Bei der allgemeinen Fachhochschulreife handelt es sich um einen höheren Bildungsabschluss mit Berechtigung zur Aufnahme eines Hochschulstudiums, der vorrangig an beruflichen bzw. berufsbildenden Schulen erworben wird. Show
Das umgangssprachlich sogenannte (allgemeine) Fachabitur besteht aus zwei Teilen: dem schulischen Teil, der durch theoretischen Unterricht an der Schule bzw. eine Prüfung erworben wird, sowie dem berufsbezogenen Teil, der durch ein (Berufs-)Praktikum - zum Teil im Bildungsgang integriert -, eine Berufsausbildung, Berufstätigkeit oder bestimmte Freiwilligendienste (FSJ, FÖJ, Bundesfreiwilligendienst, Wehrdienst, Zivildienst) nachgewiesen werden kann. Erwerb und Nachholen der allgemeinen FachhochschulreifeDie allgemeine Fachhochschulreife kann an folgenden Schularten in der Bundesrepublik Deutschland erworben oder nachgeholt werden:
Nach der Berufsausbildung in einem Jahr zur FachhochschulreifeNach dem erfolgreichen Abschluss einer Berufsausbildung und mit dem mittleren Bildungsabschluss kann die allgemeine Fachhochschulreife in allen deutschen Bundesländern in einem einjährigen Bildungsgang schnell erlangt werden. In der Regel ist dies in der Fachoberschule bzw. in Baden-Württemberg am BKFH (einjähriges Berufskolleg zur Erlangung der Fachhochschulreife) möglich. Studieren mit der allgemeinen FachhochschulreifeDie allgemeine Fachhochschulreife eröffnet ein Studium an deutschen Fachhochschulen und gleichgestellten Hochschulen. Je nachdem, auf welchem Wege (das heißt in welchem Bildungsgang) das "Fachabitur" erworben wurde, steht der Hochschulzugang in einem, mehreren oder allen Bundesländern offen. Die Geltung der Studienberechtigung kann im Zeugnis selbst nachgelesen werden, denn hier findet sich ein entsprechender Vermerk, wie zum Beispiel: "Entsprechend der Rahmenvereinbarung über die Fachoberschule - Beschluss der Kultusministerkonferenz vom ... - berechtigt dieses Zeugnis in allen Ländern in der Bundesrepublik Deutschland zum Studium an Fachhochschulen." oder auch: "Entsprechend der Vereinbarung über den Erwerb einer Fachhochschulreife in beruflichen Bildungsgängen - Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 05.06.1998 i.d.F. vom 09.03.2001 - berechtigt dieses Zeugnis in allen Ländern in der Bundesrepublik Deutschland zum Studium an Fachhochschulen." Studium an der Universität mit der FachhochschulreifeEinige Bundesländer ermöglichen auch die (eingeschränkte) Aufnahme eines Universitätsstudiums mit der allgemeinen Fachhochschulreife, sodass - früher noch unmöglich - heute mit dem Fachabitur beispielsweise Psychologie, Medizin oder auf Lehramt studiert werden kann. Die Regelungen unterscheiden sich dabei von Bundesland zu Bundesland. HessenIn Hessen können Inhaber der Fachhochschulreife gemäß § 54 Absatz 2 des Hessischen Hochschulgesetzes einen gestuften Studiengang an einer Universität aufnehmen, nicht jedoch ein Studium mit Abschluss Staatsexamen oder Magister. NiedersachsenNiedersachsen ermöglicht Inhabern der Fachhochschulreife den Zugang zu Studiengängen der entsprechenden Fachrichtung an Universitäten und gleichgestellten Hochschulen sowie bestimmte Bachelor-Studiengänge an Universitäten und gleichgestellten Hochschulen, bei denen dieses durch zum Beispiel eine Zulassungsordnung bestimmt ist (§ 18 Absatz 3 Niedersächsisches Hochschulgesetz). Wurde die Fachhochschulreife an einer beruflichen / berufsbildenden Schule erworben (zum Beispiel der Fachoberschule), entspricht die fachliche Bindung der besuchten Fachrichtung. Bei einer Fachhochschulreife, die über den schulischen Teil in der gymnasialen Oberstufe, am Beruflichen Gymnasium, Abendgymnasium oder Kolleg erworben wurde, richtet sich die fachliche Bindung danach, wie der berufsbezogene Teil nachgewiesen wird/wurde. BrandenburgBrandenburg ermöglicht durch sein Landeshochschulgesetz seit dem Wintersemester 2014/15 ein Studium in allen Studienrichtungen an Universitäten mit der vollständigen Fachhochschulreife (der schulische Teil allein reicht nicht aus!) und geht damit noch weiter als Hessen und Niedersachsen. Nordrhein-WestfalenGemäß nordrhein-westfälischem Hochschulzukunftsgesetz § 49 Absatz 1 kann zur Verbesserung der Chancengleichheit im Zugang zum Studium an Universitäten durch Rechtsverordnung geregelt werden, dass die Fachhochschulreife auch zum Studium an Universitäten berechtigt. Zudem können gemäß Absatz 11 "die Prüfungsordnungen bestimmen, dass von den Zugangsvoraussetzungen nach den Absätzen 1 bis 5 und 7 ganz oder teilweise abgesehen werden kann, wenn Studienbewerberinnen oder Studienbewerber eine studiengangbezogene besondere fachliche Eignung oder besondere künstlerisch-gestalterische Begabung und eine den Anforderungen der Hochschule entsprechende Allgemeinbildung nachweisen." Dies geht zum Beispiel an der Uni Siegen bei allen Bachelorstudiengängen, ausgenommen Lehramt und Psychologie. Baden-WürttembergMit der "Deltaprüfung" (§ 58 Absatz 2 Nr. 4 Landeshochschulgesetz) wird Studieninteressierten mit Fachhochschulreife oder fachgebundener Hochschulreife in Baden-Württemberg die Aufnahme eines Studiums in einem Bachelorstudiengang ermöglicht, zu dem die erworbene Hochschulreife eigentlich nicht berechtigt. Näheres zur "Deltaprüfung" regeln die Hochschulen durch Satzung. Studieren mit dem schulischen Teil der allgemeinen FachhochschulreifeDie Aufnahme eines Hochschulstudiums ist nur mit der vollständigen Fachhochschulreife möglich. Das heißt, der schulische Teil des allgemeinen Fachabiturs allein reicht nicht aus! Allgemeine Fachhochschulreife vs. fachgebundene HochschulreifeIm Gegensatz zur allgemeinen Fachhochschulreife eröffnet die fachgebundene Hochschulreife ein Studium an Universitäten und gleichgestellten Hochschulen im jeweiligen Fachbereich, die Fachhochschulreife aber – abgesehen von den oben genannten Ausnahmen – lediglich ein Studium an Fachhochschulen und gleichgestellten Hochschulen. Was ist Ahr für ein Abschluss?Allgemeine Hochschulreife (AHR)
Wie kann ich die Allgemeine Hochschulreife erlangen?Mit der bestandenen Abschlussprüfung eines Studiums mit mindestens sechs Semestern Regelstudienzeit an einer Fachhochschule, Universität, Gesamthochschule oder Berufsakademie (nach Baden-Württemberger Modell) erwirbt man ebenfalls die allgemeine Hochschulreife.
Was ist die Hochschulreife in Österreich?Die allgemeine Hochschulreife ist in diesen Fällen gegeben: österreichische Reifeprüfung (Matura), Berufsreifeprüfung, Studienberechtigungsprüfung für sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Studien bzw.
Ist Abitur Ahr?AHR steht für: Allgemeine Hochschulreife, siehe Abitur.
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