Das Ringelspiel war anfangs mit Holzpferden ausgestattet, die er 1844 - im Zuge der Entwicklung dampfbetriebener Eisenbahnen - durch Lokomotiven ersetzte. Sein väterlicher Freund Schwanenfeld starb 1845 im 78. Lebensjahr in seiner Praterhütte. Calafatis großer Tatendrang wurde dadurch nicht gebremst und er eröffnete 1846 ein eigenes Restaurant. Der große Chineser war der Schrecken der KinderWeiters ließ er das Obergeschoß seines einst zweistöckigen Eisenbahnkarussells abtragen, wodurch ein circa neun Meter hoher Mast zum Vorschein kam. Diesen stilisierte er 1854 als asiatischen Amtsträger mit stolzem Blick. Der offizielle Name dieser Attraktion war zwar "Zum Schwarzen Rössl", doch im Wiener Volksmund etablierte sich die Bezeichnung "Zum Großen Chineser". Besonders Kindern flößte diese exotische Figur Respekt ein, war doch allein der Rosshaarzopf 8 Meter lang und 17 Kilogramm schwer. Der Schriftsteller Adelbert Muhr beschreibt in seinem "Praterbuch" (1947) den "Großen Chineser" als "Furchtzentrum": "Unheimlich langsam und würdig drehte sich der gelbe Riesenmann um seine eigene Achse. Wandte er uns den Rücken zu, wo sein langer schwarzer, seidig glänzender Zopf aus schwindelnder Höhe herabhing, wagte ich einen scheuen Blick hinauf; kam aber das fiebergelb gewaltige Gesicht zum Vorschein, versteckte ich mich an Mutters Schoß oder Vaters Achsel, wenn er mich am Arm hielt. Hatte ich der fatalistischen Götzenfratze mit dem dünnen Hängeschnurrbart und den unergründlichen Schlitzaugen ins Antlitz geblickt, verfolgte es mich in unzähligen kindlichen Angstträumen." Calafati wurde trotz "unzähliger Angstträume" der ungekrönte König des Praters, der sich auch um das leibliche Wohl seines Publikums sorgte: Die schattenspendenden Kastanienbäume im Wirtshausgarten hatte er eigenhändig gepflanzt, womöglich mit Hilfe seiner Frau Josefa Berndl, einer Erdberger Gärtnerstochter. Mit ihr hatte er fünf Söhne und vier Töchter. Das Unternehmen wurde zu einem klassischen Familienbetrieb, in dem Basilio Calafati immer mehr Verantwortung und Freiheit an die nächste Generation weitergab. Ein Ehrengrab am |