Was tun wenn 2 Jährige nicht essen will?

Hallo,

unser Sohn wird morgen 2 Jahre alt und wir haben nun schon seit einigen Monaten das Problem, dass er nicht essen will. Er verweigert fast sämtliche Nahrung, vor allem gekochtes Essen. Manchmal isst er ein bisschen Obst oder Brot mit Käse, aber meist nimmt er von allem einen Mäusebiss, sagt dann "Bäh!" und will aufstehen. Für uns ist das ganze natürlich sehr stressig, vor allem beim Abendessen, wenn wir nach unserem Arbeitstag erschöpft sind und einfach nur gemütlich essen wollen und der Kleine sitzt da und schmeißt sein Essen durch die Gegend und schreit herum. Vor allem mein Mann wird dann schnell sehr ungeduldig und wütend, ich bin da schon eher gelassen.

Nun hab ich schon ein bisschen gegoogelt und unser Sohn scheint bei weitem nicht der einzige zu sein, der in dem Alter nichts essen will. Viele sagen auch, ein Kind soll selber entscheiden, ob und wann es etwas essen will, solange es sich nicht nur von Süßkram ernährt.

So, gestern war ich dann mit ihm beim Arzt, bzw. es ist nur eine Kinderkrankenschwester, und die meinte sofort: "Ja, das Kind ist sicherlich ein süßer Esser. Da hilft nichts, als sämtliche Milch wegzulassen und alles, was Zucker enthält. Wenn man das drei Wochen durchzieht, sollte er das normale Essen auch zu sich nehmen." Nun denke ich mir aber, wenn ich ihm das kleine Bisschen, was er noch gern und freiwillig zu sich nimmt, verweigere, dann quäle ich ihn doch extrem und mache mir dadurch nur noch mehr Stress. Außerdem finde ich es ehrlich gesagt doof, das Obst wegzulassen, denn das sind ja schließlich seine Vitamine, die er braucht. Im Kindergarten wird das Obst bei ihm jetzt z.B. schon als Belohnung eingesetzt, wenn er etwas von seiner Mahlzeit isst. Wenn man das jetzt weglassen würde, wäre das doch ein riesiger Schritt nach hinten. Außerdem könnte ich den Gedanken nicht ertragen, dass alle Kinder Obst bekommen, nur er nicht.
Was noch dazu kommt ist, dass mein Sohn nicht dünn ist. Uns kommt es zwar so vor, als hätte er abgenommen, da ihm seine Hosen zu weit geworden sind, aber der BMI ist immer noch der gleiche wie vor 6 Monaten, er wiegt 14,2 Kilo bei 90 cm. Also überhaupt nicht dünn. Daher verstehe ich nicht, warum die Krankenschwester gleich so eine Radikalkur vorschlägt. Und ich bin auch nicht der Meinung, dass unser Sohn ein süßer Esser ist, denn er mag z.B. gar keine Kuchen/Torten, verweigert Schokolade usw. Er isst relativ gern Käse und auch komisches Kümmel-Knäckebrot stopft er manchmal in sich hinein, was ich persönlich nie anrühren würde

Also er isst an einem ganz normalen Tag:

6:15 Uhr
ca. 200 ml warme Milch mit gaaaaaanz wenig Kakaopulver drin

8:30 Uhr
Frühstück im Kindergarten (entweder Cheerios, Haferbrei, o.ä.), davon isst er mittlerweile eine angemessene Menge

11:30 Uhr
Mittagessen im Kindergarten - er isst in der Regel nichts

15:00 Uhr
Kaffeetrinken im Kindergarten - er isst etwa 1/4 Scheibe Brot mit Käse oder Aufstrich und mehrere Stücken Obst

16:30 Uhr
zu Hause will er meist gleich einen Kakao, er bekommt dann etwa 100 ml; evtl. isst er noch etwas Obst zwischen 17 und 19 Uhr, aber eher selten

19 Uhr
Abendessen - er isst in der Regel nichts

Zwischendurch bekommt er im Kindergarten Wasser zu trinken und daheim meist Apfelsaftschorle.
Die Milch am Morgen will ich ihm eigentlich nicht verwehren, weil er ja immer so früh aufwacht und er dann erst 8:30 Uhr Frühstück im Kindergarten bekommt, das ist schon ne lange Zeit. Ich muss ja morgens auch erstmal etwas in den Magen bekommen, damit ich einen guten Start in den Tag habe

Hallo

meine Tochter isst eigtlich nur gut bei ihrer Tagesmutter , das heisst am wochenende und in den Ferien werden meist auch nur Mäusebisse zusich genommen . Bei uns kommt dazu des sie extrem untergewichtig ist . Aber ich hab schon lang aufghört mir sorgen oder stress zumachen ...

Sie ist super fit , kern Gesund und holt sich schon was sie braucht ....

Ich würde ihr nie das verweigern wo sie drauf lust hat , z.b Mamelandenbrot oder ihre in eurem fall die Milch .

Mach weiter so wie bisher , nehm aber den stress raus , je mehr gedanken und stress du sir macht desto schlimmer wird es werden ...

Meine Freundin ihrer Tochter isst nix als youghurt , Butterbrot , Nudeln ohne alles so wie reis und Trockenen Kuchen .....

Mein Sohn hatte eine Phase mit zwei wo er sicher über einen Monat durchgehen NUR youghurt gegessen hat , kein Brot keine Nudlen , nur youghurt .....

Also stress raus , und gut ist ... wird sich schon geben ... wir haben einige schlechte esser in der familie gehabt , und alles sind gut gedeiht ...

Lg Martina

Hallo!

Dein Sohn hat ein ganz normales Gewicht. Er wird also genug Nährstoffe bekommen, auch wenn Du der Meinung bist, dass es nicht ausreicht.

Wie viel Milch bekommt der denn über den Tag verteilt?
Mehr als 300ml (incl. z.B. Joghurt) braucht er nicht. Sollte Dein Sohn viel Milch trinken, kann schon den Hunger auf andere Lebensmittel verringert sein.

Bei unseren Kindern handeln wir seit Beginn der Beikost nach einer Regel (aus dem Buch "Mein Kind will nicht essen"):
Wir entscheiden, was es wann zu essen gibt und unsere Kinder entscheiden, wie viel sie davon möchten.

Wir bieten ihnen also gesunde Mischkost an. Bei jeder Mahlzeit ist etwas dabei, was unsere Kinder (eigentlich) mögen, auch wenn nicht immer alle "Bestandteile" der Mahlzeit nach ihrem Geschmack sind. Dafür haben unsere Söhne einen zu unterschiedlichen Geschmack und auch wir Eltern möchten mal gerne das essen, was wir am liebsten mögen. Unsere beiden Söhne mögen aus irgendwelchen Gründen aber kein gekochtes Gemüse, so dass es mittags und abends Salat und/oder Gemüse-Fingerfood gibt. Von den Mahlzeiten dürfen sie sich rauspicken, was sie mögen. Einer isst dann z.B. nur Reis mit Sauce und Gemüse und der Bruder Reis mit Fleisch (ohne Sauce) mit Gemüse. Das ist okay!
Es wird nicht kontrolliert, wie viel sie essen und die Essensmengen werden weder positiv noch negativ kommentiert. Phasenweise isst unser kleiner Sohn (knapp 4) drei Scheiben Brot zum Frühstück, während der große Bruder (7 Jahre) nach zwei Häppchen satt ist.

Essen wird nicht als Belohnung oder Bestrafung eingesetzt. Süßigkeiten gibt es in kleinen Mengen täglich, aber unabhängig von der Essensmenge bei den Hauptmahlzeiten. Wenn wir mal Nachtisch haben, was selten ist, gibt es das für alle.

Wir essen die Hauptmahlzeiten gemeinsam und da stehen durch Schule/KiGa die Zeiten recht fest. Aber auch schon früher hatten wir feste Mahlzeiten.
Die Zwischenmahlzeiten variieren zeitlich etwas in Abhängigkeit vom Hunger der Kinder bzw. unseren geplanten Aktivitäten am Nachmittag.
Wenn eins unserer Kinder bei einer Hauptmahlzeit nichts oder fast nichts isst, gibt´s aber nicht schon nach einer halben Stunde wieder etwas zu essen. Das ist aber kein Problem und wird auch nicht (mehr) eingefordert.

Vielleicht hilft es, Deinem Sohn pro Mahlzeit nur ganz wenig auf den Teller zu legen, z.B. eine viertel Scheibe Brot oder ein Esslöffel Reis und zwei kleine Häppchen Fleisch usw. Dann lasst ihn damit machen, was er will (außer rumschmeißen) und überredet ihn nicht zum essen. Schenkt seiner Essensmenge keine Aufmerksamkeit.

Schreib Dir zu Deiner Beruhigung vielleicht mal eine Woche auf, was und wie viel Dein Sohn gegessen hat. Manchmal kommen einem Erwachsenen die Essensmengen viel zu klein vor, sind aber für ein Kleinkind absolut ausreichend.

LG Silvia

Vielen Dank euch allen für die netten Antworten! Dass es so vielen Eltern ähnlich geht, beruhigt mich ja wirklich und dass ihr alle mit der Zeit gelernt habt gelassen damit umzugehen finde ich auch super. Ich habe heute Abend mit meinem Mann nochmal darüber gesprochen und wir sind uns einig, dass wir einfach kein großes Trara mehr darum machen, auch nicht übermäßig loben, wenn er doch mal was isst, ihn einfach machen lassen. Im Kindergarten waren sie auch sehr geschockt über den "Rat" der Kinderkrankenschwester. Naja, ich muss dazu auch sagen, sie ist schon über 60, vielleicht hat man das früher ja so gehandhabt.

Jedenfalls werde ich mir Mühe geben, den Stress auszuschalten und auch meinen Mann daran erinnern, dass wir das alles gelassen sehen wollen, falls er sich mal wieder aufregt.
Vorhin bei der Oma hat der Kleine doch tatsächlich eine Wiener, eine Viertel Scheibe Brot mit Butter und drei Spagetti gegessen. Da hab ich mich insgeheim sehr gefreut

Hallo Du,
ich schliesse mich den anderen hier an: auf keinen Fall Stress beim essen oder Druck!!!! Du bestimmst was es gibt und er bestimmt wieviel er will. Nix weiter

Danke für deine Antworten.
Leider kann ich das nachmittags mit dem Brot nicht steuern, da dies im Kindergarten passiert. Da kann ich nicht sagen, dass er kein Brot essen muss, sondern nur Obst essen soll wenn er nichts anderes möchte, denn dann sehen das ja die anderen Kinder und wollen auch nur noch Obst essen. Oder ich kann da ja mal fragen, ob das ginge. Ist ja letztendlich immer noch mein Kind und ich sollte entscheiden

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