Was ist der Unterschied zwischen einer partiellen und einer totalen Mondfinsternis?

Hier finden Sie eine Auflistung der nächsten in Österreich sichtbaren Mondfinsternisse (ohne der wenig spektakulären Halbschattenfinsternisse). Beim Anklicken des jeweiligen Links bekommen Sie alle Details zum Ereignis (Beginn, Ende, usw.).

Bei einer Mondfinsternis wird der Mond nicht mehr voll von der Sonne bestrahlt, da er durch den Schatten der Erde läuft, die zwischen Mond und Sonne steht. Dieses astronomische Ereignis tritt nur bei Vollmond ein und nur dann, wenn der Vollmond einem der beiden Mondknoten so nahe ist, dass sich eine durch Sonne, Erde und Mond gehende Linie ergibt. Zwischen zwei Mondfinsternissen vergehen meistens sechs Mondumläufe, manchmal fünf oder nur einer.

Mit bloßem Auge deutlich wahrzunehmen sind jene Ereignisse, bei denen der Mond durch den Kernschatten der Erde ganz oder zum Teil verdunkelt wird. Astronomisch zählen zu den Mondfinsternissen auch die wenig auffälligen, bei denen der Mond lediglich in den Halbschatten eintaucht. Bezogen auf die Fläche der Mondscheibe werden für Kern- wie für Halbschattenfinsternisse je vollständige oder totale und teilweise oder partielle Finsternisformen unterschieden.

Im Unterschied zu einer Sonnenfinsternis ist eine Mondfinsternis von jedem Ort auf der Nachtseite der Erde aus zu sehen. Lokal gesehen, auf einen festen Ort bezogen, ist daher eine Mondfinsternis weitaus häufiger zu beobachten als eine Sonnenfinsternis. Global, auf die gesamte Erde betrachtet, kommen Sonnenfinsternisse allerdings häufiger vor als Mondfinsternisse.

Was ist der Unterschied zwischen einer partiellen und einer totalen Mondfinsternis?
Aufnahmen der partiellen Mondfinsternis vom 16. Juli 2019. Foto: Ing. Erwin Rössler
Warum ist nicht bei jedem Vollmond eine Mondfinsternis?

Bei Vollmond steht der Mond in Opposition zur Sonne. Er befindet sich dabei zumeist nicht in der Ebene der Erdumlaufbahn (Ekliptik), da die Ebene seiner Umlaufbahn geringfügig (um etwa 5°) gegen die Ekliptik geneigt ist. Nur wenn der Vollmond einem der beiden Schnittpunkte von Ekliptikebene und Mondbahn, Knoten genannt, hinreichend nahe ist, ereignet sich eine Mondfinsternis. Beim darauf folgenden Vollmond ist der Abstand zum Knoten meistens zu groß, beziehungsweise durchläuft der Mond den Knoten, wenn die Knotenlinie (als die Verbindung zwischen den beiden Knoten) nicht mehr auf die Sonne gerichtet ist. Somit findet dann keine Finsternis statt. Beim sechsten Vollmond in Folge hält sich der Mond jedoch wieder recht nahe einem Knoten auf, diesmal dem anderen, und eine Finsternis ist möglich, sofern ein maximaler Knotenabstand (Finsternis-Limit) nicht überschritten wird. Nach den sechs Lunationen, die mit etwa 177 Tagen etwas weniger als ein halbes Jahr dauern, hat die Erde noch nicht die Hälfte ihrer Bahn (oder 180°) absolviert. Auch der Gegenknoten liegt nach dieser Zeit nicht genau gegenüber der Ausgangsstellung, denn die Knotenlinie hat sich leicht gegenläufig gedreht und zeigt schon nach etwa 173 Tagen (ein halbes Finsternisjahr) wieder zur Sonne. Bezogen auf die Knotenpassage ist der Vollmond mithin nach sechs Mondphasenzyklen um etwa vier Tage verspätet, und der Knotenabstand hat sich um einen Betrag von etwa 4° (auf der Ekliptik gemessen) verändert. Wenn der Abstand zum Knotenpunkt größer als etwa 4,7° geworden ist, befindet sich der Mond nicht mehr komplett innerhalb des Kernschattens, es kann aber zu einer partiellen Kernschattenfinsternis kommen. Wenn die Knotendistanz etwa 10,6° beträgt, läuft der Mond nicht mehr durch den Kernschatten und es sind nur noch Halbschattenfinsternisse möglich, jenseits von etwa 16,7° befindet er sich auch außerhalb des Halbschattens und es kann keine Mondfinsternis mehr stattfinden.

Grobes Schema der Konstellationen für Mondfinsternisse und Sonnenfinsternisse. Erdbahn als großer Kreis, Mondbahn als kleine Kreise; bei Mondstellungen 1 und 4 kann eine Mondfinsternis entstehen, bei 2 und 3 eine Sonnenfinsternis. (Abstände und Größen nicht maßstäblich, Neigung der Mondbahn vergrößert gezeigt). Grafik: Wikipedia/Ben-Zin
Warum ist der Mond auch bei einer totalen Mondfinsternis nicht ganz dunkel?

Auch wenn der Mond bei einer totalen Finsternis vollständig im Kernschatten der Erde liegt, ist er noch schwach sichtbar, meist rötlich oder bräunlich. Grund dafür ist Sonnenlicht, das an der Erde vorbei durch ihre Atmosphäre dringt, von deren Schichten in den Bereich des Kernschattens hinein gebrochen wird und so den Mond beleuchtet. Da die kurzwelligeren Anteile atmosphärisch stärker gestreut werden, ist es vor allem langwelliges rotes Licht, das den Mond erreicht und an dessen Oberfläche reflektiert wird.

Was ist der Unterschied zwischen einer partiellen und einer totalen Mondfinsternis?
Aufnahmen der totalen Mondfinsternis vom 21. Jänner 2019. Foto: Ing. Erwin Rössler

Was ist eine partielle und totale Mondfinsternis?

Verschiedene Arten der Mondfinsternis Als totale Mondfinsternis bezeichnet man eine Finsternis, bei der der Mond vollständig in den Kernschatten der Erde eintritt. Bei einer partiellen Mondfinsternis tritt der Mond hingegen nur teilweise in die Kernschatten der Erde ein.

Was ist der Unterschied zwischen einer partiellen und einer totalen Sonnenfinsternis?

Bei einer totalen Sonnenfinsternis fällt der Kernschatten des Mondes in einem schmalen Streifen von etwa 300 Kilometern Breite auf die Erdoberfläche. In diesem Gebiet bedeckt der Mond von der Erde aus gesehen die Sonne komplett. Nördlich und südlich dieses Kernschattens ist eine partielle Sonnenfinsternis zu sehen.

Was ist totale Mondfinsternis?

Eine totale Mondfinsternis ist es erst dann, wenn die gesamte Mondscheibe in den Kernschatten der Erde eintaucht. Dann wird der Mond stark abgedunkelt und müsste eigentlich sogar komplett aus unserem Blick verschwinden, verschluckt vom Kernschatten der Erde.

Was passiert bei einer partiellen Mondfinsternis?

Eine partielle Mondfinsternis entsteht, wenn der Kernschatten der Erde nur auf einen Teil der Mondoberfläche fällt. Bei dieser Art der Mondfinsternis befinden sich Sonne, Erde und Mond auf einer annähernd geraden Linie, sodass ein Teil der Mondoberfläche den äußeren Rand des Erdschattens streift.