Kommas dienen dazu, gleichrangige Teilsätze, Wortgruppen, Wörter oder Haupt- von Nebensätzen zu trennen. Show
1) Aufzählungen bzw. Aneinanderreihungen
2) Vor Konjunktionen "aber, doch, jedoch, sondern"
3) Haupt- und Nebensätze werden durch ein Komma getrenntEin Nebensatz kann nicht alleine stehen.
4) Zwei Hauptsätze können statt mit einem oder bzw. und, mit einem Komma getrennt werden
stattdessen: Peter liest ein Buch, Anna spielt Fußball. 5) Zusätze, Einschübe werden mit Kommas vom Rest des Satzes getrennt.
6) Anreden, Ausrufe und Hervorhebungen
7) Bei AdverbialsätzenFinalsatz: damit, auf, dass und auf dass,..
Konsekutivsatz: dass, sodass
8) Bei Relativsätzen
9) Datums- und Zeitangaben
10) Wenn im Nebensatz die Grundform des Verbes steht (meistens Infinitiv/Grundform + zu).
Das Komma ist ein Gliederungszeichen. Es wird im Deutschen in erster Linie nach grammatischen Gesichtspunkten gesetzt. Man kann drei Regelgruppen unterscheiden, vgl. Punkte 1–3. Zum Gewicht dieser Regeln vgl. Punkt 4. 1. Das Komma steht zwischen den Teilen von Reihungen (Aufzählungen) (D 100-103, D 108)
Unterregel: Es steht allerdings kein Komma bei Reihungen, deren Elemente mit Konjunktionen des Typs und/oder verbunden sind (D 104, D 106-107). Vgl. aber Punkt 4.
Regel zur Unterregel: Bei gereihten Hauptsätzen, die mit solchen Konjunktionen verbunden sind, darf hingegen ein Komma gesetzt werden (D 105):
2. Das Komma grenzt nachgestellte Zusätze vom Rest des Satzes ab (D 109–116)
Ist ein Zusatz eingeschoben, steht am Anfang und am Ende je ein Komma (= paariges Komma):
3. Das Komma grenzt Nebensätze vom übergeordneten Satz ab (D 118–128):
Ist der Nebensatz in den übergeordneten Satz eingeschoben, steht am Anfang und am Ende des Nebensatzes je ein Komma (= paariges Komma):
4. Die Regeln 2 und 3 haben mehr Gewicht als die Regeln in Punkt 1. Dieses Wissen ist hilfreich, wenn man zunächst nicht weiß, welche von zwei infrage kommenden Regeln zum Zug kommt. Das folgende Beispiel enthält einen Zusatz (→ Komma) und eine Reihung mit und (→ kein Komma). Die Regel 2 für Zusätze hat mehr Gewicht, und daher steht am Ende des Zusatzes ein Komma:
Entsprechend nach einem Nebensatz:
5. Es ist allerdings einzuräumen, dass nicht immer ganz klar ist, was für eine Konstruktion vorliegt. In solchen Bereichen gewähren die Kommaregeln einen gewissen Freiraum. Dies gilt insbesondere für die folgenden Bereiche: Datums-, Wohnungs-, Literaturangaben (D 114–116)
Partizip- und Infinitivgruppen (D 124–128)
mehrteilige Nebensatzeinleitungen (D 121–123)
6. Besonders zu beachten sind außerdem Hervorhebungen, Ausrufe und Anreden (D 129–132)
7. Zum Schluss soll noch eine Faustregel genannt werden: Kein Komma ohne Grund! Im folgenden Satz liegt weder eine Reihung noch ein Zusatz oder ein Nebensatz vor. Es gibt daher keinen Grund für ein Komma:
Zu weiteren Informationen: Anführungszeichen (D 9, 11) Das Komma bei Reihungen (Aufzählungen)Zu Reihungen mit Konjunktionen (Bindewörtern) vgl. D 111–113. Zu gereihten Sätzen vgl. D 118, D 119, zu gereihten Nebensätzen D 122. Zwischen den Teilen einer Reihung (Aufzählung) steht ein Komma, wenn sie nicht durch Konjunktionen des Typs und/oder (vgl. D 104) verbunden sind ‹§ 71 (2) u. 72›. Am Schluss der Aufzählung steht kein Komma, wenn der Satz weitergeht. Zwischen zwei Adjektiven steht nur dann ein Komma, wenn sie einander nebengeordnet sind, das heißt den gleichen Rang haben. Mit Komma: Aber ohne Komma: Je nach Bedeutung: Mit geringem Bedeutungsunterschied: Zum Beispiel
Davon zu unterscheiden sind Fälle, in denen ein Adjektiv durch eine folgende Adjektiv- oder Partizipgruppe näher bestimmt wird (vgl. D 111).
Das Komma steht zwischen gleichrangigen selbstständigen Sätzen <§ 71 (1), 72>. (Vgl. aber zu selbstständigen Teilsätzen, die mit Konjunktionen des Typs und/oder verbunden sind, D 105.) Teilsätze dieser Art können auch durch Satzschlusszeichen voneinander getrennt werden. Zwischen gleichrangigen (nebengeordneten) Nebensätzen steht ein Komma ‹§ 71 (1)›. (Vgl. aber zu gleichrangigen Nebensätzen, die mit Konjunktionen des Typs und/oder verbunden sind, D 105.) Reihungen mit Konjunktionen des Typs „und/oder“Werden gleichrangige Wörter und Wortgruppen durch eine der folgenden Konjunktionen (Bindewörter) verbunden, so setzt man kein Komma <§ 72 (2)>: Das schließende Komma eines vorangehenden Zusatzes oder Nebensatzes bleibt jedoch erhalten <§ 72 E1>. (Vgl. auch Vorbemerkungen zur Kommasetzung.) (Vgl. auch D 118 sowie die Vorbemerkungen zu den Kommaregeln.) Zwischen gleichrangigen Nebensätzen, die mit einer Konjunktion des Typs und/oder (vgl. D 104) verbunden sind, steht kein Komma. Nebensätze können mit gewöhnlichen Satzteilen Reihungen bilden. Bei Reihungen mit Konjunktionen des Typs und/oder (vgl. D 104) gilt: Reihungen mit anderen KonjunktionenBei Reihungen mit Konjunktionen, die nicht in D 104 aufgeführt sind, gilt die Grundregel für Reihungen (vgl. D 100). Man setzt daher ein Komma ‹§ 71›. Dies gilt insbesondere, wenn eine Reihung mit den folgenden entgegensetzenden Konjunktionen vorliegt ‹§ 72 E2›: Bei den Konjunktionen aber, doch, jedoch, sondern lässt sich nicht immer zweifelsfrei entscheiden, ob sie eine Reihung oder einen Zusatz einleiten. In diesen Fällen ist das schließende Komma freigestellt. Das Komma bei ZusätzenDas Komma trennt nachgestellte Zusätze ab. Wenn der Satz danach weitergeht, steht auch am Ende des Zusatzes ein Komma (= paariges Komma) ‹§ 77 (2)›. Gelegentlich zeigt allein das Komma an, ob eine Aufzählung oder ein Zusatz vorliegt. In solchen Fällen kann also das Komma den Sinn des Satzes verändern. Bei Personennamen gelten die folgenden Regeln:
Oft können die Schreibenden selbst entscheiden, ob sie Wörter oder Satzteile als Zusatz kennzeichnen wollen oder nicht <§ 78>. Zum Beispiel
Wenn der Satz nach einem Zusatz weitergeht, steht auch am Ende des Zusatzes ein Komma. Man setzt dann also je nachdem gar kein Komma oder zwei Kommas (d. h. vor und nach dem Zusatz). Das gilt besonders
Punkt 3 gilt auch, wenn die einem Namen vorangestellte Bezeichnung durch Beifügungen umfänglicher ist. Zum Beispiel
Das Komma bei Datums-, Wohnungs-, LiteraturangabenMehrteilige Datums- und Zeitangaben gliedert man durch Kommas. Man kann diese Angaben als Fügungen mit Zusatz oder als Reihungen (Aufzählungen) auffassen. Deshalb ist das letzte (schließende) Komma vor der Weiterführung des Satzes freigestellt <§ 77 (3)>. (Vgl. auch D 32.) Im Briefkopf steht zwischen Orts- und Datumsangabe im Allgemeinen ein Komma. Mehrteilige Wohnungsangaben gliedert man durch Kommas. Man kann diese Angaben als Fügungen mit Zusatz oder als Reihungen (Aufzählungen) auffassen. Deshalb ist das letzte (schließende) Komma vor der Weiterführung des Satzes freigestellt <§ 77 (3)>.
Das Komma bei eingeschobenen SätzenEingeschobene selbstständige Teilsätze werden von Kommas eingeschlossen <§ 77 (1)>. Meist könnten an den entsprechenden Stellen auch Gedankenstriche oder Klammern stehen. Das Komma bei NebensätzenZu Reihungen mit Nebensätzen vgl. D 103 sowie D 106–107. Nebensätze werden vom übergeordneten Satz mit Komma abgetrennt. Wenn der Nebensatz in den übergeordneten Satz eingeschoben ist, steht am Anfang und am Schluss des Nebensatzes ein Komma (= paariges Komma) <§ 74>. Das Komma trennt Nebensätze verschiedenen Grades <§ 74>. Bei formelhaft gebrauchten [verkürzten] Nebensätzen kann das Komma weggelassen werden <§ 76>. Sonst gelten für verkürzte Teilsätze dieselben Richtlinien wie bei vollständigen Sätzen. Wird ein Nebensatz von einer mehrteiligen Fügung eingeleitet, so steht zwischen den Teilen der Fügung im Allgemeinen kein Komma <§ 74 E1 (1)>. Bei einigen mehrteiligen Fügungen kann ein Komma zwischen die Teile der Fügung gesetzt werden <§ 74 E1 (2)>. Das Komma entspricht hier einer deutlich wahrnehmbaren Pause im gesprochenen Text. Gelegentlich kann der Gebrauch des Kommas verdeutlichen, welche Wörter als Einleitung des Nebensatzes verstanden werden <§ 74 E1 (3)>. Zum Beispiel
Das Komma bei InfinitivgruppenBei Infinitiven mit zu sind zwei Gebrauchsweisen zu unterscheiden:
Da diese Konstruktionsweisen unterschiedlich gut zu erkennen sind, gilt ein Teil der Kommaregeln für satzwertige Infinitivgruppen fakultativ (D 124 sowie D 125, Punkt 4), ein anderer Teil hingegen obligatorisch (D 125, Punkte 1–3). Zu Infinitivgruppen, die gewöhnlich nicht mit Komma abgetrennt werden, vgl. die Erläuterung zu D 125. (Satzwertige) Infinitivgruppen kann man durch Komma abtrennen, um die Gliederung des Satzes deutlich zu machen oder um Missverständnisse auszuschließen ‹§ 75 E2›. Sind sie eingeschoben, ist gegebenenfalls am Anfang und am Schluss der Wortgruppe ein Komma zu setzen (= paariges Komma oder gar kein Komma). (Satzwertige) Infinitivgruppen werden unter den folgenden Bedingungen immer durch Komma abgetrennt: Ist die Infinitivgruppe eingeschoben, steht am Anfang und am Schluss der Wortgruppe ein Komma (= paariges Komma), bei Gebrauchsweise 4 gegebenenfalls auch gar kein Komma. In bestimmten Gebrauchsweisen bildet der Infinitiv mit einem übergeordneten Verb ein mehrteiliges Prädikat. Es wird dann im Allgemeinen kein Komma gesetzt. Das Komma bei PartizipgruppenDas Komma bei Partizip- und Adjektivgruppen ist teils fakultativ (D 126), teils obligatorisch (D 127). Zu Partizip- und Adjektivgruppen, die einem Substantiv als Zusatz folgen, vgl. D 112. Partizip- und Adjektivgruppen kann man durch Komma abtrennen, um die Gliederung des Satzes deutlich zu machen oder um Missverständnisse auszuschließen. Sind sie eingeschoben, ist gegebenenfalls am Anfang und am Schluss der Wortgruppe ein Komma zu setzen (= paariges Komma oder gar kein Komma). Das gilt auch für Wortgruppen, die als Verkürzungen von Partizipgruppen aufgefasst werden können ‹§ 78 (3)›. Partizip- und Adjektivgruppen sind durch Komma abzutrennen, Vergleichende Konstruktionen mit „als“ und „wie“Für vergleichende Konstruktionen mit als und wie gilt: Das Komma bei Hervorhebungen, Ausrufen, Anreden
Für Ausrufe, kommentierende Äußerungen und Bekräftigungen gilt: Das Wort bitte steht als bloße Höflichkeitsformel oft ohne Komma. Bei besonderer Hervorhebung wird es jedoch durch Komma abgetrennt ‹§ 79 (2), (3)›. In modernen und weniger förmlichen Briefanreden besteht die Neigung, das Komma vor dem Namen wegzulassen. |