April, april, der macht was er will bauernregel

Bauernregeln, 31.03.2021

Das Wetter der kommenden Wochen ist sprichwörtlich geworden. So sprichwörtlich, dass man auch in anderen Monaten bei wechselhaftem Wetter von 'April-Wetter' spricht. Die Bauernregeln versuchen Licht in das Wetter-Chaos zu bringen.

April, april, der macht was er will bauernregel

'April, April, der macht was er will' - dürfte wohl die bekannteste aller Bauernregeln sein. Und genießt ihren Ruhm mit Recht, beschreibt sie doch das April-Wetter sehr gut: Einmal klettern die Temperaturen auf sommerliche 20 Grad, ein paar Tage später wird es schon wieder eisig kalt und es fällt sogar Schnee. Der Grund ist die Umstellung des Wetters von Winter auf Sommer, die unterschiedliche Erwärmung von Wasser und Land. Während die Landmasse des Kontinents durch die April-Sonne schon recht stark aufgeheizt wird, sind das Wasser der Meere und die Polargebiete noch winterlich kalt. Je nach Richtung der Luftströmung setzt sich dann kalte oder warme Luft durch. Durch die großen Temperaturunterschiede von Land und Wasser können sich auch keine Hochs und Tiefs stabil halten, das Wetter wechselt schneller als im Winter oder Sommer.

'Gibt’s im April mehr Regen als Sonnenschein, wird warm und trocken der Juni sein.' - Wissenschaftlich bestätigen lässt sich diese Regel anhand der langjährigen Wetteraufzeichnungen nicht. Anscheinend ist das Wetter nicht ganz so ausgleichend gerecht, wie es sich die alte Weisheit wohl wünscht.

'Wie’s im April und Maien war, so wird das Wetter im ganzen Jahr. Eine Regel, die im direkten Widerspruch zur vorigen steht. Und tatsächlich ist an ihr auch etwas dran. Denn in zwei von drei Fällen folgt einem warmen April/Mai wirklich ein insgesamt warmer Sommer. Ein zu kaltes Frühjahr dagegen sorgt auch für einen zu kalten Sommer.

'Wenn’s viel regnet am Amantiustag (8. April), ein dürrer Sommer folgen mag.' Auf den ersten Blick widerspricht das natürlich widerum der 'April und Maien'-Regel, doch so einfach ist es nicht. Denn wenn man nur den Zeitraum um den 8. April betrachtet und in dieser Zeit sehr viel Regen fällt, dann kann man wirklich mit einer Wahrscheinlichkeit von immerhin 60 - 70 Prozent einen zu trockenen Sommer erwarten.

'Sankt Georg (23. April) kommt nach alten Sitten zumeist auf einem Schimmel geritten.' Sehr bildhaft will diese Bauernregel ausdrücken, dass es besonders im Zeitraum um und vor dem 23. April noch einmal Kaltlufteinbrüche mit Schnee gibt.

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Panorama Bauernregeln

Macht der April wirklich, was er will?

Veröffentlicht am 27.03.2015 | Lesedauer: 3 Minuten

Das Aprilwetter gilt als überaus launisch. Und das schon seit Jahrhunderten. Viele Bauernregeln thematisieren den vierten Monat im Jahr. Können sie sich mit den Erkenntnissen von Meteorologen messen?

Wer sich im April trotz sonnigen Wetters leichtsinnig ohne Regenschirm aus dem Haus traut, kehrt oft klitschnass zurück. Auf strahlend blauen Himmel mit 20 Grad kann binnen weniger Stunden ein Sturmtief inklusive Starkregen folgen. „April, April, der macht was er will“ – wussten Bauern schon vor Jahrhunderten.

Die wohl bekannteste aller Bauernregeln genieße ihren Ruhm zu Recht und stimme auch heute noch, sagt Meteorologe Michael Klein vom Wetterservice Donnerwetter.de.

Der April sei deshalb so wechselhaft, weil die Temperaturunterschiede zwischen dem Wasser der Meere und dem Land noch groß seien. Je nach Richtung der Luftströmung setze sich dann kalte oder warme Luft durch.

Wetteraufzeichnungen bestätigen Bauernregeln nicht

Für zuverlässig hält der Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD), Gerhard Lux, Bauernregeln generell nicht, vor allem, wenn es um Vorhersagen weit in die Zukunft geht. Prognosen wie „Auf trockenen April ein nasser Sommer folgen will“ ließen sich durch die bis zu 160 Jahre zurückreichenden Messungen des DWD nicht bestätigen. „Nur in wenigen Gebieten trafen die einzelnen Regeln wenigstens in 60 bis 65 von 100 untersuchten Jahren zu. Und das ist nur ein wenig besser als gewürfelt“, so Lux.

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Auch die jahrhundertealte Prognose „Gibt’s im April mehr Regen als Sonnenschein, wird warm und trocken der Juni sein“ bleibe Wunschdenken und lasse sich wissenschaftlich anhand der langjährigen Wetteraufzeichnungen nicht bestätigen, sagt Wetterexperte Klein.

Die modernen Wettervorhersagen, die auf weltweit ausgetauschten Beobachtungen und Messungen sowie Simulationen basieren und recht genaue Prognosen für etwa eine Woche liefern, halten die Wetterexperten für unschlagbar.

4000 Bauernregeln aus dem Mittelalter

Einer, der trotz heutiger moderner Wettervorhersagen noch auf Bauernregeln schwört, ist der als Wetterbauer bekannt gewordene Landwirt Hans Boes. Der Rheinland-Pfälzer sät Radieschen, Bohnen und Erbsen ab dem 3. April und folgt damit der Regel „Am Christiantag (3. April) fang zu säen an“. Grundsätzlich müsse man das Wetter aber immer genau beobachten.

Denn Papst Gregor ließ bei seiner Kalenderreform Ende des 16. Jahrhunderts kurzerhand zehn Kalendertage streichen. Bauernregeln, die vor dieser Reform entstanden, beziehen sich in ihren Stichtagen also wohl nicht auf den Tag, von dem wir heute ausgehen. „Auch die Klimaveränderungen von heute muss man berücksichtigen“, sagt Boes.

Nach Angaben des DWD-Meteorologen Lux sind etwa 4000 Bauernregeln aus dem Mittelalter überliefert. Damals gab es noch keine Wetterberichte. 600 davon bezögen sich direkt auf das Wettergeschehen. „Bauernregeln sind Teil unseres Kulturgutes. Oft handelt es sich um Hinweise zur rechtzeitigen Aussaat oder zur Einbringung der Ernte“, sagt Lux.

Die Regeln basieren laut Lux auf Beobachtungen und Erfahrungen von Bauern, die dann als Reim über Generationen weitergegeben wurden. „Die Regeln wurden gereimt, damit man sie sich besser merken konnte“, erklärt der Meteorologe.

Der April ist eigenwillig, gehen Sie deshalb nie ohne Jacke raus

Dass der April getreu der Bauernregel ein äußerst launischer Monat ist, darin sind sich Experten wie Landwirte einig. Wetterbauer Boes rechnet für die kommenden Wochen mit Wetterkapriolen.

Für Ostersonntag prognostiziert er Sonne, ab dem 20. April könne es regnerisch und kühl werden. „Der April ist eigenwillig, gehen Sie deshalb nie ohne Jacke raus“, rät Boes.

Der Deutsche Wetterdienst kann für das Wetter der nächsten Wochen keine präzisen Aussagen treffen. Trendprognosen für den April zeigen immerhin, dass die Wahrscheinlichkeit für einen im Durchschnitt angenehm warmen Monat höher ist als für einen zu kalten.

Warum macht der April was er will?

Erstens liegt das daran, dass die Frühlingssonne Land und Meer verschieden schnell erwärmt. Zweitens lagern zu dieser Zeit noch kalte Luftmassen im Norden, während die Sonne im Mittelmeerraum schon viel höher steht und das Land aufheizt.

Wie geht der Spruch weiter April April Der weiß nicht was er will?

Mal Regen und mal Sonnenschein, Dann schneit's auch wieder zwischendrein. April, April, der weiß nicht was er will. Nun seht, nun seht, wie es wieder stürmt und weht.

Wie geht das Gedicht April April?

Im April, im April, macht das Wetter was es will! Mal Regen und mal Sonnenschein, dann wieder Hagel mittendrein. Sonne, Regen, Schnee und Blitz, Donnerwetter! – so ein Witz!

Warum ist das Wetter im April so komisch?

Im Frühjahr erwärmt sich die Luft über Südeuropa und Afrika aufgrund der unterschiedlichen Intensität der Sonnenstrahlung schneller als über Nordeuropa und dem Meer. Dadurch entsteht ein großes Temperaturgefälle zwischen Nord und Süd.