Wann schaltet man die Differentialsperre ein?

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Wann schaltet man die Differentialsperre ein?
von KarlGustav » So Jan 15, 2006 8:49

Was da kaputtgehen würde?

Kommt auf den Schlepper an würde ich sagen. Grundsätzlich ist es ja so, dass bei eingeschalteter Differentialsperre beide Räder dazu verdammt sind anzutreiben d.h. sie versuchen unter allen Umständen gleich schnell zu laufen. Bei Kurvenfahrt ist es aber so, dass das kurveninnenlaufende Rad eine kleinere Strecke in der gleichen Fahrzeit zurückzulegen hat als das kurvenäussere Rad und dementsprechend langsamer laufen MUSS. Das Differential sorgt dafür, dass das in Ordnung geht. Ist dieses Differential aber gesperrt muss bei Kurvenfahrt irgendetwas nachgeben. Im günstigsten Fall ist das der weiche Untergrund. Fährt die ganze Chose aber auf hartem, griffigen Untergrund wie der Strasse o.ä. radiert bei viel Glück das Gummi des Rades was eigentlich langsamer laufen soll. Ist aber das Differential nicht solide genug bekommt es einen Knacks. Möglich wäre auch, dass das Differential hält und die Spannung ins Getriebe weitergibt und dort etwas flöten geht. Aber das kann ich nicht mit Praxisbeispielen belegen. Was genau kaputtgeht kann man also nicht generell sagen.

Möglicherweise hat diesbezüglich hier schon einer schlimmeres erlebt und kann konkrete Beispiele mit dementsprechenden Schäden geben.

Gruss

Karl

KarlGustav Beiträge: 3355Registriert: So Jan 30, 2005 13:03

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Differrenzialsperre

Wann schaltet man die Differentialsperre ein?
von Traktorman » Mo Jan 16, 2006 20:18

Also den Zweck der Sperre ist umschrieben worden
Wenn die Sperre eingelegt ist wissen wir, drehen beide Räder schön gleichmässig und es kann nur gerade aus gefahren werden. Hat die Hinterachse viel Gewicht und man fährt auf die harte Fahrbahn um die Kurve, so geht de Traktor gerade aus oder es muss das innere Rad druchdrehen können. Kann es wühlen dann reibt es Gummi ab und es passiert nicht viel. Ist der Druck zu gross so knallts. Es knallt der schwächste Teil im Antrieb. Das kann das Differenzial sein, eine Antriebswelle, ein Kreuzgelenkt oder sogar die Befestigung der Felgen oder sogar das Getriebe weil die Belastung zu gross geworden ist.
Also wenn man die Sperr drin hat, nur wenn der Traktor wühlen kann nie auf hartem Boden eine Kurve fahren wollen.

Bei den Lkw ist es so, die hatten lange mechanische Sperren. Da hatte es dumme Fahrer die kamen net aus der Baugrube raus und knallten die Sperre rein. Kamen heraus und vergassen die Sperre auszuschalten oder sie schalteten sie zu Spät aus im Kurvenbereich und die hing dann fest. Dann gab es meistens schaden. War die Fahrbahn net schmierig dass die Räder druchdrehen konnten knallte das schwächste Teil. Hätten Sie bei geradeausfahrt die Sperre ausgeschaltet oder währens zurück gefahren wäre das zu vermeiden gewesen. Aber heute werden billigst Fahrer eingesetzt ohne Hirn .
Darum haben die LKW Konstrukteure das ASR anti schlupf Regelung eingebaut. Das ist Idiotensicher. Aber nie so gut wie eine mechanische Sperre. Wenn der LKW im Dreck ist und er fährt an wühlt er vorerst und scharrt sich schon ne bissel fest bis das ASR zum Tragen kommt. Dafür muss nichts ein und abgeschaltet werden. Aber alles ist nur ein Kompromiss und nie so gut wie ein guter Fahrer mit einer mechanischen Sperre erreicht.
Beim Traktor ist auch so. Stehst tief im Dreck und musst anfahren, dann muss die Sperre schon drin sein. Denn beim Anfahren benötigt man den grössten Grip. Dann kommst mit der Sperre am ehesten weg. Probierst normal anfahren fängt sicher ein rad an zu wühlen und füllt sich mit dreck auf und scharrt sich ein. Legst erst dann Sperre ein dann wühlt dieses bestimmt auch mit. Hättest schön sachte mit Sperre angefahren wärst am ehesten weg gekommen. Ueber die mechanische Sperre geht nichts wenn Fahrer mit Kopf hast. Alle andern technischen Hilfen sind Kompromisse.

Traktorman Beiträge: 27Registriert: Mi Jul 20, 2005 22:03Wohnort: Schweiz

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Darum macht es keinen Sinn, die Achsen zu sperren, wenn nicht gleichzeitig das Verteilergetriebe ebenso gesperrt wird!!

Also verzichten wir auf die Achsen und sperren nur das Verteilergetriebe, was passiert dann?
Die Antriebswellen nach vorne und hinten können sich nur noch gleich drehen. Dadurch können die Räder einer Achse nicht mehr durchdrehen. Ebenso ist es unmöglich, dass ein einzelnes Rad durchdrehen kann.

Dadurch ist Sperre des Verteilergetriebes grundsätzlich völlig ausreichend und man kann auf die Achssperrdifferentiale verzichten!

So hat das im Übrigen auch Lada und Nissan gelöst. Lada sperrt lediglich das Verteilergetriebe und der kleine Russe kommt wahrlich nahezu überall durch. Bei Nissan ist das Verteilergetriebe grundsätzlich starr bei Einschalten des Allrades.

Wann schaltet man die Differentialsperre ein?
Wann schaltet man die Differentialsperre ein?
Matschpiste

Aber halt, eine, wenn auch sehr seltene Situation, wo man auch mit alleiniger Sperre des Verteilergetriebes stecken bleibt:
Wenn je ein Rad einer Achse gleichzeitig den Grip verliert, wobei der schwache Grip dieser beiden Räder wirklich gleich sein muss!
Diese beiden Räder können dann in der Tat durchdrehen und das Fahrzeug bleibt stehen. Wobei, wenn man nur eines dieser beiden Räder Grip verpasst, geht es wieder weiter…

Fazit

Lasst euch für euren modernen elektronisch geregelten Mercedes-Allrad keine, vor allem einzelne Achssperren andrehen, das taugt nichts! Im Gegenteil, das ist eher ein Nachteil und ihr kommt weniger weit, weil die elektronische Regelung 4ETS abgeschaltet wird!
Entweder, ihr baut komplett auf permanent Allrad mit allen Sperren um, oder lasst es bleiben!
Wenn es möglich ist, dann nur eine Sperre und zwar die des Verteilergetriebes, diese reicht für fast alle Situationen völlig aus!
Gab es mal bei Oberaigner, leider macht es jetzt niemand mehr.
In der Regel wäre für den Sprinter eine Hinterachssperre als 4×2 völlig ausreichend, nur höher legen sollte man ihn unbedingt.

Iglhaut bietet auch eine einzelne Hinterachssperre für den Allrad an, sagt dann aber auch ganz klar, dass der Allrad dann bei Einlegen der Sperre abgeschaltet werden muss!

Drei Sperren sind der Königsweg, ist aber teuer in der Anschaffung oder im Umbau. Lohnt sich m.E. eher nur für einen kleinen Personenkreis die wirklich HardCore Gelände fahren.

Ganz preisgünstig ist es, wer einen Hecktriebler hat und eine mechanische 100%-Hinterachssperre einbauen lässt. Der kommt damit garantiert weiter als all die mit ihren modernen elektronischen Wiesen-4×4 wie unsereiner seiner 😉
Nur für Bodenfreiheit muss er sorgen..

Die Beste und günstigste geländegängige Möglichkeit ist ein Allrad wo man nur das VTG sperren kann wie beim Lada, tja, die bietet leider niemand mehr an.

Offroad-Tipps

Grundsatz: Steht das Fahrzeug erst, ist immer Sch…e!

Wer keinen permanent Allrad hat:
Wenn ihr meint, ihr könntet den Allrad vielleicht gebrauchen, schaltet den schon vorher ein! Wenn ihr den Allrad erst einschaltet, wenn ihr ihn braucht, ist es oft zu spät.

Das Gleiche gilt für die Sperre(n). Ist absehbar, dass ihr Sperren brauchen könntet, legt sie vorher ein.
Besser unnütz zugeschaltet als stecken bleiben!
Aber Achtung: Der Untergrund muss immer lose sein, nie auf Asphalt!

Wer über drei Differentialsperren verfügt:
Zuerst die die Wichtigste, die Sperre des Verteilergetriebes (VTG) einlegen!
Die reicht für nahezu alle Situationen des Lebens völlig aus!

Reicht diese Sperre wider Erwarten mal nicht aus, dann zusätzlich die Achs-Sperren und zwar dann IMMER beide gleichzeitig!

Nicht vergessen, die Sperren auf Asphalt oder festem Grund wieder heraus zu nehmen, sonst produziert ihr teuren Metallschrott!

Wer mit einem elektronischem System unterwegs ist, immer darauf achten, dass man genug Fahrt drauf hat und immer schön den Fuß auf dem Gaspedal halten, auch wenns schwer fällt!
Auch wichtig, die ASR (AntiSchlupfRegelung) auszuschalten, sonst wird die Leistung des Motors u.U. so weit herunter geregelt, dass ihr nicht mehr von der Stelle kommt!

Nur ein technischer Tipp: Schaltet den Allrad und alle Sperren ab und zu ein!
Nur wenn die Mechanik gängig ist, könnt ihr euch darauf im Notfall verlassen. Bei längerem Nichtgebrauch streikt die Technik gerne und das ist markenunabhängig!

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KategorieTechnik-Tipps

Schlagwörter4x4 Allrad Kaufberatung

32 Kommentare

  • Detlev sagt:

    19. November 2020 um 15:24 Uhr

    Besonders Deinen letzten Tipp kann ich nur bestätigen / bestärken!
    Je öfter man diese Funktionen nutzt desto flüssiger funktionieren sie, wenn man sie braucht. Anfangs ist es ziemlich hakelig den Allrad und die Untersetzung einzulegen.

    Antworten

  • Roman sagt:

    24. November 2020 um 13:32 Uhr

    Hey Klasse Artikel!
    Dazu gleich drei Frage an dich:

    Citroën Jumper (Mein Reisemobil und Front Antrieb) kann ich mit Dangel 4×4 folgendes tunen:
    1. Höherlegung 2. Allrad 3. SperrdifferentialHinterachse 100%

    Und Bereifung: 15” / 16 “ / 17 “ und 18 “

    Zuerst dachte ich an Allrad und Höherlegung plus 18 “ damit ich noch etwas mehr Bodenfreiheit erreiche, nach deinem Artikel macht die Hinterachs Sperre keinen Sinn. Richtig?
    Wie ist es mit Allrad und 18” ist das schädlich? Habe gelesen das das Getriebe und Antriebswelle stärker belastet werden und daher kein 18” wâhlen soll. Ist das auch richtig ?

    Und dritte Frage wie würdest du kombinieren ?

    Vielen Dank für Deinen Blog!

    Antworten

    • Mikesch sagt:

      24. November 2020 um 14:04 Uhr

      Moin Roman,

      merci!
      Richtig, HA-Sperre macht keinen Sinn. Behält das Fahrzeug seine Elektronik, dann könntest Du einen ganz kleinen Vorteil haben. Ansonsten lass es und begnüge dich mit dem normalen Allrad, in der Regel reicht der.

      Bei größeren Rädern muss der Tacho angeglichen werden. Die Getriebeabstimmung ändert sich und die Gänge werden länger. Du brauchst eher eine Untersetzung, bzw. ist eine Voraussetzung.
      Wenn Du keine hast, klar, die Belastung der Mechanik wird deutlich größer. Fahre mal mit einem Fahrrad im größten Gang langsam über eine Wiese 😉

      Allrad und Höherlegung auf jeden Fall. Gibt es eine Option für eine Untersetzung? Dann auf jeden Fall auch die.

      Die Idee mit den Rädern ist schon ok. Musst dich mal erkundigen, was erlaubt und möglich ist. Kommt ja auch darauf an, welche Reifen montiert werden. 18“ und Niederquerschnitt ist nahezu das Gleiche wie 16“ und dicke Reifen.
      Ich würde darauf achten, dass sich der Abrollumfang um nicht mehr als 10% erhöht. Ist der höher, bekommst du auch Probleme auf der Straße, da die Gänge ja länger werden.

      Gern geschehen und viele Grüße,
      Mikesch

      Antworten

      • Roman sagt:

        25. November 2020 um 0:00 Uhr

        Oh danke! Das hilft ungemein. Untersetzung habe ich leider im Dangel Angebot nicht gefunden!

        Es geht ja auch bei einem Kastenwagen eher darum bei schlechten Wegen / Straßen / Wiesen / Stränden voranzukommen.

        Danke für den 10% Tipp. Das wusste ich auch nicht.

        Gibt es denn ein Buch oder eine Off-road Bibel mit der ich mich da weiterbilden kann ? Ich habe seit deinem Artikel das Gefühl ich kann nix mehr. Haha

        Antworten

        • Mikesch sagt:

          25. November 2020 um 0:40 Uhr

          Die 10% sind auch für den TÜV und Tachoangleichung wichtig! Kommst Du drüber, brauchst du in der Regel auch ein Abgasgutachten.

          Keine Ahnung was es an Literatur gibt, musst du mal googln. Oder mach mal ein Training mit, das lehrt ungemein.

          Antworten

    • Jörg sagt:

      25. November 2020 um 14:19 Uhr

      Servus, ich bin auch am überlegen ob auf dem Dangel Jumper 16 oder 18 Zoll drauf kommen. Bei den 18 Zoll, bist halt vom LK mit dem Reifen begrenzt. Hier ist angeblich nur der ContiContactCamper (für ordentlich Asche) als einziger Anbieter möglich. Dazu über 2K für den Radsatz und wenn im leichten Gelände dir die Felgen verkratzt….ärgerlich.

      Bei 16 Zoll, hast eher Verlust zum Fahrkomfort. Aber mehr Auswahl an Reifen, höhere Bodenfreiheit und kannst Schneeketten aufziehen. Soll ja bei 18 Zoll nicht mehr möglich sein.

      Halt Du mich mal bitte auf den laufenden.

      Grüße Jörg

      Antworten

  • Helmut W sagt:

    14. Dezember 2020 um 23:42 Uhr

    Hallo ich fahre einen IVECO 7,2 to mit eletrisch zu schaltbarem Sperrdifferenzial.
    Der Verkäufer sagte mir bei der Übergabe: Anhalten, Schalter drücken und langsam ohne größere Lenkeinschläge bis zum nächsten festen Punkt fahren. Dann die Sperre wieder ausschalten und ein Stück zurück und vor fahren. Damit die Sperre sicher raus ist.
    Ich habe sie diesen Sommer zum ersten mal auf einer leicht abschüssigen Wiese bergauf nach 3 Tagen Regen benutzt.
    Bin ohne Halt oben angekommen.
    Ob das auch ohne dieses Hilfsmittels geklappt hätte ? ? ?

    Antworten

    • Mikesch sagt:

      15. Dezember 2020 um 0:27 Uhr

      Moin Helmut,
      die Frage lässt sich nicht so einfach beantworten. Du hast ja vier angetriebene Räder. Die Sperre kommt ja dann zum Einsatz, wenn der Grip der Räder unterschiedlich ist und eines oder zwei durchdrehen.
      Auf einer Wiese ist der Grip meist gleich, insofern…
      Müsstest Du testen 🙂
      Dann: Welche Sperre? Hinten, vorne oder mitte? Ist nur die Mitte, sprich das Verteilergetriebe gesperrt, kannst Du ganz normal lenken.

      LG Mikesch

      Antworten

      • Helmut W sagt:

        17. Dezember 2020 um 23:29 Uhr

        HALLO Mikesch,

        soweit ich weiß, soll beim iveco die Sperre im Differenzial vorgenommen werden ?
        Kann ich diese auch bei langsamer Fahrt zuschalten ?

        Gruß Helmut W

        Antworten

        • Mikesch sagt:

          18. Dezember 2020 um 0:29 Uhr

          Moin Helmut,

          die Sperre befindet sich immer im jeweiligen Differenzial 😉

          Grundsätzlich ist es so: So lange keine unterschiedlichen Drehbewegungen vorhanden sind, kann man die Sperre(n) auch während der Fahrt zuschalten. Also auf ebener Strecke geradeaus…
          In der Praxis hat man aber fast immer eine Differenz in der Drehbewegung der Räder, von daher sollte das Fahrzeug in Geradeausrichtung stehen. Manchmal hakt es es, dann kann mit Gefühl etwas Druck auf der Kupplung und evtl. langsame Bewegung das Einrasten erleichtern.
          Egal, was in der Bedienungsanleitung steht, ich versuche es immer erst bei Stillstand.

          LG Mikesch

          Antworten

  • Franz sagt:

    3. Januar 2021 um 18:15 Uhr

    Servus Mikesch!
    Toll,endlich mal einer der sich scheinbar super auskennt. Ich tu es ledier nicht so. Daher würde ich gerne folgende Fragen an dich stellen. Für eine Antwort danke ich dir jetzt schon ganz herzlich.
    Ich habe für die Jagd einen Toyota Rav 4 Bj. 98 mit perm. Allrad. Er hat auch einen Druckschalter mit dem Achsensymbol. Beim Drücken leuchtet in der Anzeig auf: “MittelDiff.Sperre”
    Ist das Mitteldiffertial das von dir angesprochene VTG?
    Da würde bedeuten mein Ravi wäre richtig gut im Wald und Gelände? Bisher bin ich nämlihc auch ohne die Sperre und mit All Terrain Reifen fast über hoch und durch gekommen.
    Vielen Dank und Gruß
    Franz

    Antworten

    • Mikesch sagt:

      4. Januar 2021 um 0:40 Uhr

      Moin Franz,
      genau, die MittelDiffSperre ist die des VTG (Verteilergetriebe), ausreichend für 99% der Fälle des Lebens 🙂
      Sei froh, dass Du noch solch ein altes Auto hast und nicht mit dem elektronischen Schnickschnack.
      Damals war das so üblich, nur das VTG zu sperren, weil die anderen Sperren meist überflüssig sind.
      Ich glaube (nicht sicher), Nissan baute noch bis 2015 nur mit Mittelsperre ohne Elektronik.

      Viel Spaß mit Deinem Schätzchen und auf dass 2021 besser wird,
      Mikesch

      Antworten

  • Bernie sagt:

    27. Januar 2021 um 18:58 Uhr

    Hallo,
    vielen Dank für deinen total Beitrag – hat mir sehr weitergeholfen. Darf ich dich bitten mir einen Rat zu geben (da meine Verkäufer keine Ahnung hat…)? Ich spiele mit dem Gedanken mir einen Fort Transit Trail zuzulegen. Den gibt es als Vorderrad mit mechnischer Differentialsperre oder Allrad mit elektronischer Steuerung. Konkret – denkst du dass die Variante mit dem Sperrsdifferential gleich gut ist wie der allrad (für Zufahrt diverse Strände und Bergstrassen) – spart ~6.500€ und 200kg…
    Von der Höhe ist der 2-Rad mit 11-14cm angegeben und der Allrad mit 15 cm – also beides nicht besonders…
    danke!

    Antworten

    • Mikesch sagt:

      28. Januar 2021 um 1:15 Uhr

      Moin Bernie,
      die Elektronik macht immer dann Probleme, wenn du stehst, bzw. erst mal fest steckst. Der Allrad bringt dann nicht viel. Der elektronisch geregelte Allrad hat meist immer dann Vorteile, so lange du in Fahrt bist.
      Auf der nassen Wiese, am steilen Berg mit der Schotterpiste oder wenn es mal durch Sand geht, finde ich eine mechanisch gesperrte Achse hilfreicher.
      Die Variante mit Sperrdifferential ist nicht gleich gut wie der Allrad, beide Varianten haben ihre Stärken.
      Der Trail ist kein Offroader, daher denke ich, dass die Version mit Sperrdifferential für deine Zwecke völlig ausreichend ist, weil Du dich dann aus Situationen befreien kannst, wo der Allrad wahrscheinlich versagen wird.
      Abgesehen vom wirtschaftlichen Faktor….

      LG vom Mikesch

      Antworten

      • Schneggo sagt:

        12. März 2021 um 20:12 Uhr

        Hallo Mikesch,

        hab Dank für diesen Artikel!
        Du schreibst, dass Nissan bis 2015 noch mit VTG baute – betrifft das alle Modelle?

        Wie sind nämlich auf der Suche nach einer Pritsche mit Geländeunterstützung für den Umbau zum Wohnmobil. Es soll kein krasses Offroad-Teil werden, aber mal von der Straße runter auf unwirtlichere Wege können.

        Unser Problem: Allrad und/oder Diffsperre wird quasi nur für Fahrzeuge bis 3,5 t ab Werk angeboten. Wir brauchen (zu sechst) aber einfach mehr Zuladung. Nur Iveco scheint es auch über 3,5 t zu machen, ist aber neu mit 4×4 extrem teuer und gebraucht nur ohne Beifahrerairbag zu finden (jaaa, der MUSS sein).
        Gedanke war nun, einen 3,5 t aufzulasten (könnte gerade knapp so hinhauen). Allrad nachrüsten ist ja wirtschaftlicher Irrsinn (und scheint nach deinem Artikel auch gar nicht mal so schlau zu sein).

        Oder fällt dir ein passendes Fahrzeug ein?

        Viele Grüße,
        Schneggo

        Ps: unser erster Van war tatsächlich ein Allrad -Nissan (reiner Zufall), der auch brav jeden Blödsinn mitgemacht hat: https://famotion.wixsite.com/famotion/post/campervan Der wäre jetzt aber deutlich zu klein 😆

        Antworten

        • Mikesch sagt:

          13. März 2021 um 10:16 Uhr

          Moin Schneggo,

          interessanter Blog! Genau so etwas mit Auto kaufen in Neuseeland haben wir auch noch vor, also wenn es wieder mal möglich ist 😉

          Ob alle Nissan 4×4 Modelle mit VTG ausgerüstet sind, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, da müsste man googln.
          Bei den älteren, vorelektronischen Fahrzeugen, auch der anderen Marken war das aber üblich.

          Bei >3,5 Tonnen gibt es bei den LLKW eigentlich nur zwei Fahrzeuge: Sprinter oder Iveco…
          Der Sprinter hat halt einen elektronischen „Baustellenallrad“, reicht für die meisten Gelegenheiten völlig aus.
          Ich mein, wir sind mit unserem Bimo tausende Kilometer Pisten und Humpelstrecken in Kanada, Utah und Alaska gefahren.
          Untersetzung und Bodenfreiheit waren hier das A und O.
          Er mag halt keinen tiefen Sand, bzw. darfst darin nicht stehen bleiben 😉
          Er ist komfortabel und hat auch einen Beifahrerairbag. Neu ist er mittlerweile fast günstig zu nennen, allerdings gerät der Allrad immer mehr ins Hintertreffen und wird abgespeckt. Ich glaube, nur der mit 140 kw wird demnächst noch mit Allrad zu haben sein.

          Der Iveco ist das Arbeitstier, laut und eher ungemütlich, halt eher ein LKW. Der Einzige seiner Klasse mit richtigem 4×4 mit drei Sperren und zig Gängen.
          Da er schon wertiger geworden ist, kostet der ein Vermögen. Für das Fahrgestell kann man sich einen Luxus-Kasten kaufen…

          Wenn du keine richtigen Geländeambitionen hast, würde ich nach einem 5 T Sprinter schauen. Auf jeden Fall den 6ender!
          Der schnurrt und nur den gibt es demnächst noch mit Allrad.

          LG vom Mikesch

          Antworten

  • Schneggo sagt:

    13. März 2021 um 21:09 Uhr

    Hab Dank für deine Rückmeldung!

    Neuseeland ist einfach wunderschön. Allerdings inzwischen wohl deutlich restriktiver geworden, was das Freistehen und die Campervans angeht.

    Den Sprinter 50 gibt es nach unseren Infos neu leider nicht mit Allrad. Das müsste nachgerüstet werden.
    Und auch gebraucht finde ich ihn mit Allrad nur bis 3,5 t…

    Was hältst du von den neuen ESP? Die simulieren ja zum Teil eine Differentialsperre (wir schauen gerade zum Beispiel bei den Ford Transits). Kann man damit was anfangen? (Schnee, Matsch, Feldwege, Strand)

    Viele Grüße!
    Schneggo

    Antworten

    • Mikesch sagt:

      14. März 2021 um 10:10 Uhr

      Moin Schneggo,

      kann sein, dass der Allrad im Moment nicht zu haben ist. Soll aber laut Hörensagen wieder kommen, dann aber nur mit dem 140kw, was ja kein Beinbruch ist.
      Wahrscheinlich sind die deshalb auch nicht gebraucht zu bekommen oder man zahlt Freudenhauspreise dafür. Allrad hats aber definitiv bis 2020 bis 5T gegeben, hab ja einen…

      Von den elektronischen Systemen halte ich, wie oben beschrieben und auch nach meinen Erfahrungen gar nichts. So lange du fährst und in Bewegung bist, ist alles ok und können eine Hilfe auf der Straße und auf steilen Schotter-Steigungen sein. Aber genau in den Momenten, wo du wirklich die Hilfe benötigst, nämlich wenn du stehst oder sich ein Rad eingegraben hat, versagen sie, weil viel zu träge.
      Zumindest beim Sprinter ist das 4ETS (soll ja auch 3 Sperren simulieren) eher eine Eingrabhilfe, hab da ja auch einen Bericht zu.

      Bei den Fords wird das wahrscheinlich nicht anders sein. Ford und auch Fiat haben zudem den Nachteil, dass sie so gut wie keine Bodenfreiheit haben, aber genau die ist genau so wichtig wie der der Antrieb.

      Bei Ford und Sprinter würde ich eher mal googln, ob man die Kisten nicht höher legen kann und dann dazu eine HA-Sperre. Damit kommst du weiter als mit dem elektronischen Firlefanz-Allrad, gerade, wenn du an den Strand möchtest.

      LG vom Mikesch

      Antworten

      • Karsten sagt:

        11. Juli 2021 um 23:03 Uhr

        Hallo Mikesch,

        Ich habe einen Sprinter 906 zum Camper umgebaut und überlege eine HA Differentialsperre einbauen zu lassen.
        ( https://offroad-transporter.com/produkt/differenzialsperre-fuer-die-hinterachse-907/).
        Taugt das deiner Meinung nach etwas?
        Vielen Dank.
        Vg
        Karsten

        Antworten

        • Mikesch sagt:

          11. Juli 2021 um 23:29 Uhr

          Moin Karsten,

          damit kommst Du gerade im Sand oder Matsch weiter als mit dem Serien-Allrad.

          LG vom Mikesch

          Antworten

          • Karsten sagt:

            12. Juli 2021 um 8:04 Uhr

            Hallo Mikesch,

            vielen Dank für die Antwort.
            Den preis finde ich nur sehr heftig, meinst du das speziell das verlinkte Angebot etwas taugt?
            Man hört ja sonst nur immer von den üblichen Verdächtigen.
            VG
            Karsten

          • Mikesch sagt:

            12. Juli 2021 um 8:51 Uhr

            Moin Karsten,

            ob der Preis gerechtfertigt ist? Keine Ahnung, frage ich mich auch oft. Es war immer schon etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu haben 😉
            Das Mittendifferential lag auch in der Preisklasse und wenn Du bedenkst, was so ein Iglhaut-Umbau kostet…
            Zu dem Unternehmen und dem Angebot kann ich nichts sagen, ich persönlich kenne das nicht und kenne auch keinen der einen kennt…

            LG vom Mikesch

  • Schneggo sagt:

    17. März 2021 um 15:55 Uhr

    Hey Mikesch,
    Danke!
    Du würdest also einen 516er einem 519er vorziehen? Darf ich fragen, warum?
    Viele Grüße!
    Schneggo

    Antworten

    • Mikesch sagt:

      17. März 2021 um 22:27 Uhr

      Moin Schneggo,

      umgekehrt, den 519 vorziehen! Das ist der geile 3 L 6ender mit 190 PS (140 kw)! Angeblich soll der Allrad später nur noch mit diesem Motor zu haben sein.
      Der 160 PS Motor soll laut einigen Berichten Probleme bereiten. Bei zwei Bekannten war der Motor nach rund 40 Tkm Schrott.

      LG vom Mikesch

      Antworten

  • Andras Hepp sagt:

    28. August 2021 um 16:46 Uhr

    Servus Mikesch,

    bei uns steht die Überlegung eines Cratfters an. Die Differentialsperre mechanisch bei der Hinterachse, ist nur in Verbindung mit 4-motion möglich (warum auch immer).

    Aus Deinen Berichten + Informationen sollte in erster Linie eine mechanisch Differentialsperre verbaut werden. 4*4 ohne mD macht keinen Sinn.

    Heißt für uns bei dem Crafter wir müssten beides berücksichtigen + genügend Bodenfreiheit.

    Mit den besten Grüße aus Murnau + freue mich auf Deine Antwort
    Andy

    Antworten

    • Mikesch sagt:

      28. August 2021 um 20:42 Uhr

      Moin Andy,
      wie gesagt, bei einem 4×4 nur eine Sperre hinten macht nicht viel Sinn. Du könntest genau so gut auf die Sperre verzichten. Es braucht vorne nur ein Rad durchdrehen und du stehst.
      Ich weiß ja nicht, wie die 4-motion bei VW arbeitet, vielleicht ist sie ja besser als das 4ETS von Mercedes.
      Wie gesagt, verzichte bei 4×4 auf die Sperre, spart Geld.

      LG vom Mikesch

      Antworten

      • Andreas Hepp sagt:

        29. August 2021 um 15:17 Uhr

        Danke Mikesch

        Antworten

  • Josef Pschierer sagt:

    2. September 2021 um 12:16 Uhr

    Hallo Mikesch,

    wieder so ein geiler und ausführlicher Artikel wo alles wirklich gut beschrieben ist.
    So wie es ausschaut habe ich alles richtig gemacht: ich hab den Sprinter mit Heckantrieb genommen…dann noch eine Hinterachsdiffentialsperre einbauen lassen, und alles ist gut.

    Zur Höherlegung sei gesagt, dass es schon viel hilft, wenn man das Schlechtwetterfahrwerk nimmt…durch die höheren Reifen (225 75 R16 anstelle der serienmäßigen 225 65 R16) und durch das 3cm höhergelegte Fahrwerk gewinnt man in Summe dann doch 6cm.
    Das sind dann noch nicht die 10-11cm wie beim Werksallrad, kostet dafür in der Aufpreis Liste nur 400€ und ist besser als nichts.

    Beim neuen Crafter z.B. muss ich für 6cm schon zu Seikel und mir ein neues Fahrwerk einbauen lassen (3cm Gewinn) und dann noch für teures Geld die neuen Reifen eintragen lassen…mit TÜV etc…

    Der neue Allrad vom Sprinter wurde die Tage vorgestellt. Die Technik scheint jetzt dieselbe wie beim Crafter zu sein und nur noch mit großem Motor und Automatik möglich. Beim Crafter gibt´s dann wenigstens noch eine Hinterachsdiffentialsperre für schlanke 1000€ Aufpreis direkt vom Hersteller.

    Mal schauen wie es wird, wenn mein neuer endlich da ist.

    Gruß
    Sepp

    Antworten

    • Mikesch sagt:

      2. September 2021 um 18:30 Uhr

      Moin Sepp,
      alles richtig gemacht!
      Dass Höherlegen ist ja nicht alles, das Differenzial kommt dabei ja nicht höher, nur durch größere Räder, was du ja gemacht hast.
      Insofern, freu dich!

      LG vom Mikesch

      Antworten

  • Stahlhacke Hatumar sagt:

    26. April 2022 um 18:19 Uhr

    Hallo Ich bin Neu hier such Differenzial Sperre für meinen Sprinter 906
    3,5 T wo kann ich ein solches Differenzial Kaufen bitte um Hilfe !!
    mt-09-yam @web.de

    Antworten

  • Andre sagt:

    17. Juni 2022 um 13:33 Uhr

    Hallo Mikesch
    Danke,für diesen tollen Beitrag. Ich habe zu meiner Frau auch immer gesagt der Niva kommt überall hin…
    Da wir Camper sind und seine Anhängelast bei weitem nicht reicht,haben wir uns einen toyota land cruiser zugelegt.dieser hat noch ein zu 100% sperrbares,zentraldifferenzil
    LG Andre

    Antworten

    • Mikesch sagt:

      18. Juni 2022 um 0:11 Uhr

      Moin Andre,
      freu dich über das Auto und hege es! Autos im PKW-Bereich mit mechanischen Sperren gibt es ja ansonsten neu bis auf die G-Reihe nicht mehr.
      LG und viel Spaß,
      Mikesch

      Antworten

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Wann können Sie die Differentialsperre einschalten ohne dass dadurch Schäden?

Wann können Sie die Differenzialsperre einschalten, ohne dass dadurch Schäden am Kraftfahrzeug zu erwarten sind?.
- steht..
- in einer Kurve untersteuert..
- mit Schrittgeschwindigkeit fährt..

Kann man mit Differentialsperre fahren?

Auch bei Fahrten abseits von Straßen ist eine solche Situation häufig der Fall. Mit einer eingebauten Differenzialsperre kann ein Drehzahlausgleich geschaffen werden. Die Sperre bietet somit eine weitestgehend starre Verbindung im Bereich der Räder auf einer Achse, was zu einer Verbesserung der Traktion führt.

Was ist Differentialsperre einschalten aktivieren?

Die Differenzialsperre hilft bei durchdrehenden Rädern, nicht aber gegen Diebe. Das ist eine Maßnahme, um deinen PKW gegen Diebstahl abzusichern. So kannst du deinen PKW bestmöglich gegen Diebstahl sichern. Achte zudem darauf, dass alle Türen abgeschlossen sind.

Warum braucht man ein Differential?

Das Differential, genauer „Differentialgetriebe“, hat die Aufgabe, die bei Kurvenfahrten auftretenden Drehzahlunterschiede der Räder an angetriebenen Achsen auszugleichen.