30 Bücher, die man gelesen haben muss

Bücher können dein Leben verändern, sie haben Macht. Sie entführen dich in andere Welten, lehren dich das Leben, lassen dich Teilhaben am Gestern, Heute und Morgen. Du tauchst in sie ein, verschlingst ihre Worte und machst sie nicht selten zu deinen eigenen.

Bücher können, wie kaum ein anderes Medium, fesseln und eindringlich sein. Sie erzählen uns Geschichten, die uns nicht einmal unser bester Freund auf diese Weise schildern würde. Die unsere Vorstellungskraft übersteigen. Kurz gesagt: Lesen ist alles.

Um sich in der Welt der Literatur zurechtzufinden, gibt es einige, sehr allgemein und weit gefasste Zusammenstellungen dessen, was wir lesen sollten. Die Pflichtlektüre, sozusagen. Man landet schnell bei dem „Kanon der Literatur“ oder den fünf Bänden mit Titeln, die der Literaturpapst Marcel Reich-Ranicki zusammengestellt hat.

Es ist eine schwindelerregende Summe an Büchern - und, ganz ehrlich, nicht jedes aufgeführte Werk wird dein Leben (nachhaltig) beeinflussen oder (positiv) verändern.

Bücher

Quelle: Getty Images/Vetta

Geht es um Literatur, wollen wir doch die Bücher lesen, die uns berühren, uns nicht mehr loslassen, unser Sein erschüttern. Wir haben deshalb - nur für dich - einen redaktionsinternen Kanon der Literatur zusammengestellt: den kmpkt-Kanon.

Herausgekommen ist eine Liste mit all den Büchern, die du bis zu deinem 30sten gelesen haben solltest. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, so viel ist klar. Und natürlich spielen persönliche Vorlieben hier eine bedeutendere Rolle als das, was das Feuilleton unter dem Stichwort Weltliteratur zusammenfasst. Es sind jene Bücher, die im Gedächtnis bleiben, ein Leben lang, und ohne die keiner die Welt wirklich versteht.   

Der kmpkt-Literaturkanon:

I. Wolfgang Herrndorf: In Plüschgewittern

Tschick Film

Viele von uns denken bei Herrndorf wohl als erstes an seinen, in diesem Jahr verfilmten Roman "Tschick". Sein Buch "In Plüschgewittern" hat es aber mindestens genauso in sich.

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Facts: Berlin-Roman, 2002. Das Buch erzählt die Geschichte eines Mannes um die dreißig, der unverstanden ist – und auch selbst die Welt nicht recht versteht. Auf dem Weg aus der Provinz in die Hauptstadt tut er wenig, aber macht viel mit. Er beobachtet seine Umwelt, kommentiert sie mitleidlos und leidet an der Welt. So einer passt nach Berlin, denn Berlin heißt: Endloses Gerede, viel Durst, vager Durchblick, kein Plan. Keine Arbeit sowieso, dafür ab und zu Altbau-Partys. Doch dann passiert es: Er verliebt sich. But this is not a love story.

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Begründung: Der verzweifelte Romantiker, der an der Realität scheitert. Der Roman ist all jenen gewidmet, die gedankengeladen aus der Welt fliehen und keinen richtigen Halt in ihr finden. Die sich immer wieder fragen: Wohin mit mir? Die deutsche Version von „Der Fänger im Roggen“, sagen einige Kritiker - und das will was heißen.

II. David Foster Wallace: Schrecklich amüsant - aber in Zukunft ohne mich

Facts: Essaysammlung, 1998. Eine siebentägige Luxuskreuzfahrt in der Karibik – kann es eine kürzere Definition für die Hölle geben? Im Auftrag von Harper’s Magazine hat sich David Foster Wallace an Bord der Zenith begeben und ist von Key West aus in See gestochen. Nun beschreibt er seine Beobachtungen über das Leben an Bord, über eigentümliche Reisegenossen, unvergessliche Landgänge und den Terror des Amüsierzwangs.

Begründung: Wer Essays mag, wird dieses Buch lieben. Amüsant, temporeich und trotzig kommt Wallace Collagestil daher. Er hat mit seinem Schreibstil schon Anfang der 90er vorweggenommen, was heutige Internetschreiber gerne können würden - nur viele Ligen besser. Wenn er Lionel Messi war, dürfen wir uns heute freuen, Jens Jeremies zu sein. Das ist keine Schande.

III. John Irving: Garp und wie er die Welt sah

John Irving

John Irving wurde bereits mit einem Oscar für sein Drehbuch zu seinem Werk "Gottes Werk und Teufels Beitrag" geehrt.

Quelle: getty

Facts: Roman, 1978. Dies ist die Geschichte von T. S. Garp, 1944 unehelich geborener Sohn von Jenny Fields – einer Feministin und ihrer Zeit weit voraus. Garps Welt ist voll von Wahnsinn, Komik und Kummer. Transsexuelle Football-Spieler, Bären auf Einrädern, Ringer, Schriftsteller, Männer, Frauen, Kinder und ein sehr großer Hund – bei Irving werden sie alle zu Menschen. Alle versuchen sie, das Beste aus ihrem Leben zu machen. „Doch in der Welt, so wie Garp sie [sieht], sind wir alle unheilbare Fälle.“

Begründung: Stilistische Virtuosität, groteske Eskapaden und die für Irving typische Mischung aus Realismus und Absurdität sorgen dafür, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen will. Irvings Buch spielt zudem eine wichtige Rolle in der Frauenbewegung, da er mit Jenny eine starke, emanzipierte Protagonistin schuf.

IV. Klaus Mann: Mephisto

Facts: Roman über die NS-Zeit, 1936. Erzählt wird die Geschichte des Schauspielers Hendrik Höfgen, der 1926 noch eine Provinzgröße am Hamburger Künstlertheater ist und bis 1936 zum Theaterintendanten des Berliner Staatstheaters im nationalsozialistischen Deutschland aufsteigt.

Begründung: Klaus Mann zeichnet eine exemplarische Geschichte über Anpassung und Widerstand, Karrieredenken und künstlerische Moral in der NS-Zeit nach. Die Tatsache, dass ihm dafür die Autobiografie seines Schwagers Gustaf Gründgens diente, sorgt dafür, dass der Leser die Geschichte nur schwer „verdauen“ kann.

Goethes "Faust" mit Gründgens und Quadflieg

Klaus Mann erzählt in "Mephisto" die Karriere seines ehemaligen Schwagers Gustav Gründgens, im Buch „Hendrik Höfgen“ (hier links im Bild als Mephisto, 1957 im Deutschen Schauspielh...aus Hamburg).

Quelle: pa/dpa

V. Clemens Meyer: Als wir träumten

Facts: Wenderoman, 2007. Rico, Mark, Paul und Daniel wachsen im Leipzig der Nachwendejahre auf, in einem Viertel, dessen Mittelpunkt die Brauerei ist. Jede Nacht ziehen sie durch die Straßen. Sie feiern, sie randalieren, sie fliehen vor den Glatzen, ihren Eltern und der Zukunft. Sie saufen, sie klauen, sind cool und fertig und träumen vom eigenen Leben. Doch so richtig kommen sie da nicht an.

Begründung: Meyer begibt sich in eine Zeit, ein Milieu, das vielen von uns verschlossen blieb. Er schreibt ungeschönt, rau, brutal – und vor allem unverstellt. Seine Zwischenwelten ziehen den Leser – durchaus mit Gewalt - in ihren Bann und lassen ihn nicht mehr los.

VI. Jack Kerouac: On the Road (Urfassung)

Facts: Roman, Beat-Generation, 1957. „Sex, Drugs ’n’ Jazz“. Atemlos erzählt Jack Kerouac in seinem autobiographischen Roman von der Suche nach dem Glück, nach Freiheit, nach der großen Liebe, nach der ultimativen Party. Mit dabei sind auch befreundete Beat-Autoren und -Dichter. Und so macht der Leser Bekanntschaft mit William S. Burroughs, Allen Ginsberg und Neal Cassidy.

Begründung: Kerouac tippte das Manuskript in drei schlaflosen Wochen (und unter Drogeneinfluss) auf eine vierzig Meter lange Papierrolle. Es ist das Buch der Beat-Generation, mit all ihren fragwürdigen und exotischen Exemplaren. Wer die Beats verstehen und kennenlernen will, kommt nicht an diesem Buch vorbei.

VII. Kazuo Ishiguro: Alles, was wir geben mussten

Facts: Dystopischer Roman, 2005. Das Buch handelt von der Erzählung einer jungen Frau, die über ihr Leben an einer Schule berichtet, die als Organreservoir dient. Alle Schüler dort sind Klone, die in die Welt gesetzt wurden, um später lebenswichtige Organe zu spenden. Die Schüler werden nur nach und nach mit den schrecklichen Wahrheiten, die ihre Leben vorbestimmen, konfrontiert.

Begründung: Ein anrühriger, futuristischer Thriller zum Thema biopolitische Dystopie und die traurigste Geschichte, die jemals über das Klonen von Menschen als Ersatzteillager geschrieben wurde. Das mag vor allem an Kazuo Ishiguros ruhiger und unaufgeregter Erzählweise liegen, die sich damit völlig konträr zum Inhalt verhält.

VIII. Christian Kracht: Faserland

Facts: Deutschlandroman, 1995. Einmal durch die Republik, von Nord nach Süd: Christian Krachts namenloser Ich-Erzähler berichtet von seiner Deutschlandreise. Er lässt sich mittreiben, nimmt teil am müßigen Luxusleben, steigt in den besten Hotels ab, feiert stilvolle Partys, trinkt viel, raucht noch mehr und bleibt doch bei all dem seltsam unbeteiligt. Nur hin und wieder kann er sich für Momente zu ein klein wenig Hass oder Mitleid aufraffen.

Kompass

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Begründung: „Es ist eine Topographie des Hedonismus im Verfallsstadium, die Kracht zeichnet, und er geht dabei so prätentiös wie ehrlich vor, so entspannt wie stilsicher.“ (FAZ) Ein Muss! Ohne dieses Buch wirst du Deutschland nie verstehen.

IX. Douglas Adams: Per Anhalter durch die Galaxis

Facts: Science Fiction Roman, 1978. Die gesamte Erde von einem vogonischen Bautrupp plattgemacht, weil sie einer Hyperraum-Umgehungsstraße weichen muss. Arthur Dent findet sich plötzlich mit seinem besten Freund, der natürlich ein Alien ist, im Weltall wieder - mit nichts als ihren Badetüchern und einem harmlos wirkenden Buch, auf dem in großen, freundlichen Buchstaben „Keine Panik“ steht.

Begründung: Dieser Science Fiction Roman ist vor allem deshalb so lesenswert, weil Adams – besonders sprachlich - die Brücke zwischen Satire, Komik und Fiktion wie kein anderer schlägt. Es ist  eines der besten, witzigsten und kuriosesten Abenteuer, die je über das Ende der Welt erzählt wurden.

X. Michel Houellebecq: Karte und Gebiet

Facts: Künstler-, Zukunfts- und Kriminalroman, 2011. Jed Martin ist ein einzelgängerischer Künstler. In seinen ersten Arbeiten stellt er Straßenkarten und Satellitenbilder gegenüber, zum Durchbruch verhelfen ihm jedoch Porträts. Einer der Porträtierten: „Michel Houellebecq, Schriftsteller“. Doch dann geschieht ein grausames Verbrechen: ein Doppelmord an Houellebecq und dessen Mörder - verübt auf so bestialische Weise, dass selbst die hartgesottenen Einsatzkräfte schockiert sind. Es wird eine Kette von Ereignissen ausgelöst, die Jed nicht hatte kommen sehen und die ihn auf seltsame Weise mit den Vorfällen verbinden.

Begründung: „Es ist Krimi, Künstlerbiografie, Kapitalismuskritik und Gesellschaftsanalyse zugleich - und das bislang beste des literarischen Enfant terrible.“ (Prinz)

XI. Max Frisch: Homo Faber. Ein Bericht

Facts: Roman, 1957. Der Ingenieur Walter Faber lernt auf einer Schiffsreise die junge Frau Sabeth kennen und verliebt sich in sie. Bei einem Aufenthalt in Paris trifft Faber Sabeth wieder. Es kommt zu einer Liebesnacht zwischen den beiden. Faber begleitet Sabeth nach Griechenland, wo sie ihre Mutter besuchen will. Allmählich wird Faber klar, dass Sabeth seine leibliche Tochter ist und ihre Mutter seine frühere Geliebte Hanna, die er seinerzeit verlassen hatte, als sie schwanger wurde. Entgegen der Absprache hat Hanna das gemeinsame Kind nicht abtreiben lassen.

Ödipus Iokaste

Viele Kritiker sahen im "Homo Faber" einen modernen Ödipus-Mythos. Parallelen gibt es im Roman an mehreren Stellen.

Quelle: pa/akg-images

Begründung: Max Frisch ist ein Meister, wenn es darum geht, den rapiden und in seinen Konsequenzen unabsehbaren Umbruch an den Beziehungen zwischen Mann und Frau zu verdeutlichen. Darüber hinaus stellt Frisch die Entwicklung des Protagonisten vom rationalen Menschen, der glaubt, alles beruhe auf Wissenschaft, zum liebenden, schuldigen Menschen dar, für den Zufall und Tod nicht mehr nur berechenbare Variablen des Lebens sind.

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Welche 10 Bücher muss man gelesen haben?

15 Bücher, die man gelesen haben muss.
1. Maya Angelou: "Ich weiß, warum der gefangene Vogel singt" ... .
2. Antoine de Saint-Exupéry: "Der kleine Prinz" ... .
5. Anne Frank: "Tagebuch" ... .
6. F. Scott Fitzgerald: "Der große Gatsby" ... .
7. George Orwell: "1984" ... .
8. Waris Dirie: "Wüstenblume" ... .
10. J.K. Rowling: "Harry Potter".

Was ist das beliebteste Buch auf der ganzen Welt?

Die Bibel ist mit bis zu drei Milliarden verkauften Exemplaren das Werk mit der höchsten Auflage weltweit. Auf Platz zwei finden sich die "Worte des Vorsitzenden Moa Tsetung" mit rund 1,5 Milliarden verkauften Büchern.

Welches Buch sollte man unbedingt gelesen haben?

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"Falladas letzte Liebe": Michael Tötebergs ehrlicher Blick auf ein Genie. ... .
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Welche Bücher gehören zur Allgemeinbildung?

20 Bücher, die man als Akademiker gelesen haben muss.
„Die Bibel“ >> ... .
„Buddenbrooks“ von Thomas Mann >> ... .
„Der Alchimist“ von Paulo Coelho >> ... .
„Ulysses“ von James Joyce >> ... .
„Faust“ von Johann Wolfgang von Goethe >> ... .
„Gesellschaftstheorie und Kulturkritik“ von Theodor W. ... .
„Die Verwandlung“ von Franz Kafka >>.