Doktortitel als Aushängeschild für Kompetenz – Erläuterung und BegriffssammlungWir erklären Ihnen die Bedeutung hinter den Begriffen – von Dr. agr. bis Dr. theol. Show scroll Seit einigen Jahren steigen die Promotionszahlen, u. a. aufgrund gestiegener Studienanfängerzahlen. Eine höhere Anzahl an Doktorinnen und Doktoren auf dem Markt bedeutet noch stärkere Konkurrenz im Berufsleben. Wer in Spitzenpositionen aufsteigen möchte,
benötigt bestenfalls jahrelange Erfahrung und einen Doktortitel. Titel geben den Menschen keinen Glanz, sondern die Menschen den Titeln. Kennt man sich in der akademischen Landschaft aus, wird eines schnell klar: Doktor ist nicht gleich Doktor. Ja, streng genommen ist der Doktor ein akademischer Grad, der
durch eine Promotion erreicht wird, wofür das erfolgreiche Hochschulstudium eine Prämisse ist. Je nach Studium bzw. Studienrichtung erhalten Promovenden jedoch einen Doktortitel mit unterschiedlicher Bezeichnung. Der umgangssprachlich prominenteste Titel ist sicher der Dr. med. (medicinae), also der Doktor der Medizin, den der Grossteil der Ärzte trägt, die uns behandeln. Eine
Spezialisierung in diesem Fachbereich stellt der Dr. med. dent. (medicinae dentariae), der Doktor der Zahnmedizin, dar. Ebenfalls im medizinischen Heilbereich wird der Dr. med. vet. (medicinae veterinariae), der Doktor der Tierheilkunde, verortet. Etwas diffiziler ist die Promotionsbezeichnung in den Naturwissenschaften. Hier kann mit den Titeln Dr. phil. nat. (philosophiae naturalis), Dr. rer. nat. (rerum naturalium) oder in der Schweiz mit dem Titel Dr. sc. nat. (scientiarum
naturalium) eine Promotion abgeschlossen werden, wenn die Fächer Psychologie, Chemie, Pharmazie,
Biologie, Geologie, Informatik, Mathematik, Physik oder Geographie studiert worden sind. Etwas einfacher ist es in der Theologie mit dem Dr. theol. (theologiae), in der
Rechtswissenschaft mit dem Dr. iur. (iuris), den Ingenieurwissenschaften mit dem bekannten Dr. – Ing. und in den Staat- bzw. Politikwissenschaften mit dem Dr. rer. pol. (rerum politicarum). Kommt man fachlich aus den Sprach-, Kultur- und Geisteswissenschaften wird der Titel Dr. phil. (philosophiae) verliehen. Wird sich in der Volkswirtschaftslehre bewegt, erhält man den Titel Dr. oec. publ. (oeconomiae publicae). Ein studierter und promovierter ‚Bauer‘ erhält den Titel Dr. agr.
(agriculturae) und ist dann Doktor der Landwirtschaft. honoris causa Doktor honoris causa. Um wieviel höher ist dieser Titel gegenüber dem akademischen einzuschätzen? Wie der Name schon sagt: Neben den Doktortiteln, die durch eine Promotion erlangt werden, können die Titel Dr. h.c. (honoris causa) oder Dr. e.h.
(ehrenhalber) verliehen werden, die sogenannte Ehrendoktorwürde, welche, wie schon 17 mal an Frau Merkel, für besondere akademische oder wissenschaftliche Verdienste sowohl an Akademiker als auch Nichtakademiker verliehen wird. Die Krönung einer wissenschaftlichen Karriere stellt der Titel Dr. habil. (habilitatus) dar. Dieser wird durch die Habilitation erreicht und dient als Nachweis der Lehrbefähigung (facultas docendi). Er stellt die Prämisse für die Erteilung der venia legendi,
also der Lehrbefugnis, dar. Abkürzungen und Begriffe
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