Warum haben wir so viele Ameisen im Garten?

Ameisen sind eine geheime Weltmacht – man findet sie in der Natur, im Garten, leider aber auch in der Wohnung. Wir klären: Nützen oder schaden Ameisen uns?

Warum haben wir so viele Ameisen im Garten?
Mensch und Ameise – in vielen Lebensräumen treffen wir aufeinander [Foto: kholywood/Shutterstock.com]

Zu Ameisen (Formicidae) haben viele Menschen ein ambivalentes Verhältnis. Mit Kindern und Enkeln werden die fleißigen Insekten gern unter der Lupe beobachtet, der Haufen eines Staates Waldameisen fasziniert auf dem Waldspaziergang – andererseits ist jede Ameise unerwünscht, sobald sie eines ihrer sechs Beine auf unser Grundstück setzt. Ameisenfallen und allerlei Mittelchen zum Bekämpfen der Tiere finden stets reißenden Absatz. Dieser Artikel beschäftigt sich daher mit einer wichtigen Frage: Sind Ameisen für uns eher nützlich oder schädlich?

Inhalt

  • Ameisen in der Natur
  • Ameisen im Garten
  • Ameisen in Haus oder Wohnung
  • Fazit: Sind Ameisen nützlich oder schädlich?
  • Ameisen bekämpfen

Wir möchten Ihnen die Augen öffnen für die unglaublichen Leistungen, die Ameisen in der Natur vollbringen – wobei sie stets im Verborgenen bleiben. Im Anschluss besprechen wir die Anwesenheit von Ameisen im Garten und Haus oder in der Wohnung und zeigen auf, wann eine Bekämpfung sinnvoll ist. Außerdem finden Sie Hinweise auf weiterführende Artikel zum Vorbeugen und Bekämpfen von Ameisen – beispielsweise mit unserem neuen Plantura Ameisenmittel.

Ameisen in der Natur

Nach Meinung vieler Wissenschaftler spielen Ameisen eine Schlüsselrolle in unseren Ökosystemen. Sie sind an diversen Kreisläufen beteiligt, ohne die natürliche Netzwerke zusammenbrächen. In Deutschland leben etwa 200 der weltweit (geschätzten) 15.000 Arten. Weil sie sich fast immer im Untergrund aufhalten, wird ihre Anzahl und ihre Wichtigkeit aber regelmäßig unterschätzt. Leider schrumpfen zudem die Bestände der meisten Arten. Mit der Entdeckung dieses Schwundes hat man sich auch wieder intensiver mit der Rolle der kleinen Krabbler beschäftigt. Folgendes leisten Ameisen für die Natur – und damit auch für uns.

Was leisten Ameisen für uns und für die Natur?

  • Einige Arten zersetzen Totholz und übernehmen damit einen Schritt der Humusbildung, die für Böden und Pflanzen essentiell ist.
  • Räuberische Arten fressen selbst allerlei Insekten, sie regulieren also zum Beispiel auch die Bestände von Schädlingen, sodass diese sich nicht ungebremst vermehren.
  • Neben Insekten werden auch größere, bereits tote Tiere verzehrt. So gelangen darin enthaltenen Nährstoffe wieder in die natürlichen Kreisläufe, auch der im toten Körper gebundene Kohlenstoff.
  • Ameisen dienen auch selbst als Beute für höhere Lebewesen. Spechte und Wildschweine etwa gelangen über ihre Larven an reichlich Proteine.
  • Die Samen vieler Wildpflanzen werden von Ameisen verbreitet.
  • Die unterirdischen Aktivitäten von Ameisen machen sie mancherorts noch wichtiger als Regenwürmer. Vor allem in sandigen und sehr sauren Böden sind Letztere nämlich kaum noch anzutreffen. Hier sorgen Ameisen für das Vermischen, Belüften und Verkitten der Bodenkrume.
  • Würde man Ameisen aus einem Ökosystem vollständig entfernen, bräche dieses zusammen. Radikale Veränderungen für alle Teile des Systems wären die Folge.

Der Grund für den Rückgang der Ameisen ist der Schwund von geeignetem Lebensraum. Die verschiedenen Arten sind oft an besondere Lebensbedingungen angepasst. Die Herstellung geeigneter Habitate ist daher die einzige Möglichkeit, diese Spezialisten zu retten. Dies kann auch auf land- oder forstwirtschaftlich genutzten Flächen geschehen – für die meisten Ameisenarten ist eine Koexistenz mit dem Menschen nämlich kein Problem. Myrmekologen (Ameisenforscher) und andere Naturwissenschaftler sagen unisono: Unsere heimischen Ameisen können gerettet werden, ohne dass hierfür spezielle Schutzhabitate angelegt werden. Doch die Bewirtschaftung unserer Flächen muss sich ändern.

Tipp Ameisenfarmen: Wer sehr an dem sozialen Leben, den Baukünsten sowie der Organisation von Ameisen interessiert ist, kann sie in Ameisenfarmen vermehren und beobachten. Diese bestehen aus zwei Glas- oder Plexiglasscheiben und einem Substrat, in dem die Tiere ihr Nest anlegen. Natürlich braucht es auch eine gehörige Portion Hintergrundwissen, wenn man eine solche Farm artgerecht und erfolgreich betreiben möchte.

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Ameisenfarmen bieten Einblicke in das sonst verborgene Leben im Ameisenbau [Foto: Dmitri Ma/ Shutterstock.com]

Ameisen im Garten

Auch in unseren Gärten finden sich Ameisen. Ameisen im Rasen oder in den Beeten sind für die meisten Gärtner gut zu verschmerzen. Wer sich dort nicht mit ihnen anfreunden kann, sollte sich zunächst den großen Nutzen vor Augen führen, den er durch die Untermieter hat. Die Lockerung des Untergrunds belüftet die Wurzeln der Pflanzen, wodurch ihr Wurzelwachstum verbessert wird. Außerdem sind Ameisen an der Humusbildung beteiligt und vertilgen allerlei Insekten, die an unseren Gartenpflanzen als Schädlinge tätig werden könnten. Dementsprechend ist vor einer eventuellen Vertreibung abzuwägen: Stören die Tiere an dieser Stelle wirklich so sehr? Kann man Probleme mit ihnen vermeiden, indem man zum Beispiel bei der Beetarbeit an gewissen Stellen einfach Handschuhe trägt?

Schlägt ein Ameisenstaat aber direkt auf oder an Ihrer Terrasse seine Zelte auf und belästigt sie regelmäßig beim sommerlichen Frühstück, sollten Sie versuchen, sie wieder loszuwerden. Auch wenn eine Kolonie Ameisen für riesige Blattlaus-Herden an Ihren Pflanzen sorgt, ist es nur verständlich, dass Sie sie vertreiben möchten. Einige Hausmittel gegen Ameisen, wie die Pflanzung bestimmter Kräuter, sind gut für den Einsatz im Freien geeignet. Außerdem haben Sie schon viel gewonnen, wenn Sie Terrassen und Wege nicht mit Sand, sondern mit Splitt oder mit Pflasterfugenmörtel verfugen. In diesen kann sich keine Ameisenkolonie einnisten.

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Ameisen räumen die Umwelt auf: Auch wenn wir Essbares zurücklassen, treten sie auf den Plan [Foto: Suraporn kosaentor/ Shutterstock.com]

Ameisen in Haus oder Wohnung

Im Garten sind Ameisen also meist kein Problem. Tauchen sie in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung auf und wandern sie durch die Küche, muss jedoch etwas unternommen werden. Denn einige Ameisenarten sind nicht nur unappetitlich und unhygienisch, manche übertragen sogar Krankheiten, weshalb ihre Anwesenheit etwa in Krankenhäusern oder Großküchen auf keinen Fall zugelassen wird. Wer von einer Ameisenplage betroffen ist, fürchtet oft, es liege am eigenen Verhalten – einer unsauberen Lebensweise gar. Doch Ameisen können bei jedem einfallen, entscheidend ist hier die Abdichtung des Hauses. Und etwas Pech ist auch dabei, wenn eine Ameisenstraße in Ihrer Küche entsteht. Sie können aber einiges tun, um Ameisen in Haus oder Wohnung zu vermeiden, wie wir in diesem Spezial-Artikel für Sie zusammengefasst haben. Eine effektive Bekämpfung ist etwa mit unserem Plantura Ameisenmittel möglich.

Warum haben wir so viele Ameisen im Garten?

Ameisenmittel InsectoSec® 150 g

  • Zur zuverlässigen Bekämpfung von Ameisen, Kellerasseln & Silberfischchen
  • Nachhaltig & geruchlos: Puder aus versteinerten Kieselalgen
  • Nicht bienengefährlich (B4) - anwendbar im Haus, auf Terrassen, Balkonen & im Garten

Ameisen sind nicht nur für natürliche Ökosysteme, sondern auch für unsere Gärten und damit für uns sehr nützlich. Tauchen sie in unseren Wohnbereichen auf, werden sie schnell lästig und bei einem massiven Befall der Vorräte und bei bestimmten Arten von Ameisen – etwa der Pharaoameisen (Monomorium pharaonis) – können sie in seltenen Fällen auch schädlich für uns sein. Bevor die kleinen Baumeister also rücksichtslos vertrieben und bekämpft werden, sollte man stets genau abwägen, ob dies vor Ort wirklich nötig ist. Kompromisslos sollte man allerdings in Haus und Wohnung sein, um die Etablierung von Nestern auszuschließen.

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Bei Pharaoameisen gilt es, schnell zu handeln – sie nisten sich gern im Haus ein [Foto: Hashim mahrin/ Shutterstock.com]

Ameisen bekämpfen

Haben Sie keine präventiven Maßnahmen angewandt oder zeigten diese keine Wirkung, bleibt Ihnen im Haus – oder auf Balkon und Terrasse – nur die Bekämpfung der Ameisen. Folgende Schritte sind auf jeden Fall durchzuführen.

Wie werden Ameisen effektiv bekämpft?

  1. Entfernen potentieller Nahrungsquellen; alle Lebensmittel für Ameisen unzugänglich machen
  2. Zugänge ins Haus verschließen, eventuelle Nester entfernen oder entfernen lassen
  3. Alle befallenen Räume mit stark riechendem Reiniger wischen
  4. Ameisenmittel Ihrer Wahl ausbringen; wir empfehlen unser Plantura Ameisenmittel, um Sie und Ihre Kinder oder Haustiere nicht zu gefährden
Warum haben wir so viele Ameisen im Garten?
Unser Plantura Ameisenmittel empfehlen wir zur einfachen und effektiven Bekämpfung

Wer sich genau in das Thema einer effektiven Bekämpfung einlesen möchte, wird in unserem Spezial-Artikel zur Ameisenbekämpfung die Antworten auf seine Fragen finden. Sparfüchse unter Ihnen können die Ameisenbekämpfung mit Hausmitteln ausprobieren. Hier geht es außerdem zu Spezial-Artikeln, in denen wir die Bekämpfung von Ameisen mit Backpulver diskutieren und das große Potential von Zimt als Repellent gegen Ameisen erläutern.

Was tun gegen zu viele Ameisen im Garten?

Da Ameisen bestimmte Düfte nicht mögen, kann man sie zum Beispiel mit Lavendelblüten, Zimt, Gewürznelken, Chilipulver oder Zitronenschalen vertreiben, indem man die Substanzen auf Ameisennester und -straßen streut. Eine Barriere aus Kreidepulver oder Gartenkalk hält die Tiere davon ab, ins Haus zu gelangen.

Sind viele Ameisen im Garten gut oder schlecht?

Grundsätzlich schaden ein paar Ameisen im Garten nicht. Im Gegenteil. Sie zersetzten Pflanzenabfälle und lockern den Boden. Wenn du allerdings ein großes Nest bei dir im Garten oder im Hochbeet hast, kann es passieren, dass dieses Nest die Wasserversorgung der Wurzeln einschränkt.

Was zieht Ameisen im Garten an?

Ameisen mögen die Ausscheidungen von Läusen, den Honigtau. Im Garten sind Wegameisen eine verbreitete Gattung. Sie bevorzugen süße Nahrung, etwa Honigtau, die Ausscheidungen von Blatt- und Schildläusen. Ameisen folgen Läusen bis in die Spitzen vieler Pflanzen und schützen die Läuse sogar vor Fressfeinden.

Woher kommen so viele Ameisen?

Die meisten Arten dringen auf der Suche nach Nahrung in Gebäude ein – durch Spalten, Fugen oder Risse sowie undichte Türen und Fenster gelangen sie ins Innere und machen sich dort auf die Suche nach Zucker, Honig, Marmelade oder anderen süßen oder eiweißhaltigen Lebensmitteln.