Wie fühlt sich der Muttermund nach Befruchtung an?

Pia Kotzur konnte als Redakteurin bei NetMoms viele Erfahrungen dazu sammeln, was Mütter im Alltag bewegt. Nach ihrem Studium der Geschlechterforschung und Kulturwissenschaften tauchte sie mit Freude in den Kosmos der Eltern- und Familienthemen ein und leitet heute die NetMoms Redaktion. Selbst Teil einer großartigen (und manchmal herausfordernden) Patchworkfamilie, interessieren sie besonders unkonventionelle Familienmodelle. Ihr Credo dabei: Wenn es sich richtig anfühlt, dann ist es auch gut.

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Aktualisiert: 06.04.2018

Wenn sich der Muttermund am Ende der Schwangerschaft öffnet, ist das ein Zeichen, dass die Geburt losgeht. Doch auch wenn Du nicht schwanger bist, kann Dein Muttermund einiges verraten. Im folgenden Artikel kannst Du erfahren, welche Rolle der Muttermund bei der natürlichen Familienplanung spielen kann.

In diesem Artikel

  • Was ist der Muttermund?
  • Der Muttermund in der Schwangerschaft und bei der Geburt
  • Der Muttermund und die natürliche Familienplanung
  • So verändert sich Dein Muttermund
  • So kannst Du Deinen Muttermund untersuchen

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Was ist der Muttermund?

Als Muttermund bezeichnet man die beiden Öffnungen Deines Gebärmutterhalses. Die obere Öffnung zur Gebärmutter ist der innere Muttermund, die untere Öffnung zur Scheide der äußere Muttermund. Letzteren kannst Du mit einem Finger in Deiner Scheide ertasten. Wenn Du noch kein Kind bekommen hast, ist der Muttermund für gewöhnlich grübchenförmig. Nach einer Schwangerschaft verändert sich diese Form in der Regel. Sie ist dann eher spaltenförmig, ähnlich wie ein Mund.

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Der Muttermund in der Schwangerschaft und bei der Geburt

Wenn Du schwanger bist, sind sowohl der innere als auch der äußere Muttermund verschlossen. Das verhindert, dass Keime in Deine Gebärmutter aufsteigen können und es zu Infektionen kommt. Wenn die Geburt losgeht, und die Eröffnungswehen einsetzen, verändert sich der Gebärmutterhals: er wird weich und verkürzt sich. Schließlich öffnet sich auch der innere Muttermund. Im nächsten Schritt beginnt sich der äußere Muttermund zu öffnen. Wenn dieser sich auf etwa zehn Zentimeter geweitet hat, beginnt die sogenannte Austreibungsphase der Geburt. Weitere Informationen zu den Phasen der Geburt kannst Du in unserem Artikel „Drei Phasen der Geburt“ erhalten.

Der Muttermund und die natürliche Familienplanung

In der Schwangerschaft und bei der Geburt spielt Dein Muttermund also eine wichtige Rolle. Wenn Du nicht schwanger bist, es jedoch werden möchtest, kann Dir Dein Muttermund Aufschluss über Deine fruchtbaren Tage geben. Denn während Deines Zyklus verändert sich Dein Muttermund hinsichtlich Position, Festigkeit und Öffnung. Das Prinzip der Untersuchung ähnelt dem der Billings-Methode, bei der der Zervixschleim zur Feststellung der fruchtbaren Tage untersucht wird. Allerdings sind beide Methoden einzeln angewandt nur bedingt zuverlässig. Besser ist es, sie jeweils mit der Temperaturmethode zu kombinieren. Weitere Informationen dazu findest Du in unseren Artikeln „Temperaturmethode“ und „Symptothermale Methode“.

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So verändert sich Dein Muttermund

Nach der Menstruation ist Dein Muttermund geschlossen und ragt als fester Vorsprung weit in die Scheide, so dass Du ihn in dieser Phase besonders gut ertasten kannst. Er fühlt sich nun in etwa an wie eine Kirsche oder der Knorpel der Nasenspitze.

Mit näher rückendem Eisprung wird Dein Muttermund weicher und seine Öffnung weitet sich. Da er sich zudem auch in seiner Position verändert und sich um zwei bis drei Zentimeter zurückzieht, kann es jetzt schwieriger sein, ihn zu ertasten. In diesem Zustand fühlt er sich eher an wie eine Lippe oder ein Ohrläppchen.

Generell kannst Du zum Zeitpunkt, an dem Dein Muttermund am weichsten und am weitesten geöffnet ist, davon ausgehen, Deine fruchtbaren Tage zu haben. Die Chance, ein Kind zu empfangen, ist dann besonders hoch, da Spermien leichter in die Gebärmutter vordringen können.

Ein oder zwei Tage nach dem Eisprung beginnt er sich wieder zu verschließen und wird auch wieder härter.

So kannst Du Deinen Muttermund untersuchen

Am besten beginnst Du nach Deiner Regelblutung, wenn der Muttermund gut zu ertasten ist. Um ein optimales Ergebnis zu erreichen, solltest Du Dich möglichst immer unter den gleichen Voraussetzungen untersuchen. Die folgenden Hinweise solltest Du dabei beachten:

  • Untersuche den Muttermund jeden Tag.
  • Deine Blase sollte entleert sein.
  • Verwende möglichst immer den gleichen Finger und achte darauf, dass er sauber ist.
  • Auch solltest Du möglichst immer die gleiche Position beibehalten, zum Beispiel stehend mit einem Bein auf dem Wannenrand oder liegend mit einem angezogenen Bein.
  • Den Zustand Deines Muttermundes kannst Du am besten durch kreisende Bewegungen erfühlen.
  • Falls Du Deinen Muttermund nicht ertasten kannst, versuche Deine Gebärmutter durch Drücken auf den Unterbauch ein wenig nach unten zu bewegen.
  • Dokumentiere Deine Ergebnisse der täglichen Untersuchung, das macht die spätere Analyse einfacher. Nutze dazu zum Beispiel unseren Zykluskalender.

Anfangs gehört sicher etwas Überwindung zur Untersuchung dazu und es wird sicher ein paar Zyklen dauern, bis Du Veränderungen gut deuten kannst. Doch wenn sich das Vorgehen einmal eingependelt hat, kann die Untersuchung Dich in Kombination mit der Temperaturmethode sehr gut bei Deiner natürlichen Familienplanung unterstützen.

Wo steht Muttermund nach Befruchtung?

In den fruchtbaren Tagen um den Eisprung ist der Muttermund weich, hoch, offen und recht schwer zu ertasten, da er dann sehr weit oben in der Vagina sitzt. Dies hängt damit zusammen, dass das Gewebe Wasser aufnimmt, weicher wird und tiefer in die Vagina tritt, sobald der Östrogenspiegel steigt.

Kann ich am Muttermund fühlen ob ich schwanger bin?

Spermien kommen nicht weit, so dass der Eintritt einer Schwangerschaft unwahrscheinlich ist. Anders sieht es aus, wenn deine fruchtbaren Tage im Anmarsch sind: Der Muttermund ist kaum zu ertasten, da er sich höher in die Vagina verlagert.

Wie fühlt sich Muttermund schwanger an?

Auch der Muttermund hat sich verändert. An den fruchtbaren Tagen verlagert er sich nach oben und ist kaum noch zu ertasten. Wenn du ihn dennoch erreichst, fühlt er sich weich und etwas schwammig an. Oft passt sogar eine Fingerkuppe in die kleine Öffnung.

Wie fühlt sich der Muttermund nach dem Eisprung an?

Der Muttermund in der fruchtbaren Phase: Das Erfühlen des Muttermunds ist nun nicht so einfach, denn während der fruchtbaren Tage liegt er weiter oben. Er ist weicher und geöffnet. Die Spermien können zur Gebärmutter durchdringen und die Chance auf eine Befruchtung der Eizelle ist gut.