinst Du, werden die Menschen auch nach 10 Jahren als erstes denken,
wenn sie diesen Namen hören? "Der Retter" oder "Der Dieb"? Das ist ein
lebenslanges Stigma, welches einfach nicht in unsere Gesellschaft
gehört. Und zwar, weil unsere Strafen zur Rehabilitierung und
Resozialisierung dienen sollen.


>>>>Jemanden "aus
>>>>seiner Umgebung entfernen", weil er nicht dem braven, ehrlichen
>>>>Bürgertum entspricht.
>>>>
>>>Och bitte, doch nicht diesen Betroffenheits-Kram. :-/
>>
>>Das ist kein Betroffenheitskram, sondern meine ehrliche Meinung.
>>Kannst Du den ersten biblischen Stein werfen? Oh - Du musst mir jetzt
>>nicht ehrlich antworten - aber suche einfach mal in Deinem Gedächtnis
>>- noch nie was getan, was unehrlich war?
>
> Also erstmal ist Ehebruch in Deutschland nicht strafbar, um mal bei deinem
> Jesus zu bleiben. Ich glaube nicht, dass Jesus jeden Straftäter


Es ging hier nicht um die spezielle Tat in der Bibel, sondern um das
Thema: "Wer ohne Sünde ist..." Wie viele Menschen haben - als Teenager
z.B. - schon mal geklaut? Nun - sie sind nicht alle erwischt worden oder
verurteilt worden - Glück für sie. Wie viele sind schon mal betrunken
oder angetrunken gefahren und wurden nicht erwischt - Glück für sie. Wie
viele haben schon mal jemand anderen beleidigt und sind nur nicht
angezeigt worden oder die StA hat wegen Geringfügigkeit eingestellt -
Glück für sie. Wie viele Fälle von leichter Körperverletzung wurden vor
dem Schiedsmann abgehandelt und der Täter gilt damit nicht als
vorbestraft - Glück für sie??

Mit der Forderung zu Dateien über Straftäter gehe ich jetzt auch noch
ein Stück weiter: _Jeder_ Mensch in Deutschland _muss_ sich einem
Lügendetektor-Test unterziehen. Und _jeder_, bei dem dadurch
herausgefunden wird, dass er _irgendwann_ in seinem Leben mal etwas
strafbares getan hat, kommt in diese Datei. Was nützt es denn sonst, zu
wissen, wer ein "böser Bube" ist, wenn nicht auch die erfasst werden,
die nur Glück hatten und nicht erwischt wurden? Bist Du Dir sicher, dass
nicht auch Du drinstehen würdest?


> rehabilitieren wollte, sondern eher die Verhältnismäßigkeit der Strafen in
> Frage stellte. Ein Mörder wäre gehenkt worden (von den Römern) und hätte
> damals nicht so viel Leiden müssen. Sicherlich hab ich schonmal gelogen oder
> was unehrliches getan - dagegen sagt ja niemand was - nur etwas strafbares,
> das habe ich noch nicht getan. Darum geht es schließlich, und nicht ob
> Ließchen Müller ein Flittchen ist.


Gekreuzigt - ist aber auch egal (ausser, dass er sogar sehr hätte leiden
müssen - so eine Kreuzigung ging nämlich zwar nicht mit Nägeln von
statten, dauerte dafür aber durchaus so seine Zeit).

Du hast also noch nie jemanden beleidigt (und wenn es nur ein "Du Arsch"
oder "Du hohle Nuss" oder ähnliches in einem Streit war)? Du hast - auch
als Teenager - noch nie im Laden was mitgehen lassen? Du hast Dich noch
nie - auch als Jugendlicher - geprügelt? Erstaunlich.. nach meiner
Schätzung dürfte es wohl keinen Menschen in Deutschland geben, der sich
nicht zumindest einer Beleidigung schon mal schuldig gemacht hat... und
das ist auch eine Straftat.


>>>Nicht weil derjenige nicht dem "braven, ehrlichen Bürgertum"
>>>entspricht, sondern aus der Befürchtung heraus, er (oder sie) werde
>>>sich an meinem Eigentum, meinem Leben oder meinen Kindern vergehen,
>>>je nachdem. - Ob diese Befürchtung begründet ist oder nicht, weiß man
>>>bekanntlich im Zweifel leider erst hinterher.
>>
>>Und deshalb möchtest Du jeden Menschen, der vielleicht nur einmal im
>>Leben einen Fehltritt begangen hat, stigmatisieren? In der gesamten
>>Nachbarschaft offenlegen, was und wann er etwas falsches gemacht hat?
>>Sorry - ich selber arbeite daran, Straftäter dingfest zu machen und
>>Straftaten zu verhüten - aber nicht mal ich würde soweit gehen...
>
> Hier wird gar keiner genagelt! Wenn die Menschen wöllten, dass ein
> einmaliger Fehltritt verziehen wird, dann können sie das doch tun. Es wird
> niemand daran gehindert. Wenn ich Kinder hätte, würde ich auch wissen
> wollen, ob mein Nachbar ein Kinderschänder ist oder nicht.


Ja - und was nützt es Dir dann? Was _willst_ Du dann tun?


>>Straftaten willst Du anfangen und bei welchen aufhören?
>>Kinderschänder? Vergewaltiger? Mörder? Räuber? Diebe? Oder vielleicht
>>möchten manche Leute auch gerne wissen, wer schon mal wegen Alkohol
>>am Steuer verknackt wurde - ist ja immerhin ein Gefährdungspotential -
>>er könnte ja wieder alkoholisiert fahren - das gefährdet die Menschen
>>in seiner Umgebung...
>
> Hassgefühle sind ja eben nicht verboten. Aber wer etwas verbotenes Tut, der
> muss auch mit _allen_ Konsequenzen rechnen und leben. Er hätte ja niemanden
> bestehlen müssen, oder deinen Nachbarn erschießen.


Man muss die Hassgefühle aber nicht auch noch fördern. In unserem
Strafgesetz gibt es vorgeschriebene Sühnen für Straftaten. Und die
werden durch die Richter dann "verteilt". Damit ist die Schuld der
Allgemeinheit gegenüber getilgt.

>>Erzähl doch mal, welche Straftaten für Dich "veröffentlichungswürdig"
>>sind und welche nicht? Weisst Du eigentlich, wie viele Menschen ich
>>jeden Arbeitstag treffe, die irgendeine Vorstrafe haben? Und das sind
>>z.B. ganz normale Verkehrsteilnehmer, die ich kontrolliere oder
>>Unfallbeteiligte.. nicht mal die harten Fälle...
>
> Alle, die verurteilt wurden. Die Schlüsse aus solch einem Zeugnis kann dann
> ja jeder selber ziehen. Und in dem Zeugnis steht ja auch nicht drinne: 'Hüte
> dich vor diesem Hütchenspieler!'.


Ehrlich - Du weisst doch ganz genau, dass der Mensch als einzelner
durchaus vernünftig mit so einer Datei umgehen _könnte_. Aber im "Mob",
am Stammtisch oder in der Hetze - wer tut das dann schon?


>>>ja akademisch sehr interessant sein (und ist im gerichtlichen
>>>Verfahren auch unabdingar, weil es da ja (primär) um die Schuld des
>>>Täters geht, für die neben dem Erfolg der Tat u.a. auch die
>>>Motivation relevant ist), aber wenn mich jemand überfallen hat, ist
>>>es mir persönlich gleich, warum.
>>
>>Aha - und Dir ist es vielleicht genau so egal, ob Dir das gleiche
>>passieren kann? Aber nein - das kann Dir ja nicht passieren... ;-)
>
> Dann bin ich aber selber Schuld! Wenn ich jemanden erschieße, dann kann ich
> auch nicht sagen, dass mich mein imaginärer Schwanz dazu verlitten hat. Der
> Mann ist tot - und von mir ging schon einmal eine Lebensgefahr aus. Bitte,
> das sollte jeder Wissen.


Es geht nicht um "erschießen" oder ähnliches. Es geht um auch "leichte"
Straftaten. Aber bleiben wir mal bei dem Beispiel - ist so gut wie jedes
andere. Du möchtest also quasi Dein Leben lang, egal wo Du in
Deutschland hinziehst, als "Mörder" gelten, weil jeder Deine Datei
gelesen hat?

Und von dem Beispiel ab: Dabei musst Du noch nicht mal jemanden
erschossen haben. Stellen wir uns einen von Dir verursachten
Verkehrsunfall aus, bei dem ein Kind (jaja, ich weiss - Kinder sind
immer gnädige Beispiele - aber gerade bei Kindern kocht ja nun
logischerweise die Volksseele höher) zu Tode gekommen ist. Schwupps,
landest Du vor Gericht zumindest wegen fahrlässiger Körperverletzung mit
Todesfolge. Und Du meinst _wirklich_, dass Deine zukünftige Umgebung
verantwortungsvoll damit umgeht? Oder meinst Du nicht, dass sie genau
das lesen: "Kind tot - Du schuld". Du würdest vielleicht fortan als
derjenige gelten, der ein Kind umgebracht hat. Die Umstände würden
vielleicht am Anfang noch die Runde machen - aber das wird schnell
vergessen. Fortan bist Du nur noch derjenige, der ein Kind umgebracht
hat. Du bist dann ein Straftäter. Mal davon abgesehen, dass jeder, dem
so was schon mal passiert ist, ein Leben lang selber mit den
Schuldgefühlen leben muss und sich vielleicht ein ganzes Leben lang
genau das vorwirft, möchtest Du tatsächlich, dass die Umwelt Dir das
auch noch ein Leben lang vorwirft? Oder so lange umziehen und umziehen,
weil es Deiner Umgebung egal ist, _wie_ das Kind zu Tode gekommen ist
und sie nur verbreiten, _dass_ Du ein Kind getötet hast? Und das hört ja
noch nicht einmal dann auf, wenn Deine Straftat verjährt ist. Denn diese
Dateien werden zwar nicht auf den neuen CDs gepresst, aber wer hindert
Deine Umgebung daran, in alten CDs nachzusehen? Ich habe hier zu Hause
Telefonbuch-CDs von 1996 bis 2001.. und wer hindert mich daran, eine
Telefonnummer in einer CD von 1996 zu suchen?

Verstehst Du?


>>>Dann würde sich aus den Vorstrafen zumindest ergeben, ob der
>>>Betreffende regelmäßig alle paar Monate einmal verzweifelt ist. *g*
>>
>>Ach so - Du willst nicht nur die Person selber, sondern am Besten
>>direkt das ganze Vorstrafenregister?? Da sei hoffentlich der
>>Datenschutz vor.. haben bei Dir Straftäter überhaupt noch ein Recht
>>auf eine Privatsphäre??
>
> Wenn sie privat bleiben wollen, können sie sich ja selber ermorden.


Super-geiles Argument. Warum führen wir dann nicht direkt die
Todesstrafe für jede Straftat ein - dann müssen die Straftäter sich
nicht mehr um ihre Privatsphäre Gedanken machen..

<übertreib>
Ich bin übrigens dafür, in Deinem Schlafzimmer eine Kamera zu
installieren.. interessiert mich brennend, was für ein Sexualleben Du
hast. Und Deine Privatsphäre? Was interessiert mich die?


>>Nein - es geht mich nichts an. Willst Du einen Menschen jetzt schon
>>präventiv bestrafen? Dazu muss ich sagen, dass ich mich herzlich gut
>>zu wehren weiss - nicht nur, seitdem ich bei der Polizei bin, sondern
>>auch davor. Ein guter Rat übrigens an alle Frauen: besucht einen
>>Selbstverteidigungskurs - hilft nicht nur bei der Tat, sondern auch
>>davor, weil Täter selten selbstbewusste Frauen angreifen.
>>Aber zu wissen, dass in meiner Nachbarschaft jemand wohnt, der
>>vergewaltigt hat, was nutzt es mir? Ihn vergraulen? Irgendwo muss
>>dieser Mensch ja wohnen. Warum nicht hier? Hat er mir was getan?
>>Nein. Hat er seine Strafe verbüsst? Offensichtlich. Hat er weitere
>>Straftaten begangen? Offenbar nicht. Ich hab mit Straftätern schon
>>effektivere und bessere Gespräche geführt, als mit manchen
>>Hohlbirnen, die vordergründig eine "weisse Weste" haben, aber so
>>voller geistigem Schrott waren, dass ich ein Gespräch besser
>>vermieden habe...
>
> Nein, wenn er eine Vorstrafe hat, dann hat er ja schon was getan: Wieso also
> präventiv? Der Mann muss damit leben, war _seine_ Entscheidung. Du musst das


Doch präventiv. Denn seine Strafe hat er schon erhalten. Von einem
Gericht. Denn sonst wäre er nicht in der Datei. Somit ist seine Tat gesühnt.


> einfach mit als einen Teil der Strafe sehen, die er sich auflädt. Und wer
> sagt eigentlich, dass alle Menschen so negativ darauf reagieren? Das sie
> sich ihr Umfeld mit so einer Tat beschneiden, das haben sie sich selber
> zuzuschreiben, dennoch wird sie nicht gleich jeder dafür verurteilen. Das
> sollte jedem seine Entscheidung sein.


Die Strafen sind in Gesetzen geregelt. Darin steht übrigens nicht, dass
man einem Menschen ein Leben lang dafür bestrafen soll, weil er
vielleicht einmal was getan hat. Und Du weisst wahrscheinlich _sehr
genau_, dass zwar die meisten Menschen vernünftig mit diesen Dateien
umgehen würden, aber in der Gruppe schon mal zu Unvernunft neigen. Oder
zu Selbstjustiz. Könnte ja sein, dass es einigen nicht reicht, was der
Täter an Strafe vom Gericht bekommen hat. Mir selber passen so manche
Urteile auch nicht. Ich hätte vielleicht selber härter bestraft (im
Rahmen der Gesetze). Wie willst Du verhindern, dass diese Menschen
"Recht und Ordnung" selber in die Hand nehmen? Du weisst doch bestimmt,
dass es in Deutschland schon oft genug zu Fällen der Selbstjustiz
gekommen ist - auch, nachdem ein Täter seine gerichtliche Strafe
verbüsst hatte. Bei der Vorstellung, dies auch noch mit diesen Dateien
zu fördern, schaudert es mir.


>>Und sind es denn nicht Vorurteile? Wenn Du erfahren würdest, dass
>>jemand in Deiner Umgebung vergewaltigt wurde und ein Dir bekannter
>>ehemaliger Vergewaltiger in der Nähe wohnt - _wen_ würdest Du dann
>>als erstes verdächtigen? Bestimmt nicht Herrn "Weisse Weste", der es
>>in Wirklichkeit war, aber der bisher unbescholten ist...
>
> Arbeitet denn die Polizei nicht auch mit bekannten Straftätern in Dateien?


Ja - aber der Unterschied ist: wir _arbeiten_ damit. Wir haben den
Auftrag dafür. Auf der Straße bekomme ich ohne große Nachfrage auch nur
raus, _dass_ ein Mensch vorbestraft ist. Normalerweise nicht, weswegen.
Und alleine das schon ist der Grund, warum ich einen Menschen, der in so
einer Datei steht, nicht anders behandel als jemand, der _nicht_ in der
Datei steht. Kannst Du das für Dich und Deine Umwelt auch garantieren?


> Würde mich mal interessieren, wen ihr als erstes fragt, wenn ihr ein
> eindeutiges Tatschema habt, das auf einen früheren Täter hinweist? Und
> nocheinmal: der evtl. _dieses_ Mal zu Unrecht verdächtigte hat sich diese
> Verdächtigung selber zuzuschreiben: Er musste die Frau vor n e |Q Jahren
> nicht vergewaltigen.


Der Unterschied ist: wir _fragen_. Wir ermitteln. Und wir bilden nicht
einen Mob und fallen über den Menschen her. Und Du _weisst_, das dies
schon vorgekommen ist und wahrscheinlich auch vorkommen _würde_, wenn es
solche Dateien gäbe. Und in den USA, wo es solche Dateien gibt, passiert
genau dies. Und nicht nur das: es sind auch schon Fälle vorgekommen, wo
z.B. ein Vergewaltiger vom "braven Bürger" beschuldigt wurde, obwohl
_gar nichts_ passiert ist. Das sich Menschen Straftaten nur ausdenken
und dann genau den Menschen belasten, von dem sie eben aus dieser Kartei
wussten, dass er schon mal so was gemacht hat. Hast Du vor sowas keine
Angst? Ich schon. Ich stehe via Internet auch mit Kollegen aus den USA
in Kontakt. Und die sind z.T. auch nicht glücklich über diese Dateien.
Die Polizei, die StA und die Richter benutzen _rechtstaatliche_ Mittel -
zumindest zumeist und wenn nicht, dann gehören die auch dafür bestraft,
es nicht getan zu haben.


Ellen

Wie lange gilt man als vorbestraft?

Eintragungen im Strafregister werden nach maximal 20 Jahren getilgt, mit Ausnahme von Freiheitsstrafen, die spätestens 20 Jahre nach Haftentlassung getilgt werden, sowie Zwangsunterbringungen in der Psychiatrie, die spätestens 20 Jahre nach Entlassung getilgt werden (§ 18 und § 17).

Ist es schlimm vorbestraft zu sein?

Beruflich gesehen hat eine Vorstrafe nur Folgen, wenn der Arbeitgeber nach einem Führungszeugnis fragt. Es muss aber nicht sein, dass sich der Arbeitgeber an der Vorstrafe stört. Oftmals werden die beruflichen Folgen dadurch beeinflusst, ob die Folge für den Arbeitsbereich wichtig ist.

Wie lange bleibt etwas im polizeilichen Führungszeugnis?

Die Tilgungsfrist für Einträge im Zentralregister beträgt 5, 10, 15 oder 20 Jahre, je nach Höhe der Strafe (§ 46 BZRG). Die 20-jährige Frist gilt ausschließlich bei Verurteilungen wegen eines Sexualdeliktes zu einer Jugend- oder Freiheitsstrafe von mehr als einem Jahr.

Wie viel Prozent sind vorbestraft?

58,3 Prozent der Verurteilten waren Deutsche, 41,7 Prozent hatten andere Staatsangehörigkeiten. Rund die Hälfte (16.748) der nach allgemeinem Strafrecht verurteilten Täter war vorbestraft.