Internationales Globale Tierhaltung, Fleischproduktion und FleischkonsumAusgabe 2022 Show
Die intensive Nutztierhaltung ist gekennzeichnet durch einen hohen Flächen- und Wasserverbrauch, belastet Böden und Gewässer und trägt mit ihren Emissionen zum Klimawandel bei. Dennoch wird die Tierhaltung weltweit ausgeweitet: Die Weltbevölkerung wächst, zugleich verändert der zunehmende Wohlstand in vielen Schwellen- und Entwicklungsländern das Ernährungsverhalten. Der jährliche Fleischverbrauch hat in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen. Lag der durchschnittliche weltweite Jahreskonsum 2010 laut FAO bei 41,5 Kilogramm pro Kopf, waren es 2019 bereits 43,2 Kilogramm.
Geflügel: Huhn, Ente, Gans, Perlhuhn, Pute/Truthahn. Sonstige: Schaf, Ziege und andere. Quelle: FAO ("Food balances"/"Food Balances (2010-)") Starke Ausweitung der TierhaltungUm die Nachfrage nach Fleisch und anderen tierischen Produkten zu decken, wurde die Tierhaltung weltweit stark ausgeweitet. So wuchs die Zahl der weltweit gehaltenen Hühner von 14,4 Milliarden im Jahr 2000 auf rund 33,1 Milliarden im Jahr 2020. Das waren ein Anstieg um 130 %. Auch der Bestand an Rindern, Schafen, Enten und Ziegen wuchs in diesem Zeitraum. Lediglich die Zahl der gehaltenen Schweine sank seit der Jahrtausendwende um 6 %.
Quelle: FAO ("Production"/"Crops and livestock products"/"Live Animals") Produktion von Geflügel verdoppelt sich fastWeltweit wurden 2020 rund 337,2 Millionen Tonnen Fleisch erzeugt. Das war ein Anstieg um 45 % gegenüber dem Jahr 2000. Die Geflügelfleischproduktion verdoppelte sich fast (+94 %). Weltweite Fleischproduktion
Geflügel: Huhn, Ente, Gans, Perlhuhn, Pute/Truthahn.
Alternativen zur konventionellen TierhaltungÜber mögliche Alternativen zur Massentierhaltung wird seit langem eine gesellschaftliche Debatte geführt. Weltweite Daten liegen zu diesem Thema nicht vor. In der EU lag der Anteil der ökologisch gehaltenen Rinder laut Eurostat 2019 bei 6 %. Bei Schweinen war der Anteil mit 1 % noch geringer. Folgen der Tierhaltung für die UmweltOb bio oder konventionell: Laut einer neuen Studie des UN-Umweltprogramms (UNEP) beansprucht die Tierhaltung weltweit mittlerweile 78 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche. Die fortschreitende Ausdehnung der Acker- und Weideflächen zerstört natürliche Lebensräume und geht zu Lasten der Biodiversität. Dünger und Pestizide verschärfen die Situation weiter. Zudem tragen die aus der Tierhaltung resultierenden Treibhausgasemissionen in nicht unerheblichem Maße zum Klimawandel bei. Um effektiv gegenzusteuern ist laut der UNEP-Studie „Food system impacts on bidiversity loss“ eine stärker pflanzenbasierte Ernährung und eine Umstellung der Lebensmittelproduktion notwendig. Das könnte Sie auch interessieren:Export von Lebensmitteln und Tierfutter: Ukraine und Russland mit hohem Weltmarktanteil Foodwast: Millionen Tonnen Lebensmittel landen im Müll Datenstand: 27.04.2022 Wie viel Fleisch isst ein Mensch in einem Jahr?Jeder Deutsche hat einen durchschnittlichen Fleischverzehr von über einem Kilogramm pro Woche. Das sind 60 Kilogramm Fleischkonsum und 89 Kilogramm Fleischverbrauch pro Kopf pro Jahr in Deutschland.
Wie viel Fleisch ist ein Mensch im Monat?Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, für eine erwachsene Person weniger als 600 g Fleisch pro Woche zu konsumieren. Fleischverzicht hält die DGE für problemlos. Beim Veganismus empfiehlt die DGE eine intensive Auseinandersetzung mit der Wertigkeit von Lebensmitteln.
Wie viel Fleisch isst man im Leben?Nach einer in dieser Datensammlung zitierten Berechnung des Vegetarierbunds Deutschland "verbraucht" jeder Deutsche in seinem Leben im Schnitt 1094 Tiere. Dies seien 945 Hühner, 46 Puten, 46 Schweine, 37 Enten, 12 Gänse, sowie je vier Rinder und Schafe.
Welches Land isst am meisten Fleisch pro Person?Das gilt auch für China, den Staat mit dem größten Fleischkonsum weltweit. Zusammen mit dem Ausbruch eines anderen Virus, der Afrikanischen Schweinepest, ist Covid-19 der maßgebliche Grund für den schwächeren Konsum von Schweinefleisch im Jahr 2020.
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