Was können schatten auf der niere bedeuten

Nierenkrebs ist eine relativ seltene Krebserkrankung, an der nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts in Deutschland jährlich etwa 9.000 Männer und 5.600 Frauen neu erkranken. In den allermeisten Fällen – etwa 95 Prozent – handelt es sich dabei um ein Nierenzellkarzinom. Diese Art des Nierenkrebses hat ihren Ursprung in den Zellen der Harnkanälchen der Niere.

Nierenkrebs zeigt sich im Frühstadium nur selten anhand spürbarer Symptome. Meist entdecken Ärzte Nierenkrebs zufällig, wenn sie aus anderen Gründen eine Ultraschall-Untersuchung durchführen.

Eines der ersten Symptome, die bei Nierenkrebs auftreten, ist Blut im Urin. Der Toilettengang verursacht dabei allerdings meist keine Schmerzen und es findet sich auch nur wenig Blut im Urin. Seltener zeigt sich Nierenkrebs durch Schmerzen in der Nierengegend bis hin zu Rückenschmerzen. Treten Schmerzen im Bereich der Lende oder ein Druckgefühl im Bereich der Nieren auf, ist das oft ein Anzeichen dafür, dass der Tumor schon etwas größer ist.

Die ersten Symptome von Nierenkrebs:

  • Blut im Urin (ohne Schmerzen)
  • Schmerzen in der Nierengegend
  • Schmerzen in der Lende oder Druckgefühl in der Nierengegend

Ist die Erkrankung bereits fortgeschritten, breitet sich der Nierenkrebs auch über die Niere hinaus aus. Er kann in umliegendes Gewebe wachsen oder sich in die Nebenniere verbreiten. Auch kann der Nierenkrebs in die anliegenden Venen wachsen, die das Blut von der Niere wegtransportieren. Dann äußert sich Nierenkrebs durch weitere Anzeichen wie mit den Fingern spürbare Verknotungen, Fieber, Schweißausbrüche, Appetitlosigkeit, Übelkeit mit Brechreiz, Müdigkeit sowie ein Anstieg des Blutdrucks oder eine messbare Blutarmut.

Symptome bei Nierenkrebs in einem späteren Stadium:

  • Ebenfalls Blut im Urin und Schmerzen in der Nierengegend
  • Spürbare Verknotungen
  • Fieber, Schweißausbrüche, Appetitlosigkeit mit Gewichtsverlust, Brechreiz, Müdigkeit
  • Anstieg des Blutdrucks und Blutarmut

Wie gut die Prognose für Patienten mit Nierenkrebs ausfällt, hängt stark davon ab, zu welchem Zeitpunkt Ärzte das Nierenzellkarzinom entdecken. Je früher das der Fall ist, desto höher ist auch die Überlebenswahrscheinlichkeit bei Nierenkrebs. Nierenkrebs ist aber durchaus heilbar.

Die Heilungschancen sind am besten, wenn Ärzte den Tumor bereits in Stadium I oder II von insgesamt vier Stadien entdecken, da sein Wachstum zu diesem Zeitpunkt noch auf die Niere begrenzt ist. Gelingt dies, liegt die Fünf-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit bei etwa 70 Prozent. Sofern der Nierenkrebs noch besonders klein ist, kann die Wahrscheinlichkeit gar auf bis zu 90 Prozent steigen.

Bei etwa 50 Prozent liegt die Fünf-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit, wenn sich das Krebsgeschwür zum Zeitpunkt der Diagnose bereits in Stadium III befindet und noch keine Metastasen (Absiedelungen in anderen Geweben) gebildet hat, allerdings schon aus der Niere herausgewachsen ist. Sind auch in einem Lymphknoten schon Metastasen des Nierenzellkarzinoms gewachsen, liegt die Fünf-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit bei 20 Prozent.

In Stadium IV hat der Nierenkrebs bereits die um die Nieren herumliegende Bindegewebshaut durchquert. Entdecken Ärzte den Krebs erst, wenn das schon geschehen ist, liegt die Fünf-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit nur noch bei zehn Prozent. Und hat der Nierenkrebs gar schon Metastasen in entfernten Organen gebildet, sinkt sie auf etwa fünf Prozent.

Haben die Ärzte einen Nierenkrebs sehr spät erkannt und ihn dennoch erfolgreich behandelt, kann es dennoch geschehen, dass der Krebs zurückkommt. Der Tumor kann entweder an derselben Stelle erneut zu wachsen beginnen oder an einem anderen Ort im Körper. Das ist jedoch selten der Fall und geschieht nur bei etwa fünf Prozent aller erfolgreich behandelten Nierentumoren.

Die Wahrscheinlichkeit einer Spontanremission (Tumor bildet sich von selbst zurück) bei Nierenkrebs, die die Lebenserwartung ohne Behandlung erhöht, ist bei Nierenkrebs kleiner als 0,5 Prozent und damit extrem selten.

Nierenkrebs entsteht in der Mehrheit aller Fälle (zu etwa 95 Prozent) in den Harnkanälchen der Niere. Ärzte sprechen dann von einem Nierenzellkarzinom. Seltener kommt es vor, dass Nierenkrebs sich im Nierenbecken entwickelt.

Im Anfangsstadium wächst der Nierenkrebs lediglich innerhalb der Niere. Mit der Zeit kann er jedoch immer größer werden und schließlich das die Niere umliegende Bindegewebe durchwachsen. Dann kann es geschehen, dass der Krebs anderes Gewebe befällt und zusätzlich zur Niere in den Lymphknoten oder anderen Organen wächst. Über die Lymphgefäße oder den Blutkreislauf können Krebszellen zudem in weiter weg gelegene Organe transportiert werden und dort Metastasen bilden. Am häufigsten treten solche Metastasen in der Lunge, in den Knochen oder in weiteren Lymphknoten auf. Auch im Gehirn oder in der Leber können sich Metastasen des Nierenkrebses bilden.

Grundlegend wird der Verlauf der Erkrankung in drei verschiedenen Stadien unterteilt, nach denen sich auch die Behandlung richtet. Die Therapie eines Nierenkrebses im Anfangsstadium unterscheidet sich von der, wenn sich der Krebs bereits im Endstadium befindet.

Folgende Kennzeichen der Krebserkrankung unterscheiden Ärzte:

  • T1-T4: die Größe des Tumors
  • N0 oder N1: sind die Lymphknoten beteiligt?
  • M0 oder M1: haben sich bereits Metastasen gebildet?

Ein kleiner Nierentumor, bei dem die Lymphknoten noch nicht befallen sind und bei dem sich auch noch keine Metastasen in ferneren Körperregionen gebildet haben, würden Mediziner demnach als „T1 N0 M0“ einstufen. Oft ist eine solche Einstufung aber erst möglich, wenn der Arzt den Tumor bereits operativ entfernt und ein Pathologe das Gewebe genau analysiert hat. Der Pathologe kann ebenfalls bestimmen, um welche Art es sich genau handelt und wie groß etwa die Wachstumsgeschwindigkeit des Nierenkrebses ist. Auch diese Analyse hat einen Einfluss darauf, welche Behandlung der Arzt schließlich empfiehlt.

Nach einer erfolgreichen Behandlung kann es zu sogenannten Rezidiven kommen, besonders wenn Ärzte den Nierenkrebs erst in einem späten Stadium entdeckt haben – das bedeutet, der Krebs kehrt zurück. Dies kann an der ursprünglichen Wachstumsstelle geschehen, der Rückfall kann aber auch an anderen Bereichen im Körper auftreten.

Was genau Nierenkrebs verursacht, wissen Mediziner noch nicht im Detail. Wie bei allen Krebsarten sorgen Mutationen (Veränderungen) im Erbgut einer Zelle dafür, dass diese sich in der Folge unkontrolliert vermehrt. Zwar kann das Immunsystem des menschlichen Körpers solche Zellen bekämpfen und töten, doch das gelingt nicht immer. Dann breiten sich die veränderten Zellen aus und zerstören das um sie herumliegende Gewebe.

Mittlerweile sind eine Reihe von Risikofaktoren bekannt, die die Entstehung von Nierenkrebs begünstigen. Es gibt erbliche und umweltbedingte Faktoren. Der persönliche Lebensstil spielt eine Rolle. Auch erhöhen gewisse Vorerkrankungen der Niere das Risiko für Nierenkrebs.

Als wichtiger, durch den Lebensstil bedingter Risikofaktor gilt das Rauchen. Mediziner schätzen, dass bis zu 30 Prozent der Nierentumoren mit dem Nikotinkonsum zusammenhängen. Je mehr Zigaretten jemand pro Tag raucht und je länger er dies in seinem Leben bereits tut, desto höher ist auch das Risiko, an Nierenkrebs zu erkranken. Wer aufhört zu rauchen, senkt sein persönliches Erkrankungsrisiko. Neben dem Rauchen erhöht – wenn auch in deutlich geringerem Maße – Übergewicht, eine fetthaltige Ernährung und zu hoher Kaffee-Konsum das Risiko Nierenkrebs zu bekommen.

Neben den Einflüssen durch die Lebensweise gibt es eine erbliche Komponente bei Nierenkrebs . Etwa einer von 100 Patienten besitzt eine genetische Veranlagung für Nierenkrebs, die in der Familie weitervererbt werden kann. Darüber hinaus gibt es Erbkrankheiten, die die Wahrscheinlichkeit für Nierenkrebs erhöhen. Dazu gehört die Hippel-Lindau-Erkrankung sowie die Tuberöse Sklerose.

Ein erhöhtes Risiko an Nierenkrebs zu erkranken, haben Patienten, die an einer Nierenschwäche oder chronischen Entzündungen der Niere leiden. Darüber hinaus scheint es ebenfalls das Nierenkrebs-Risiko zu steigern, wenn Patienten regelmäßig bestimmte phenacetinhaltige Schmerzmittel einnahmen (in Deutschland seit 1986 verboten), die zu Nierenschäden führen können.

Als weiterer Risikofaktor für Nierenkrebs gilt der Kontakt mit bestimmten Substanzen. Menschen, die durch ihren Beruf häufig in Kontakt mit Schwermetallen wie Blei oder Kadmium, aber auch Asbest, Lösungsmitteln oder Petroleumprodukten geraten, scheinen besonders gefährdet zu sein.

Überblick über die Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit an Nierenkrebs zu erkranken erhöhen:

  • Rauchen
  • Übergewicht, fetthaltige Ernährung, zu hoher Kaffee-Konsum
  • Genetische Veranlagung
  • Erbkrankheiten: Hippel-Lindau-Erkrankung oder Tuberöse Sklerose
  • Patienten mit Nierenschwäche oder chronischen Entzündungen der Niere
  • regelmäßiger Kontakt mit gewissen Substanzen wie Blei, Kadmium, Asbest, Lösungsmitteln oder Petroleumprodukten

Beim Verdacht auf Nierenkrebs führen Ärzte mehrere Untersuchungen durch. Zunächst spricht der behandelnde Arzt ausführlich mit dem Patienten und erkundigt sich nach dessen allgemeinem Gesundheitszustand und möglichen Symptomen. Zudem schaut er sich den Körper an und tastet die Nieren ab.

Als nächstes stehen die Analysen von Urin und Blut sowie eine Ultraschall-Untersuchung an. Im Urin erkennen Ärzte mit spezifischen Teststreifen bereits kleinste, mit dem bloßen Auge nicht sichtbare Mengen von Blut, einem typischen ersten Anzeichen von Nierenkrebs.

Auch die Analyse der Blutwerte kann Hinweise auf Nierenkrebs liefern. Bei Nierenkrebs steigt die Anzahl der roten Blutkörperchen an. Mit der Ultraschall-Untersuchung macht der Arzt sich ein genaues Bild der Nieren und kann eventuelle Veränderungen sehen. Befindet sich der Tumor bereits in einem fortgeschrittenen Stadium, erhält der Arzt erste Hinweise über dessen Größe.

Bleiben nach der Ultraschall-Untersuchung Zweifel, nutzen Ärzte weitere bildgebende Verfahren wie die Computertomographie (CT) oder die Magnetresonanztomographie (MRT), um die genaue Größe und Lage des Tumors zu bestimmen. Manchmal führen Onkologen zudem eine Biopsie durch und entnehmen eine Probe des Tumorgewebes. Das ist aber nicht immer notwendig. In einigen Fällen ist durch die vorangegangenen Untersuchungen bereits klar, dass es sich um einen bösartigen Tumor handelt, der operativ entfernt werden muss.

Wie Ärzte Nierenkrebs behandeln, hängt vom jeweiligen Stadium des Nierenkrebses und vom Alter und Gesundheitszustand des Patienten ab. Wenn möglich, ist die Operation des Nierenzellkarzinoms die Therapie der Wahl.

Einen kleinen Tumor können Ärzte aus der Niere herausschneiden. Ist der Tumor bereits größer und funktioniert die andere Niere gut, entfernen Ärzte oft auch die gesamte Niere, in der der Krebs wächst. Je nach Größe des Tumors entnehmen sie dabei auch die Nebenniere und die nahegelegenen Lymphknoten. Die Dauer einer solchen Operation des Nierentumors beträgt zwischen ein und drei Stunden.

Ist eine Operation nicht möglich, weil der Gesundheitszustand des Patienten zu schlecht ist, führen Ärzte einen Schwamm in die Nierenarterie ein. So verstopfen sie den Blutzufluss zur befallenen Niere, um das weitere Tumorwachstum zu bremsen.

Die Chemo- und die Strahlentherapie spielen bei Nierenkrebs eine untergeordnete Rolle, weil sie bei Tumoren in der Niere kaum zu Behandlungserfolgen führen. Einzig zur Behandlung von Metastasen setzen Ärzte des Öfteren die Strahlentherapie ein.

Der Immuntherapie gegen Nierenkrebs kommt eine zunehmend größere Bedeutung zu. Durch bestimmte zielgerichtete Medikamente wird das Immunsystem angeregt, das daraufhin die Tumorzellen besser erkennt und bekämpft. Immuncheckpoint-Inhibitoren aktivieren die köpereigene Abwehr dort, wo der Tumor sie unterdrückt hatte. Sie wirken sozusagen als Bremse für die Bremse.

In den meisten Fällen ist ein Nierenzellkarzinom (auch Nierenkarzinom) gemeint, wenn von Nierenkrebs die Rede ist. Etwa 95 Prozent aller Nierentumoren gehören zu dieser Krebsart, die in der Regel nur eine Niere betrifft. Deutlich seltener als ein Nierenzellkarzinom tritt ein Nierenbeckenkarzinom auf. Diese Krebsart ähnelt eher Tumoren der Blase und der Harnleiter.

Verglichen mit anderen Krebsarten ist Nierenkrebs eher selten – nur etwa zwei bis drei Prozent aller bösartigen Tumoren sind Nierenzellkarzinome. Bei Nierenkrebs spielt auch das Alter eine Rolle: junge Patienten gibt es nur selten, betroffene Kinder noch seltener. Frauen sind zum Zeitpunkt der Diagnose im Mittel 72 Jahre alt, Männer sind im Durchschnitt 68 Jahre alt.

Was sind Anzeichen für Nierenkrebs?

anhaltendes oder öfter auftretendes, leichtes Fieber. blutiger oder sehr dunkler Urin. dumpfer Schmerz im seitlichen Rückenbereich (Flankenschmerz) neu aufgeretener Bluthochdruck.

Kann man mit Ultraschall Nierenkrebs erkennen?

Die Ultraschalluntersuchung ist die wichtigste Untersuchungsmethode zur Feststellung eines Nierenkarzinoms. Erfahrene Ärzte können damit in über 90 Prozent der Fälle einen Tumor von einer gutartigen Zyste unterscheiden.

Wie wahrscheinlich ist es dass ein Nierentumor streut?

Es ist schwierig vorherzusagen, ob und wann Nierenkrebs auch in andere Bereiche des Körpers streut. Dies ist auch abhängig vom Zelltyp. Grundsätzlich gilt: Je weniger aggressiv ein Tumor ist, desto geringer ist das Risiko und desto später streut der Tumor.

Wie sieht ein Nierentumor im Ultraschall aus?

Mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung (Sonographie) ist oft schon eine sichere Diagnose eines Nierentumors möglich. Der Tumor zeigt sich als meist echoarme bis echogleiche Raumforderung der Niere, die zentral oder am Rand der Niere gelegen ist.