Was muss man im Altmühltal gesehen haben?

Gemächlich schlängelt sich im Herzen Bayerns die Altmühl durch die Südliche Frankenalb. Im Laufe der Zeit hat sie sich ein tiefes, schleifenreiches Tal in den Jurakalk gegraben. Das einstige Meer hat sich längst zurückgezogen. Zurückgelassen hat es stattliche Riffkalke mit einem unglaublichen Fossilienreichtum. Und um die Altmühl herum: ein buntes Mosaik aus bezaubernder Natur und uralter Kultur. Der Naturpark Altmühltal ist die perfekte Umgebung für tolle Wanderungen und wunderschöne Ausflugsziele.

Was muss man im Altmühltal gesehen haben?
Ruinenkirche Spindeltal bei Wellheim im Naturpark Altmühltal

Das Altmühltal – eine Zeitreise in die Vergangenheit

Die Altmühl ist mehr als nur der langsamste Fluss Deutschlands, denn ringsum hat sie von der Quelle in Rothenburg bis zur Mündung in Kelheim jede Menge zu bieten. Im Naturpark Altmühltal – nicht mal eine Autostunde von Nürnberg entfernt – lässt man sich von ihrer Gemütlichkeit inspirieren. Stellt euch einmal vor, ihr wandert genau dort, wo sich noch vor 150 Millionen Jahren ein Meer befand. Eine solche Zeitreise ist zwar nicht ganz einfach, doch ist diese Epoche der Erdgeschichte dank der vielen Fossilien sehr lebendig.

Was muss man im Altmühltal gesehen haben?
Nicht im Naturpark, aber an der Quelle der Altmühl: Rothenburg ob der Tauber

Überall im Naturpark Altmühltal finden sich am Wegesrand Steinbrüche, manche noch in Betrieb, andere stillgelegt. Viele dieser aufgelassenen Steinbrüche werden nicht wieder verfüllt und können sich langsam zu wunderschönen Biotopen entwickeln. Einer von ihnen ist der Steinbruch am Sportplatz Schernfeld, der übrigens auch in die Liste der bemerkenswerten Geotopen Bayerns aufgenommen wurde.

Ein Fossil aus dem Altmühltal bringt es zu Weltberühmtheit

Genau auf diesem Fleckchen Erde mitten in Bayern wurde vor nicht allzu langer Zeit der Urvogel Archaeopteryx gefunden. Eingeschlossen und für die Ewigkeit konserviert in Kalkstein. Der Archaeopteryx gilt als Übergangsform und damit Bindeglied zwischen Dinosaurier und Vogel und liefert damit ganz neue Ansätze in der Evolutionstheorie.

Was muss man im Altmühltal gesehen haben?
Schernfeld: Manchmal lassen sich auch skurrile Dinge in einem Steinbruch entdecken

Zwar ist der spektakuläre Fund heute nicht mehr im Altmühltal, sondern in im British Museum of Natural History, trotzdem lohnt sich ein Besuch der liebevoll geführten und auch sehr gut bestückten Fossilienmuseen wie dem Bürgermeister-Müller-Museum in Solnhofen oder dem Bergér-Museumin Eichstätt.

Mit der ganzen Familie auf Entdeckertour im Steinbruch

Ebenso alt wie der Urvogel ist das Gestein inden vielen Steinbrüche. Das Altmühltal ist berühmt für seine Natursteine mit Fossilieneinschlüssen. Diese sogenannten Solnhofner Platten wussten schon die Römer als Schmuck für Wände und Böden.

Was muss man im Altmühltal gesehen haben?

Manchmal finden sich versteinerte Tiere wie Ammoniten, manchmal filigrane Blätter von Pflanzen in den Solnhofner Platten. Am Blumenberg bei Eichstätt, in Solnhofen, Titting, Schamhaupten und bei Mörnsheim könnt ihr in den Hobbysteinbrüchen selbst einmal den Hammer schwingen und Schätze aus einer Zeit vor 150 Millionen Jahren finden.

Ein herrlicher Spaß, der Groß und Klein zu wahren Entdeckern mutieren lässt, denn in jeder der unscheinbaren gelbgrauen Steinplatten könnte sich ein Relikt der Jurazeit verbergen.

Steinerne Giganten der Urzeit

Mitten aus der idyllischen Landschaft ragen steinerne Giganten an den Ufern und Hängen der Altmühl in den Himmel. Eine besonders spektakuläre Formation ist bei Solnhofen zu bewundern: die Felsgruppe 12 Apostel. Viele der Felsen haben Namen, andere sind anonyme Zeugen der Erdgeschichte, aber nicht minder spektakulär.

Und weil die Natur so einzigartig und ist und viele seltene Tiere und Pflanzen beheimatet, ist die Region im Herzen Bayerns 1969 unter Schutz gestellt worden. Heute zählt der Naturpark Altmühltal mit seinen sanften Hügeln, grünen Tälern und schroffen Felsen zu einem der beliebtesten Ausflugs- und Urlaubsziele in Bayern.

Was muss man im Altmühltal gesehen haben?
Dort, wo die Altmühl in die Donau fließt: Befreiungshalle in Kelheim

Die Altmühl als historische Wasserstraße

Seit Urzeiten war die Altmühl eine wichtige Wasserstraße. König Ludwig I. ließ im 19. Jahrhundert dann den Ludwig-Donau-Main-Kanal erbauen, der später dann vom Main-Donau-Kanal abgelöst wurde. Der Kanal hatte eine beeindruckende Länge von 227 km und führte von Kelheim im Süden bis nach Bambergim Norden.

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Tatzlwurm-Brücke, Essing

Trotz umfassender Baumaßnahmen sind bei Essing Teile der Altmühl und des alten Ludwig-Donau-Main-Kanals erhalten geblieben. Einen besonders schönen Ausblick auf Kanal und Altarm der Altmühl hat man von der längsten Holzbrücke Europas aus: dem Tatzlwurm.

Alleine die Brücke zieht jährlich tausende von Besuchern an, die aus ganz Europa und sogar aus Asien und Nordamerika anreisen, um den Naturpark Altmühltal einmal selbst zu erleben. Touristenströme wie im Schloss Neuschwanstein sind hier im Altmühltal jedoch nicht zu erwarten. Wie gesagt: Hier geht es beschaulich zu.

Auf den Spuren der Römer im Altmühltal

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Bayer. Limes-Informationszentrum

Viele alte Kulturen haben ihre Spuren im Naturpark Altmühltal zurückgelassen. Sie lassen sich auf einer Wanderung, in einem Museum oder einem Infozentrum wunderbar entdecken. In besonderem Maße haben die Römer die Region im Süden Deutschlands geprägt. In Weissenburg ist das RömerMuseum und auch das Limes-Informationszentrum in einem Gebäude in der Innenstadt untergebracht.

Überbleibsel aus dem Römischen Reich wie Kastelle und Thermen wurden akribisch wieder so aufgebaut, wie sie einst am Limes standen. In der Römerstadt Weißenburg ganz im Norden des Altmühltals könnt ihr eine ganzen Tag mit der Familie im Zeichen des Imperium Romanum verbringen.

Was muss man im Altmühltal gesehen haben?
Römische Therme in Weißenburg

Spaß, Spannung und spielerische Wissensvermittlung bietet die Kinder-Ralley einmal rund durch Weißenburg. Wer es etwas grüner mag, kann Weißenburg von einer ganz anderen Seite erleben: Im Ludwigswald, den die Stadt übrigens von König Ludwig IV. – der Bayer genannt – geschenkt bekam.

Wo heute der Altmühl-Panorama-Weg verläuft, stießen früher Kelten und Römer aufeinander. Davon zeugt das UNESCO-Welterbe Raetischer Limes, der einmal quer durch den Naturpark Altmühltal verläuft. Im Volksmund wird der Schutzwall mit gigantischen Ausmaßen auch Teufelsmauer genannt.

Kelten und Co im Fundreich Thalmässing

Was muss man im Altmühltal gesehen haben?
Fundreich Thalmässing

Sie lebten schon vor fast dreitausend Jahren, hatten ihre ganz eigenen Bräuche und Sitten – und sogar so etwas, was wir heute Kultur nennen würden. Da wo wir im Altmühltal so ganz selbstverständlich unserer Wege gehen, da waren sie einmal zu Hause: die Kelten.

Für lange Zeit blieben uns unsere Vorfahren ein Geheimnis. Denn ein Großteil ihrer Geschichte blieb für uns im Dunklen. Die Kelten selbst schrieben nicht, und das, was uns Römer und Griechen über sie überlieferten, war oft wenig objektiv dagestellt oder gänzlich wiedersprüchlich.

Letztendlich waren es die archäologischen Funde, die uns mehr über das uralte Volk erzählten. Ein Mekka für Kelten-Freunde ist das Fundreich Thalmässing. Hier dreht sich alles um die Kelten: vom archäologischen Museum über das Geschichtsdorf Landersdorf bis hin zu den drei Premium-Wanderwegen:

  • Keltenweg (5 km)
  • Jurakante (8 km)
  • Vorgeschichtsweg (11 km)

Und dann gibt es natürlich auch noch weitere wunderschöne Rundwege um Thalmässing herum:

  • Espanrunde (7km)

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14 Kilometer sind es einmal um den Altmühlsee – oder bequem mit dem MS Altmühl

Tropfsteinhöhle Schulerloch

Ein Ausflug in die Unterwelt des Naturparks Altmühltal

Nur knappe drei Kilometer von der Stadt Kelheim entfernt Richtung Essing kann man an den Nordhängen des Altmühltals zwei markante Felstürmeentdecken. Der größere der Türme markiert den Eingang in die dunkle Unterwelt einer der schönsten Tropfsteinhöhlen hierzulande. Im Schulerloch bietet eindrucksvolle Einblicke in die Geschichte. Die Höhle diente einst schon den Neandertalern als Wohnstätte.

In den geheimnisvollen Gängen und Sälen herrscht ganzjährig eine Temperatur von 9 Grad und eine relative Luftfeuchte von um die 80 Prozent. Eine absolute Rarität in der etwa 420 Meter langen Höhle ist ein Becherstalagmit. Dieses sogenannte Wasserbecken ist so freistehend im Höhlenraum einzigartig auf der ganzen Welt.

Was muss man im Altmühltal gesehen haben?
Weltweit einzigartig im Schulerloch: der freistehende Bechertalagmit

Wandern auf dem Altmühltal-Panoramaweg

An die 200 Kilometer ist er lang und verläuft von Gunzenhausen am Altmühlsee bis zur Mündung in den Main-Donau-Kanal bei Töging und von hier aus dann zur Mündung bei Kelheim in die Donau. Die Stadtbefestigung von Beilngries und Dietfurt stammen noch aus dem 15. Jahrundert, nicht zu vergessen: die enorme Burgendichte an den Ufern der Altmühl.

Was muss man im Altmühltal gesehen haben?
Ältestes Kloster in Bayern: Kloster Weltenburg

Bei Essing überspannt die markante Holzbrücke, der Tatzelwurm, den Main-Donau-Kanal. Nur einen Steinwurf von der Brücke entfernt liegt eine der schönsten Karstquellen im Altmühltal: der Blautopf. Um ihn von seinem großen Bruder in Blaubeuren zu unterscheiden, nennt man ihn auch den Kleinen Blautopf. An Schönheit steht er dem großen Pendant allerdings in nichts nach. Diese – und noch viele tolle Sehenswürdigkeiten mehr, lassen sich auch auf einem Rundweg erwandern: dem Erlebnispfad Juralandschaft.



Donaudurchbruch und Kloster Weltenburg

Und seinen spektakulären Abschluss findet der Weitwanderweg durchs Altmühltal am Donaudurchbruch Weltenburger Enge. Fast 70 Meter hohe Felswände scheinen sich hier ins Wasser zu stürzen. Dahinter – fast schon im Verborgenen, das berühmte Kloster Weltenburg. Wer nicht den gesamten Altmühltal-Panorama-Weg wandern möchte, kann die Highlights auch auf einem der vielen Rundwanderwege des Altmühltal-Panoramaweges laufen, die sogenannten Schlaufen.

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Schlaufe 27 von Kelheim durch den Donaudurchbruch zum Kloster Weltenburg

Wandern im Naturpark Altmühltal

Der Naturpark Altmühltal ist von einem sehr dichten Wanderwegenetz durchzogen. In der Regel sind die Wege sehr gut ausgeschildert und haben immer das eine oder andere spezielle Highlight für den Wanderer in petto. Allerdings müsst ihr beim Wandern die Augen offen halten, damit ihr die Schönheiten auch wirklich alle entdeckt, die da so am Wegesrand auf euch warten.

Die 10 Schönsten Rundwanderwege im Altmühltal

Am schönsten lässt sich das Altmühltal zu Fuß erkunden. Es muss nicht gleich der Altmühl Panoramaweg sein. Wir haben einmal ein paar erlebnisreiche Rundwege für euch ausgesucht, die garantiert Spaß machen.

Was muss man im Altmühltal gesehen haben?
Die 10 schönsten Rundwanderwege im Naturpark Altmühltal

Noch mal 10 bezaubernde Wanderwege im Altmühltal

Und weil wir gar nicht genug bekommen können vom Charme der Altmühl und ihrer Natur, den Menschen und ihrer Geschichte, haben wir zehn weitere tolle Rundwanderungen für euch zusammengestellt.

Was muss man im Altmühltal gesehen haben?
10 bezaubernde Wandertouren im Altmühltal

Auf Entdeckertour in der Römerstadt Weißenburg

Für alle, die ein Faible für die Römische Kultur entwickelt haben, empfehlen wir einen Besuch in Weißenburg. Vor allem für Familien mit Kindern ist in dem verträumten Städtchen so einiges geboten.

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Auf den Spuren der Römer im Altmühltal – Römerstadt Weißenburg

Auf den Spuren der Kelten in Franken

Römer, oder doch lieber Kelten? Hier im Süden Deutschlands sind vor fast zweitausend Jahren beide Kulturen aufeinandergetroffen. Und beide haben ihre Spuren hinterlassen. Auf einer Wanderung könnt ihr die Bräuche und Sitten unserer Vorfahren hautnah erleben.

Was muss man im Altmühltal gesehen haben?
Keltenwanderungen und Ausflugsziele zu Keltenstätten in Franken

Auf unserer INTERAKTIVEN KARTE findet ihr alle Wanderungen und Ausflugsziele im Naturpark Altmühltal

Was sind die schönsten Orte im Altmühltal?

Die 15 schönsten Städte im Naturpark Altmühltal Beilngries, Berching, Dietfurt, Eichstätt, Greding, Gunzenhausen, Kelheim, Monheim, Neuburg a.d. Donau, Neumarkt i.d.OPf., Pappenheim, Riedenburg, Treuchtlingen, Weißenburg i. Bay.

Was kann man am Altmühlsee machen?

Das Wasser lädt nicht nur zum Baden ein, auch Segeln, Surfen, Kiten, Boot- und Kanufahren, Stand Up Paddling und Angeln kann man in dem ca. 450 ha großen Badesee. Wer lieber auf dem Trockenen bleibt, erkundet den See auf dem ebenen Rundweg am Seeufer beim Radfahren oder Wandern.

Was gibts in Eichstätt?

Bastionsgarten mit Pflanzen aus dem Hortus Eystettensis..
Domschatz- und Diözesanmuseum..
Eichstätter Dom -derzeit nur Kreuzgang und Mortuarium offen-.
Fürstbischöfliche Residenz..
Historische Haselnussplantage..
Informationszentrum Naturpark Altmühltal..
Jura-Museum Eichstätt..
Klosterkirche St. Walburg..

Was kann man in Riedenburg mit Kindern machen?

Luftkurort Riedenburg - das Ausflugsziel für die ganze Familie.
Kristallmuseum. ... .
Fasslwirtschaft. ... .
Falkenhof Schloss Rosenburg. ... .
Sommerrodelbahn AltmühlBOB..