Warum ist Rauchen schädlich für die Lunge

Wenn man darüber nachdenkt, was der Lunge schadet, denkt man zuerst an Zigarettenrauch. Das stimmt. Denn wer raucht, inhaliert über 4000 Substanzen, die die Gesundheit unserer Lunge gefährden. Doch neben dem blauen Dunst gibt es noch eine Menge anderer Risikofaktoren. Sieben Gefahren für unsere Lunge.

Die häufigsten Lungenkrankheiten wie Asthma, chronisch obstruktive Bronchitis (COPD) und Lungenkrebs werden zum großen Teil durch Partikel verursacht, die durch die Luft in die Lunge gelangen. Mit Hilfe der Flimmerhärchen kann sich die Lunge bis zu einem gewissen Maß selbst reinigen. Die Fremdkörper bleiben in den Flimmerhärchen hängen und werden mit Hilfe der Flimmerbewegungen aus der Lunge transportiert.

Zigarettenrauch ist Risikofaktor Nummer eins

Partikel aus Zigarettenrauch sind besonders gefährlich. Nach Angaben der deutschen Atemwegsliga inhaliert man neben dem Nikotin zusätzlich über 4000 Substanzen. Wer viel raucht riskiert also dauerhafte Schäden an den Bronchien und an der Lunge. Die Haupterkrankung, die durch Zigarettenrauch ausgelöst wird, ist COPD. Im Anfangsstadium werden die Flimmerhärchen in der Lunge zerstört. Dadurch wird die Selbstreinigung der Lunge Stück für Stück zerstört. Im fortgeschrittenem Stadium kommen starker Husten mit Auswurf und Atemnot hinzu.

Auch Bakterien und Viren dringen in die Lunge ein

Auf Platz zwei der Lungenfeinde stehen mikrobiologische Erreger, also Bakterien und Viren. Ist die Lunge gesund, schafft sie es in der Regel, die Erreger abzuwehren. Schwieriger ist es bei einem geschwächten Immunsystem oder bei einer hohen Konzentration der Erreger. Häufig vorkommende Bakterien sind beispielsweise Pneumokokken. Sie können eine Lungenentzündung verursachen und sind nach Angaben der deutschen Atemwegsliga häufig für plötzliche Verschlimmerungen von Atemwegserkrankungen verantwortlich. Patienten, beispielsweise mit COPD, werde deshalb eine Pneumokokken-Schutzimpfung empfohlen.

Feinstaub reizt die Lunge

Feinstaub aus dem Straßenverkehr gewinnt als Risikofaktor für Lungenkrankheiten an Bedeutung. Beim Einatmen gelangen die Partikel in die Atemwege, sehr feine Partikel erreichen sogar die Lungenbläschen. Mögliche Folgen sind Husten, Entzündungsreaktionen der Lunge, Bronchitis und eine Verschlimmerung von Asthma, sagt die deutsche Atemwegsliga. Besonders ältere Menschen und Kinder seien gefährdet, aber auch solche, die an stark befahrenen Straßen wohnen.

Die richtige Mundhygiene ist wichtig

Eine schlechte Mundhygiene fördert Entzündungen der Atemwege. Besonders Keime, die Entzündungen des Zahnfleisches sowie Zahnbetterkrankungen auslösen, können zu chronischen oder akuten Erkrankungen der Atemwege führen. Denn ist das Immunsystem geschwächt, kann die Lunge Bakterien, Viren und Pilze nur schwer abwehren. Es kann sogar zu einer Lungenentzündung kommen. Besonders gefährdet sind ältere oder bettlägerige Menschen, da bei ihnen das Immunsystem geschwächt ist und die Mundhygiene häufig vernachlässigt wird. Bei Rauchern ist das Risiko besonders hoch.

Chronische Bronchitis

Husten am Morgen nach dem Aufwachen ist nahezu jedem Menschen bekannt, der jahrelang täglich raucht. Früher „Raucher-Husten“ genannt, hängt die chronische Bronchitis sehr stark mit dem Rauchen zusammen. Das zeigt sich beispielsweise in einer schwedischen und einer amerikanischen Studie. Rauchstopp kann gerade chronische Bronchitis stark verringern oder heilen.

Lungenkrebs

Dass Rauchen Lungenkrebs auslösen kann, wird in der Öffentlichkeit wohl am häufigsten mit dem Rauchen assoziiert, und das zurecht. So erkranken Rauchende im Vergleich zu Nichtrauchenden mit bis über 20 Mal höherer Wahrscheinlichkeit an Lungenkrebs, wie eine Metaanalyse von 216 Studien resümiert. Das Risiko für die Entwicklung von Lungenkrebs steigt mit dem Konsum. Je mehr und je länger jemand schon raucht, desto eher entwickelt sich also Lungenkrebs.

In Deutschland sind jährlich rund 19 Prozent aller Krebserkrankungen tabak-assoziiert. Im Jahr 2018 waren dies 85.000 Neuerkrankungen. Sie entstanden also ursächlich durch das Rauchen. Bei Lungenkrebs sind die Zahlen deutlich höher, zeigt eine Studie: Rund 85 Prozent aller Todesfälle durch Lungenkrebs werden durch das Rauchen verursacht (83 Prozent bei den Frauen und 89 Prozent bei den Männern).

COPD

Häufige Folge des Rauchens ist auch die Entwicklung einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (chronic obstructive pulmonary disease, COPD). COPD führt dazu, dass die Lungenbläschen ihre Funktion nicht mehr erfüllen können und sich die Aufnahme von Sauerstoff dadurch verringert. Betroffene können aus der Luft nicht ausreichend Sauerstoff entnehmen und verarbeiten.

Rund 40 bis 50 Prozent der lebenslang Rauchenden bekommen COPD, zeigt eine Metaanalyse. Von den Todesfällen infolge COPD sind bei Frauen 70 und bei Männern 83 Prozent durch das Rauchen verursacht. Das zeigt eine Analyse der Deutschen Todesursachen. Belegt ist auch der große Nutzen des Rauchstopps bei COPD: Selbst nach erfolgter COPD-Diagnose ist das Aufhören sinnvoll. Es kann das Voranschreiten von COPD bremsen.

Sonstige Erkrankungen von Lunge und Atemwegen

Auch der Zusammenhang mit anderen Erkrankungen, die Lunge und Atemwege betreffen, ist gut belegt: Wer raucht, hat ein deutlich erhöhtes Risiko, an Asthma, Lungenentzündung, Tuberkulose oder einer krankhaften Aufblähung der Lunge (Emphysem) und Schlafapnoe (Atemaussetzer im Schlaf) zu erkranken.

E-Zigaretten / Tabakerhitzer und Lunge

Im Vergleich zum Rauchen von Tabakwaren haben E-Zigaretten weniger negative Auswirkungen auf den Körper. Aber im Vergleich zum Nichtrauchen haben E-Zigaretten mehr negative Auswirkungen auf den Körper. Es gilt also: Tabakwaren sind schädlicher als E-Zigaretten, und E-Zigaretten sind schädlicher als Nichtrauchen.

Auch E-Zigaretten schaden also der Gesundheit. Dementsprechend können auch E-Zigaretten Lunge und Atemwege schädigen, zeigen Studien. So haben E-Zigaretten-Raucher doppelt so häufig chronische Bronchitis wie Nichtrauchende und sind anfälliger für Asthma.

Von ausschließlichem Konsum von Tabakerhitzern sind keine Studien zu Auswirkungen auf Lunge und Atemwege bekannt. Es ist jedoch naheliegend, dass ihre Schädlichkeit zwischen E-Zigaretten und Tabakerzeugnissen angesiedelt ist.

Mehr dazu:

  • Tabak ist Hauptursache für Lungenkrebs
  • Rauchen kann zu Hörverlust führen
  • Tabak schadet der Gesundheit
  • Rauchen und Lungenerkrankungen (Deutsches Krebsforschungszentrum)
  • Wie sich Rauchen auf COVID-19 auswirkt
  • Rauchen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Mit dem Rauchen aufhören (Rauchfrei Telefon)
  • Rauchen und Mortalität
  • Was Tabak mit HIV und Alzheimer zu tun  hat

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Warum Rauchen schädlich ist?

Rauchen schädigt die Blutgefäße und fördert die Gefäßverkalkung. Außerdem nimmt der Sauerstoffgehalt des Blutes ab und die Durchblutung aller Organe verschlechtert sich. Der chronische Nikotinkonsum ist mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden.

Ist auf Lunge Rauchen schädlicher?

Beim Paffen bleiben die Giftstoffe des Rauches überwiegend im Mund- und Rachenraum und sind hier nicht weniger gefährlich als beim Einatmen in die Lunge. Die Giftstoffe – unter anderem Nikotin und Kohlenmonoxid – werden außerdem über die die Mundschleimhaut aufgenommen und gelangen so in den Körper.

Was setzt sich beim Rauchen in der Lunge ab?

Die Atemwege verengen sich, wodurch die Atmung erschwert wird. Sie bekommen Atemprobleme und fühlen sich oft kurzatmig, ein wichtiges Symptom de Chronisch Obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Die Lungenbläschen, auch “Alveolen” genannt, werden nach und nach zerstört.

Sollte man Zigaretten auf Lunge Rauchen?

Die Annahme, dass Zigarettenrauch nur in der Lunge Schaden anrichten kann, ist falsch. Denn die Gesundheitsgefahr beginnt bereits im Mund. Rauchen schädigt die Zähne und den Mundraum. So kann der eingeatmete Rauch selbst beim reinen Paffen die gesamte Mundhöhle und den Rachenraum angreifen.