Ab wann ist man reich in deutschland

Das Symbolbild zum Reichtum: Geld noch und nöcher. Foto: dpa/Jens Büttner

„Geld regiert die Welt“. Auch in Deutschland haben wenige Prozente der Bevölkerung die Mehrheit des Vermögens im Land. Aber ab wann gilt man als reich? Diese Menschen gehören zu den reichsten Deutschen.

  •  
  •  
  •  
  •  
  •  
  •  
  •  
  •  

    Link kopiert

Deutschland - Viele Menschen träumen von Reichtum. Aber was ist das genau? Ab wann ist man reich? Global gesehen gibt es jährlich die bekannte „Forbes-List“. Das „Forbes“-Magazin kürt die reichsten Menschen der Welt. Angegeben wird das Vermögen in Milliarden US-Dollar. Die Top 5 im Jahr 2021 sieht wie folgt aus: Mark Zuckerberg (97), Bill Gates (124), Bernard Arnault & Familie (150), Elon Musk (151) und Jeff Bezos (177). In den Top 100 findet man sechs Deutsche.

Die Nummer eins aus der BRD findet sich mit 39,2 Milliarden US-Dollar auf Platz 34 wieder. Hinter den Personen stecken bekannte Marken in Deutschland. Hier gibt es die Top 5 im Video:

Ab wann gilt man als reich?

Dass diese Menschen und Familien reich sind, steht außer Frage. Laut einer DIW-Studie aus dem letzten Jahr besitzt das reichste Prozent in Deutschland rund 35 Prozent der individuellen Nettovermögen. Bei den reichsten zehn Prozent sind es schon 67,3 Prozent.

In diesem Jahr haben Ökonomen ausgerechnet, ab welchem Einkommen man in Deutschland als reich giltund zu den oberen zehn Prozent gehört. Als Single beginnt dies, wenn man monatlich mindestens 3592 Euro netto verdient. Bei einer Familie mit zwei Kindern unter 14 Jahren gehört man ab 7412 Euro dazu. Und bei einem Paar ohne Kinder, das zusammen in einem Haushalt lebt, liegt die Grenze bei 5294 Euro.

Als Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sich kürzlich beim Tag der offen Tür der Bundesregierung den Fragen der Bürger stellte, wollte ein Junge von ihm wissen: „Bist du reich?“ Scholz antwortete: „Wenn man bedenkt, wie viel die Menschen durchschnittlich verdienen, dann ja.“

Lesen Sie weiter mit Tagesspiegel Plus

Nie waren verlässliche Informationen wichtiger

Stark werbereduziert
in der Tagesspiegel App

Exklusive Inhalte für
Tagesspiegel Plus-Leser

Ohne Risiko:
Jederzeit kündbar

Schon Digital-Abonnent? Hier anmelden

  1. Startseite
  2. Wirtschaft

Erstellt: 02.11.2022, 12:47 Uhr

KommentareTeilen

In den USA und Deutschland sind zuletzt die Forderung nach einer höheren Reichensteuer immer lauter geworden. Doch die könnte mehr Menschen betreffen, als gedacht.

München - Die wenigsten Deutschen würden sich selbst als besonders wohlhabend bezeichnen. Tatsächlich ist rechnerisch jeder achte reich. Das hat die Schippke Wirtschaftsberatung berechnet. Demnach gehört ein Single-Haushalt mit einem Nettoeinkommen von rund 3350 Euro zu den reichsten 12 Prozent aller Bundesbürger. Das sind laut dem Brutto-Netto-Rechner von Sparkasse.de rund 5600 Euro auf dem Gehaltszettel.

Anmerkung der Redaktion

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 15.12.2021veröffentlicht. Da er für unsere Leser noch immer Relevanz besitzt, haben wir ihn erneut auf Facebook gepostet.

Paare unterm Strich besonders reich

Bei Zwei-Personen-Haushalten reicht sogar schon weniger, um als reich zu gelten: Laut Schippke muss jeder Partner ein Einkommen von netto 2500 Euro erzielen, um als reich zu gelten. Denn ein Paar braucht nur etwa 1,5 Mal so viel Geld, wie zwei Singles. Das liegt daran, dass sie sich viele Kosten teilen können. Laut dem Sparkassenrechner muss jeder Partner brutto 4000 Euro verdienen, um zu den Reichen zu gehören. Gleichzeitig will die Ampel-Regierung dem steuerlich attraktiven Ehegatten-Splitting einen Riegel vorschieben.

Reichensteuer: Wer ist betroffen?

Immer wieder wird eine höhere Besteuerung von Reichen gefordert, zuletzt stand Tesla-Chef Elon Musk in der Kritik. In Deutschland wollten zuletzt die Grünen den Spitzensteuersatz auf 48 Prozent erhöhen. Aktuell zahlen Gutverdiener 42 Prozent. Der Satz greift aktuell ab einem Jahresbruttoeinkommen von 57.919 Euro, also monatlich rund 4900 Euro. Der Schwellenwert wird kommendes Jahr auf 58.597 Euro angehoben. Der Reichensteuersatz von 45 Prozent wird ab einem Jahreseinkommen von 274.613 fällig, im kommenden Jahr sind es 277.826 Euro fällig. Im Monat sind das jeweils über 23.000 Euro. Für Ehepaare gilt jeweils der doppelte Wert.

Die Grenzen für Spitzen- und Reichensteuersatz liegen bisher niedriger, Einkommen die knapp über der Grenze liegen, werden also entlastet. Gegen mögliche Erhöhungen gibt es Widerstand, denn immer Deutsche zahlen den Spitzensteuersatz. Lesen Sie hier, wie Sie von den Steuerplänen der Ampel-Regierung profitieren.

Auch interessant

Bei welchem Einkommen ist man reich?

Laut Statistik gehört ein Single ab einem monatlichen Einkommen von rund 3.500 Euro netto zu den oberen 10 Prozent. Für die Bundesbürger ist eine Person erst mit einem Nettoeinkommen von 7.000 bis 10.000 Euro reich.

Wann gehört man zur oberen Mittelschicht?

Zur oberen Mittelschicht können sich Singles mit einem Einkommen von 3000 bis 4000 Euro zählen, ebenso eine Familie mit zwei Kindern und einem Nettoeinkommen von 6000 bis 8000 Euro.

Wer gilt als reich in Deutschland?

Trotzdem gilt laut einer aktuellen Studie der Schippke Wirtschaftsberatung rechnerisch jeder achte Deutsche als 'reich'. Ein Single-Haushalt mit einem Nettoeinkommen von rund 3350 Euro gehört demnach zu den reichsten 12 Prozent aller Bundesbürger. Brutto sind das rund 5600 Euro pro Monat.

Ist man mit 500.000 Euro reich?

Aufgrund des Unterschieds zwischen dem Durchschnitt und dem Median schließt die Bundesbank auf eine ungleiche Verteilung des Vermögens. Um zu den vermögendsten zehn Prozent der Haushalte zu gehören, ist ein Nettovermögen von mindestens 555.400 Euro nötig.